Bingum12 hat geschrieben: ↑Mi 11. Jan 2023, 08:00
Moin Stefan,
ich sehe die Konstruktion sehr kritisch.
Ein Bekannter hat diese Konstruktion auch gehabt (Elektromotor aufholbar und Bedienteil in der Backskiste).
Er hat alles wieder zurückgebaut!
Nachteile:
1. Er hatte wegen des Bedienteils in der Backskiste, kaum noch nutzbaren Platz in der Backskiste
2. Den Elektromotor kann man normalerweise im Schacht drehen, wenn der Drehgriff kurz ist (evtl. kürzen). Das Drehen hat den Vorteil, dass man mit dem Elektromotor steuern kann. Die Hafenmanöver werden dadurch deutlich einfacher.
3. Das Aufsägen bzw. Vergrößern der Öffnung unten vom Motorschacht verringert die (Stabilität), welche doch wichtig ist, wenn ein kräftiger Benzinmotor eingehängt wird.
4. Das kleine maßgenaue Loch in den Klappen führt dazu, dass sich der Schaft bzw. der Motor nicht bewegen kann. Auch ein Elektromotor hat leichte Schwingungen/Vibrationen, welche sich dann auf die Klappen und somit auf die Scharniere übertragen. Das Loch müsste doch größer sein.
5. Der Schaft ist bei Deiner Konstruktion aus Metall, was von Nachteil ist, weil nicht biegsam. Die anderen Motoren z.B. von Minnkota haben einen Schaft, welcher biegsam ist. Bei Grundberührung wird dann die Bombe bzw. der Motor nicht beschädigt.
Vorteil:
1. Den Motor kann man hochholen und die Klappen schließen. Die Neptun ist dann wohl etwas schneller. Aber, der Geschwindigkeitsgewinn ist wohl kaum messbar.
Die Nachteile überwiegen.
Ich habe einen Minnkota 80 für den Schacht („Gasgriff“ sehr kurz). Aufgrund der großen Bombe, führe ich den Motor von unten in den Schacht nach oben. Ich kann dann mit dem Motor im Schacht mitlenken, weil er sich drehen lässt. Wenn ich den Motor nicht benutze, dann klappe ich den Bediengriff nach oben und kann die Motoröffnung schließen. Den Motor lasse ich die ganze Saison im Schacht bzw. im Wasser. Es hat dem Motor nicht geschadet.
Stefan
Kritik und Anregungen wurden ja erbeten.
Genau zu solchen Diskussionen ist ein Forum schließlich da.
Meine Antwort deshalb bitte nicht als Angriff sehen.
Jedoch habe ich mir im Vorfeld, zu allen Punkten die du anführst, Gedanken gemacht.
Zu den Punkten:
1) Das verbrauchte Volumen bleibt ja eigentlich gleich. Muss man halt gucken, wie man es löst. Bei mir wird es eher noch von Vorteil sein, wenn da vorne nicht gleich der Motorkopf mit Pinne im Weg ist.
2) Auf das Steuern mit dem Motor kann ich gut verzichten, das habe ich beim „schwachen“ Talamex schon nicht genutzt. Ich bin es von jeher gewohnt, Boote mit starrer Welle und mittlerweile oft Saildrive zu fahren. Jetzt mit dem „starken“ Motor, werde ich mit der Neptun gut in Übung bleiben, was Hafenmanöver angeht
3) Wenn ich unten den Rumpf 1-2 cm vergrößere, ist es doch völlig egal, ob ich später mal einen kräftigen Benzinmotor nutzen möchte (da ist ja gar kein Kontakt). Die Halterungen werden ja in keinster Weise verändert!? Die Stabilität des Rumpfes vielleicht… aber mal ehrlich: Bei 1-2 cm wird das sicherlich nicht mal messbar sein. Geschweige denn gefährlich für die Bootsstruktur (statisch gesehen ist da eh schon ein Loch ohne durchgehende, feste Struktur). Ich glaube man könnte sogar problemlos bis einen Fingerbreit zu den Wänden des Motorschachtes vergrößern. Dieser scheint doch extrem stabil gebaut zu sein.
4) Also momentan liegt da nichts an, ist rundherum ca. 1cm Platz um zu. Sollte es zu Problemen kommen, kann ich ja jederzeit nachbessern. Vergrößern geht immer…
5) Also der Schaft ist ja vom Hersteller aus Edelstahl gefertigt. Ich glaube eher nicht, dass ein Schaft der sich derart wie du sagst verformt, von Vorteil ist. Schau dir doch auch mal die strömungsoptimierten Schäfte (diese ovalen) von Torqueedo und co. an, da kann gar nichts mehr biegen. Und ein Grundkontakt des Motors ist bei meiner Konstruktion quasi ausgeschlossen. Ruderblatt und Kiel (bei aufgeholtem Schwert) haben gut 20cm mehr Tiefgang. Eben weil der Motorschaft gekürzt wurde, und nicht der tiefste Punkt vom Boot ist.
Und abschließend:
Ziemlich alle Hersteller empfehlen, den Motor NICHT DAUERHAFT im Wasser zu lassen. Selbst Torqueedo empfiehlt seine Motoren nicht dauerhaft im Wasser zu lassen.
Schön wenn dein Minn Kota noch läuft, mein Talamex läuft nach 2 Jahren auch noch. Man sieht es im allerdings an, dass er 2 Saisons im Wasser war. Glaube nicht, dass der so noch 10 Jahre alt wird.