Vorbereitung und unser Törn Rund Rügen 2020, 2021
Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 20:52
Hallo zusammen,
es gibt schon mehrere Törn-Berichte Ostsee und Rügen. Hier folgt nun wie vor längerer Zeit angekündigt unser Törnbericht in mindestens 3 Teilen. Teil 1 beschäftigt sich mit der Vorgeschichte, Teil 2 ergänzt sozusagen den Törnbericht 2020 von Thomas (THM) in dessen Blog, Teil 3 (bis 4?) wird sich mit der Zeit danach bis heute und mit dem Outlook für 2021 beschäftigen.
Vorgeschichte.
Beim Paddeln 2017 mit unserem Kajak und beim Segeln mit unserem kleinen Trimaran 2018 hatten wir in Kroatien immer neidisch auf die Charterboote geschaut, welche Ihre Urlaube auf Wasser verbrachten. Kurze Zeit später erklärte mir meine Frau, daß sie sich das auch vorstellen könnte aber, es müßte dann schon ein eigenes Boot sein. Das sagte sie genau 1 Jahr nachdem wir uns einen kleinen Trimaran angeschafft hatten, weil ein eigenes Boot und darauf Urlaub zu machen für sie damals (noch) nicht in Frage kam. Die neue Sichtweise und Situation bedeutete also, sich erst mal Klarheit zu verschaffen, welche trailerbare und einigermaßen erschwingliche Boote für uns und für solche Urlaube in Frage kommen. Dann wurde das inet nach 3 verschiedenen Herstellern von Kleinkreuzer durchsucht und bald darauf Boote vom Bodensee bis nach Flensburg angeschaut. Letztendlich haben wir uns 2018 für eine Neptun 22 (BD, Hubdach) entschieden, gut erhalten und super restauriert mit einem eingebauten Diesel und einer vollen und gut erhaltenen Besegelung. Anschließend wurde ein Liegeplatz gesucht und gefunden. Die erste Saison 2019 brachte dann erste Erkenntnisse, Pläne wurden geschmiedet für 2020. Ostsee oder kroatische Adria sollte es sein, vorher aber sollten diverse Umbaute erfolgen und wir wollen an unserem See das Boot kennen lernen. Aber, die Erkrankung meiner Frau führte 2019 zu einem schnellen Ende der Saison. Das Boot wurde bereits Ende Juli ausgekrant und in einer Scheune im Nachbarort eingelagert.
Nach einer Zwischenlagerung konnten wir im Februar 2020 eine Halle finden in der wir die geplanten Umbauten durchführen konnten.
Liste der Arbeiten:
1. Konsole unter die Bugkoje eingebaut
2. 2x180Ah Batterie unter die Bugkoje eingebaut
3. 100L Wassersack unter die Bugkoje eingebaut wahlweise für eine der beiden 180Ah Batterie
4. Wasserpumpe für Wassersack (Brauchwasser für Spüle) eingebaut
5. Behälter mit Sumpfpumpe für Spüle (Abwasser über einen vorhandenen Borddurchlass im Heck) eingebaut
6. Logge vom Bug zum Niedergang versetzt
7. Verbindung Innenschale zum Rumpf in der Bugkoje sowie am Niedergang laminiert
8. Rahmen (Wanne) aus GFK mit Epoxy geklebt für Bodenausschnitt (Einbaudiesel) zur Cockpitentwässerung und mit Epoxy mit dem Boden verklebt
9. Einlegerahmen aus WPC, verstärkt mit GFK Profil. Dieser Rahmen liegt innerhalb der Wanne und trägt die Motorabdeckung (Cockpitboden) des Einbaudiesel
10. Die Borddurchlässe welche im stillgelegten, verschlossenen Motorschacht eingebaut waren wurden ausgebaut, die Löcher zulaminiert. Der Rumpf des alten Motorschachtes ist nun komplett verschlossen
11. Der Cockpitboden wurde durchgehend bis zum Heck verlängert, d.h. der alte Motorschacht wurde oben verschlossen und eine Inspektionsluke eingebaut
12. Die neue Cockpitentwässerung erfolgt nun seitlich über die Stb und Bb Backskisten und über 2 zusätzlich im Heck eingebaute Borddurchlässe
13. Motoröl- und Filterwechsel
14. Dieselfilterwechsel
15. Wasserpumpe abdichten, Simmerringe
16. Impeller tauschen
17. Saugschlauch für See-Kühlwasser tauschen
18. Neue Reelingseile und zusätzliche Reelingnetze
19. Deckspumpe und Wasseranschluss für Decksreinigung/Dusche
Die Umbauten nahmen deutlich mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich geplant oder geschätzt. Das war dem Umstand geschuldet, daß in der Verarbeitung von Harzen etc. weder die Vorrausetzungen noch die Kenntnisse vorhanden waren. Außerdem fehlten hierfür Maschinen, Werkzeuge etc.
Dann kam Corona
Aus diesen Gründen wurde der für Ostern 2020 geplante Saisonbeginn auf Pfingsten verschoben, später dann endgültig abgesagt.
Stattdessen wurde im Mai ein Plan für den Sommer geschmiedet. Rügen im Juli sollte es dann sein. Im Juli wurde dies dann auch verschoben, letzte Möglichkeit: September.
Am Wochenende des ursprünglich für die Abreise geplanten Termins wurde Barth als Starthafen festgelegt und Thomas (THM) angeschrieben denn, Ich habe ja noch ein völlig offenes Thema, aber dazu später mehr.
Nach einigen Nachtschichten und Verschiebung des Abreisetermins dann um weitere 4 Tage war es endlich soweit. Die wichtigsten Punkte wie Cockpitentwässerung, Wassersack mit Pumpe, Abfluß für die Spüle mit Sumpfpumpe und der Diesel wurden getestet.
Die Wasserpumpe was danach feucht. Die Schlauchschellle wurde nochmal nachgezogen, dann war die Wasserpumpe trocken.
Der Deckel des Behälters der Sumpfpumpe war undicht und flutete das Boot. Also Boot trockengelegt und die Entwässerung der Spüle stillgelegt. Die Sumpfpumpe haben wir später reklamiert und uns für ein anderes Fabrikat entschieden welches aber noch ungetestet und noch nicht eingebaut ist.
Kurzfristig wurde ne neue Starterbatterie spendiert. Vermutlich hatte ich vergessen, beim Starten den Schlüssel hinein zu drücken!
Die Arbeiten waren weitestgehend fertiggestellt, die wichtigsten Funktionen waren getestet. Unfertige Arbeiten wie z.B. die Decksreinigung wurden zurückgestellt. Die Anschlußdose für die Decksreinigung war bereits eingebaut, vielleicht habe ich ja Vorort noch ein bisschen Zeit?! Dann wurden das Boot und Auto gepackt sowie noch kurzerhand Werkzeug, Akkuschrauber und Material zusammen gerichtet.
Spät nachmittags ging es dann endlich und endgültig los.
Fortsetzung folgt bei nächster Gelegenheit
es gibt schon mehrere Törn-Berichte Ostsee und Rügen. Hier folgt nun wie vor längerer Zeit angekündigt unser Törnbericht in mindestens 3 Teilen. Teil 1 beschäftigt sich mit der Vorgeschichte, Teil 2 ergänzt sozusagen den Törnbericht 2020 von Thomas (THM) in dessen Blog, Teil 3 (bis 4?) wird sich mit der Zeit danach bis heute und mit dem Outlook für 2021 beschäftigen.
Vorgeschichte.
Beim Paddeln 2017 mit unserem Kajak und beim Segeln mit unserem kleinen Trimaran 2018 hatten wir in Kroatien immer neidisch auf die Charterboote geschaut, welche Ihre Urlaube auf Wasser verbrachten. Kurze Zeit später erklärte mir meine Frau, daß sie sich das auch vorstellen könnte aber, es müßte dann schon ein eigenes Boot sein. Das sagte sie genau 1 Jahr nachdem wir uns einen kleinen Trimaran angeschafft hatten, weil ein eigenes Boot und darauf Urlaub zu machen für sie damals (noch) nicht in Frage kam. Die neue Sichtweise und Situation bedeutete also, sich erst mal Klarheit zu verschaffen, welche trailerbare und einigermaßen erschwingliche Boote für uns und für solche Urlaube in Frage kommen. Dann wurde das inet nach 3 verschiedenen Herstellern von Kleinkreuzer durchsucht und bald darauf Boote vom Bodensee bis nach Flensburg angeschaut. Letztendlich haben wir uns 2018 für eine Neptun 22 (BD, Hubdach) entschieden, gut erhalten und super restauriert mit einem eingebauten Diesel und einer vollen und gut erhaltenen Besegelung. Anschließend wurde ein Liegeplatz gesucht und gefunden. Die erste Saison 2019 brachte dann erste Erkenntnisse, Pläne wurden geschmiedet für 2020. Ostsee oder kroatische Adria sollte es sein, vorher aber sollten diverse Umbaute erfolgen und wir wollen an unserem See das Boot kennen lernen. Aber, die Erkrankung meiner Frau führte 2019 zu einem schnellen Ende der Saison. Das Boot wurde bereits Ende Juli ausgekrant und in einer Scheune im Nachbarort eingelagert.
Nach einer Zwischenlagerung konnten wir im Februar 2020 eine Halle finden in der wir die geplanten Umbauten durchführen konnten.
Liste der Arbeiten:
1. Konsole unter die Bugkoje eingebaut
2. 2x180Ah Batterie unter die Bugkoje eingebaut
3. 100L Wassersack unter die Bugkoje eingebaut wahlweise für eine der beiden 180Ah Batterie
4. Wasserpumpe für Wassersack (Brauchwasser für Spüle) eingebaut
5. Behälter mit Sumpfpumpe für Spüle (Abwasser über einen vorhandenen Borddurchlass im Heck) eingebaut
6. Logge vom Bug zum Niedergang versetzt
7. Verbindung Innenschale zum Rumpf in der Bugkoje sowie am Niedergang laminiert
8. Rahmen (Wanne) aus GFK mit Epoxy geklebt für Bodenausschnitt (Einbaudiesel) zur Cockpitentwässerung und mit Epoxy mit dem Boden verklebt
9. Einlegerahmen aus WPC, verstärkt mit GFK Profil. Dieser Rahmen liegt innerhalb der Wanne und trägt die Motorabdeckung (Cockpitboden) des Einbaudiesel
10. Die Borddurchlässe welche im stillgelegten, verschlossenen Motorschacht eingebaut waren wurden ausgebaut, die Löcher zulaminiert. Der Rumpf des alten Motorschachtes ist nun komplett verschlossen
11. Der Cockpitboden wurde durchgehend bis zum Heck verlängert, d.h. der alte Motorschacht wurde oben verschlossen und eine Inspektionsluke eingebaut
12. Die neue Cockpitentwässerung erfolgt nun seitlich über die Stb und Bb Backskisten und über 2 zusätzlich im Heck eingebaute Borddurchlässe
13. Motoröl- und Filterwechsel
14. Dieselfilterwechsel
15. Wasserpumpe abdichten, Simmerringe
16. Impeller tauschen
17. Saugschlauch für See-Kühlwasser tauschen
18. Neue Reelingseile und zusätzliche Reelingnetze
19. Deckspumpe und Wasseranschluss für Decksreinigung/Dusche
Die Umbauten nahmen deutlich mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich geplant oder geschätzt. Das war dem Umstand geschuldet, daß in der Verarbeitung von Harzen etc. weder die Vorrausetzungen noch die Kenntnisse vorhanden waren. Außerdem fehlten hierfür Maschinen, Werkzeuge etc.
Dann kam Corona
Aus diesen Gründen wurde der für Ostern 2020 geplante Saisonbeginn auf Pfingsten verschoben, später dann endgültig abgesagt.
Stattdessen wurde im Mai ein Plan für den Sommer geschmiedet. Rügen im Juli sollte es dann sein. Im Juli wurde dies dann auch verschoben, letzte Möglichkeit: September.
Am Wochenende des ursprünglich für die Abreise geplanten Termins wurde Barth als Starthafen festgelegt und Thomas (THM) angeschrieben denn, Ich habe ja noch ein völlig offenes Thema, aber dazu später mehr.
Nach einigen Nachtschichten und Verschiebung des Abreisetermins dann um weitere 4 Tage war es endlich soweit. Die wichtigsten Punkte wie Cockpitentwässerung, Wassersack mit Pumpe, Abfluß für die Spüle mit Sumpfpumpe und der Diesel wurden getestet.
Die Wasserpumpe was danach feucht. Die Schlauchschellle wurde nochmal nachgezogen, dann war die Wasserpumpe trocken.
Der Deckel des Behälters der Sumpfpumpe war undicht und flutete das Boot. Also Boot trockengelegt und die Entwässerung der Spüle stillgelegt. Die Sumpfpumpe haben wir später reklamiert und uns für ein anderes Fabrikat entschieden welches aber noch ungetestet und noch nicht eingebaut ist.
Kurzfristig wurde ne neue Starterbatterie spendiert. Vermutlich hatte ich vergessen, beim Starten den Schlüssel hinein zu drücken!
Die Arbeiten waren weitestgehend fertiggestellt, die wichtigsten Funktionen waren getestet. Unfertige Arbeiten wie z.B. die Decksreinigung wurden zurückgestellt. Die Anschlußdose für die Decksreinigung war bereits eingebaut, vielleicht habe ich ja Vorort noch ein bisschen Zeit?! Dann wurden das Boot und Auto gepackt sowie noch kurzerhand Werkzeug, Akkuschrauber und Material zusammen gerichtet.
Spät nachmittags ging es dann endlich und endgültig los.
Fortsetzung folgt bei nächster Gelegenheit