Kielsanierung N26 Festkiel
Verfasst: Fr 27. Dez 2019, 18:46
Hallo zusammen,
nach all den Festtagsbraten war es heute an der Zeit, mit der Sanierung meines Kieles zu beginnen. Bereits im letzten Jahr war mir im Winterlager aufgefallen, dass es an der Kielnaht rostet und auch Wasser aus der Naht drückt. Habe es dann letztes Jahr entrostet und mit Rostschutzfarbe gestrichen, wohlwissend, dass ich um eine grundsätzliche Sanierung wohl nicht umhinkommen werde. Das soll jetzt in dieser Winterpause angegangen werden. Zumal wir im Sommer auch noch eine heftige Grundberührung mit einem Findling in der Ostsee hatten, und auch diese Stelle musste behandelt werden.
Da ich es jetzt vernünftig machen will, war klar, dass der Kiel demontiert werden muss, um 1. die Naht vernünftig wieder abzudichten, und 2. zu sehen, wo das Wasser herkommt. Denn von Innen kann es eigentlich gekommen sein, die Bilge war den ganzen Sommer trocken. Erst jetzt an Land ist irgendwo Regenwasser eingedrungen, die Stelle muss ich noch finden und abdichten.
Der Kiel ist mit nur 2 Muttern angeschraubt, die haben allerdings Gewindegröße M36, oder anders gesagt: Maulschlüssel Größe 55! Den mußte ich mir also erstmal besorgen, denn bei 32mm hörte mein Werkzeug auf. Aber dank eba..Kleinanzeigen günstig in der nächsten Umgebung fündig geworden.
Da ich beide Muttern bereits seit einer Woche mit Ballistol Waffenöl eingesprüht habe, ging die vordere auch sofort los. Die hintere benötigte allerdings dafür umso mehr Arbeit, zumal man da auch schlechter drankommt. Und ich wollte eigentlich nicht die komplette Inneneinrichtung ausbauen. Nach Entfernen der übermäßig aufgebrachten inneren Abdichtungsmasse (wobei ich mich frage, was das denn bewirken soll, wenn man Schraube und Mutter derart dick zukleistert?), habe ich aber irgendwann den erlösenden Moment gemerkt, als sich der Schlüssel weiterdrehte und die Mutter gelöst werden konnte.
Jetzt wieder raus aus dem Boot, und mit der Kranbahn das Boot an den Haken genommen und ein bisschen angehoben. Meine Befürchtung war, dass der Kiel so eingedichtet ist, dass er sich nicht löst, wenn das Boot abhebt. Zur Vorsicht hab ich die Muttern auch noch auf dem oberen Gewindeende draufgelassen, nicht das mir der Kiel noch abfällt und umkippt (bestenfalls ohne irgendwelche Körperteile dazwischen)!
Wider Erwarten ergab sich der Kiel aber beim ersten Anheben der Erdanziehung und blieb auf dem Kielbrett stehen. Jetzt konnte ich in den kleinen Spalt schauen. Es war alles feucht. Durch den Spalt habe ich zwei Spanngurte geschoben und den Kiel auf dem Trailer gesichert, damit er nicht umfallen kann. Dann die beiden Muttern komplett gelöst (ist schon ein mulmiges Gefühl, in ein Boot zu kleckern, welches mehr oder weniger freischwebend überm Trailer hängt- bitte alle Sicherheitstechniker weghören, aber es hing ja nur 2-3 cm überm Kielbrett! Wenn irgendwas gerissen wäre, wäre es ja nur die 2-3cm zurück in die Auflagen/Kielbrett gefallen) und wieder auf festen Boden geklettert. Dann das Boot weiter angehoben, und siehe da, der Kiel blieb stehen, das Boot schwebte drüber weg!
Der Kiel ist im oberen Bereich (10cm) hohl, da stand komplett Wasser drin. Das war wohl auch das, was sich durch die Naht nach außen gedrückt hat!
Dann den Trailer mit Kiel unter die andere Kranbahn gefahren und den Kiel auf eine Europalette gelegt. Den leeren Trailer wieder unters Boot, die Auflagekissen abgesengt und das Boot wieder auf den Trailer abgelassen. Zur Sicherheit hängt die Auszeit noch im Krangeschirr, damit nicht die ganze Last auf den 4 Auflagepunkten liegt. Morgen wird dann noch ein Holzbock gebaut, der für die Zeit der Kielsanierung diesen ersetzt, und unters Boot kommt.
Bin froh, dass alles bis jetzt so problemlos geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt und geplant hatte. Außerdem kann ich das ja auch nur selber machen, da in unserer Firma momentan Betriebsferien sind und ich die beiden Kranbahnen kostenlos nutzen kann. Aber wenn es die ja schon mal gibt, warum denn nicht! Wenn ich das durch eine Werft erledigen lasse, bin ich wahrscheinlich mehr Geld los, als mein jetzt auch fast 49 Jahre altes Boot überhaupt noch wert ist!
Fortsetzung folgt…….!
Bis dahin, Armin
nach all den Festtagsbraten war es heute an der Zeit, mit der Sanierung meines Kieles zu beginnen. Bereits im letzten Jahr war mir im Winterlager aufgefallen, dass es an der Kielnaht rostet und auch Wasser aus der Naht drückt. Habe es dann letztes Jahr entrostet und mit Rostschutzfarbe gestrichen, wohlwissend, dass ich um eine grundsätzliche Sanierung wohl nicht umhinkommen werde. Das soll jetzt in dieser Winterpause angegangen werden. Zumal wir im Sommer auch noch eine heftige Grundberührung mit einem Findling in der Ostsee hatten, und auch diese Stelle musste behandelt werden.
Da ich es jetzt vernünftig machen will, war klar, dass der Kiel demontiert werden muss, um 1. die Naht vernünftig wieder abzudichten, und 2. zu sehen, wo das Wasser herkommt. Denn von Innen kann es eigentlich gekommen sein, die Bilge war den ganzen Sommer trocken. Erst jetzt an Land ist irgendwo Regenwasser eingedrungen, die Stelle muss ich noch finden und abdichten.
Der Kiel ist mit nur 2 Muttern angeschraubt, die haben allerdings Gewindegröße M36, oder anders gesagt: Maulschlüssel Größe 55! Den mußte ich mir also erstmal besorgen, denn bei 32mm hörte mein Werkzeug auf. Aber dank eba..Kleinanzeigen günstig in der nächsten Umgebung fündig geworden.
Da ich beide Muttern bereits seit einer Woche mit Ballistol Waffenöl eingesprüht habe, ging die vordere auch sofort los. Die hintere benötigte allerdings dafür umso mehr Arbeit, zumal man da auch schlechter drankommt. Und ich wollte eigentlich nicht die komplette Inneneinrichtung ausbauen. Nach Entfernen der übermäßig aufgebrachten inneren Abdichtungsmasse (wobei ich mich frage, was das denn bewirken soll, wenn man Schraube und Mutter derart dick zukleistert?), habe ich aber irgendwann den erlösenden Moment gemerkt, als sich der Schlüssel weiterdrehte und die Mutter gelöst werden konnte.
Jetzt wieder raus aus dem Boot, und mit der Kranbahn das Boot an den Haken genommen und ein bisschen angehoben. Meine Befürchtung war, dass der Kiel so eingedichtet ist, dass er sich nicht löst, wenn das Boot abhebt. Zur Vorsicht hab ich die Muttern auch noch auf dem oberen Gewindeende draufgelassen, nicht das mir der Kiel noch abfällt und umkippt (bestenfalls ohne irgendwelche Körperteile dazwischen)!
Wider Erwarten ergab sich der Kiel aber beim ersten Anheben der Erdanziehung und blieb auf dem Kielbrett stehen. Jetzt konnte ich in den kleinen Spalt schauen. Es war alles feucht. Durch den Spalt habe ich zwei Spanngurte geschoben und den Kiel auf dem Trailer gesichert, damit er nicht umfallen kann. Dann die beiden Muttern komplett gelöst (ist schon ein mulmiges Gefühl, in ein Boot zu kleckern, welches mehr oder weniger freischwebend überm Trailer hängt- bitte alle Sicherheitstechniker weghören, aber es hing ja nur 2-3 cm überm Kielbrett! Wenn irgendwas gerissen wäre, wäre es ja nur die 2-3cm zurück in die Auflagen/Kielbrett gefallen) und wieder auf festen Boden geklettert. Dann das Boot weiter angehoben, und siehe da, der Kiel blieb stehen, das Boot schwebte drüber weg!
Der Kiel ist im oberen Bereich (10cm) hohl, da stand komplett Wasser drin. Das war wohl auch das, was sich durch die Naht nach außen gedrückt hat!
Dann den Trailer mit Kiel unter die andere Kranbahn gefahren und den Kiel auf eine Europalette gelegt. Den leeren Trailer wieder unters Boot, die Auflagekissen abgesengt und das Boot wieder auf den Trailer abgelassen. Zur Sicherheit hängt die Auszeit noch im Krangeschirr, damit nicht die ganze Last auf den 4 Auflagepunkten liegt. Morgen wird dann noch ein Holzbock gebaut, der für die Zeit der Kielsanierung diesen ersetzt, und unters Boot kommt.
Bin froh, dass alles bis jetzt so problemlos geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt und geplant hatte. Außerdem kann ich das ja auch nur selber machen, da in unserer Firma momentan Betriebsferien sind und ich die beiden Kranbahnen kostenlos nutzen kann. Aber wenn es die ja schon mal gibt, warum denn nicht! Wenn ich das durch eine Werft erledigen lasse, bin ich wahrscheinlich mehr Geld los, als mein jetzt auch fast 49 Jahre altes Boot überhaupt noch wert ist!
Fortsetzung folgt…….!
Bis dahin, Armin