Neptun 20 - Querschott entfernen?

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herwig

Neptun 20 - Querschott entfernen?

Beitrag von herwig » Mo 30. Okt 2006, 14:14

Hallo 20er Freunde!
Bin neu hier und würde mich über Artgenossen freuen, die mir internetmäßig beim Herrichten einer N20 helfen könnten.
Vorerst gehts mal um die Frage, ob man das Querschott ausbauen kann, damit zusammen mit einer Liegeflächenverlängerung genug Platz für zwei Erwachsene in der Bugkajüte ensteht oder ob der Mast dadurch zu weich steht? Andererseits ist ja noch dieser Unterzug da - aber ob der ausreicht???
Oder anders herum: wie macht ihr das mit euren Damen platzmäßig?....

Gibt es auch N20er unter euch, die in Österreich wohnen????

Viele Grüße aus Graz!

Herwig
jan himp

Querschott entfernen, lieber nicht

Beitrag von jan himp » Mo 30. Okt 2006, 17:19

Namd Herwig,

das Thema hatten wir vor 2 Jahren.

Der Überrollbügel läßt vermuten, daß das Schott, evtl. einseitig ausgebaut werden darf.
Wir wissen aber auch, daß die Stabilität der Boote höchst unterschiedlich ist.

Zum Teil wird das dadurch verursacht, daß die Innenschale nicht mit dem Deck ganzflächig verklebt ist, also kein ganzheitlich tragendes Element ist.

Wäre je ein dünneres Stützrohr neben dem Mittelgang für Dich erträglich?

Ansonsten mache da lieber keine Experimente.

In habe eine Gesamtlänge von 1,84 m und schlafe allein vorn. Sogar mein Schnachen hat noch keine Haarrisse in der Umgebung des Mastfußes verursacht.

Die Sache mit den Damen ist natürlich ohne Füßeln erst ab 36 Fuß komfortabel. Ich habe es aber schon auf der 20er gemacht.
Ich kenne eine 29er Französin, (ein Boot), die vorn weniger Platz als eine N 20 hat.
Einer schläft besser im Salon.

Gruß
Rolf
holdy

Beitrag von holdy » Mo 30. Okt 2006, 18:50

habe diese frage vor 2 jahren wegen meiner länge von 183 cm bei meiner "alten" N20 ins forum gestellt.
wurde von mehreren seiten vor diesem vorhaben gewarnt. In dem verkaufsprospekt meiner 22er,Bj. 8o steht: "der...mast...steht auf einer trimmbaren mastspur auf dem kajüttdach, das an dieser stelle durch ein schott bis zum kiel verstärkt ist"denke,das das auch für die 20 er gilt.
habe dann die einbauten auf einer seite neben dem niedergang entfernt und die nötige länge erreicht. ( und bin dann immer schön brav am abend vom chiemsee nach hause gefahren :? )
gruß holdy
Merlin

Schottausbau N22

Beitrag von Merlin » Mo 30. Okt 2006, 19:06

Hallo Herwig,

weiss nicht, inwiefern Folgendes auch auf die N20 zutrifft, aber soviel zur N22:

Der Voreigner meiner N22 (Backdecker, Längskojen) hatte auf der Steuerbordseite das Schott in der oberen Hälfte entfernt. Bei der nächsten regulären 3-jährigen Schiffahrtskontrolle wurde das beanstandet, weil dadurch eine tragende Struktur entfernt worden sei. Er hat in der Folge wieder einen senkrecht verlaufenden Balken eingebaut, sodass das steuerbordseitige Schott nun zwar offen ist, aber statisch als ein ""rechteckiger" Rahmen wirkt. Ich denke, diese Einschätzung der Wasserpolizei bzgl. Mastabstützung ist sicherlich korrekt. Falls Dich Fotos davon interessieren, melde Dich.

Gruss
Pinguin

Beitrag von Pinguin » Mo 30. Okt 2006, 20:05

also einfach nur entfernen birgt meiner meinung nach ein nicht kalkulierbares risiko. bei meiner n20 sind an der querverstrebung (unterzug), in die das holzschott auf der jeweiligen seite eingefasst ist, deutliche spuren im laminat von vertikalen kräften vom mast zu erkennen. das schott muss wohl einiges an stauchkräften aufnehmen, anders sind die beschädigungen am laminat nicht zu interpretieren bzw. anders kann ich sie mir einfach nicht erklären.

hatte auch schon mit dem gedanken gespielt, das holzschott auf beiden seiten zu entfernen, um den innenraum optisch zu vergrößern. andererseits kann man in der vorschiffkoje ne menge sachen lagern, ohne dass das schiff unaufgeräumt aussieht, wenn man mittels vorhang zwischen dem schott den durchgang zum vorschiff abtrennt.

aber wie stark sollte denn ein metallrohr (oder was nimmt man da?) sein, das man als schottersatz installieren könnte und in der lage ist, die auftretenden kräfte aufzunehmen?

schlafen in der vorschiffkoje ist bei meiner länge von 190cm sowieso kaum möglich und auf den beiden längskojen im salon ist man auch gut gebettet (länge 220cm).


gruß maik
herwig

Querschott entfernen - Information von der Werft

Beitrag von herwig » Mo 30. Okt 2006, 20:27

Hallo an die eifrigen Schreiber!

Bin total überrascht wie viel und schnell Ihr geantwortet habt - vielen Dank!

Hab inzwischen mit dem sehr netten und geduldigen Herrn Ernst von der Neptun Werft in Oelde gesprochen: auch er meinte, ersatzlos sollte man die Holzwände nicht rausnehmen. Ein Mittelrohr würde allerdings reichen. Hätte auch den Vorteil, dass man den Tisch daran bis unter die Kajütendecke schieben könnte.
Wegen der Materialstärke müßte man nochmal fragen.

Er hat mir zum "Querschlafen" geraten. Einfach Bretter zwischen die Längskojen und es stehen gute 2,0 m zur Verfügung.
Hat das schon jemand ausprobiert? Denke, man schaukelt vielleicht doch ein wenig anders dabei...

Was haltet Ihr von einem Rahmen aus Niro-Formrohr der dem Verlauf der Innenschale angepasst ist anstelle der Stütze?
jan himp

Stützrohr

Beitrag von jan himp » Mo 30. Okt 2006, 22:19

Tcha Herwig,

der gute Herr Ernst hat unbedingt Recht, allerdings schlägt er das Mittelrohr vor, weil auf seinem geringfügig größeren Boot der Durchgang nach vorn außermittig ist. Da stört ein Mittelrohr natürlich nicht.

Bei der 20er ist aber gerade der freie Gang der Clou.

Nach meiner Meinung sollten tatsächlich rechts und links Stützen eingebaut werden.

Die Dimensionierung ist von der Statik her betrachtet ziemlich belanglos.

Würde ein Alu-Rohr von ca. 40x40 verwendet, dann hat das scharfe Kanten.

Ein VA-Rohr von 40-50 mm Durchmesser hätte den Vorteil, dass man sich bei Welle vergnüglich daran festhalten kann, ohne es zu knicken.

Ein Rahmen über den ganzen Kabinenquerschnitt ist Luxus. Es ist jetzt auch keine Abstützung bis auf den Kiel vorhanden, wie vorher einmal erwähnt.
Wenn die Stützen ganz außen stehen, würde die Quertraverse so hoch, daß keiner ohne Beulen am Kopf darunter durchkommt. Habe ich mal für ein anderes Schiff berechnet.

Nicht zum Thema, aber erklärt einige Haarrisse:
Die 20er mit goldenem Mast haben einen Koker, bei dem die Kraft über den Bolzen beim Mastlegen in ca. 160 mm Höhe angreift und versucht, den Mastkoker nach vorn zu drücken.
Hier können sich durch die Knickkräfte um den Fuß herum Haarrisse bilden.

Dieser Effekt ist aber immer vorhanden, unabhängig davon, ob unter Deck besondere Abstützungen sind.
Bei diesen Booten ist darauf zu achten, dass der Mast auch wirklich schlüssig auf der Bodenplatte steht, besonders dann, wenn das Achterstag bevorzugt angeknallt wird.

Diese Erfahrung resultiert aus einem Fehler an einem fabrikneuen 8m-Boot, den ich im Frühjahr zu bearbeiten hatte.

Bei 20ern mit schwarzem Mast, bei denen der Mast auf einer Schiene steht, besteht die Gefahr nicht.

Wer sich mal große Schiffe von innen ansieht, wird feststellen, dass dort überall mal Stützen vorhanden sind, die dann vornehm mit edlen Hölzern verkleidet wurden.
Bei 43 Fuß steht die Maststütze mitten im Salon. Die im Küchentakt ist auch nicht nur zum Festhalten.

Im Salon schlafen einige Leute mittels Spezialkonstruktionen quer.
Im Vorschiff macht das weniger Spaß, mit 2 Mann überhaupt nicht.

Viele Grüße

Rolf

Ich grüße auch Herrn Ernst.
Vielen Dank für das Bier beim Treffen.
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