Neptun - Forum

Hallo zusammen,

Kurz zu mir ich bin Pascal, 26 Jahre alt und seit einigen Sommern mit meinem Vater auf der Neptun 22 auf dem IJsselmeer unterwegs.

Am Wochenende werde ich das erste Mal mit einem Studienkollegen allein Segeln. Er hat keinerlei Erfahrung. Haltet ihr es als sinnvoll bei Windstärke 5 rauszufahren?

Welche Dinge sollte ich nach euerer Meinung unbedingt beachten?

Vielen Dank!

Drunter macht's doch kaum Spaß...
Wenn du dir das nicht zutrauen solltest, binde das zweite Reff ins Groß und zieh ne kleine Fock auf. Und es kommt auf den Kurs an... Vor dem Wind würde ich alles setzen was geht... Halbwind kann das schon fast unangenehm werden...

Mein Segellehrer sagte immer, es ist noch kein Segler in Bedrängnis gekommen, der zu früh gerefft hat...

MfG
Christof

Moin,

je nach Windrichtung und Kurs kann es mit der 22 schon etwas feucht werden, wir hatten öfter "Sprühwasser" von vorn. Ansonsten machen 5 Windstärken der 22 nicht viel aus wenn man nicht zu ungeschickt mit ihr umgeht.
Eine Tasse Kaffee in der einen und eine Kippe in der anderen Hand, nebenbei etwas segeln funktioniert aber nicht.

Gruß
Willy

Moin,

so isses.

5 Bft ist harmlos.

Am besten ohne Genua, wenn man mit dem Boot noch nicht ganz vertraut ist.
Das Schwert kann auch etwas hochgenommen werden, wenn in Böen die Lage etwas kritisch erscheint.

Aber:
Auf dem Ijsselmeer stört nicht der Wind, sondern ab 5 die Welle.
Erfahrene Langfahrtsegler sind der Meinung, sie hätten schon alles erlebt, aber die Ijsselmeerwelle würde nicht im Katalog stehen.

Allzeit gute Fahrt,

Rolf

Danke für die Ratschläge!

Viele Grüße
Pascal

Hallo Pascal,

Dem Boot und Dir wird es nichts ausmachen. Deinem Mitsegler solltest Du aber auch die Chance bieten, ggf. erst einmal bei moderaten Bedingungen gute Erfahrungen zu machen bzw. mit ihm zu sprechen was er denn möchte. Zu viel Action kann auch verschrecken und dann macht alles auch keinen Sinn.

Als Skipper musst Du auf die Grenzen des Bootes achten aber auch auf die der Crew, die meist unterhalb der des Bootes liegen.

Viele Grüße

Lars

Hallo zusammen,

Na, also beim 5er Wind möchte ich nicht mit einem Segelanfänger auf dem Ijsselmeer unterwegs sein. Und wenn er das Boot auch noch nicht mal kennt, schon gar nicht.
Habe selbst die Erfahrung gemacht, von Workum nach Makkum, bei 3Bft aus NW gestartet, mit 5 Bft in Makkum eingelaufen. Das hat mir für den Anfang gereicht. Und wie schon geschrieben, die Welle ist mehr das Problem als der Wind!

Grüße,
Armin

Wir hatten, allerdings mit der 25er, 7 Windstärken als wir von Enkhuizen nach Naarden über das Markermeer wollten. Nach einer Stunde und etwa zwei Kilometern haben wir gewendet und sind zurück durch die Schleuse ins Ijsselmeer.
Dann hinterm Damm nach Lelystad, war schön zu segeln, null Welle, (wegen des Dammes) aber zügigen Wind. Nächsten Tag von Lelystad durch die Schleuse in Richtung Naarden, inzwischen standen 7-8 Windstärken auf dem Aushang, in Böen bis 9. War echt nicht komisch, meine Frau sehr erzürnt....
Nach einer Stunde wieder kehrt gemacht und vor dem Wind Richtung Ketelmeer, erst war es nett, 6-7 Knoten auf der Logge und dem GPS, dann aber zunehmend die Welle von hinten, so leicht schräg und ich kam in Erklärungsnot. Später gings mit dem 2. Reff im Groß und ohne Fock fein rauf und runter, meine Frau mochte nicht mal mehr rauchen, war kurz vor .... und ich durfte nicht einmal grinsen.
Habe ihr dann das Steuer übergeben und gebeten doch die Brücke vor dem Ketelmeer im Auge zu behalten und die Mitte anzupeilen.
(Ich wusste zwar wie hoch die Brücke ist aber nicht wie hoch wir waren, plus den höheren Wasserstand durch den Wind)

Ist aber gut gegangen, hinter der Brücke wurde es dann merklich ruhiger und als wir im Ketelhaven ankamen war auch meine Frau wieder oben auf. Nächsten Tag sind wir mit dem Diesel, der pünktlich alle zwanzig Minuten den Dienst einstellte und entlüftet werden wollte, durch die Randmeere nach Naarden. Unser Notmotor, ein Johnson mit 5PS hat uns gerettet, der musste immer schieben wenn ich im Motorraum die Dieselleitung öffnete.

Dies nur mal so o.T am Rande erwähnt.

Willy

In wie weit soll die Welle das größere Problem sein?

Danke und viele Grüße
Pascal

Hi,

die Welle passt so gut zu unseren kurzen Neptunen dass die sich, ab einer gewissen Höhe natürlich, völlig in diese Welle rein schaukeln, es geht nur noch rauf und runter aber nicht mehr wirklich vorwärts. Besser kann ich es nicht beschreiben.

Willy

@ Willy,

das hast Du sehr schön beschrieben.

Wenn die Welle in das Ketelmeer geht, ist das Surfen mit der Neptun das Größte. Gleiten kann sie ja nicht.
Bis dann die Hinterachse wegdreht...

Vielen Dank zusammen, ich freu mich schon drauf eure Tipps morgen umzusetzen.

Wie geht ihr mit Böen um? Ich werde wie oben angeraten direkt mit erstem oder zweitem Reff starten und erstmal nur das Großsegel setzten. Habt ihr dazu weitere Tipps?

Gruß Pascal

Wenn Böen auftreten können, nicht ungesichert auf dem Deck herumlaufen, auch im Cockpit immer für guten Halt sorgen, die oder das Segel nicht so festlegen dass man es nicht mit einem Griff und schnell kommen lassen kann und auf das Wasser gegen die Windrichtung achten, meist sieht man einen Windstoß kommen.
Meiner Meinung nach ist die Gefahr über Bord zu gehen größer als eine Kenterung der Neptun, grad die 22, jedenfalls die Backdecker die wir hatten, liegt sehr stabil und kann einiges ab.


Gruß
Willy

Moin Pascal,

also, ich habe mir mal die Wettervorhersage angeschaut, welche man sich immer anschauen sollte.

Am Sonntag ist der Wind mit 4 - 5 angegeben, was machbar wäre.

Aber Böen bis 7 und Gewitter möglich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Also, dann kann ich Dir nur raten, bleib zuhause und bringe Dich und andere nicht in Gefahr.

Es gibt schon genügend tragische Unfälle auf See!!!

Natürlich wird die Neptun auch Böen bis 7 und Gewitter aushalten.

Aber, wozu Risiken eingehen und dann noch mit einem Anfänger dabei?

Vielleicht hast Du Glück und die Wettervorhersage ändert sich noch zum positiven.

Stefan

Moin Stefan,

Gewitter ist laut meinem Wetterbericht in der Nacht von Samstag auf Sonntag angesagt und Böen über das ganze Wochenende maximal bei 6 bft.

Wo beziehst du die Informationen her?

Ich schaue mir oft den Wetterbericht an, das ist selbstverständlich

Viele Grüße
Pascal

Da kann ich dem Stefan nur zustimmen.

Das Wetter ändert sich schneller als die Neptun segeln kann. Wenn man es nicht kennt staunt man wie plötzlich alles im Regen verschwindet, die nahen Tonnen und das Ufer nebst Hafeneinfahrt.

Schau auf den Aushang beim Hafenmeister und beobachte auch selbst das Wetter.

Willy

Danke ihr beiden, ich werde da kein unnötiges Risiko eingehen.
Das Heegermeer ist sonst ja auch noch als Alternative da oder es gibt das Bier im Hafen

Grüße Pascal

Hallo zusammen,

Ich wollte mal berichten wie es war. Also das IJsselmeer hat uns deutlich gezeigt das wir da bei den Wetterverhältnissen als Anfänger nichts zu suchen haben.
Beim Ausfahren aus der Bucht bei Stavoren haben die Wellen uns und das Boot sehr stark durchgeschüttelt. Bin dann kurze Zeit später wieder umgedreht in die Schleuse.

Das Heegermeer war super zum Segeln trotz viel Regen. Die Genua ist allerdings leider an der unteren Naht aufgerissen.
Kann ich Ich das zunächst mit Tape fixieren oder sollte es direkt professionell repariert werden?


Viele Grüße
Pascal

Moin Pascal,

wenn die Genua in der Mitte gerissen ist, kannst Du mit dem Segelklebeband lange fahren.
Schäden am Unterliek sollten schnell repariert werden.

Meine Admiralität klebt damit auch mal Rocksäume, das hält ewig.

Gruß,

Rolf