Balanceruder verkürzen / Tiefgang

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mona

Balanceruder verkürzen / Tiefgang

Beitrag von mona » Sa 1. Dez 2007, 23:39

Hallo Freunde!
Ich segle eine Neptun22 KS Dinette mit 55 cm Tiefgang am Kiel
Allerdings ist mein Ruderblatt ca. 75 cm tief! Schade! Ich will daher das
Balanceruder um ca. 15(20) cm abschneiden! Ein Bootsbauer sagte mir
das sei kein Problem, man müsste nur die die abgeschnittene Fläche
an einer anderer Stelle wieder anbringen, also unten abschneiden
(ca. 15x40) und hinten wieder ein Stück anbringen (12x50)
entweder laminieren oder ein Stück Niro biegen und annieten!
Was hält Ihr davon? Habt Ihr schon damir Erfahrungen gemacht?
Vielen Dank für Eure Hilfe, Harry
jan himp

Balanceruder kürzen

Beitrag von jan himp » So 2. Dez 2007, 12:29

Hallo Harry,

von der Wirkung her funktioniert das.
Die Vorbalancierung wird aber wesentlich schwächer, Du hast einen höheren Ruderdruck.
Wenn Dein Kahn stärker luvgierig ist, stört das und eine von innen verfaulte Pinne gibt den Geist auf.

Am besten 1 Saison Probefahren und dann entscheiden, ob die Vorderkante des Ruders auch vergrößert werden muß.

Gruß

Rolf
Seglersepp

Beitrag von Seglersepp » Mo 3. Dez 2007, 15:44

Hallo Harry!
Ich würde Dir Dringend davon abraten! :o Denn bei unseren Kielschwert Booten ist die Werft sowieso schon an die Grenze des vertretbaren mit der Ruderlänge gegangen. Bedenke daß das Ruder bei stärkerer Kränkung ohnehin noch weiter aus dem Wasser gehoben wird, und quer zum Kurs laufende Wellen bei Kränkung ein so kurzes Ruder manchmal bis zur Hälfte austauchen lassen. Außerdem must du dann aufgrund der erhöhten Luvgierigkeit noch mehr Gegenruder legen, was durch das schräg ins Wasser stehende Ruderblatt noch zusätzlichen Auftrieb am Heck erzuegt. Denn bei Kränkung erzeugt das Ruderblatt nur mehr einen Teil der Länkwirkung, die restliche Kraft wird zu einer Auftriebskraft.
Sodas du ein Boot bekommst, daß Dir denn Spaßfacktor ab 3bft. völlig verdirbt, da du viel früher reffen mußt, und so mit zu wenig Vortrieb vorallem bei Welle überhaupt keine Höhe mehr laufen kannst. Für die Sicherheit deines Bootes ist das eine Katastroffe!
Skippy

Beitrag von Skippy » Mo 3. Dez 2007, 16:11

Moin Harry,

im Grunde ist es sicher kein allzu großes Problem,
wenn Du nur soviel vom Ruder kürzt, und die gleiche
Tiefe wie Dein Kiel erreichst.
Allerdings muss die Gesamtruderfläche erhalten bleiben.
Also 1/3 vor der Ruderachse und den Rest hinter der Achse
vergrößern. Damit die Flettnerwirkung erhalten bleibt.
Eine Art Servo, welches beim Ruder die Kraftwirkung
auf ein erträgliches Maß reduziert.
der Seglersepp hat allerdings mit Recht auf die fehlende
Ruderwirkung bei Schräglagen aufmerksam gemacht.
Besorge Dir ein zweites Ruder zum Probieren, damit Du
gegebenenfalls zurückrüsten kannst.

--- probieren geht über studieren --- :wink:
Virus

Beitrag von Virus » Mo 3. Dez 2007, 20:04

Hi,

hate auch eine KS, das Ruder war aber im Leben keine 75cm! Hier mal zwei Bilder....viel sieht man nicht, doch das Ruder ragt nicht über den Kiel hinaus.....soviel kann man erkennen.

Gruß
Willy

http://groups.msn.com/GiligansBoot/frei ... hotoID=127
jan himp

Ruder für hohe Geschwindigkeiten?

Beitrag von jan himp » Di 4. Dez 2007, 10:02

Moin Willy,

ich weiß ja, daß Du in Physik nie gefehlt hast.
Ab welcher Geschwindigkeit zeigte das Ruder denn Wirkung?
Die Franzosen machten so etwas mit einer Doppelruderanlage.
(Ihre Spurstangenköpfe sind aber ausgeschlagen!)

Viele Grüße

Rolf
martin55

Beitrag von martin55 » Di 4. Dez 2007, 15:33

Hallo Harry
Bei den Angehängten gibt es diese Längenunterschiede, aber bei dem Spatenruder? Sieht bei Willi schon gefährlich aus, was den Abstand zum Straßenbelag angeht, aber dann noch 20 cm länger? Ein Anruf beim Ernst könnte die Sachlage klären, ob dein Spatenruder Original ist, oder von einer anderen....Neptun. Vielleicht ist ja Nachgerüstet worden und du hast jetzt statt 55 PS, einen 75ger. Hier sind einige mit Spartenruder an ihrer Neptun, mach doch mal ein Bild, stell es hier rein und stell die Frage: Sieht euer auch so aus? Ernst oder Foto mit den Maßen könnten hier ein Ergebnis bringen, abscheiden wirklich ganz zum Schluss, denn ab ist ab und muss im Zweifelsfall wieder an-geflickt werden.
Wundere mich, das die Spatenfraktion noch nicht (außer Willi) so zahlreich darauf geantwortet hat, bestimmt noch im Garten am Graben. :D :D

Gruß Martin :wink:
NeptunPete

Beitrag von NeptunPete » Di 4. Dez 2007, 15:46

Hallo Mit-Ratende,

möglicher Weise wurde vom angehängten Ruder auf Balanceruder umgebaut (mein Nachbarboot ist auch so eines) und dabei ein Ruder von der Kiel-Version genommen... oder vielleicht ein beschädigtes Ruder gegen ein Schnäppchen getauscht... wir warten alle gespannt auf Bilder. :shock:
Virus

Re: Ruder für hohe Geschwindigkeiten?

Beitrag von Virus » Di 4. Dez 2007, 16:36

jan himp hat geschrieben:Moin Willy,

ich weiß ja, daß Du in Physik nie gefehlt hast.
Ab welcher Geschwindigkeit zeigte das Ruder denn Wirkung?
Die Franzosen machten so etwas mit einer Doppelruderanlage.
(Ihre Spurstangenköpfe sind aber ausgeschlagen!)

Viele Grüße

Rolf
Moin Rolf,

was die Franzosen das treiben, weiß ich nicht. Die Neptun aber, so sanft, wie ich sie bewege, benötigt kein Doppelruder, ich vermute mal, das die Franzosen einen breiteren Hintern haben und so anders im Wasser zu liegen kommen, diese Rudervariante daher notwendig wird.

Nun ließen mir die oben genannten, "gigantischen" Abmessungen des 22er Ruders keine Ruhe und da ich einigermaßen sicher bin, das die 25er ein "tieferes" Ruder hat, bewaffnete ich mich mit einem Gliedermaßstab, gemeinhin Zollstock genannt und begab mich an die Neptun.

Hier das Erbebnis meiner Bemühungen: Tiefe 65cm, Breite 44cm, Abstand zur Fahrbahn ca. 30cm.

Das 22er Ruder schätze ich, aus dem Gedächtnis, auf maximal 55cm in der Tiefe....
Da die 22er tiefer auf dem Trailer lag, möchte ich bei einem 75cm tief gehendem Ruder mal einen möglichen Fahrbahnkontakt beim Trailern unterstellen.

Achja....hab ich noch vergessen, selbst ohne Segel, nur durch den Wind langsam in Fahrt gebracht, sprach das Ruder an, auch die 25 reagiert da sehr sensibel.


Gruß
Willy
Gerhard

Beitrag von Gerhard » Di 4. Dez 2007, 20:13

Also das BLATT von meinem Balanceruder (Boot = Bj. 79, Kielschwerter) ist exakt 59 cm hoch und reicht bis 8cm UNTER dem Kiel. Siehe hier:

http://www.bilder-hochladen.net/files/7oq-10.jpg

Die Unterkante der Alulatte ist die verlängerte Kielunterkante.

Meine Meinung dazu: Laß es so wie es ist.......
Seglersepp

Beitrag von Seglersepp » Di 4. Dez 2007, 20:21

Hallo noch einmal !
Meine N22 ist von 1981 und sieht genau so aus wie das Foto von Gerhard zeigt.
Ich würde wegen der paar Zentimeter nie an meinem Ruder etwas verändern!
martin55

Beitrag von martin55 » Di 4. Dez 2007, 20:28

hallo Gerhard
das würde ich auch sagen, kommt aber drauf an, wo er segelt. In Revieren mit vielen Untiefen, wird er so manches mal Probleme bekommen und dann ist sowieso ein neues Ruder fällig. :shock: Bei Harry sind es ja auch nach seiner Aussage 20cm mehr an Länge. Wenn aber immer ca. 1 m Wasser unter dem Rumpf ist, sollte Harry froh sein, dass er so ein langes Teil hat. :D . Also wo segelst du, gibt es hässliche Untiefen und sind es wirklich 75 cm?
Gruß Martin :wink:
Gerhard

Beitrag von Gerhard » Di 4. Dez 2007, 20:48

martin55 hat geschrieben:....Bei Harry sind es ja auch nach seiner Aussage 20cm mehr an Länge......
Hm, ich glaube, Harry meint mit den "75 cm" den Tiefgang seines Ruders im Wasser. Das deckt sich ziemlich genau mit meiner Messung. Mein Boot hat vollbeladen (mittlere Bierration on Board :D ) einen Tiefgang von 70cm. Tiefster Punkt ist das Ruder, Schwert aufgeholt.
Virus

Beitrag von Virus » Di 4. Dez 2007, 21:22

Gerhard hat geschrieben: Hm, ich glaube, Harry meint mit den "75 cm" den Tiefgang seines Ruders im Wasser.
Könnte ich mir auch vorstellen....ich würde aber lieber mit dem Kiel als mit dem Ruder eine Untiefe berühren.... :oops:

Gruß
Willy
martin55

Beitrag von martin55 » Di 4. Dez 2007, 21:36

Gerhard, damit könntest du recht haben. 5- 8 cm sind schon im Grenzbereich. Wie Willi schon schreibt, lieber Kiel als Ruderblatt. Aber 20 cm, entweder ist das von Harry falsch gemessen und es ist wie Gerhard es beschrieb, oder es kommt von einem Kielboot und wurde nachträglich angebaut. Wie auch immer, wenn Wassertiefe vorhanden ist, ist`s ok, wenn nicht muss er was ändern.

Gruß Martin :wink:
mona

Beitrag von mona » Mi 5. Dez 2007, 15:40

Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Hier einmal 2 Fotos von dem Ding:
Die genauen Maße kann ich Euch am Abend raufstellen!
Aber wie schon gesagt, Das Blatt ist über 70cm hoch
Keine Angst: Ich habs noch nicht abgeschnitten
Eine Frage noch: Hat vielleicht jemand ein nicht zu teures altes, kurzes
Ruderblatt? oder gibts das noch wo neu?
Nochmals Danke, mfg Harry

Bild

Bild
Virus

Beitrag von Virus » Mi 5. Dez 2007, 16:05

Hi,

sieht aus als wäre es unten angetüddelt....bis zum Knick in der Vorderkante sieht es aus wie das Originalruder!
(Schleif mal an das Ding)


Gruß
Willy
Virus

Beitrag von Virus » Mi 5. Dez 2007, 16:05

...doppelt... :oops:
mona

Beitrag von mona » Do 6. Dez 2007, 13:48

Hallo Willi!
angetüddelt..... ? :D
Da ich ja einige Male mit dem Teil geschliff'n, aufgsess'n bin,
ist das Ruderblatt eh schon unten abgeschliffen, aussehen tuts
wie ein mehrfach Schichtverleimtes Sperrholz, das ganze dann laminiert,
also wenn das nachträglich gemacht wurde, dann sehr professionell,
ich hab jetzt noch ein altes Foto am Hänger gefunden, stell das auch noch schnell rauf! Da sieht man die Länge recht schön,
Vielen Dank, Harry

Bild
mona

Beitrag von mona » Do 6. Dez 2007, 16:57

Hallo! Jetzt endlich die genaue Bemaßung, ist ja wirklich kaum zu
glauben wenn ich so Eure Bilder anschau, aber seht mal selbst

http://www.stroh-online.net/images/temp/Bemassung.pdf
Seglersepp

Beitrag von Seglersepp » Do 6. Dez 2007, 18:36

Hallo !
Ich habe auch den Eindruck, daß das Stück unterhalb des Knick im nachhinein angebaut worden ist. Wenn du in der Höhe des Knickes anschleifst und da kommt Spachtelmasse hervor, hast du die bestätigung.
MÖKKI

Beitrag von MÖKKI » Do 6. Dez 2007, 18:48

Hallo,
Ich finde das interessant. an meiner ist das Ruder genau da, wo Du die 48 cm gemessen hast zu ende und zwar in Linie mit dem Kiel-Stummel.
Ich dachte das wäre im Original so.
Bild
Sorry für die schlechte Bildqualität! :oops:
Bild
Gruß Thomas
Zuletzt geändert von MÖKKI am Do 6. Dez 2007, 23:10, insgesamt 12-mal geändert.
Hartmut

Beitrag von Hartmut » Do 6. Dez 2007, 20:15

Hallo, ich war am Boot und habe mal nachgemessen. Das Balancruder ist bei meinem Boot N22 50cm und 5cm tiefer als der Kiel.
mona

Beitrag von mona » Fr 7. Dez 2007, 11:16

Hallo!
Hat euer Ruder unten auch nur 48 cm Länge ?
Dann brauch ichs ja eigntlich nur abschneiden, ohne
was vorne und hinten anzulaminieren!
So, ich glaub jetzt ists bald kurz, lg
Hartmut

Beitrag von Hartmut » Fr 7. Dez 2007, 17:36

Hallo Mona, die Maße stimmen mit meinem Ruder überein.
Höhe ca. 50 cm
Breite ca. 47 cm so wie man die Rundungen mitmisst.
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