Neptun - Forum

Hallo, Neptuner,
mein Boot, die "Paloma", blieb diesen Winter über im Wasser und ich hoffe, dadurch zwei Monate früher segeln zu können. Das Auswechseln des Schwertfalls letztes Frühjahr (tagelang die Edelstahl-Achse ausgebohrt) sowie Entrostung von Schwert und Kiel, die Versiegelung, neues Antifouling usw. hat mir gereicht. Und darum dieses Frühjahr nur Arbeiten am Boot, die über dem Wasser liegen.
Um die gleiche Zeit Anfang März letzten Jahres bin ich hier in Berlin auf dem See mit 30 cm dickem Eis Schlittschuh gelaufen. Dieses Jahr haben wir hier eher Frühlingstemperaturen. Und so hoffe ich, alles richtig gemacht zu haben.
Wir seht ihr das? Holt ihr die Boote immer raus? Ich habe irgendwo gelesen, das sei typisch deutsch. Anderswo blieben immer ein Drittel der Boote im Wasser, ganz abgesehen von der Berufsschifffahrt. (Und die Krangebühren von jeweils 75,- Euronen habe ich mir auch noch gespart.)

Allzeit gute Fahrt,
Gerd

Hallo Gerd,
ich lassse mein Boot im Winter im Wasser; dieser Winter ist wegen Antifoulingerneuerung eine Ausnahme. Ich bin auch schon mal um mein Boot herum Schlittschuh gelaufen, geht alles. Da ich im Winter aber auch segele (sofern nicht eingefroren), muss ich die Wassertechnik irgendwie vor dem Frost schützen. Motor und Toi beheize ich mit extrem wenig Stromaufwand (Landanschluss) mit Heizkabeln für Viehtränken (Meterware und Anschlüsse selbst gemacht). Wenn dicker Frost in Sicht ist, stecke ich in die Borddurchlässe an der Wasserlinie dünne, einseitig nach unten verschlossene Plastikschläuche, die bei Eisbildung die Ausdehnungsverdrängung auffangen. Unter Wasser bleibt alles wie es ist. Bisher habe ich keinen Schaden erkennen können.
Dieser Winter ist ja der reinste Frühling, da gab es kein wirklich ernstes Frostrisiko.
(Ich bin regelmäßig im Berliner Raum und staune auch, das fast alle Boote im Winterlager an Land liegen.)

Auf einen eisfreien Restwinter
Georg

Hallo Gerd,

in unserem Verein haben lassen auch einige Segelfreunde ihre Boote im Wasser. Wir haben allerdings genaue Vorgaben, was im Winter mit den Motoren zu geschehen hat (unten).

Viele Grüße
Peter

Einwinterung der Maschine für Wasserlieger:
Außenborder: Der Schaft darf nicht im Wasser gelassen werden; Gefahr beim Einfrieren. Empfehlung: Motor komplett entfernen (Diebstahlgefahr).
Einbaumaschinen:
1. Maschinen mit Einkreiskühlung ausreichend lange (ca.20 Minuten) mit laufendem Propeller aufwärmen, damit der Thermostat den Kühlwasserkreislauf vollständig öffnet.
(Das Warmlaufen der Maschine ist bei 2-Kreis-Kühlung nicht erforderlich).
Maschine stoppen, Seewasser-Ventil schließen, Wasserfilter öffnen bzw. Ansaugschlauch trennen.
2. Eine zweite Person hält einen 10-l-Eimer unten den Auspuff evtl. vom Beiboot aus.
3. Motor starten und Frostschutzmittel in den geöffneten Seewasserfilter bzw. Ansaugschlauch geben, solange bis das Frostschutzmittel aus dem Auspuff austritt. Sobald die zweite Person den farbigen Frostschutzmittel-Austritt wahrnimmt, ist die Maschine zu stoppen.
4. Das aufgefangene Wasser-Frostschutzgemisch ist fachgerecht zu entsorgen.
(BSR Entsorgungshöfe, bis 20 L kostenlos).
5. Beachte: auch das Seeventil entwässern. Dazu das Seeventil mit Luft über einen passenden Schlauch kräftig durchpusten, bis Luftblasen zu hören sind und in diesem Moment sofort das Ventil schließen.
6. Maschinen mit 2-Kreis-Kühlung: siehe Ziffer 1 bis 5. Achte auch auf ausreichenden Frostschutz im inneren Kühlkreislauf.

Seeventile: Alle weiteren Seeventile sind frostsicher einzuwintern. Hinweis: Geplatzte Seeventile können zu Schäden an Boot und Umwelt führen.

Inbetriebnahme der Maschine im Frühjahr für Wasserlieger:
1. Eine zweite Person hält einen 10-l-Eimer unten den Auspuff um dann bei laufendem Motor das Frostschutzmittel aufzufangen.
2. Bei geschlossenem Seeventil Wasserfilter öffnen bzw. Ansaugschlauch trennen, Maschine kurz durchstarten, damit der Frostschutz aus der Maschine und der Auspuffanlage vollständig herausläuft und in dem Eimer gesammelt wird. Sobald der Auspuff beginnt trocken zu laufen, Maschine stoppen.
Tip: Der aufgefangene Frostschutz kann zur nächsten Einwinterung wiederverwendet werden.
3. Den Wasserfilter schließen bzw. Ansaugschlauch wieder anschließen.
4. Seeventil öffnen. Die zweite Person hält den Eimer wieder unter den Auspuff, Maschine wird erneut gestartet. Das austretende Wasser-Frostschutzgemisch wird solange gesammelt, bis sauberes Wasser austritt.
5. Das aufgefangene Wasser-Frostschutzgemisch ist fachgerecht zu entsorgen.

Dokumentation
In der Steganlage ist die Einwinterung und die Wiederinbetriebnahme von Einbaumaschinen nur unter Aufsicht des Umweltbeauftragten oder seines Stellvertreters durchzuführen. Dies ist vom Eigner zu dokumentieren und dem Verein zu übergeben.
Die genannten Vorgehensweisen für Winterlieger in der Steganlage sind verpflichtend.

P.S. wo in Berlin liegst Du denn?

Hallo Gerd

also die Berufsschiffer sind weniger mit GFK unterwegs ... ausserdem verdienen weniger Geld mit dem Boot wenn es an Land steht

aber denke dem Boot wird es im Winter nicht so schnell was ausmachen auch wenn es friert, das Eis wächst entsprechend ums Boot rum (manche machen auch vorm Winter Schutzschläuche auf der Wasseroberfläche ums Boot)
was kritischer wäre, wenn Bewegung im Wasser ist, d.h. Schwell durch Schiffahrt oder Wind zu befürchten ist, dann können die Eisschollen gegen den Rumpf schlagen, wodurch dieser auf Dauer nicht besser wird ...

da musst Du als Skipper abwägen, ob Dir die paar Euro fürs Kranen zu viel sind

fair winds
Norbert

Hallo,

mal darüber nachgedacht, wohin sich das Eis, bei einem Kielschwerter im Schwertkasten ausdehnen soll?
Nur mal so.

Gruß Andreas

@andreas: was meinst du? Der schwertkasten ist aus metall. Das bisschen wasser darin wird das Boot nicht sprengen

ein Kugelhahn ist auch aus Metall, und das bisschen Wasser in der Kugel reicht aus um das Ding zu sprengen.

Der Stahl-Kiel ist unter den GFK-Rumpf gebolzt. Das Schwertfall läuft also durch den Rumpf zum Schwert. In diesem Bereich steht auf jeden
Fall auch Wasser.

Außerdem ist bei der 25er der Stummel-Kiel aus GFK.


Gruß Andreas