Welche Handlenzpumpe und Wahl des Einbauortes

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Uwe

Welche Handlenzpumpe und Wahl des Einbauortes

Beitrag von Uwe » Mi 14. Feb 2007, 08:31

Hallo zusammen,

auch wenn dieses Thema in den Threat "Wasserpumpe" behandelt wurde, möchte ich es noch einmal neu mit anderer Überschrift einstellen.

In der Vergangenheit habe ich diesen Sicherheitsaspekt doch leider vernachlässigt. Ich segel mit meiner N22 zu gut 70% in Friesland binnen, die restlichen 30% verteilen sich aufs Ijsselmeer und vielleicht ab der nächsten Saison auch mal das Wattenmeer.

Habe ich das so nun richtig verstanden - oder - So stelle ich die Montage bei mir vor. Ich habe innenseitig in meiner Backbord-Backskiste eine stabile Holzplatte montiert, die die seitliche Halterung des Cockpittisches unterstützt. An diese Holzplatte könnte ich nun noch eine Lenzpumpe montieren. Die meisten Pumpen haben ja eine maximale Höhe für An- und Absaugung von 3 Metern. Den ansaugenden Schlauch kann man schnell dahin legen, wo man ihn braucht. Den ablufenden Schlauch wollte ich dann in den nach unten offenen Motorschacht oder über Bord hängen. Ich möchte keinen zusätzlichen Durchbruch mehr machen. Die Pumpe lässt sich dann nur bei geöffneten Backskistendeckel bedienen (am besten fixiert man den mir einem Gummistropp an der Rehling, sonst gibt es Aua auf der Hand). Dazu will ich mir noch einen Hubpumpe zulegen.
Es gibt so viele Hand-Lenzpumpen. Könnt Ihr mir eine gute und nicht allzu teure Pumpe empfehlen.


Danke und Gruss
Uwe (,der zur Zeit vom Segeln mit der Neptun träumt)
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 14. Feb 2007, 09:36

Moin Uwe,

da alle vorhandenen Auftriebskörper untereinander verbunden sind,
ist es doch besser, eine autom. selbstlenzende Pumpe an der tiefsten Stelle zu installieren.
das wäre dann Stb oder Bbd unter der Sitzfläche neben dem Niedergang.

In der Back/Steuerbordkiste benötigst Du dann eine Zweite die zwischen beiden vor dem Motorschacht. Die kann dann mechanisch sein.
Uwe

Beitrag von Uwe » Mi 14. Feb 2007, 10:53

Hallo Achim,

NEIN. Eine automatische selbstlenzende Pumpe will ich nicht installieren. Eine ordentliche Handlenzpumpe mit einem langen Ansaugchlauch sollte für unser Fahrtgebiet völlig ausreichen. Ich werde auch definitiv keine Durchbrüche für irgendwelche Schläuche mehr machen.

Also, welche Pumpe wäre für meine Installationsvariante geeignet.

Gruss
Uwe
martin55

Beitrag von martin55 » Mi 14. Feb 2007, 10:55

Hallo zusammen,
Achim hat da schon recht, neben dem Schwertkasten am Niedergang werde ich wohl auch eine E Pumpe anbringen. Muss nur noch schauen, ob es in diesen Maßen etwas gibt, dass auch Leistung hat. Aber auch Bendix hat recht, denn Wasser und Elektrik mögen sich nicht. Doch wo kommt Wasser denn so hin? Doch nur da wo Hohlräume sind und deshalb finde ich es besser diese mit einer Inspektionsluke auszurüsten, in denen aufblasbaren Schwimmkörpern lagern. Also, Schwimmkörper im Schwimmkörper. Wasser kann diesen nicht verdrängen und bei einem Eindringen eines Fremdkörpers (auf Steine fahren, Zusammenstoß usw.) würde sich der Schwimmkörper unbeschädigt von dem Fremdkörper wegdrücken und nachher wieder an die beschädigte Stelle anlegen. Es würde Wasser eindringen, aber nur wenig und die Rückfahrt zum Hafen wäre gewährleistet. Nach meiner Meinung gehören zur Sicherheit diese 3 Dinge an Bord: E Pumpe; Handpumpe und besonders Schwimmkörper, wenn Gebiete befahren werden, an denen kein Land mehr zu sehen ist oder man sehr lange braucht um dorthin zu kommen. Doch auch so ist es gut zu wissen, das Sicherheitsreserven vorhanden sind und meine 22ger noch nicht mit Durchbrüchen und Löchern, besonders in der Außenhaut belastet ist.
Dieser Beitrag bezieht sich nur auf die vorhandenen festen Schwimmkörper der Neptun, wenn der Bug von einem anderen Boot in dem Salon reinschaut oder etwas anderes sich Einlass verschafft, hat man sowieso schlechte Karten.

:D Gruß Martin
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 14. Feb 2007, 12:20

Hallo Uwe,

bedenke, wenn Du alleine unterwegs bist, dann musst Du im Ernstfall pumpen und wer lenkt und bedient dann Dein Schiff :?:

Welcher anderer Bootstyp hat denn überhaupt Auftriebskörper :?:
Die müssten doch vor lauter Angst permanent die Hosen voll haben. :lol:

Also sollten wir neptuner das alles nicht so Überbewerten :!:

Ein Seemann muss mit Anstand auch absaufen können! :P
Uwe

Beitrag von Uwe » Mi 14. Feb 2007, 12:45

Hallo Achim,

ich bin NIE alleine unterwegs.

Und war das jetzt ein Plädoyer für oder gegen das Pumpengedöns. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe mir darüber bis letzte Saison noch gar keine Gedanken gemacht, was ich bei Wassereinbruch machen würde. Ich habe aktuell 2 große Eimer in der Backskiste. Also ich will zunächst eine einfache und kostengünstige Lösung. Handlenzpumpen gibt es ja schon so ab 50-60 Euro. Weiters werden ich dann zum nächsten Winterlager entscheiden.

Gruss
Uwe
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 14. Feb 2007, 14:08

Ja Uwe, dass Pumpengedöns natürlich. Allerdings sollte jedes Boot eine Lenzpumpe haben, die sich automatisch einschaltet, wenn Wasser eindringt.
Das kann schon am Bootssteg bei Abwesenheit passieren, dass da so ein unachtsamer Depp mal eine Unterwasserbeschädigung verursacht.

So ein Fall war im letzten Herbst in Berlin. Der Eigner kam, sein Boot war weg. Es lag noch in der Box aber es dachte es sei ein U-Boot. Zu sehen war es nicht mehr.

Ursache war ein Boot mit angehängtem Aussenborder, welches sich mit seiner Schraube voll in den Rumpf gebohrt ist.
Der Verursacher wird noch immer gesucht.
Dabei handelte es sich um ein teures Motorboot mit nur einer Handlenzpumpe.
So kanns gehen.
Frank

Beitrag von Frank » Mi 14. Feb 2007, 16:06

Hallo Uwe,
ich habe zwei Pumpen. Eine automatische Pumpe unter dem Niedergang und eine Handpumpe. Du solltest vorher überlegen wo und wann Wasser eindringen kann. Die Durchbrüche für die Toilette, Impeller fürs Log. Der GAU wäre das ein Schlauch bei offenem Schieber abgeht. Dann kommt durch einen 3/4Zoll Schieber so viel Wasser, das schafft kaum eine 12V Pumpe. Daher habe ich meine Pumpe auch für Leckwasser (tropfende Schlauchverbindungen, undichter Impeller) ausgelegt. Das Seil fürs Schwert wird durch einen Schlauch in den Kielkasten geführt. An diesen habe ich ein T-Stück gesetzt und die Pumpe mit Rücklaufventil angeschlossen.
Sollte der Wassereinbruch größer werden saugt dir eine große Pumpe sehr schnell die Batterie leer. Im Hafen säuft der Kahn dann eh ab :( .
Wenn sowas unterwegs passiert sollte man sich gedanken machen den Wassereinbruch zu stoppen. Holzstopfen und Plastiktüten wirken Wunder :wink:
Uwe

Beitrag von Uwe » Mi 14. Feb 2007, 16:32

Hallo Frank,

Holzstopfen, alte Lappen, zur Not auch die Polster und ein Brett drauf - das habe ich alles verfügbar. So'n bisschen was ist von der Ausbildung ja noch hängengeblieben.

Und wenn der Kahn im Hafen absäuft, habe ich halt Pech. Da ich öfters nicht beim Boot bin, ist während meiner Abwesebheit der Hauptstromschalter auch ausgeschlatet, d.h. eine elektrische Pumpe würde mir dann auch nicht helfen. Die Installation einer automatischen Pumpe unter dem Niedergang ist sicherlich sinnvoll und ich werde das fürs nächste Winterlager überdenken.

Jetzt will ich aber zunächst erst nur eine ordentliche Handlenzpumpe in seitlich in der Backskiste montieren. Ich bin gross, stark und habe eine sehr gute Kondition - da können die Arme schon eine zeitlang pumpen.

Also, wer kann mir einen guten Tipp für eine Pumpe geben.
Uwe

Beitrag von Uwe » Do 15. Feb 2007, 11:26

Ich habe gestern vom FWH (Freundlichen Wassersport Händler) um die Ecke eine einfache Handlenzpumpe von Whale zur Probe mit nach Hause genommen und einen Pumpentest in der Bedewanne durchgeführt. Die angegeben Leistung von 43 Ltr./Min ist schon ganz enorm. Die werde ich am nächsten Wochenende einbauen. Dazu habe mir noch eine einfache mobile Lenzpumpe (die nach dem Prinzip einer Fahradpumpe funktioniert) zugelegt. das soll erst einmal für die nächste Saison reichen.

Vielleicht habe ich ja mal während der Saison oder beim nächsten Neptun-Treffen die Gelegenheit, mir die ein oder andere Installation anzuschauen.

Vielen Dank noch für Eure Ratschläge und Tipps.

Gruss
Uwe (,der zur Zeit vom Segeln mit der Neptun träumt)
Drifter

Beitrag von Drifter » Do 15. Feb 2007, 20:12

Hallo Neptunfahrer
Bisher habe ich es auch so wie der Uwe (Hallo Namensvetter) gehalten und mir noch nicht so viele Gedanken über Pumpen gemacht. Im Ernstfall werde ich zuallererst versuchen den Wassereinbruch zu stoppen z.B. Sturmfock stramm um den Rumpf binden (bei der Bundesmarine bis zu Erbrechen geübt). Danach gehe ich davon aus, daß ein Mann mit Angst und Eimer mehr schafft wie eine Handpumpe. Im Übrigen halte ich die so gelobte Sicherheit mit den Auftriebstanks für recht trügerisch weil: Was mach ich wenn das Loch in der Bordwand knapp unter dem Wasserpass ist (Kollision mit irgendwas)? Von innen etwas vor das Leck stopfen (Kissen,Bretter) ist wohl nicht möglich ohne vorher den Schwimmtank aufzubrechen? Zum Lenzen muß der Tank irgendwie zugänglich und bestenfalls wasserdicht sein. Wenn ich den Bootsboden durch Standung zerstöre werde ich mir die Hosenbeine hochkrempeln und an Land gehen.
Seit über 20 Jahren lief bisher nur einmal etwas Regenwasser in die Backkisten weil das Brett für den Motor losgerissen war.
Auf elegante Lösungen bin auch ich gespannt.

Gruß Uwe
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