Wasser im Hohlraum

[cbr954]

Hallo ,
ich bin seit 2 Monaten beim Refitt einer N22 Längskoje Bj.76 . Um mehr Platz für 2 Batterien zu bekommen habe ich heute den Hohlraum in der Vertiefung der Bugkoje aufgeschnitten.Und einen Riesenschreck bekommen, weil nämlich in diesem angeblich dichtem Raum Wasser stand. Und nicht nur ein wenig sondern mindestens 30 Liter.Wie ist das zu erklären?
grüsse
Michael

[Neptun-Yachten]

Hallo,

Um was für ein Model handelt es sich?

Welche Ausstattung? Dinett oder Langkoje?

Habe schon eine böse Vermutung.

[cbr954]

Hallo,
Langkoje mit Hubkiel,Backdecker

[Neptun-Yachten]

Schwertkasten oder Ankerkastentwässerung. Wobei ich hoffe das es zweiteres ist. Bei einigen Neptünern ist die Bodengruppe nicht dicht im Bug laminiert. Wenn die Entwässerung vom Ankerkasten undicht ist läuft das Wasser im Bugsteven in die Bodengruppe.

Ebenfalls ist es möglich das der Schwertkasten gerissen ist und dadurch Wasser in die Bodengruppe zieht. Der Schwertkasten ist unter der Bodengruppe anlaminiert. Das Ist (leider) schon häufiger durch starke Grundberührung vorgekommen. Der Kostenaufwand für eine solche Reparatur ist meist zu hoch für den Verkehrswert.

[cbr954]

Hmm,muss ich morgen mal schauen. Wenns der Schwertkasten wäre müsste das Wasser ja irgendwie durch den Kiel seinen Weg zurück gefunden haben.Das Schiff steht seit Wochen aufgebockt und bis jetzt war darunter alles trocken.

[Schleisailor]

Liebe Nepturianer,

den Schreck kann ich nachvollziehen und überlege nun, rein vorsorglich auch einmal den Staukasten im Vorschiff aufzuschneiden, um nachzusehen. Oder hat jemand von Euch ein Idee, wie man diese Kontrolle auf eingedrungenes Wasser vornehmen kann, ohne das Schiff hierbei zu beschädigen?

Viele Grüße
Wolfgang

"NEMO", N22, Baujahr 1981, Dinette

[junker]

Hallo,

Um was für ein Model handelt es sich?

Welche Ausstattung? Dinett oder Langkoje?

Habe schon eine böse Vermutung.

Gibt es da einen gravierenden Unterschied???

Gruß Günther

[Ederseesegler]

Jetzt kommt Panik auf bei den Nepturianern

[Schleisailor]

Hallo Wolfgang,

na ja, Panik vielleicht noch nicht, aber möglicherweise werden wir ja bald besser verstehen, warum wir nicht schneller segeln können und der Wasserpass immer weiter runterrutscht .

In diesem Sinne...

...viele Grüße
Wolfgang

[Schleisailor]

Ergänzung:
Auch die so unterschiedlichen Gewichtsangaben bei unseren Schätzchen sehr ich nun in einem ganz neuen Licht!
Viele Grüße
Wolfgang

[neptun-micha]

Hatte ich auch schon mal!

Gemerkt habe ich es durch ständig wechselnde Stützlast auf dem Trailer, je nach dem, ob er am Berg stand -Wasser lief nach hinten - oder abschüssig -Wasser nach vorne. War aber viel mehr wie 30 Liter.

Zu finden ist so eine Leckage aber recht einfach: Da wo Wasser rein kommt, läuft es auch wieder raus

Ich habe also eine Öffnung unter der Bugkoje geschnitten und mit einem Schlauch den Hohlraum geflutet. Hat lange gedauert, bis es unter dem Motorschacht plötzlich geplätschert hat. Dort war wohl der Ausschnitt für den Aussenborder zu weit nach vorne aufgeschnitten und dort ist die Aussenhaut mit dem Auftriebskörper zusammenlaminiert. Zwischen diesen Lagen hatte sich ein kleiner Spalt gebildet.
So jedenfalls bei meiner Migltsch, Bj 72

Mit angedicktem Epoxy und ein paar Lagen Gewebe war der Schaden schnell behoben. Vorher aber gut austrocknen lassen.

Beim Fluten wird man auch gleich feststellen, das der Auftriebskörper zum Innenraum nicht dicht ist, also vorher ausräumen!

Wenn das Boot gerade auf dem Trailer steht, ist der tiefste Punkt der Kielbereich. Wenn also wirklich dort das Leck ist, wäre das Wasser auch wieder rausgeflossen, hast also noch Hoffnung, das es wo anders ist.

Gruß, Micha

[cbr954]

Hallo,
habe jetzt ca. 200L Wasser drin und zusätzlich noch den Stauraum abgedichtet und mit Pressluft Druck aufgebaut. Die Luft kommt aus allen Ecken aber das Wasser bleibt drin.
Kann es sein das es lediglich Kondenswasser war , dass sich über die Jahre gebildet hat?

[neptun-micha]

So viel Kondenswasser kommt mir komisch vor.

Stell mal den Trailer vorne hoch, damit das Wasser ganz nach hinten läuft. Dann vorne runter. Bei mir habe ich sicher mehr wie 200 l gebraucht.

Vorsicht mit der Druckluft, wie Rolf mal geschrieben hat, gibt`s sonst ne Titanic.

Gruß, Micha

[cbr954]

Also Wasser von hinten kann ich ausschliessen, da müsste es ja in die Backskisten laufen . Die sind aber gegenüber dem Vorschiff abgeschottet.
Bin im Moment etwas ratlos.

[Neptun-Yachten]

Wenn es der Schwertkasten wäre kann man dies nur überprüfen wenn kein Druck auf dem Kiel ist bzw. der Kiel frei liegt und der Druck des Kiels den Bootskörper belastet. Als würde das Schiff schwimmen. Der Riss könnte auf dem Trailer durch den Druck des Kiels wieder verschlossen werden und somit vorerst dicht sein.

Wir hatten dieses Fall selbst schon in der Werft und haben gesucht und gesucht.

[Wasserläufer]

Ich habe diese Woche nun den Kiel abgebaut und schweißen lassen. Durch die Bolzenlöcher war das Schiff also nach unten offen. Wärend der Schweißer draußen Lichtbögen baute, habe ich ein wenig im Schiff rumgefummelt. Da war eine häßliche Silikonpampe vor im Übergang von der Bilge zu besagtem Hohlraum. Die musste ich sofort entfernen. Plasch! Ich habe sozusagen den Stöpsel gezogen. Was war ich froh, dass der Schweißer nicht direkt unter dem Schiff gearbeitet hat, sondern etwas daneben. Da kam ordentlich Wasser raus, ab in die Bilge und raus durch die Kielbolzenlöcher. Nun wusste ich zwar, dass das Schiff vor ein paar Jahren einen Wassereinbruch durch den Ankerkasten hatte, hätte aber nicht gedacht, dass da Wasser rein kommt.

Das machte mich skeptisch gegenüber Hohlräumen in unserem Boot. Ich drehte mich also um in Richtung Heck und dachte, Hoppla, was ist denn da unter der Plicht? Ist da nicht auch ein Hohlraum? Zufällig hatte ich einen Akkubohrer in meiner Hand. Selbe Stelle, ganz unten an der Bilge, nur eben achtern angebohrt ... Plasch! ... Hej Schweißer! Bis Du noch da?

So, nun darf sie langsam austrocknen. Später werden dann kleine Stöpsel eingebaut und regelmäßig mal gezogen. Mensch was spare ich jetzt Antifouling, wenn der Wasserpass wieder weiter runter kommt.

Kennt jemand noch irgendwelche Hohlräume in unseren Schiffen, die es wet sind, angebohrt zu werden?

Grüße noch immer von Land,
Tobias

[MÖKKI]

Also,
ich kann nicht bestätigen, dass Wasser dort raus kommt, wo es reingekommen ist.
Nach meinem Refit war eigentlich alles dicht......
Nur hin und wieder war die oberste Stufe vom Niedergang nass.

Dann hab ich ein Loch in die GFK Kante oberhalb der Stufe gebohrt.
Da tropfte es hin und wieder heraus..

Wenn es dort tropfte, war auch Backbord über dem Schrank unter der Plicht die Kante nass.
Also musste wohl Backbord Wasser eindringen.

Denkste!
Steuerbord war eine Schraube von der Hubdachschere undicht.
Das Wasser sammelte sich in der Hohlkammer des Daches.
Beim Segeln schwappte es nach Bachbord und sickerte dann seitlich runter und sammelte sich in dieser Kante.
Von dort langsam in die Mitte ......
Und das hat z.T. Stunden bzw sogar Tage gedauert.

Wasser findet seinen Weg schnell, wir nur langsam.

Aber zum Thema selbst: Wasser kann vom Ankerkasten einsickern. Vor allem wenn der Schlauchstummel abrutscht.
Innen ist auch bei meinem Schiff das Laminat direkt in der Kiellinie nicht dicht, und Wasser, dass sich unter der Matratze sammelt läuft dort in die Kammer unter der Koje. Heute ist der Körper mit einer Klappe verschlossen und ich kann einfach auswischen......

Gruß Thomas


Gruß Thomas

[cbr954]

So, jetzt habe ich den Hohlraum unter der Plicht angebohrt, ca. 1/2 Liter Wasser. Dieser Hohlraum hat keinerlei Verbindung nach aussen. Das Boot hängt seit einer Stunde am Haken, keinerlei Wasserverlust.
Ich tippe nach wie vor auf Kondenswasser. Das Wasser riecht nicht und ist geschmacksneutral. Wasser aus Seen hat einen leichten Geruch und Salzwasser würde man auch schmecken(Vorbesitzer war öfters in Ostsee).
Ich werde die Hohlräume offen lassen und evtl.zur Sicherheit Luftsäcke einbringen.
Michael

[Buggi]

Hallo,
den Schreck habe ich im November 2011 bekommen, als ich das erste Mal in den "Bauch" des Schiffes geguckt habe. Ich habe locker ca. 40 Liter Wasser entsorgt. Das Boot stand bereits über ein Jahr in einer Halle. Ich vermutete Schwitzwasser, was sich auch bestätigt hat. Denn die ganze Saison (April - Oktober) war das Boot im Wasser und es ist trocken geblieben. Auch in diesem Winter (das Boot steht draußen unter einer Plane) hat sich nichts getan. Ich habe die Schotten offen gelassen, sodass es immer gut belüftet war.
Gruß vom Steinhuder Meer Buggi

[wowi89]

Hallo cbr954,
ich habe vor 4 Jahren eine Neptun 22 Miglitsch / Langkoje gekauft und erst nach dem Kauf festgestellt, dass sich im Hohlraum unter den Langkojen Wasser befand. Dies stand damals ca 10 cm hoch und war nur auf der einen Seite erkennbar, denn nur dort war offensichtlich mal von einem Bootsbauer ein Loch für eine Pumpe gebohrt worden, weil das Schiff Schlagseite hatte.
Das Schiff war damals in einem Zustand, den ich als ok bezeichnen würde, - die Vorbesitzer waren aber keine Bastler....!!! großer Renovierungsstau!

Von der Menge her der deinigen vergleichbar.
Ich bin sehr erschrocken und habe es mit Abpumpen versucht, - wirkte kurz. Etwas Wasser kam jedoch wieder nach.
Komisch war wie bei dir, dass es nicht nach See (Starnberger) roch.

Nach einem Tipp eines Neptunianers im Hafen (der meinte es liege oft an den Relingstützen) versuchte ich es mit Abdichten:
-- alle Schrauben nachgezogen -- in die Schwalbennester kleine Plastikgefäße gestellt, um Wasser aufzufangen -- Silikon um die Relingstützen und andere Durchlässe geschmiert (keine gute Idee, denn dies wird braun)
-- alle Nieten erneuert und die Stellen zum Schiffsinneren mit Sikaflex abgedichtet
Danach habe ich vom Profi 3 Inspektionsluken (15 cm) rechte und linke Koje und Stauraum vorne schneiden lassen, um besser kontrollieren zu können

Im Winter (nach vorne offene Scheune) habe ich die Luken geöffnet und so das Ganze austrocknen lassen...................... SIEHE DA - Kein WASSER mehr, nur noch im See.
Hoffe, dass dir dies hilft.
wowi89

[cbr954]

Danke für den Tipp,
das vom Vorbesitzer als "pottendicht" gepriesene Boot ist zwar wirklich von unten her dicht aber von oben lief dafür eine menge Wasser rein.
Habe die Regenzeit im Mai genutzt und jede undichte stelle im Deckbereich eliminiert und siehe da keine feuchte Stelle mehr. Bin seit 4 Tagen auf der Müritz und bis jetzt kein Wassereinbruch.Dafür bei Wind 5-6 das Boot fast versenkt, weil ich auf die dumme Idee kam die Genua aufzuziehen ging aber gut aus, da sieht man mal was so ein Böttchen abkann.
mfg
Michael

[Hagen]

Hallo !
Falls Du noch auf der Müritz bist, ich liege mit meiner Neptun 22 in Röbel in der dortigen Marina ( roter Rumpf und mein Benutzername). Falls Du am jetzigen WE in der Nähe bist, könnte man sich ja mal kurz treffen und etwas "fachsimpeln". Da ich mein Boot er seit dieser Saison habe, könnte ich noch ein paar Ratschläge gebrauchen !

Mit besten Grüßen

Klaus-Peter

P.S. nicht wundern, bin neu im Forum

[cbr954]

Hallo,
liege im Moment im Jabbelsee,war auf einer 2 Tagestour nach Plau und komme morgen gegen Mittag an Röbel vorbei.
Ich halte mal Ausschau.
grüsse Michael

[Hagen]

Hallo!

Leider konnte ich Deine Nachricht nicht erhalten, war aber trotzdem bis 14:00 Uhr in der Marina Röbel auf dem Boot.
Jatzt bin ich erst wieder am nächsten Samstag und Sonntag dort. Vielleicht klappt es ja noch !

MfG

[Sundster]

Hallo miteinander,

mein Vorbesitzer hatte im bugwärtigen Hohlraum einen flexiblen Wassertank eingebaut. Der hat ordentlich kondensiert, war schwarz vor Stockflecken von außen und obendrein am Abgang undicht. Da war einiges an Wasser im Schiff. Mit einem Nasssauger, mit einem vorgesetzten dünnen Schlauch, habe ich alles bis in die mitschiffigen Hohlräume ausgesaugt - dachte ich. Im Winter bei Innenarbeiten bemerkte ich das der backbortseitige Fußboden unter der Dinnette beschlug sobald die Innentemperatur gemütlich wurde. An der hinteren Sitzbank hatte ich an einen unten befindlichen Haarriss dann ständig einen Wassertropfen. Also mit dem Drehmel nachgeschaut und ein Eispalast tat sich unter dem Fussboden auf. Im Frühjahr kam dann das Wasser brav in die Bilge gelaufen. Nun such ich fürs Trinkwasser immer noch einen besseren Platz.

MfG