Neptun - Forum

Guten Morgen zusammen,

ich möchte mich kurz vorstellen da ich neu hier und vor allem im Wassersport bin.
Mein Name ist Kai, bin 47 Jahre alt und wohne in Wiesbaden. Ich beabsichtige in kürze eine Neptun 26 KS zu kaufen, mein Revier wird sich erst einmal auf den Rhein, Main und Binnenseen beschränken.

Die erste frage die mich Quält, reich für die Neptun 26 ein Langschaftmotor mir 10 PS aus, um gerade auf dem Rhein gegen die Strömung anzukommen?
Der Motor wäre ein ältere BF100 vier Takt von Honda, gepflegt und nicht ausgelutscht. Oder macht es Sinn eher 15 PS für etwaige Reserven zu haben?
Wäre klasse wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilt...

bis dahin
schöne Grüße aus Wiesbaden

Moin Kai,

wir sind früher mit 10 PS an 4 t- Schiffen von Holland kommend zu Berg gefahren.
Das war mühsam, aber es ging. Der Rhein fließt je nach Wasserstand mit 8-12 km/h.
Allerdings waren da Diesel im Einsatz, die langsamer drehen als Benzinmotoren.
Die Festpropeller haben einen guten Wirkungsgrad.
Bei diesen Schiffen sind heute 16 - 21 PS üblich.

Der von Dir zitierte HONDA, auf dem auch VOLVO draufstehen konnte, ist sehr gut und hätte auch die erforderliche Leistung,
aber er müßte ständig mit der Höchstleistung laufen, wobei er dann anfängt zu saufen.
Die Tankstellen am Rhein liegen dann weiter auseinander.
Es gibt keinerlei Leistungsreserve, wenn sich die Strömung an Stromeinbauten verstärkt und es neben der Berufsschiffahrt eng wird.

Auch eine Neptun 29 wurde schon mit einem älteren 10 PS YAMAHA mehrmals von Holland zur Ruhr überführt.
Der erfahrene Bootsführer, dem vor nichts graut, nutzte aber die Rückströmungen zwischen den Kribben aus, was einige Erfahrung erfordert.
Das Boot hat heute einen Ruggerini mit 16 PS.

Wenn Du am Oberrhein liegst und nur von einer Bucht zur anderen fährst, bist Du mit den 10 PS noch gut im Rennen.
Bei Talfahrt bist Du nur mit mit 3 PS unterwegs.

Viele Grüße,

Rolf

Hallo Kai,

Ich würde eine Nummer größer nehmen. Wir haben bei unserem Boot (22er Miglitsch) auch "nur" die 6 PS dran, da wir den hatten. Neu / gebraucht wären wir sicher auf 8-10 PS gegangen, leider bekommen wir unseren 25 beim besten Willen nicht rein . Gerade bei den zuvor erwähnten Bauten (z.B. Brückenpfeiler) merkt man schon, wie die Geschwindigkeit über Grund stark abnimmt.
Wenn das Binger Loch zu Berg auf dem Plan steht, würde ich lieber 2 Nummern größer nehmen.
VG
Eva

Hallo Kai,

10 PS reichen immer. Faustformel 2 bis 3 PS pro Tonne.
Wichtig ist die Richtige Schraube. Keine Schlauchbootspeed sondern eine Schubschraube.
Hoffentlich hat in der nächsten Saison das Weinfass in Walluf am Sportboothafen wieder auf.
Grüße in den Rheingau.

Sorry hier muss was aufgeklärt werden.
Die Fahrt über Grund ist nicht entscheidend.
Der Motor treibt das Boot an und das macht dann Fahrt durchs Wasser. Das wiederum ist ein Erbeniss von Motor/ Schraubenleistung.
Die Rumpfgeschwindigkeit einer 26 wird ungefähr bei 5,7 Kn liegen(kommt auf ein zwei zentel nicht an). Das macht ca.10.8 Km/h Fahrt durchs Wasser. Wenn es dann mit Gegenstrom von sagen wir mal 8 Km/h gegenan geht bleiben 2 Km/h über Grund übrig.Die Rumpfgeschwindigkeit von 5,7 Kn / h erreicht man mit 10 PS allemal.

Hallo Jochen,

das ist richtig, wenngleich für Bergfahrt nur die Geschwindigkeit über Grund insteressant ist.
Die 2 km/h werden nur bei 5500 U/min Dauerleistung erreicht, wenn der Rhein es nicht zufällig eiliger hat.

Wir haben sogar mal bei höherem Wasser eine OPTIMA 850 im Schlepp gehabt, die einen 10 PS FARYMANN hatte.

Gruß,

Rolf

Hallo Zusammen,

vielen Dank für eure Hilfreichen Erfahrungen,
bevorzugen würde ich auch eher 15 PS, ich bin mir nur nicht sicher ob der gescheit in den Motorschacht passt und vor allem denke ich dass er auch deutlich schwerer wird wie ein kleinerer Motor. Mal sehen was der Markt so anbietet, ich muss wohl erstmal auf was gebrauchtes zurückgreifen.

Gruß Kai

Hi,
Ja das ist natürlich klar, dass "Speed in Water" hinsichtlich der Rumpfgeschwindigkeit relevant ist. Und klar ist auch, dass alles was über die Rumpfgeschwindigkeit hinaus geht direkt viel Leistung braucht, aber es ist eben nicht unmöglich. Und diese Reserve wird am Rhein dann doch mal gebraucht.
Was den Markt angeht: Die Hersteller bauen meißt einen Rumpfmotor/ Schaft und bauen den dann in verschiedenen Leistungsklassen aus. Hersteller A mag einen 9,9er auch als 8er anbieten. Andere nutzen für den 15er und den 9,9er den selben Block. Also gute Orientierung lohnt es sich die Hubräume zu vergleichen. Das Gewicht ist dann bis auf kleine Nuancen das gleiche trotz 50% Leistungszuwachs...
VG Eva

Moin Kai,

ich habe mir die Faustformel zu eigen gemacht: 5 PS pro to, dann reichen bei dir 10 PS ganz sicher aus und hat ggf. noch Reserve bei hohem Windwiderstand ... .
Ich habe meine N 25 KS gelegentlich in Rüdesheim (eisfrei) überwintert, um auch in der dunklen Jahreszeit segeln zu können. Dazu musste ich von KO aus bergauf dahin fahren. Die Schlüsselstelle war strömungsmäßig nicht das Binger Loch, zumindest auf den seinerzeit betreffenden Wasserstand bezogen.
Ansonsten: auf dem Mittelrhein im Bereich Oppenheim bis Rüdesheim ist die Strömung sehr moderat, bei gutem W-Wind kannst du dort hervorragend gegen Strom vor dem Wind segeln.

Grüße aus dem Blauen Ländchen (VG Nastätten) an den Mittelrhein
Georg