Dyneema-Wanten

[Bremer]

Liebe Neptun-Gemeinde!
Wir überlegen, das alte stehende Gut (obwohl ohne erkennbare Mängel) zu erneuern. Nimmt man wieder Stahl oder (das angeblich sogar günstigere) Dyneema? Passt das überhaupt zur Neptun-Charakteristik. Sind da etwas unsicher! Vielen Dank für Eure Hilfe!

[Tenovice]

Ich bevorzuge den klassischen Edelstahl
Dyneema ist zwar leichter, aber auch nicht so langlebig. Dyneema leidet halt (wie jede Faser) unter UV-Strahlung.

Eine sehr gute Adresse ist CG Ahrens... Preis-Leistung ist ziemlich fair gewesen.

[Jochen]

Hallo Wolfgang,

ich würde keinen Material wechsel vornehmen. Das Stehende Gut kann, wenn es keine Schäden hat wie Aufspleisungen, oder Drahtbrüche oder Knickstellen, sehr lange halten. Man muss halt mit dem Spannen aufpassen und es nicht übertreiben.Ich halte, bei unseren alten Booten, überhaupt nocht davon die Wanten anzuballern. Spannen aber mit Gefühl.
Grüße aus Balk und Bocholt

[Scorpionhits]

Nun wir fahren ein Boot aus den 70ern. Ich mag das!

Das klingt ein bisschen wie "Hamstertuning" beim VW Käfer. Klar kann ich einen "verchromten" Zündfunken einbauen, aber es bleibt halt doch ein Käfer.
Mit allen schönen runden Kotflügeln und Co.

[jan himp]

Für die Wanten nie. Der Vorteil des geringeren Gewichtes ist nur bei Regattabooten vorteilig, die nicht immer in der Sonne stehen.
Für Fallen immer, da sich das Material nur gering dehnt.

Übrigens: Mein Wettbewerbskäfer hatte verchromte Zündfunken. Was aber davor war, ist bis heute noch geheim.

Gruß,

Rolf

[Scorpionhits]

Übrigens: Mein Wettbewerbskäfer hatte verchromte Zündfunken. Was aber davor war, ist bis heute noch geheim.

Sehr Cool

Will ich sehen

[Bierat]

Also ganz ehrlich?

Wenn ich keine Mängel sehe, ersetze ich auch nichts.

Bei meinem Achterstag ist jetzt ein Draht gebrochen, klar… da presse ich mir mal ein Neues.

Bei einer 22er hätte ich da jetzt keine Bedenken.
Kommt ein Kran zum Maststellen ins Spiel, lasse ich da eh nochmal einen gewerblichen Rigger drübergucken (wollen die Versicherungen eigentlich auch).

Müsste ich mein Rigg komplett erneuern: Dann Dyneema!
Nie wieder ein gebrochener Draht an dem sich jemand verletzt, oder dass Segel sich aufschlitzt.

Klar, Stahl kann uralt werden… aber fahr erstmal ein Dyneema Rigg auf!
Dann würde ich anders herum nicht verstehen, warum man ein intaktes Stahlrigg nur mal so austauscht.

[Bierat]

Das schöne an diesem Forum ist ja: Man bekommt immer wieder Gedankenanstöße

Ich habe zwar das Werkzeug um Stahlriggs zu erstellen, und wollte mir das defekte Achterstag (besser den Hahnepot davon), neu pressen.

Jetzt ist es allerdings so, dass ich auch gerne Tauwerk spleiße.

Ein Profi der das Gewerblich macht, wird mir das nun für Dyneema-Riggs zeigen.
Er meinte mit meinen Vorkenntnissen und seiner Anleitung, sollte das nicht lange dauern. Ich darf ihm bisschen über die Schultern schauen, und dann ist es halt Übung und Erfahrung.
Er wird meine Arbeit „abnehmen“

Ich bin gespannt, und werde berichten.

[3694S]

Hallo,

ich habe im letzten Winter das Achterstag auf Dyneema umgerüstet. Bin so zufrieden, dass ich mir für diesen Winter die Ober- und Unterwanten überlege. Ich bilde mir en, dass die N22 seither weniger Lage macht. Das kann aber auch daran liegen, dass ich angefangen habe das Boot zu entrümpeln. Das bringt deutlich mehr und kostet nichts.

Zu beachten:
Lebensdauer 6(Herstellerangabe bei 12Monate Nutzung)-10 Jahre.
Einfaches Zerstören bei Vandalismus.
Das Dyneema muß vorgereckt werden.
Es darf nicht jedes Dyneema verwendet werden. Es muß Dyneema® DM20 sein. Das hat die geringste Dehnung unter Dauerbelastung.
Sinnvoll ist Silber da das optisch dem Stahl am näherten kommt und thermisch wenig aufgeheizt wird.
Pro Auge ist 0,5-1m für das Einspleißen erforderlich. Takeling ist erforderlich. Dyneema ist sehr rutschfreudig.
Der Preis mit 3(Internet)-8(Segelmacher)€/m ist auch ein Gesichtspunkt. Man braucht ca.70m da jede Wantenlänge 1 x in Reserve an Bord sein sollte. Meine Stahlwanten sind fast 50Jahre alt. In der Zeit hat man 300m Dyneema verarbeitet.

Peter

[Bierat]

So, wie versprochen zeige ich hier mein Ergebnis:



Gut vorbereitet, um mein allererstes Dyneema-Auge zu spleißen.



Schön innen verjüngt, so soll es sein.
Der Experte sagt: Der allererste Augspleiß ist schon ok so, kann ich direkt einbauen


Das ist 5mm HS (Heat-Stretch) Dyneema, Bruchlast über 2,5 Tonnen.
Mit dem Spleißen verliert man keine 10%… wahrscheinlicher sind 3-5%, je nachdem wie sauber gearbeitet wurde.
Das rechne dir mal in Stahl um!

[Tenovice]

Ich bewundere jeden, der spleißen kann... Schöne Arbeit.

[Black Earl]

Das dyneema lässt sich auch super spleißen. Ich habe es als fockfall genommen und da auch ein Auge eingespleißt. Ich war erstaunt wie einfach das ging. Bei anderen tauen habe ich mir fast die Finger gebrochen und am Schraubstock den Mantel wieder über das tau gezogen und solche Scherze.