konservierung alu-guss /eloxieren? "hardcoating"?

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veit

konservierung alu-guss /eloxieren? "hardcoating"?

Beitrag von veit » So 25. Feb 2007, 18:58

hallo zusammen,
danke nochmal für die kommentare zum antirutsch! jetzt ein anderes thema (da das boot immer noch nicht fertig ist): wir haben letzten sommer die abmontierten alugussteile (mastfuss, ruderhals- und -halterung) die ziemlich versifft und farbverkleckert waren der einfachheit halber zum sandstrahlen gegeben (nicht wie heinz/captain mit glasperlen) - schlicht und einfach weil's um die ecke einen "konventionellen" gab der's recht billig gemacht hat. das ergebnis: dreck und lackreste runter, sah schön aus, aber sehr rauh. deshalb mit bürstenaufsatz bearbeitet, wonach es schon wesentlich besser aussieht und glatter ist. .. (aber immer noch nicht 100 % zufrieden...)

jetzt möchten wir die teile auch irgendwie vor erneutem schmutz und korrosion schützen - eloxieren? ODER: ein aluverarbeiter in der nähe, den ich per e-mail bzgl eloxieren kontaktierte (und der sich als segler ge-"outet" hat) meinte dass "hardcoating" das optimum zur oberflächenversieglung dieser teile sein könnte.

wer von euch hat mit hardcoating erfahrung (- und was kostet's)? bzw. wie habt ihr's gemacht?

gruss - veit
katja

Beitrag von katja » So 25. Feb 2007, 19:35

Hallo Veit,

Hab leider keine Ahnung von "Hardcoating" ... kann Dir nur ein bisserl Input zum Eloxieren geben: Wir haben unseren Mastfuß damals geglasperlt... und wollten ihn dann eloxieren lassen. Der Eloxierer schüttelte nur den Kopf: das Gußteil wäre viel zu schlechte Qualität, d.h. es wäre zu porös. Er hat's kurz in eines seiner Ätzbäder gehalten, wo der Mastfuß fast schwarz wieder rauskam.

Wir haben ihn dann letztendlich Pulverbeschichten lassen... aber auch dort wurde in der Werkstatt ziemlich geflucht: bei der Hitzebehandlung gaste das Alu ordentlich aus. Das Ergebnis ist, trotz mehrmaliger Versuche des Beschichters, immer noch etwas porös, optisch aber ok.

Was ich damit sagen will: laß die Teile erstmal von nem Experten begutachten, ob die Qualität des Alus die Beschichtung überhaupt zuläßt.
Ich glaub', der Captain hat nach dem Glasperlen nix mehr drauf gemacht (siehe auch: http://www.caputatse.de/forum/viewtopic ... 951de4f434)

Frohes Ausprobieren!
Katja
Hartmut

Beitrag von Hartmut » So 25. Feb 2007, 19:53

Hallo Veit, ich stand auch vor diesem Problem :shock: wieder Farbe oder nur Sandstrahlen :oops: .Nach dem Sandstrahlen mit dem Kärcher und Zusatzgerät blieb der Fuß so wie er war, von Vosschemie hatte ich damals den Hinweis bekommen den Mastfuß nur mit D1 Öl ( Rost- und Schmutzschutz) zu streichen.Effekt- der Fuß bleibt in der natürlichen Alufarbe erhalten und ein nachstreichen ist nicht mehr notwendig.
Ich hatte mich für keine Behandlung erntschieden und bin bis heute sehr zufrieden. Leichtes säubern mit dem Kärcher und immer wieder hübsch anzuschauen. Aber auf keinen Fall mehr Farbe!!!
jan himp

Hardcoating geht nicht

Beitrag von jan himp » So 25. Feb 2007, 20:11

Hallo Leute,

im Gegensatz zum klassischen Eloxal spielt sich Hardcoating bei niedrigeren Temperaturen, aber wesentlich höheren Spannungen und Strömen ab.
Genau das ist aber für den Ruderkoker und den Mastkoker tödlich. Das Material ist nämlich ziemlich billig und gegossen und dazu porös.

Wenn niemand eine Pulverbeschichtung machen will, dann tendiere ich zu dem Verfahren, welches Hartmut bevorzugt.

In Salzwasser muß konserviert werden, weil der Ruderkoker sonst die Funktion der Opferanode gegen den Kiel und evtl. VC 17 übernimmt.

Bei einer N 29 in unserem Hafen wurde der Ruderkoker mit AWLGRIP lackiert. Das hält nach 5 Jahren noch. Dazu könnte auch ein DD-Lack genommen werden.

Es könnte sein, daß die Oberfläche durch das Glasperlenstrahlen verdichtet wird. Sie ist dann weniger porös, aber zum Eloxieren reicht es nicht.

Gewalztes oder gezogenes Alu darf natürlich eloxiert werden.

Viele Grüße

Rolf
Zuletzt geändert von jan himp am So 25. Feb 2007, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
veit

Beitrag von veit » So 25. Feb 2007, 20:12

liebe katja, lieber hartmut,
besten dank - hilft mir schon viel weiter - wahrscheinlich sollte man sich an diesen teilen nicht all zu sehr "verkünsteln" (und viel geld ausgeben), sondern einfach nur vor dem einwintern mit dem kärcher drüber gehen und vor erforderlichen lack-arbeiten ORDENTLICH abdecken.

grüsse euch - veit
veit

Beitrag von veit » So 25. Feb 2007, 20:18

lieber rolf,
auch dir besten dank!! als süsswaser-segler (wenn die schrippe dann endlich mal wieder so weit ist) - revier chiemsee - werde ich dann wohl am besten hartmuts rat folgen.

veit
veit

P.S. Rolf

Beitrag von veit » So 25. Feb 2007, 23:28

hallo rolf,
da ist mir gerade noch eingefallen: AWLGRIP hatte mir schon mal ein schulfreund empfohlen, der seit > 20 jahren eine 14m yacht am südl. mittelmeer segelt und pflegt. ist allerdings kein spezielles produkt sondern ein hersteller - ähnlich INTERNATIONAL oder HEMPEL - mit dessen produkte (lacke, grundierung, osmoseschutz, antfouling ....etc. ) er sehr gute / nein - excellente - erfahrungen gemacht hat. ist hier leider nur über internet zu bekommen, in den gängigen läden in (süd-)deutschland nicht auf lager und recht teuer. deshalb habe ich mich mich nach langem überlegen mit meinem bruder doch für die produktlinie von international entschieden ( captain heinz sei dank :?: ). aber war das nun ein 2K-klarlack von AWLGRIP, oder was wurde da auf die N29 gepinselt? über die 2K-klarlackversiegelung von alugussteilen haben wir tatsächlich auch schon nachgedacht!

gruss-veit
jan himp

AWLGRIP

Beitrag von jan himp » Mo 26. Feb 2007, 10:47

Moin Veit,

AWLGRIP gibt es in Wesel. Es ist teuer.
Früher wurden nur Flugzeuge damit lackiert, weil es sehr hart und pflegleicht ist.
Im Vergleich dazu ist nach meiner Meinung ein DD-Lack für ein Boot einfacher zu handhaben.

Die N 29 ist mit weißem Decklack lackiert, wahrscheinlich RAL9010.

Für die Neptun gilt:

Es kann nur von Lackierern aufgebracht werden, die das gelernt haben. Einige Werften weigern sich, oder holen einen Fachmann.

Der Aufprall eines Steinadlers auf eine mit 950 km/h fahrende Neptun 29 verursacht keine Kratzer und verändert lediglich die Rumpfform.

Ein Ausbessern von Schäden ist aufwendig und bleibt in der Fläche nicht spurenlos.
Die Oberfläche darf nur feucht, oder mit einem milden Reinigungsmittel gereinigt werden. Keinesfalls darf Wachs drauf.

Mit dem Klarlack kenne ich mich nicht aus.

Im vorliegenden Fall wurde auch der Mastkoker lackiert.

Wenn das Teil tatsächlich metallisch blank ist, genügt tatsächlich D1, weil das in die poröse Oberfläche einzieht. Mit D2 kann auch noch versiegelt werden, wobei sich dann eine glänzende Oberfläche ergibt.
Insgesamt brauchen wir über den Mastkoker nicht das Rad neu zu erfinden. Viel kann man nicht falsch machen.

Viele Grüße

Rolf
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