Antifouling entfernen mit Nassstrahlen

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Antifouling entfernen mit Nassstrahlen

Beitrag von Stöhrdebäcker » Do 9. Mai 2024, 16:00

Servus Neptunfreunde,
bevor ich meine Maresa ins kalte Nass setze, müssen die alten Antifoulings runter. Ja, ich kenne die gängigen Methoden und bin von keiner begeistert. Da ich ohnehin einen neuen Hochdruckreiniger kaufen musste, habe ich ein etwas stärkeres Modell gewählt. Ich hoffe, mit dem dazu erworbenen Nassstrahlset und speziellem Strahlgut die Arbeit bequemer erledigen zu können.
Allerdings habe ich keine Erfahrung mit dieser Technik. Vielleicht kann der eine oder andere schon über entsprechende Erfahrungen berichten. Für Hinweise und Tipps bin ich dankbar.
Gruß
Meinrad
P.S.: Bei der Gelegenheit hoffe ich, ein sauberes Unterwasserschiff zu bekommen und möchte dann auch gleich fünf Schichten Epoxy Grund aufbringen.
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Re: Antifouling entfernen mit Nassstrahlen

Beitrag von THM » Sa 11. Mai 2024, 21:16

Hallo Meinrad,

da bin ich skeptisch. Ich bin im Besitz eines Hochdruckreinigers mit Drehstromanschluss, der gescheit Druck aufbaut. Aber selbst mit der sogenannten Dreckfräse geht das AF nicht runter, selbst hartnäckige Seepocken benötigen etwas mechanische Nachhilfe. Die Arbeit steht ja auch nicht all zu oft an, da lohnt evtl. eine Firma, die die Schicht per Sand- oder Trockeneisstrahlen entfernt.

Gruß
Thomas
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Re: Antifouling entfernen mit Nassstrahlen

Beitrag von Stöhrdebäcker » So 12. Mai 2024, 10:55

Servus Thomas,
du hast das Stichwort "Sandstrahlen" genannt. Um etwas Ähnliches geht es mir beim sogenannten "Nassstrahlen. Das ist Sandstrahlen mit dem Hochdruckreiniger. Durch die Ausbringung des Strahlgutes mit Wasser staubt es nicht und es soll schonender für die bearbeiteten Oberflächen sein. Mit der Schmutzfräse alleine bringt man die Schichten meist nicht ab. Meine Frage war , ob ein Forenmitglied bereits Erfahrungen damit sammeln konnte.
Gruß
Meinrad
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Re: Antifouling entfernen mit Nassstrahlen

Beitrag von THM » So 12. Mai 2024, 15:30

Danke, Meinrad,

das Nass-Sandstrahlen kannte ich noch nicht. Ich habe mir dazu ein paar Erfahrungsberichte durchgelesen, die überwiegend positiv waren. Bemängelt wird teilweise der hohe Sandverbrauch. Ein Bericht weist darauf hin, dass man die Lanze immer nach unten halten sollte, da sonst Wasser zurückläuft und den Sand im Schlauch befeuchtet mit der Folge, dass dann das System verstopft. Gerade beim Unterschiff wird man aber genau das machen, also von unten leicht nach oben spritzen. Da bleibe ich skeptisch - aber Versuch macht klug. Bitte berichte, wenn Du es probiert hast.

Gruß
Thomas
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Re: Antifouling entfernen mit Nassstrahlen

Beitrag von Stöhrdebäcker » Di 30. Jul 2024, 14:13

Also nun will ich meine bisherigen Erfahrungen zum Thema "Nassstrahlen" des Unterwasserschiffes kundtun. Die ersten Versuche scheiterten, weil ich zu grobkörniges Strahlgut (Korund) verwendet hatte. Die Düse war ständig verstopft. Passendes Strahlgut konnte ich dann zwar besorgen und damit ließ sich das alte Antifouling auch zügig entfernen. Allerdings ist der Verbrauch an Strahlmittel schon relativ hoch und wenn man dann keine günstige Einkaufsquelle hat, auch kostenintensiv.
Bei meinem Versuch strahlte ich ca. einen halben Quadratmeter frei. Bei genauerer Betrachtung der gesäuberten Oberfläch entdeckte ich Narben im Gelcoat. Aus diesem Grund und aus Zeitmangel stellte ich das Vorhaben ein.
Im Herbst werde ich das Unterwasserschiff auf herkömmliche Weise reinigen. Bis dahin werde ich mich über geeignete Beschichtungen des Unterwasserschiffes informieren.
Gruß
Meinrad
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Re: Antifouling entfernen mit Nassstrahlen

Beitrag von Christian » Mo 5. Aug 2024, 07:53

Guten Morgen Meinrad!

Gleich vorweg: ich kann dir leider nicht schreiben, wie super doch das Coppercoat ist und was weiß ich alles schütz, ich kann dir aber berichten, warum es dann doch nichts damit geworden ist.

Vor einigen Jahren auf der Messe in Düsseldorf, da war Coppercoat meine Wahl. Nicht gekauft habe ich nur, weil ich das viele Kupfer (und Harz) nicht den Rest der Messe mit mir rumschleppen wollte.
Weltumsegler schwören drauf oder verfluchen es und ich habe mir nach meinem Messebesuch mehr Zeit genommen und mich mit der Materie auseinandergesetzt. Von der Idee ist Coppercoat mit dem VC17 gleichzusetzen. 2K-Harz und darin sind Cu-Partikel gebunden. Was nicht ausbleibt (auch wenn im Coppercoat-Forum das anders dargestellt wird) ist das anschleifen der Harzschicht, um neue Cu-Partikel freizulegen.
Ich hatte vor drei Jahren Gelshild am Unterwasserschiff aufgetragen, das musste ich jetzt anschleifen, um die Haftung des eigentlichen AF sicherzustellen. Nach vier Tagen war ich damit fix und fertig - in jeder Hinsicht. Hast du schon mal mit einem gut zwei Kilo schweren Schleifgerät Überkopf gearbeitet? Das Schimm am Trailer, nach nirgendwohin wirklich Platz! Dagegen ist FArbe aufwalzen eine Erholung.

Altes AF enternen: bei meinem ersten Segler hatte ich von Interstrip bis schleifen alles versucht, letztendlich haben wir dann mit einem Stechbeitel (Stemmeisen für Holz) mit 20mm Klingenbreite gearbeitet, aber da stand das Schiff auch so hoch, dass man darunter bequem arbeiten konnte. Das war eine recht zähe Angelegenheit. Am Vormittag auf der Backbordseite gekratzt, am Nachmittag war dann die Steuerbordseite drann, somit hatten wir immer Schatten. Ich bin davon überzeugt, dass es da mittlerweile sicher bessere Möglichkeiten und Ideeen gibt.
Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!

Christian und Christine

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