Hallo und ganz viele Fragen

Kreativität, How-To's und alles was den Nagel auf den Kopf trifft
Hagenkaemper

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Hagenkaemper » Fr 23. Jan 2015, 14:47

Bild
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Virus

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Virus » Fr 23. Jan 2015, 14:53

Inzwischen habe ich noch kräftigere Gurte.

Bild

Denke, das die Verspannung ansonsten passt, das war bei der Abholung, da hatte sie übrigens 1960 Kilo, als ich das restliche Nichts raus hatte, waren es noch 1890 Kg.
Angegeben ist sie mit 1250 glaub ich, der Trailer mit 450 und der Diesel mit 130, dann kommen noch die Tanks und die Akkus.....damit passen die 1890 recht genau. Da ist aber nicht ein Gramm Kielballast, keine Gabel, kein Messer, kein Teller, einfach nichts an Bord. Ohne Urlaubsgarderobe und Ballast kommen wir mit den 2000 Kg so grade hin.

Gruß
Willy
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Ederseesegler

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Ederseesegler » Fr 23. Jan 2015, 16:43

Ich sicher es so ab ,wie auf dem Bild Boot und Trailer sind so als eine Einheit festgezurrt .
Da bewegt sich nichts.
Die Gurte haben natürlich auch eine Zulassung :D

http://www.bilder-hochladen.net/files/5 ... %5B/url%5D
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » Fr 23. Jan 2015, 19:38

Sooo,
ich darf mal in die Runde schimpfen:

Willy's und das vom Ederseesegler würden beide stehen bleiben...

vom Hagenkaemper seh ich leider kein Bild...

Bitte nehmts nicht persönlich und verstehts bitte nicht als die Oberlehrermeinung, aber vielleicht hilfts ja fürs nächste Mal :)
Wenn hier wer in der Nähe ist, komm ich auch gerne mal auf ein Ratsch und Bootguck vorbei und zeige auf was zu achten ist...

Zur Erklärung:
Willy:
Es sieht so aus, als wenn der blaue Spanngurt unter der linke Stütze umgeschlagen auf die rechte Seite unter dem Boot lang geht... Unzulässig...
Dann sind am Bug zwei weitere Gurte befestigt, die auf dem Foto zumindest nicht zu sehen, ohne Kantenschoner über die Kante geführt werden... Unzulässig
Der dunkelrote Gurt vorne ist offensichtlichüber den bug umgeschlagen und hat als Widerstand nur den Bugkorb? Unzulässig.
Des weiteren erschließt sich mir nicht, warum ich vorne drei Gurte sehe, hinten jedoch keinen?
Ich sehe an dem ganzen Trailer keine ordentlichen Zurrpunkte... Gurte im Rahmen einhängen ist unzulässig...
usw...

Ederseesegler:
Niederzurrung mit nur zwei Gurten halte ich bei dem Ladungsgewicht für grenzwertig. Gehen wir mal von einem Gewicht von 1,5t aus, dann sind minimum 3 Gurte erforderlich.
Der Winkel zur Niederzurrung, insbesondere vorn, ist schlecht gewählt.

Ich schreibe gleich noch eine Erklärung dazu...
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Ederseesegler » Fr 23. Jan 2015, 19:55

:shock:
Ich hatte auf Lob gehofft :roll:

Ok ich lasse mich immer belehren ,leider weiß ich jetzt nicht die Daten der Gurte ,aber egal
Je mehr Gurte desto größer die Sicherheit ,aber bitte sage mir wo ich den dritten Gurt anbringen soll :?:
Am Oberdeck habe ich Solarpanele da geht nix ,vorne der Gurt ist für mich korrekt angebracht ,bei einem Auffahrunfall hält er das Boot fest ,du kannst in diesem Zustand das Boot anheben und der Trailer klebt daran fest
Übrigens sind das keine Baumarkt Gurte,ich habe Gurt Schoner und vernüftige zurpunkte :wink:
Aber ich bin gespannt was ich besser machen kann ,ich will ja in einer Kontrolle mit dir nicht diskutieren ,sondern als gutes Beispiel da stehen 8)
Schön das endlich mal jemand hier im Forum ist und uns aufklärt , danke Teno :wink:
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » Fr 23. Jan 2015, 20:02

Crashkurs Ladungssicherung:

Grundsätzlich unterscheidet man in zwei Arten der Ladungssicherung (und noch ewig viele andere, die ich euch erspare, da nicht relevant):
Direktzurrung und Niederzurrung.

Niederzurrung
Durch die Niederzurrung wird versucht die Ladung durch Druck auf den Ladungsuntergrund (Trailer) diese zu sichern.


Ausschlaggebend ist hier der Gleitreibbeiwert (logischerweise rutscht Ladung auf nasser, oder fettiger Oberfläche leichter, als auf trockener).

Oberfläche Gleitreibbeiwert in "µ"
Holz auf Holz 0,3 - 0,4
Holz auf Metall 0,2
Metall auf Metall 0,2
Beton auf Holz 0,5
Anti-Rutschmatte 0,6

Ich würde bei einem Boot mal den (optimistischen) Gleitreibbeiwert von Holz (trocken) annehmen und µ=0,4 annehmen... Rein rechnerisch sieht das dann so aus:

Bild

Alles Klar?
Dem aufmerksamen Beobachter wird aufgefallen sein, dass da ein Winkel in der Berechnung auftaucht. Hierbei handelt es sich um die Berücksichtigung des Spannwinkel des Sicherungsmittels. Logisch auch, dass ein Spanngurt am meisten Druck nach unten ausübt, je näher er an 90° ist.
Da die Formel in der Praxis aber unpraktisch ist, gibts eine nette Tabelle...

Bild

Faustformel:

Die Summe aller Stf-Werte muss dem halben Ladungsgewicht entsprechen, wenn keine Ladelücke nach vorn gegeben ist (also Formschluss nach vorne gegeben ist)
.
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » Fr 23. Jan 2015, 20:17

Direktzurrung:

Hier wird die Ladung zu jeder Seite einzeln abgespannt. Hier wird mit geraden Spanngurten gearbeitet. Dies wäre meiner bescheidenen Meinung nach die Idealsicherung.

Bild

Eine Niederzurrung ist nicht erforderlich, da die Ladung von allen Seiten gehalten wird. Somit können auch Reibwerte vernachlässigt werden, da die Ladung durch die Sicherungsmittel gehalten wird (rechnerisch kann/darf der Gleitreibbeiwert noch rausgerechnet werden).

Aber stark vereinfacht: Die Summe der LC-Werte JE STRANG müssen mindestens 80% des Ladungsgewichtes entsprechen...

Eins kommt noch
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » Fr 23. Jan 2015, 20:28

Sicherungsmittel:

Schonmal einen Spanngurt angeschaut? Auf dem Etikett stehen zwei wichtige Werte drauf:

Stf (Standard Tension Force)

und

LC (ich glaub das hieß Lashing Capacity = Reißfestigkeit)

Stf ist wichtig für die Niederzurrung (siehe Tabelle)

LC ist wichtig für die Direktzurrung

Was wird gesichert:

Wir sichern 50% des Ladungsgewichtes zu den Seiten und nach hinten, und 80% nach vorne, wie gesagt, vom Ladungsgewicht ausgehend...

Was ist unzulässig (die häufigsten Fehler):

Spanngurte im Rahmen eingehangen
Spanngurte eingerissen
Spanngurte verdreht
Kein Kantenschutz
Zurrpunkte überlastet

Gurte mit diesen Mängeln zählen als nicht angelegt...
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » Fr 23. Jan 2015, 20:30

Noch Fragen?
Bitte her damit...
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Ederseesegler » Fr 23. Jan 2015, 20:57

Ohne Etikett ist es auch unzulässig ,wenn ich dich verbessern darf :mrgreen:
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » Fr 23. Jan 2015, 21:05

Ederseesegler hat geschrieben:Ohne Etikett ist es auch unzulässig ,wenn ich dich verbessern darf :mrgreen:
Stimmt, ganz vergessen das noch hinzupinseln...
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Virus » Sa 24. Jan 2015, 09:03

Tenovice hat geschrieben:Sooo,
ich darf mal in die Runde schimpfen:

Willy's und das vom Ederseesegler würden beide stehen bleiben...

vom Hagenkaemper seh ich leider kein Bild...

Bitte nehmts nicht persönlich und verstehts bitte nicht als die Oberlehrermeinung, aber vielleicht hilfts ja fürs nächste Mal :)
Wenn hier wer in der Nähe ist, komm ich auch gerne mal auf ein Ratsch und Bootguck vorbei und zeige auf was zu achten ist...

Zur Erklärung:
Willy:
Es sieht so aus, als wenn der blaue Spanngurt unter der linke Stütze umgeschlagen auf die rechte Seite unter dem Boot lang geht... Unzulässig...
Dann sind am Bug zwei weitere Gurte befestigt, die auf dem Foto zumindest nicht zu sehen, ohne Kantenschoner über die Kante geführt werden... Unzulässig
Der dunkelrote Gurt vorne ist offensichtlichüber den bug umgeschlagen und hat als Widerstand nur den Bugkorb? Unzulässig.
Des weiteren erschließt sich mir nicht, warum ich vorne drei Gurte sehe, hinten jedoch keinen?
Ich sehe an dem ganzen Trailer keine ordentlichen Zurrpunkte... Gurte im Rahmen einhängen ist unzulässig...
usw...
Hmm....der eine Gurt läuft tatsächlich unter dem Boot durch.
Die Kante ist keine Kante, sondern eine Rundung, ein Kantenschoner macht dort nur den Sinn, den Lack zu schonen, mehr nicht. Dazu habe ich normal Gummiplatten untergelegt, die ich bei der Abholung aber nicht bei hatte.
Der blaue Gurt geht ebenso wie einer der nach vorne zeigenden durch die Bugklampen, mehr Platz ist da nicht und die weiteren Gurte sind weitere Sicherheit, ich denke nicht, dass man zusätzliche Gurte bemängeln wird. Ich mach sie ran, weil ich sie habe, wenn sie bemängelt werden, nehme ich sie ab und werfe sie in den Kofferraum.
Den Rutsch nach vorn verhindert der Bugkorb (Bolzen M12) und die Fußreling, stabiler befestigt als die Klampen.

Hinten waren natürlich auch Gurte, die gleiche Anordnung wie vorn, die hatte ich schon abgenommen.
Blaue Gurte 4000N, die nächst dünneren sind 2000N und die noch dünneren habe ich tief in der Kiste, weiß ich also grad nicht.

Die Zurrpunkte (4) sind innen und für meinen Geschmack wenig vertrauenswürdig. Zudem sind die unten offen, sollte sich also mal ein Gurt lösen, besteht die Gefahr, das er die Verbindung zum Trailer verliert, darum nehme ich immer den Rahmen. Der Trailer läuft so seit 1978 und geht auch so über die HU.

Für Kritik und Verbesserungen bin ich immer offen, darum frag ich gleich mal nach!

Dürfen die Gurte über das Boot laufen oder müssen sie Seite für Seite einzeln von den Klampen zum Trailer geführt werden?

Bild

Ist nicht die Antwort auf die Frage des TE aber sicher auch von Nutzen.

Gruß
Willy
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Grund: 24
Ederseesegler

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Ederseesegler » Sa 24. Jan 2015, 10:02

Morgen Willy

Über das Boot zurren ist für mich sicherer.
Nur an den einzelnen Klampen die Gurte befestigen und verzurren ist mir zu unsicher ,ist ja kein stahlboot an dem die Klampen angeschweißt sind und es eine Einheit ergibt.
In dem GFK selbst mit einer unterlegenen Platte ist mir das nicht sicher genug.
Übrigens hat sich mein Boot bei einer Fahrt von 500 Kilometern nicht ein cm bewegt.
Das Problem liegt nur darin das man nicht überall den Gurt drüber legen und festzurren kann ,weil die Aufbauten es nicht zulassen.
Optischer Weise um die Polizei zufrieden zu stellen kann man von den Klampen Gurte zum Trailer befestigen,wäre mir aber zu unsicher,das ist der Unterschied zu Theorie und Praxis.
Ich habe die Praxis über zig Jahre,die Polizei hat die Theorie drauf und das kann schwierig werden die zusammen zu bringen. :roll:
Zuletzt geändert von Ederseesegler am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
gumagisa

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von gumagisa » Sa 24. Jan 2015, 10:44

Hallo Gemeinde,

ich würde jetzt gerne mal zeigen wie ich es gemacht habe!

Bild Bild


- Hinten an den Winschen kann man leicht erkennen, dass dort je eine Lila (1000kg) Rundschlinge 50cm und darin einen Gurt 2500kg LC nach unten zum Rahmen (wobei ich den Umschlungen habe und den Haken wieder im Gurt eingehangen) habe. Das auf beiden Seiten.

- Vorne vor dem Fenster einen Gurt mit 500kg STF zum Niederzurren der über das Boot geht.
- Dann am Bug durch die Öse nach hinten abgespannt um das Boot zusätzlich zur Bugstütze am nach vorne Rutschen zu sichern.

Auf der Auflage sind Antirutschmatten.

Bei der Sicherung würde ich mit jedem Ladungssicherungsspezialisten der BAG oder so diskutieren. :mrgreen: Hat sich aber erledigt (zumindest in nächster Zeit) denn Sie bleibt da wo Sie ist. :D

Hier ist für den ein oder anderen ein nützlicher Link http://www.kreuzer-abteilung.org/Public ... booten.PDF
Zuletzt geändert von gumagisa am Sa 24. Jan 2015, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
Virus

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Virus » Sa 24. Jan 2015, 11:11

Ederseesegler hat geschrieben:Morgen Willy

Über das Boot zurren ist für mich sicherer.
Nur an den einzelnen Klampen die Gurte befestigen und verzurren ist mir zu unsicher ,ist ja kein stahlboot an dem die Klampen angeschweißt sind und es eine Einheit ergibt.
Hi,

so mache ich das auch, ziehe die Gurte, die durchpassen, allerdings durch die Klampen, die anderen halt so dass sie nicht verrutschen. Nur hinten gehe ich mit den Gurten, die die Lichtleiste zusätzlich halten, beidseitig an die Klampen aber da ist auch kaum Zug drauf. Halten wird das alles sehr gut, weil völlig überdimensioniert. Über die Ansicht der Schupos wird man dann vor Ort informiert, ich überlege aber grad, wenigstens die zusätzlichen Gurte, die für sich auch schon reichen würden, an die vorgesehenen Haken zu bringen.

Gruß
Willy
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » Sa 24. Jan 2015, 20:45

Sooo..

Also:

Kurz mal zum rechtlichen:

§22 StVO
Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.

Anerkannte Regeln der Technik wären z.B.

VDI 2700

Offensichtlich geistern hier zwei verschieden Begriffe durcheinander, welche ich oben noch nicht richtig klargestellt habe, bzw. ich als gängige Begriffe vorausgesetzt habe. Auf jedem Spanngurt befinden sich zwei relevante Werte: Stf und LC.
Wenn ich beim Niederzurren den LC-Wert annehme, geht das nicht gut, da der LC-Wert die Zugfestigkeit angibt. 1dN (dekaNewton) entspricht etwa 1 kg. Soll heißen, ein Gurt mit einem LC-Wert von 1000 reißt garantiert erst bei einem Zug von min. 1000kg. Wenn ich aber versuche mein Boot mittels Niederzurrung zu sichern, spielt der LC-Wert nur eine untergeordnete Rolle. Der Schwachpunkt beim Niederzurren ist die Ratsche, die eine Vorspannkraft auf den Gurt gibt. Diese Vorspannkraft ist als Stf-Wert angegeben.

Da wir, wie schon gesagt, 80% vom Ladungsgewicht nach vorne und 50% zu den Seiten und nach hinten sichern wollen, können wir das ja mal an einem Beispiel grob durchrechnen. (Ladungssicherung ohne rechnen ist leider nicht möglich)

- Wir nehmen an, dass das Schiff 1600kg wiegt
- Wir nehmen an, dass wir einen Reibbeiwert von 0,3 haben
- Wir nehmen an, dass die Gurtratschen einen Stf-Wert von 250 haben
- Wir nehmen an, dass die Bugaufnahme nicht mit dem Schiff verbunden ist
- Wir nehmen an, dass die Zurrwinkel bei EXAKT 90° liegen.

.....................................................................................................(0,8 (Beschleunigungsfaktor) - 0,3 (Gleitreibbeiwert)).............Gewichtskraft
Die Formel zur Berechnung: Erforderliche Vorspannkraft (Stf) = ................................ ---------------------------------------------------------------- x -----------------------
............................................................................................................................0,3 (Gleitreibbeiwert) ........................... Beiwert 1,5


So komme ich hier zu dem Ergebnis, dass die Spanngurte insgesamt eine Stf von 1770 dN aufbringen müssen. Was bei angenommenen 250dN je Gurt insgesamt 8 Gurte bedeuten würde (und somit 16 Zurrpunkte im Trailer).

Immer ausgehend vom geraden Zug.
Wenn das Schiff mit dem Bug am Trailer verbunden ist, einfach in der Rechnung die 0,8 durch 0,5 tauschen.

Daher empfehle ich die Direktzurrung oder Kopflaschings...

Btw, die Gurtschoner sollen nicht den Lack schonen, sondern den Gurt... :)

Und das Argument, dass man schon zig-hundert Kilometer so gefahren ist, zieht nicht... Die Frage ist, ob auf dieser Strecke tatsächlich mal eine Ausweichbewegung stattfand oder eine Gefahrenbremsung...

Und ja, Gurte dürfen über das Boot geführt werden, aber ich würde immer noch die Direktzurrung bevorzugen. Wie soll sich ein Gurt nach unten aus dem Zurrpunkt lösen, wenn nach oben Zug drauf ist?


Schaun mer ma
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von gumagisa » Sa 24. Jan 2015, 21:50

Hallo Teno,

ich will mich überhaupt nicht mit einem Fachmann anlegen, aber die Faustformel sagt doch:

Bild
Bild
Und auf dem Bild des Etikettes eines Zurrgurtes sieht man auch die Unterschiedlichen Kräfte die bei den verschiedenen Zurrarten aufgenommen werden können. :mrgreen:

Ich hatte auch geschrieben, das ich Antirutschmatten verwendet habe. Und das mit dem LC und STF ist auch klar.

Die meisten Ratschen haben heute bei 50mm Gurten 300daN die 250er gibt es kaum noch. Und da würde ich nie einen Euro sparen wollen.

Und wenn hier so eine Welle um Begriffe gemacht wird, sollte "SHF" auch erklärt werden. Das ist die Kraft die Mann oder Frau aufbringen muss um überhaupt mit dem Hebel die Zurrkraft mittels Ratsche und Übersetzung aufzubringen. :mrgreen: ODER?
Zuletzt geändert von gumagisa am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » Sa 24. Jan 2015, 23:24

gumagisa hat geschrieben:Hallo Teno,

ich will mich überhaupt nicht mit einem Fachmann anlegen, aber die Faustformel sagt doch:

Bild
Hab ich was anderes Behauptet? Die Berechnung oben ist ja nur ein Beispiel, setze da Zahlen ein wie du möchtest ;) Oben gehen wir von 0,3 (=30%) aus.

Zum Nachlesen gibts hier was:
http://www.ladungssicherung.de/content/ ... _BKF11.pdf

gumagisa hat geschrieben:
Und wenn hier so eine Welle um Begriffe gemacht wird, sollte "SHF" auch erklärt werden. Das ist die Kraft die Mann oder Frau aufbringen muss um überhaupt mit dem Hebel die Zurrkraft mittels Ratsche und Übersetzung aufzubringen. :mrgreen: ODER?
Standard Hand Force... ich hab bislang nur 50er gesehen... ist eigentlich üblich...

Ich möchte damit nur sagen, dass zwei Gurte mit Sicherheit nicht ausreichend sein können...
Zuletzt geändert von Tenovice am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Ederseesegler » Sa 24. Jan 2015, 23:47

Ok dann nehmen wir drei Gurte :mrgreen:
ich werde es so anwenden wie Guido sein Boot verzurrt hat ,das ist für mich die effizienteste Lösung :!:
Da ich in der Mitte kein Gurt übers Boot legen kann ,da dort die Solarplatten sind.
Den Rest wird ausdiskutiert :wink:
Niederzurren an den Klampen kommt für mich nicht in Frage ,da es Schwachstellen sind ,die bei einem Unfall nicht ausreichend wären ,da kommen bei einem Unfall ganz andere Kräfte auf als beim Ankern oder wenn das boot daran am Steg befestigt ist .
Zuletzt geändert von Ederseesegler am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
gumagisa

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von gumagisa » Sa 24. Jan 2015, 23:51

Tenovice hat geschrieben:
gumagisa hat geschrieben:Hallo Teno,

ich will mich überhaupt nicht mit einem Fachmann anlegen, aber die Faustformel sagt doch:

Bild
Hab ich was anderes Behauptet? Die Berechnung oben ist ja nur ein Beispiel, setze da Zahlen ein wie du möchtest ;) Oben gehen wir von 0,3 (=30%) aus.

Zum Nachlesen gibts hier was:
http://www.ladungssicherung.de/content/ ... _BKF11.pdf

Teno hat geschrieben:
Ich möchte damit nur sagen, dass zwei Gurte mit Sicherheit nicht ausreichend sein können...
Ich sage doch nicht das du was anderes behauptet hast, sondern so ist es doch viel einfacher. Und warum redest du immer von 0,2 oder 0,3. In der VDI 2700 ff steht sogar 0,2-0,5 bei Holz auf Holz. Aber lassen wir das. Man kann auch aus allem eine Wissenschaft machen.

Bei meinem Boot würden 2 Gurte reichen und ich hatte wie auf den Bildern 4 große und einen kleinen dran. Warum habe ich das wohl gemacht. Genau, weil ich keinen Bock hatte 1560h umsonst gearbeitet zu haben und auch noch einen Haufen Kohle wegschmeißen.
Bild

Mit diesen ganzen Annahmen kommen wir doch nicht weiter, dass muss man denke ich immer von Fall zu Fall betrachten.

Vielleicht kann man mal einen Thread über Ladungssicherung aufmachen.

Wir sollten wieder zu den Eigentlichen Themen ums Boot kommen, Heckverlängerung und so. :mrgreen:
Zuletzt geändert von gumagisa am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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Virus

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Virus » So 25. Jan 2015, 09:03

Moin,

man, also der Admin, könnte diesen Thread da teilen, wo die Ladungssicherung beginnt.

Ein Bild mit einem gut, sicher und vorschriftsmäßig verspanntem Boot könnte man, gut wiederfindbar, ins Forum stellen.

Willy
Zuletzt geändert von Virus am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Drifter

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Drifter » So 25. Jan 2015, 11:42

Moin Moin
So gondle ich über die Straßen:

http://www.bilder-hochladen.net/files/6 ... 7-jpg.html

wilde Ausweichmanöver musste ich noch nicht ausführen, aber bei gewollten Bremsungen mit 8 radierenden Rädern hat sich da nichts bewegt.
Nur der Gaskocher flog aus dem Schapp unter dem Niedergang bis ins Vorschiff. Ladungssicherung betrifft auch das innere vom Boot! :oops:
Mehr Verzögerung will ich gar nicht erleben!

Schönen Sonntag noch
Uwe
Zuletzt geändert von Drifter am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Jochen

Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Jochen » So 25. Jan 2015, 15:36

Hallo zusammen,

um es vorweg zu nehmen Ladungssicherung ist ein umfangreiches Thema.
Wenn ihr es genau wissen wollt,
unter der Internetseite der Fa. Braun SIS kann man eine Programm runterladen mit dem man die beiden Arten der Sicherung berechnen kann. Mit diesem Programm berechne ich täglich die notwendige Ladungssicherung von schweren Gütern.
Für unsere Boote ist das Niederzurren die Art wie wir sichern können, weil wir an den Booten keine Anschlagpunkte haben wo wir die Gurte einhängen können.
Schaut man sich z.B die Bilder von Guido an so dort die Methode NIederzurren mit Formschluss nach vorne zusehen. Bugspitze in der Aufnahme voren am Trailer.
Legt man jetzt noch ein paar Antirutschmatten zwischen die Stützen, und oder unter den Kiel dann ist man mit zwei Gurten die ein LC von 2000 daN haben immer auf der richtigen und Sichern Seite. Gerechnet mit dem Gewicht 1600 KG Länge 6,85 Breite 2,45 und eine Höhe von 1,6m Schwerpunkt etwa auf 1 m Höhe über den dicken Daumen.
Gurte bitte in die vorgesehen Laschen am Trailer einhängen.
Ganz wichtig ist die Prüllen unter Deck vernünftig wegpacken.

Sichere Fahrt
Zuletzt geändert von Jochen am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von Tenovice » So 25. Jan 2015, 20:17

Und der bleibt stehen :) (Ich weiß, ich mache mich hier schon wieder als Neuling äußerst beliebt)

Gurte im Umschlag, ohne Kantenschutz (außer oben am Cockpit bzw. vorn am Deck) irgendwo durchgepfrimelt und wieder im Gurt eingehangen... Mag sein, dass das hält, es ist nicht zulässig....

Wenn dein Gurt, der ja auch nicht exakt in 90° vertikal gespannt ist, am Rahmen nur um 1cm verrutscht ist er fürn Eimer, zumal dein Trailer ja auch wunderbare Zurrösen hat, je Seite 2!


Hab grad noch was gefunden... Sehr nice... Bestätigt mich in meinem Drang zur Direktzurrung... Niederzurrung ist einfach schwer möglich bei nem Schiff...

http://www.reisenews-online.de/2010/04/ ... transport/

Jochen hat geschrieben: Für unsere Boote ist das Niederzurren die Art wie wir sichern können, weil wir an den Booten keine Anschlagpunkte haben wo wir die Gurte einhängen können.
Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee über Mastfuß und Motorschacht zu sichern?
Ich kenne das Boot ja bislang nur von Bildern, aber im Mastfuß lässt sich sicher ein Bolzen einstecken/schrauben und der hat sicher mehr als ausreichend Festigkeit. zwei Gurte an den Motorschacht ( da gibt es sicher was zum einhängen). Das wäre mal so eine Idee... und es wären ganz entspannte 4 Gurte mit je 2000dN...

Ob das technisch vom Boot möglich ist (geeignete Zurrpunkte im Heck), weiß ich nicht..

Bild

oder noch eleganter (insbesondere in Hinblick auf die Zurrwinkel):

Bild



Gruß
Teno
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Re: Hallo und ganz viele Fragen

Beitrag von gumagisa » Mo 26. Jan 2015, 00:15

Tenovice hat geschrieben:
Und der bleibt stehen :) (Ich weiß, ich mache mich hier schon wieder als Neuling äußerst beliebt)
Keine Angst, machst du nicht. Jedenfalls nicht bei mir. :mrgreen: Ich finde die Diskussionen gut, der ein oder andere der nur liest kommt vielleicht auch auf einen Fehler den er sonst gemacht hätte und vermeidet ihn. Dann ist es noch ein wenig sicherer auf unseren Straßen.
Tenovice hat geschrieben: Gurte im Umschlag, ohne Kantenschutz (außer oben am Cockpit bzw. vorn am Deck) irgendwo durchgepfrimelt und wieder im Gurt eingehangen... Mag sein, dass das hält, es ist nicht zulässig....
Mag sein das es nicht zulässig ist, aber ich mache Morgen mal eine Foto von einem Gurt wie ich das gemacht habe.
Jochen hat geschrieben: Für unsere Boote ist das Niederzurren die Art wie wir sichern können, weil wir an den Booten keine Anschlagpunkte haben wo wir die Gurte einhängen können.
Das stimmt nicht ganz, keine direkten Anschlagpunkte ja, aber Stellen wo man Formschlüssig ran gehen kann. In dem Foto von mir vorne vor dem Fenster übers Boot und dann in die Zurrösen, wobei ich denen nicht so wirlich traue.
Und dann hatte ich beschrieben, eine Rundschlinge um die Winsch und dort im Direktzurrverfahren nach unten zum Rahmen. Wobei ich dort ohne Kantenschutz über eine Runde Kante des Vierkantrohres gelegt und wieder den Haken unter der Ratsche in den Bolzen eingehangen.
Tenovice hat geschrieben: Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee über Mastfuß und Motorschacht zu sichern?
Ich kenne das Boot ja bislang nur von Bildern, aber im Mastfuß lässt sich sicher ein Bolzen einstecken/schrauben und der hat sicher mehr als ausreichend Festigkeit. zwei Gurte an den Motorschacht ( da gibt es sicher was zum einhängen). Das wäre mal so eine Idee... und es wären ganz entspannte 4 Gurte mit je 2000dN...

Ob das technisch vom Boot möglich ist (geeignete Zurrpunkte im Heck), weiß ich nicht..
Über oder um den Mastfuß würde ich nicht gehen, weil dort nur 4 Schrauben M6 drin sind. Meinen habe ich zwar aus 5mm V4a nachgebaut und viel stabiler gemacht und unten drunter mehrere 13mm Multiplexplatten recht großflächig einlaminiert habe. Auch die Schrauben wurden auf M8 gepimpt. Dort würde es sicher gehen, aber der Lack leidet doch sehr.

Im Motorschacht denke ich wird es sehr schwirig, weil dort keine Punkte sind wo man ran gehen kann. Auch wenn dort etwas über den Schacht gelegt wird und man da mit dem Gurt dran geht, sind die Schachtwände sicher nicht dafür ausgelegt und der Winkel zum Schwerpunkt ist auch nicht ideal.

Was spricht denn gegen die angewendete Kombination aus einem Gurt im Niederzurrverfahren vor dem Bugfenster (dort kann der Gurt nicht drüberrutschen), den zweien zum Direktzurren über die Anschlagpunkte der Winschen, dem Gurt durch die Bugöse und dem Kopflasching bzw. dem Gurt den ich über das Bugspriet gelegt habe? Und auf jeden Fall Antirutschmatten unter dem Kiel.

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Zuletzt geändert von gumagisa am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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