Slippen mit der Neptun

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Tigger

Slippen mit der Neptun

Beitrag von Tigger » Mo 9. Apr 2007, 17:31

Moin Leute,

ich will mit meiner Neptun nächste Woche zum ersten Mal ins Wasser.
Unser Revier wird die Elbe sein. Dort sind Kräne sehr rar aber Slipanlagen gibt's in Mengen.
Deshalb will ich es mit Slippen probieren.
Wie gesagt, ich bin Neuling und bin dankbar für jeden Hinweis, wie ihr das macht.
Z.B. frage ich mich, wie ich mit dem Trailer weit genug ins Wasser komme ohne das Auto zu versenken.
Oder wie man beim Ausslippen die Neptun wieder richtig auf den Trailer bekommt ohne Taucherausrüstung.

Grüße von Tigger
Virus

Beitrag von Virus » Mo 9. Apr 2007, 17:43

Tja Tigger,

da kommt es sehr auf die Neptun an die du hast. Es kommt zudem auf Slipanlage, (steigung derselben) dein Auto, deinen Trailer und der Position des Bootes auf dem Trailer an.....

Die 22er habe ich rein und raus geslipt....für`s rausslippen habe ich mir Peilstangen an den Trailer geschraubt die mit die Neptun hinten genau mittig über dem Trailer positionierten, vorn habe ich sie mit einem dicken Gummi am Windenstand fixiert....und dann halt vorsichtig raus gezogen.
Natürlich muss eine längere Verbindung Trailer --> Auto her. Eine Stange hatte ich mir gebaut mit Kugel und Kupplung, das war aber nix und so kam ein dickes Hanfseil zum Einsatz.
Nicht vergessen, das ein stabiles Stützrad vonnöten ist und die Stützlast passen muss, damit das Boot nicht nach hinten kippt oder das Stützrad zu sehr belastet. Und vor allem nicht vergessen das der Trailer nicht mit bremst wenn das Auto bremst und aufpassen das die Bremsen rückwärts vernünftig halten..... :roll: ...in Lemmer (NL) hat das immer prima hingehauen.

Rein ist keine Sache, Lichtleiste ab und der Helferin oder dem Helfer die Festmacher in die Hand geben, dann langsam die Rampe runter...wenn die Hinterräder des Zugfahrzeugs das Wasser berühren die Bremse kommen lassen und eine Vollbremsung ausführen wenn die Stoßstange die Fluten berührt....schwupps, dann schwimmt sie. (So bekomme ich auch die 25er ins Wasser) 8)
Es geht auch mit Seil, dann aber wieder auf die gut haltenden Bremsen achten, (vorher testen) und den Trailer führen denn er läuft nicht geradeaus ins Wasser.... :?

Die 25er muss ich rauskranen weil ich da keine Peilstangen montiert bekomme, jedoch ist das Kranen, abgesehen davon das man halt hier und dort einen Termin benötigt, wesentlich entspannender.

Achsoja, sie wird nicht richtig liegen wenn du aus dem Wasser bist. Kommt daher weil sie sich zuerst mit dem Kiel auf das Kielbrett legt und dann nach hinten kippt....mit einer stabilen Zurrgurt kanst du sie aber auf dem Trailer nach vorn ziehen, ein gefühlvoller Ruck mit der Bremse geht meist auch... :wink:


Gruß
Willy
Tigger

Beitrag von Tigger » Mo 9. Apr 2007, 17:59

Hallo Willy,

vielen Dank für deine Antwort. Ich muss aber nochmals nachfragen. Wenn ich den Trailer am Zugfahrzeug hängen habe und die Rampe runterfahre, reicht dann der erreichte Tiefgang aus, damit sich das Boot löst? Ich mein - ohne dass ich mit dem Auto "die Fluten berühre?"
Dann die Sache mit den Peilstangen: Wie sah das aus? Wo waren sie montiert? Hast du vielleicht davon noch ein Foto?

Gruß Tigger
veit

slippen

Beitrag von veit » Mo 9. Apr 2007, 18:08

tach tigger,
das kommt ganz auf sie slipanlage drauf an: wir haben am chiemsee eine ziemlich schlechte anlage, die fürs zu-wasser-lassen gerade geeignet ist. ich positioniere den trailer vor der anlage, kuppel dann abund " verlänger" dann zwischen anhängerkupplung und trailer mit einem ordentlichen tau ( mein auto ist nicht unterwassertauglich). rausholen haben wir einmal probiert - da der trailer im wasser einfach nicht gerade steht war das boot nicht gerade (kiel muss unbedingt richtig auf der vorgesehenen auflage sitzen) zu bekommen :( . nach ca. 30 min im a...kalten chiemseewasser (ende oktober!) sind wir dann doch zum kran geschippert...
aber wenn du eine gute slipanlage vorfindest (am besten rampe bis weit ins wasser gepflastert/betoniert), dann gibst eim slippen einer n22 mit dem "verlängerungstrick" keine probleme.

gruss

veit
Virus

Beitrag von Virus » Mo 9. Apr 2007, 21:00

Hi Tigger,

hab mal einige Bilder hier eingestellt: http://groups.msn.com/BooteForumBilder/ ... otoID=2783

Nimm mal die Bilder vom Gespann und von der 22er auf dem Trailer und halt ein Lineal so an wie die Rampe Neigung hat....dann siehste was mit deinem Auto passiert. Zum Aufwschwimmen reicht es nur hinten....

Die Peilstangen waren die erste Ausführung....hielten aber auch wenn es nicht zu windig war.

Gruß
Willy
Neptun25

Beitrag von Neptun25 » Di 10. Apr 2007, 12:30

Ich hab meine N25 auch schon geslippt, aber der Geländewagen stand dabei mit den Vorderrädern im Wasser, der Trailer komplett versenkt.
Sowas macht man am besten mit geliehenen Autos :)
Drifter

Beitrag von Drifter » Di 10. Apr 2007, 15:48

Moin, Moin Tigger
Willkommen auf der Elbe! Auch ich verunsichere auf der Unterelbe die Großschifffahrt mit unsere N22. Heimathafen ist Hetlingen (da gibt´s gleich vier N22 !) 8)
Bisher habe ich nur zweimal einen Kran benutzt um unser Boot auf- und abzuladen. Beim ersten mal um den Schwerpunkt vernünftig auf den nicht zum Boot gehörende Trailer hinzukriegen und im letzten Herbst gab es keine Slipbahn am angesteuerten Hafen.
Nach nun fast zwanzig Jahren Sliperfahrung werden ich auch weiterhin versuchen ohne Kran auszukommen. Wie funktioniert es nun bei uns?
Wichtig ist eine Slipbahn die nicht so steil ist und auch weit genug ins Wasser reicht. Ist die Bahn zu steil, ist mein Auto zu schwach und steht mit jammernden, rauchenden Reifen da (Frontantrieb). Damit der Anhänger weit genug ins Wasser kommt wird ein dickes, langes Seil verwendet. Ein Helfer hat so eine Anglerhose an die bis unter die Arme reicht und hält den Anhänger in der Spur wenn er "versenkt" wird.(So bleibt der Hintern trocken) Schwimmt das Boot wird der Anhänger unter rausgezogen. Aber nicht zu schnell, weil oben angekommen hält der Trailer nicht von alleine an!
Raus ist die Sache ein bischen spannender; Elbwasser ist so trübe,daß nur zu erahnen ist wo und wie der Trailer genau steht. Darum habe ich auch eine sogenannte Peilstange die gerne solide ausgeführt sein darf.
Diese Stange kommt auf die Leeseite des Trailers und der Trailer wird wieder an langer Leine bis zur Bugstütze versenkt. Das Boot wird nun über den Anhänger geführt, an der Bugstütze eingehakt und die Fuhre hochgezogen. Dadurch, daß sich das Boot durch den Winddruck an die Peilstange anlehnt liegt das Boot meistens auch ganz ordentlich auf den Trailer. Wenn nicht hilft ein Wagenheber um den Kiel genau in die Mitte zu drücken. Mit ein bischen Übung ist der Vorgang auch nicht mehr so aufregend wie zu Anfang. Frage:wo auf der Elbe bist Du denn zu Hause?
neptun-skipper

Beitrag von neptun-skipper » Di 10. Apr 2007, 18:21

Hallo

ich muß meine Netun immer im Heimatrevier slippen und mache es wie folgt( Slipanlage gibt es nicht nur fester Boden).
Aber es geht immer Berg ab.
Trailer abkoppeln ( Handbremse nicht vergessen ) Stützrad nach unten stellen das die Kupplung ca 20 cm Bodenfreiheit hat ein Seil mit Schäkel am Trailer befestigen das andere Ende an der Anhägerkupplung von Zugfahrzeug befestigen 2 Leinen zum Abfangen am Boot.
Dann Handbremse lösen und reinschieben rollt meistens alleine bis Boot aufschwimmt. Boot am Steg festmachen. Dann Trailer mit Sail und Zugfahrzeug raus ziehen .

Zum Rausslippen habe ich mir am trailer um am Kiel bett ein schwimmhilfen gebaut und zur Orientierung an den Stützen 1meter bambusrohre befestigt so kann der Trailer soweit versenkt werden
das das Boot gut plaziert werden und vorsichtig mit dem Seil raus gezogen
wird. Wenn Trailer soweit aus dem Wasser ist wird Zugfahrzeug wirder angekoppelt. Eine Watthose leistet gute Hilfe.
Das Ganze geht mit 2-3 Leuten. Bei einer guten glatten Slippbahn geht das noch viel Besser.
Ich habe noch vergessen das ich eine Neptun mit Festkiel habe und an meiner slipstelle nicht so schnell tief wird.

Gruß Gerd
Losbellos

Slippen

Beitrag von Losbellos » Di 10. Apr 2007, 23:00

... schick mir Deine emailadresse und ich sende Dir Bilder meiner Lösung, ich habe eine Deichselverlängerung angebracht und slippe seit Jahren an einer sehr flachen Slippeinrichtung, das geht bei mir auch alleine...

Gruß Sascha
bfust

Beitrag von bfust » Mi 11. Apr 2007, 23:46

Was kostet denn das kranen an de Elbe, das ihr so einen Aufschlag macht um es zu vermeiden? Ich habe es einmal versucht, habe es auch hinbekommen, aber ein Satz Radlager ist doch teurer wie fünf Jahre kranen. Am Gurt ist es doch völlig stressfrei und die Socken bleiben trocken.

cu
bernard
Tigger

Beitrag von Tigger » Do 12. Apr 2007, 10:28

Erst mal vielen Dank an Willy, Virus, Drifter und Veit für die hilfreichen Antworten. Die Idee mit den Peilstangen werde ich versuchen umzusetzen.


@ Drifter: Ich liege erstmalig am Stover Strand (zwischen Winsen u. Geestacht). Leider nicht gerade in deiner Nachbarschaft, aber vielleicht begegnen wir uns ja mal?

@ bfust: Ich würde ja auch lieber Kranen. Aber in sämtlichen erreichbaren Häfen wird nur geslippt.

Nächste Woche geht's los. Zum ersten Mal mit der "neuen" Neptun. Bin ziemlich aufgeregt. Legt sich das Lampenfieber eigentlich mit der Zeit???

Gruß Tigger
Virus

Beitrag von Virus » Do 12. Apr 2007, 16:54

Hi Tigger,

mir gehts immer erst gut wenn die Wanne schwimmt und der Pin steht! Ist der Urlaub vorbei, atme ich auf wenn das Ding tropfend auf dem Trailer steht....kurz vorher ist mir immer komisch im Bauch.

Gruß
Willy
Drifter

Beitrag von Drifter » Do 12. Apr 2007, 19:01

Hi Tigger
Mit der Zeit weiss man vieleicht immer besser Bescheid wie alles funktioniert aber es bleibt spannend, vor allem das rausholen.

@bfust: stimme 100% mit Dir überein - Kranen ist besser für die Nerven!
Aber wie kranen wenn kein Kran da ist? In unserem Verein sind wir schon froh, dass wir mit dem Auto und Trailer zum Wasser fahren dürfen um zu slippen - der Hafen liegt im Naturschutztgebiet, (Airbus sei Dank) selbst eine Mülltonne aufzustellen bedarf Sondergenemigungen. Wenn wir da einen Kran aufstellen könnte sich ja eine Möve den Kopf dran stossen! : :shock: Vom Autoparkplaz zum Boot geht´s ca.300 Meter mit der Handkarre. Aber dafür ist rundum Ruhe.
Gruss vom sommerlichen Norden
Uwe
bfust

Beitrag von bfust » Do 12. Apr 2007, 20:29

Jo, aber ein paar Kilometer in die eine oder andere Richtung ist doch sicherlich ein Kran.. Im Umfeld von HH, an der Süderelbe habe ich schon mal ein großes Motorboot gekrant, wenn das nicht zu weit ist...
Ich fahre auch 1 1/2 Stunden vom Liegeplatz in Lemmer(NL/Friesland) zum Kran nach Balk, denn da kostet das kranen und kärchern einer Neptun nur 25€, in Lemmer deutlich mehr als das doppelte! Da ich keinen Stundenlohn von 50€ habe (dann würde ich im Rassy-Forum posten) spare ich durch die Fahrt mehr als wenn ich selber arbeiten würde und jemanden fürs teure kranen bezahle!

Bei Interesse verrate ich euch auch, das es die Eco-Werft in Harburg(?)war, die bei dem Motorboot zwei ältere Volvo-Penta mit Bio-Motoröl gehimmelt haben...

grüße,
Bernard
Virus

Beitrag von Virus » Do 12. Apr 2007, 21:14

bfust hat geschrieben: .... zum Kran nach Balk,

grüße,
Bernard

Moin Bernhard,

ich hab nur Angst gehabt das in Lemmer der olle Bagger mit meiner 25er zusammen ins Hafenbecken stürzt....ist dann aber doch gut gegangen. :roll:

Kann man in Balk auch Auto und Trailer abstellen? Mit ist das in Lemmer ein wenig eng....und da ich mit Boot hinten an nicht suchen mag, überlege ich wieder in Naarden rein zu gehen....

Gruß
Willy
bfust

Beitrag von bfust » Do 12. Apr 2007, 22:00

Hi Willy,
Ich denke, das geht in Balk. Ansonsten nachfragen, Infos hier: www.jachthavenlutsmond.nl

Abstellen ist auf jeden Fall bei Reekers in Woudsend möglich, kostet das gleiche und Gerald hat sein Gespann letztes Jahr für "ne schmale Mark" da eingezäunt stehen lassen.
cu
Bernard
Drifter

Beitrag von Drifter » Fr 13. Apr 2007, 10:14

Hi bfust
Klar im Hamburger-Yachthafen Wedel gibt es einen super Bootskran (ca.3sm entfernt), auch deren Mastenkran wäre stark genug eine Neptun anzuliften, aber im Frühjahr und im Herbst haben die dort einen absolut ausgefeilten Terminplan für die im dortigen Hafen beheimateten 2500 Boote, dass man als "ortsfremder" immer schief angeguckt wird wenn man da ankommt (meine Erfahrung). 25€ nehmen sie dort auch gerne, aber nicht als Krangebühr sondern als Trinkgeld, Kran kostet ca.80€ :shock:
So brauch ich nur in den Tiedekalender zu schauen wann Wasser da ist, fahre die Fuhre hin und bin in 1,5h wieder zu Hause und die Kiste schwimmt an ihrem Platz.
Übrigens mein Trailer ist Bj.76 und ich habe vor 2 Jahren zum erstenmal zwei von den vier Radlagern erneuert.
Gruss vom Norden (vergesst am WE nicht die Sonnencreme)
Uwe
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