Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Das Boot ist neu? Ihr seid neu? Oder beides?
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Nap Tune
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Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Nap Tune » Mo 24. Okt 2022, 12:40

Ahoi an alle,

ich möchte mich hier kurz vorstellen und zunächst erstmal ein dickes Lob loswerden.
Ihr habt hier ein tolles Forum mit einer noch tolleren Community. :Daumen: Ich konnte hier schon einige Infos rausziehen und möchte nun aber so langsam aktiv mitspielen. Das liegt nun daran, dass ich mir nach ewigem Hin und Her sicher bin. Eine 22er Miglitsch soll es werden. :)

Zu mir: Ich heiße Ole und komme aus Braunschweig. Ich bin Anfänger, was die Segelei betrifft und möchte sowohl Einhand, als auch mit Frau und Kind eine schöne Zeit auf dem Wasser verbringen und mich seglerisch weiterbilden. Reviere sollen alle erreichbaren Gewässer sein, auf denen es sich zu segeln lohnt, hauptsächlich aber wohl die Ostsee.

Warum eine Neptun 22 Miglitsch?
Das habe ich mir nicht leicht gemacht und habe vieles gedanklich durchgespielt und mir Boote bis 30" angeschaut. Hatte oft das Gefühl, endlich das richtige Boot gefunden zu haben, um es dann nach kurzer Zeit wieder von der Liste zu streichen.
Der Weg der Erkenntnis führte mich immer wieder zur Neptun 22. Mein Lastenheft:
- gut Einhand zu bedienen, auch als Anfänger
- gewisse Seetüchtigkeit um zumindest die Ostsee gut befahren zu können
- Segeleigenschaften im mittelguten Bereich (keine Regatta aber auch nicht auf den Seekarten als Hindernis eingetragen)
- mind. 3 feste Kojen
- gut zu trailern
- variabler Tiefgang von Vorteil in einigen Revieren
- Stehhöhe für Frau und Kind
- Abgeschlossener WC-Raum (mach es zu deinem Projekt) :?
- das Bauchgefühl muss einfach stimmen
- muss ins Budget passen (die Preise sind ja teilweise unnormal durch die Decke gegangen)

Was habe ich mit dem Boot so vor?
- an erster Stelle natürlich so viel segeln wie es geht
- die Bugkabine möchte ich etwas umbauen. Eine Seite Koje fürs Kind, andere Seite WC-Raum
- Die Längskojen sollen bei Bedarf schnell zum Querbett umgebaut werden können
- Pantry ist nicht übermäßig wichtig und wird irgendwo am Niedergang neu angeordnet
- Längskojen zur gemütlichen Rundsitzecke umbauen (wie rum das U weiß ich noch nicht)
- ein Elektroantrieb wäre auf lange Sicht nett, vielleicht ein POD-Antrieb unterm Schacht? :hmm:

Gibt es noch Fragen? Ohhhhhhh ja:
- Hubdach oder nicht? Vorteile/Nachteile bei der Miglitsch?
- Slipwagen? Hat jemand einen? Stelle mir das so ähnlich vor wie bei der Varianta 65. Dann könnte man fast jeden normalen Anhänger nutzen und
einfach selbst ohne Rampe slippen
- Gibt es irgendwo im Netz die Innenmaße der Miglitsch? Kojen, Stehhöhen, Breite Durchgang usw.
- Kann die Innenschale hemmungslos entfernt werden oder gibt es hier Statik- oder Auftriebsprobleme?
- Im Wiki steht was von diversen Atlantiküberquerungen. Gibt es hierzu Berichte, Bücher oder sonstigen Lesestoff? Hab nichts gefunden.

So jetzt reichts aber erstmal. Das nimmt ja sonst ungeahnte Ausmaße an. Oo
Freue mich auf regen Austausch und wünsche allen eine schöne Zeit.

Viele Grüße
Ole
Viele Grüße
Ole
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Jochen » Mo 24. Okt 2022, 21:01

Hallo Ole,

willkommen hier im Forum.
http://neptun22.de/infos-zur-klasse-neptun-22/
Hier kannst Du mal etwas stöbern.
Du hast eine Menge aufgeschriebn, darauf kann man Seiten weise anworten.
Das lasse ich aber mal sein, bis auf:
Umbauten innen sind grundsätzlich möglich wenn man das Hauptschot stehen lässt. Stehhöhe geht nur mit Hubdach, es sei denn man ist kleiner als 150 cm. Doller Segler ist die 22 er nicht, aber sie kann was ab.
Grüße aus Bocholt von der Hoppetosse. Neptun 22 M KS Baujahr 1972 SNr.1652 6PS Honda Liegeplatz: Jachthaven Lutz Balk NL Fryeslan Verein: BOH YC Wir segeln Bundesliga.
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von THM » Di 25. Okt 2022, 10:07

Hallo Ole,

ein herzliches Willkommen hier :Daumen: . Du hast Dir viele Gedanken gemacht und planst sehr detailliert, so bin ich auch gestrickt :Cool: . Aus eigener Erfahrung muss ich aber zugeben, dass man irgendwann einfach anfangen muss und es dann sowieso ganz anders kommt als gedacht :tone: . Also Zeit, sich ein Boot zuzulegen und damit Erfahrungen zu sammeln. Der Rest kommt dann ganz von selbst und das kann dann auch heißen, dass ein anderes (größeres?) Boot her muss :hmm: .

Falls wirklich die Ostsee als Revier geplant ist, vergiss den Elektro-Antrieb :sorry: .

Gruß
Thomas
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Ole aus HB » Mi 26. Okt 2022, 00:25

Moin Ole,

für meine Miglitsch hatte ich den Slipwagen einer Varianta 65 angepasst und den Straßentrailer derart modifiziert, dass ich autark slippen konnte. Allerdings funktioniert das vor allem beim Reinslippen gut. Raus ist ziemlich frickelig, weil es schwierig ist, das Boot exakt auf dem Sliptrailer zu positionieren.
Falls du da konkreter planst, hab ich noch Bilder auf dem Rechner...

Beste Grüße,
Ole
N-29 DK, Bj. 2003, Yamaha FT 9.9 im Schacht
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Bierat » Do 27. Okt 2022, 09:15

Moin Ole,

erstmal Willkommen hier.

Du hast ja einiges vor 😎👍
Wenn ich allerdings lese „Abgeschlossener WC-Raum (mach es zu deinem Projekt)“, dann bin ich mir nicht sicher, ob die Miglitsch das richtige Boot für dich ist. Glaube für dein Vorhaben, könnte die etwas eng werden.

Würde dir da eher den 22er Backdecker empfehlen, die gibt’s auch als Dinette-Version, da brauchst dann eigentlich nichts zur Rundecke umbauen, und lässt sich auch zur Koje herrichten. Weniger Basteln… mehr segeln ⛵️

Eventuell würde ich gleich zur 25er greifen? Wenn man als kleine Familie doch mal paar Nächte drauf übernachten möchte, sicher angenehmer.

Mit der 25er (7,50m Länge) kannst du als Kielschwert-Version (0,65m Tiefgang), sogar noch damit auf‘s Steinhuder Meer, diese Option würde ich mir als Braunschweiger vielleicht offen lassen.

Ostseetauglich sind alle 22er- und 25er-Versionen, die Umstände muss man natürlich beachten. Zu guter Seemannschaft gehört auch, bei 6 Bft. nicht mehr mit der Familie im 7m-Boot rauszufahren, die Boote können das allerdings 😜
Freundlicher Gruß
Stefan

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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von harry01 » Do 27. Okt 2022, 20:04

Hallo Ole.

Auch von mir ein Herzlich Willkommen.
Es ist ja schon einiges zu Thema gesagt.
Ich habe echt überlegt ob ich auch noch meinen Senf dazu gebe.
Du hast Dich ja schon fast entschieden und Dir auch viele Gedanken gemacht.

Ich selbst fahre eine 27er vorwiegend Einhand.
Lässt sich mit der nötigen Vorraussicht und ein paar Maßnahmen gut Einhand händeln.
Bin auch jedes Saisonende von Swinemünde bis zur Müritz allein durch ca. 12-15 Schleußen unterwegs.
Eine 22er wäre mir persönlich auf der Ostsee zu unbequem.
Bin halt nicht mehr der jüngste und möchte unter Deck aufrecht stehen können.
Aber mit Frau und Kind schätze ich die 22er für einen längeren Törn zu klein ein.
Ich möchte nicht jeden morgen erst alles umbauen vor dem Frühstück.
Dann ist die 22er zwar geeignet für die Ostsee aber nur bis zu einem gewissen Grad.
Wenn ich noch raus gehe und mich einigermaßen wohl fühle bleiben viele 22er lieber im Hafen.
Was ist wenn Du mal Zeitdruck hast und zurück musst.
Dann ist die 22er für das gerade herrschende Wetter eventuell zu klein.
Für Törns mit 5 oder noch mehr Bft ist meiner Meinung nach das Segeln auf der Ostsee,
und im Bodden mit einer 22er sehr Ungemütlich. Da hast Du schnell eine kurze steile Welle.
Es sei denn, Ihr seid alle drei sehr sportlich veranlagt und Wasserfest.
Bei längeren Törn's macht sich das schon bemerkbar wenn mann Stundenlang von überkommenden Spritzern eingeweicht wird.
Das merke ich schon bei meinen Touren Richtung Schweden, da passt das Wetter auch nicht immer 2 Wochen am Stück.

Fazit:
Das Boot ist sowieso immer eine Nr. zu klein wenn Du es gekauft hast.
Ich rate zu einer größe ab 25 Fuß.
Da fallen auch die Umbauten weg.
Das lässt sich aber nicht mehr Slippen sondern müsste gekrant werden.
Das sind so meine Gedanken zu dem Thema.
Ist aber nur meine Meinung
Liebe Grüße Harald
" Mia " : Neptun 27 FK / Dinett 8 PS AB im Schacht
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Bierat » Fr 28. Okt 2022, 09:05

Ich sehe das wie Harald, glaube das du mit der 22er an der Ostsee nicht wirklich glücklich wirst. Mal 1-2 Nächte mit kleiner Familie, das geht schon irgendwie. Aber 1-2 Wochen - da hätte ich (und Ehefrauen brauchen meistens auch etwas mehr Komfort) kein Bock drauf.

Das ist dann, als ob du 1-2 Wochen Urlaub mit der Familie im 3-Mann-Zelt machst (inklusive Porta-Potti im Zelt mit drin).
Da würde ich doch eher einen Wohnwagen oder Wohnmobil für die Zeit bevorzugen.

In den 70-Jahren hat man das schon gemacht, da ist man aber auch mit einem BMW Isetta nach Italien runter in den Urlaub gefahren 😉

Mein Rat:
Wenn es wirklich hauptsächlich die Ostsee werden soll, 25 Fuss und aufwärts (um 27-30 Fuss ist eine tolle Größe für Urlaub mit Familie). Sonst werden es wetterbedingt immer weniger Tage, wo man segeln kann, und nur im Hafen rumpimmelt (im „3-Mann-Zelt“).
Ist es doch eher nahe bei Braunschweig (z.B. Steinhuder Meer ect.), und man will nur mal die Option der Übernachtung am Wochenende oder so haben, dann ist eine 22er ok. Sanitäre Einrichtungen gibt es meistens an Land, wo man dann ja jeden Abend ist (Stichwort: Daysailer).

Abschließender Gedankenanstoß:
Mach dir wirklich klar, welches dein Revier werden wird.
Man kann ein trailerbares Boot mal verlegen, ja.
Aber die meisten machen das nicht oft, vielleicht die ersten Jahre 2-3 mal, so kenne ich es aus der Praxis (Außnahmen gibt es immer), aber dann ist meistens finito.
Mir persönlich reicht es, die 22er einmal im Jahr rein- und rauszukranen, dass Rigg ab-, auf- und einzustellen… plus das ganze Gerödel was dazugehört. Dann mit 80km/h an die Ostsee oder das IJsselmeer, wieder Krangebühren… ehrlich, da charter ich lieber mal 1-2 Wochen am Gewässer, wo ich grad Bock drauf habe.
Freundlicher Gruß
Stefan

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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Nap Tune » Fr 28. Okt 2022, 12:14

Hallo zusammen und vielen Dank für Euer herzliches Willkommen.
Ihr habt ja alle irgendwie recht. :D
Klar ist die Miglitsch ne kleine Hütte, aber es ist zunächst nicht geplant unseren mehrwöchigen Sommerurlaub darauf zu verbringen.
Ich hätte auch lieber ein 10m Boot. Aber ein Boot ist halt immer ein Kompromiss. Ich möchte zunächst auf einen festen Liegeplatz verzichten und mich auf verschiedenen Revieren austoben. Vielleicht auch auf dem Steinhuder Meer, wobei ich hier wohl noch Wasser mitbringen müsste. :Sail:
Schnelles und einfaches trailern ist also erwünscht. Daher auch mein Gedanke einen Slipwagen zu bauen. Auch das Gewicht spielt hier eine Rolle, weshalb Backdecker und 25er ausfallen. Auch gefällt mir die Backdecker aus anderen Gründen nicht.
Die 22er soll zunächst erstmal mein Männerspielzeug werden und nur bei Gelegenheit auch mit der Familie genutzt werden. Ich möchte sie vorm Haus stehen haben, um gelegentlich schnell mal was basteln zu können. Toilettenraum ist vielleicht etwas übertrieben formuliert. Aber wenn ich das halbe Vorschiff plus Kleiderschrank zur Verfügung habe, könnte dort doch ein besseres Örtchen entstehen, als mittig unterm Vorschiff. :?
Vielleicht ist das von mir auch alles etwas naiv gedacht aber zum einfach erstmal segeln gehen scheint mir die Miglitsch an Mobilität, Qualität, Segeleigenschaften und Seegängigkeit das beste Preis- Leistungsverhältnis zu haben.
Ich möchte das Boot so oft wie möglich nutzen und ich halte mich für recht leidensfähig was Komforteinbußen betrifft. Mir ist klar, dass 22" KS nicht so smooth durch die Welle gehen wie 30" Langkieler aber irgendwas ist ja immer. :D
Und es muss ja auch nicht das letzte Boot sein. :tone:
Ich hoffe ihr haltet mich jetzt nicht für beratunsresistent und falls mich jemand sponsern möchte denke ich vielleicht nochmal drüber nach. :confused: :D :D :D

Schönes Wochenende
Viele Grüße
Ole
Bremer
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Bremer » Fr 28. Okt 2022, 13:22

Moin Ole,
Verfolge mit Interesse Deine Beiträge und fühle mich an meine Überlegungen vor knapp 20 Jahren erinnert. Habe mich damals für die 22er Backdecker entschieden, auch wegen dem Hubdach. Bis jetzt (mit 69 Jahren auf dem Buckel) macht sie mir sehr viel Spaß. Meist auf der Weser oder dem Zwischenahner Meer, aber auch jedes Jahr für mindestens 4 Wochen (idR kombiniert mit FeWo oder -Haus bzw. seit 2021 mit einem Pössl) zB an der Flensburger Förde oder der Schlei.
Allen Versuchungen, die Neptun gegen ein größeres Boot zu tauschen, habe ich erfolgreich widerstanden!

Klare Empfehlung von meiner Seite!!
Viele Grüße
Wolfgang

Neptun 22, KS, Dinette, Backdecker, „NEMO“
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Bierat
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Bierat » Fr 28. Okt 2022, 20:34

Das ist ja auch schon mal eine (etwas andere) Ansage, wenn es eher ein Männerspielzeug sein soll. Dann ist die Miglitsch sicher schon richtig, die kann was!

Ich nutze meine als Daysailer, gelegentlich auch zum Übernachten. Habe Frau und 4jährigen Sohn, denen gefällt das Boot ebenfalls (Frau und Sohn haben die Bugkabine, ich schlafe in einer der Längskojen). Pantry und Klo habe ich nicht an Bord, alle gegen vorher nochmal, und dann erst wieder wenn wir irgendwo anlegen (zur Not müsste eine Pütz herhalten, bisher hat es ohne geklappt).

Aber du möchtest wirklich keinen Liegeplatz?
Selbst wenn das Slippen bei dir gut klappt (ich krane immer, kostet 40,-€ am Steinhuder Meer), das Rigg ordentlich stellen (und auch einstellen), alle Segel anschlagen, Fallen, Leinen ect. - das dauert! Die Zeit ist mir persönlich zu schade ☹️
Ein Wochenende lohnt sich da meiner Meinung nach schon mal nicht.

Zum Basteln habe ich außerhalb der Saison genug Zeit (Okt-März), in der Saison will ich das Boot nutzen. Wenn mal was ist, bin ich in gut 40 Minuten am Boot.

Nun steht das Boot auch wieder bei mir zuhause. Grad den Rest vom Boot gereinigt, die gelbe Welle mit Anti-Gilb entfernt, heute schläft sie die erste Nacht in der Scheune. In der Winterpause steht bei mir einiges an:
Badeplattform abdichten und neues Marinekork, ca. 20 Stellen am Gelcoat reparieren (wurde die letzten Jahre scheinbar gar nichts gemacht), Würfelgrätings in Plicht und auf den Sitzflächen, neuer Motor: Ventura F 5.0 mit Ferngas und LiFePo4 Akku, Fockpersenning, Scheuerleisten, Unterwasserschiff natürlich

Boot zuhause in der Scheune, hat schon so seine Vorteile.
Besonders wenn man einen eigenen 2T-Kran an der Scheunendecke hat 😎

PS:
Ich hatte bisher keine Probleme mit dem Tiefgang am Steinhuder Meer.
Freundlicher Gruß
Stefan

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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Nap Tune » Sa 29. Okt 2022, 13:37

@Wolfgang: Schön, dass sich in den letzten 20 Jahren nicht so viel geändert hat. :D Ich könnte mir auch gut vorstellen Ferienwohnung oder -haus mit dem Boot zu kombinieren. Wir haben zwar keinen Pössel aber ein altes Alkoven Wohnmobil. Sollte ich hier eine Anhängerkupplung mit entsprechender Anhängelast eingetragen bekommen, wäre das auch eine feine Kombination.

@Bierat: Scheune ist natürlich eine tolle Sache, vor allem mit der Kranmöglichkeit. So viel Luxus habe ich nicht. Aber ich kann sie bei mir aufs Grundstück stellen und jederzeit dran arbeiten. Das mit dem Liegeplatz kann ich mir ja dann immernoch überlegen, wenn es mir zu sehr auf die Nerven geht mit der Fahrerei und Riggerei und so. :hmm: Aber ich glaube mich würde es dann eher Richtung Osten ziehen. Plauer See oder so.
Viele Grüße
Ole
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Black Earl » Sa 29. Okt 2022, 18:17

Herzlich willkommen
Wenn du Mal maße oder so brauchst gerne fragen ich habe meine gerade zum refit im Carport liegen und kann dir zeitnah maße liefern.

Den Rat den mir jeder gegeben hat auf den ich aber nicht gehört habe beim letzten Mal. Segel erstmal und mach das nötige am Boot. Ich habe in das letzte ne Menge Arbeit und auch ein bisschen Geld gesteckt. Weil ich dachte das Boot Segel ich mindestens 4 Jahre. Am Ende ist es nach 1 Saison eine miglitsch geworden obwohl ich meine 210 sehr mochte. Aber das war eher was für die Dame des Hauses. Hier mache ich hoffentlich erstmal nur das nötigste :D
Neptun 22 M 1974 soweit ich weiß :hmm:
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Nap Tune » Sa 29. Okt 2022, 21:17

THM hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 10:07
Falls wirklich die Ostsee als Revier geplant ist, vergiss den Elektro-Antrieb :sorry: .

Gruß
Thomas
Hallo Thomas, kannst du das näher erklären? Ich würde schon gern einen Elektroantrieb einbauen und bin bisher davon ausgegangen, dass das auch für die Ostsee funktioniert.
Viele Grüße
Ole
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von THM » Sa 29. Okt 2022, 22:25

Hallo Ole,

weder Leistung noch Energiemenge sind praxistauglich. Es kann vorkommen, dass Du (auch im Bodden) mit Maschine gegen Wind und Welle laufen musst. Wenn es zur Sache geht, schaffe ich mit meiner Neptun 25 (10 PS Einbau-Diesel) mal gerade so 2 kn gegenan. Mir ist kein (bezahlbarer) Elektroantrieb bekannt, der diese Leistung (notfalls über Stunden) bringt. E-Antriebe sind m.E. etwas für den Binnen-Bereich auf strömungsfreien Gewässern.

Es soll keine Abschreckung sein, aber genügend Reserven sollte man haben:
https://whotb.blogspot.com/2018/09/nur-weg-hier.html
Das war auf dem Greifswalder Bodden, also noch nicht mal offene Ostsee.

Gruß
Thomas
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Nap Tune » Sa 29. Okt 2022, 22:43

Ok. Verstehe den Einwand. Aber gegenan zu bolzen wird für mich wohl die letzte Alternative nach Kreuzen, Zielkorrektur oder Abwettern sein.
Ich dachte da an einen 6kw Pod Antrieb mit so 200AH Lifepo4. Das soll das Äquivalent zu deinem 10PS Motor sein. Vielleicht muss ich das nochmal überdenken. Es sollte eh nicht die erste Aufbauaktion sein. Da gibt es erstmal wichtigeres. Danke für deine Erläuterung und den Link.
Viele Grüße
Ole
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von THM » Sa 29. Okt 2022, 23:13

6 kW sind für die Miglitsch wahrscheinlich übertrieben, 3 kW würden wahrscheinlich reichen. Als Daumenregel nimmt man 1 kW pro Tonne Verdrängung auf strömungsfreien Gewässern und 2,5 kW pro Tonne auf Strömungsgewässern bzw. der offen See. Aber wirtschaftlich sehe ich keinen Sinn darin, ein ca. 50 Jahre altes Boot (was ggf. mit Verbrennungsmotor erworben wird) auf einen E-Antrieb umzurüsten. Für Motor, Propeller und Controller gehen mind. 3.000 € drauf. 200 Ah bei 24 V wären dann 4,8 kWh, damit kannst Du gut 1,5 h Vollgas fahren, bei Marschfahrt vielleicht 3 h. Die Batteriebank wird Dich noch mal knapp 5.000 € kosten. Mit Einbau wird Dich der Spaß dann ca. 9.000 € kosten. Wahrscheinlich hast Du dann mehr in das Boot investiert als es gekostet hat :tone: .

Gruß
Thomas
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Nap Tune » So 30. Okt 2022, 09:00

THM hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 23:13 Wahrscheinlich hast Du dann mehr in das Boot investiert als es gekostet hat :tone: .

Gruß
Thomas
Ja das wird wohl auf jeden Fall passieren. Wirtschaftlich sind wohl die wenigsten Hobbys. Segeln auf jeden Fall nicht. Deine Rechnung macht schon Sinn, nur die 5000€ für die Batterie sehe ich nicht so wirklich und den Umbau würde ich gern selbst machen. Aber das sind noch alles ungelegte Eier. Erstmal brauche ich ein Boot. :lol:
Sollte ich dann diverse Umbauten machen, werde ich sie dokumentieren und falls gewünscht hier teilen. Und wenn das alles Käse ist und in der Praxis nichts taugt, dann wird halt neu überlegt. Ich lass das mal alles ganz entspannt auf mich zukommen.
Viele Grüße
Ole
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von harry01 » So 30. Okt 2022, 09:46

Moin Ole

Ich rate Dir wenn Du auf E-Antrieb umbaust einen
3-4 PS Außenborder nebst Halterung am Heck mitzuführen wenn Du die ersten 1-2 mal auf See gehst.
Und sei es nur Leihweise. Danach kannst Du sicher alles besser einschätzen.
Thoms kann ich nur beipflichten.
Ich selbst habe auf der Strecke von Stralsund nach Vitte auf Hiddensee die ersten paar Meilen
gegen den Wind und Welle gekämpft.
Teilweise ist bei Vollgas mein Speed over Ground auf 0,6 Kn zurück gegangen.
Durchs Wasser kann ich nicht messen und weis dehalb auch nicht wieviel Strom da herrschte.
Selbst vor Lohme habe ich schon Strömung gehabt die der Leistung meine AB fast ebenbürdig waren.
Ich denke Du warst noch nicht auf der Ostsee mit einem kleinen Boot unterwegs.
Unterschätze das bitte nicht und gehe immer wenn Du ablegst von einer Sturmfahrt aus.
Das Wetter kann sich bei den dort gesegelten Enfernungen sehr schnell ändern.
Wenns nicht stürmisch wird um so besser, aber Du warst vorbereitet.
Ich rechne beim ablegen häufig mit schlechten Wetter und bereite mich dementsprechend vor.
Lg Harald
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Nap Tune » So 30. Okt 2022, 10:55

Ich weiß eure Hinweise wirklich sehr zu schätzen. Es stimmt, Erfahrungen auf der Ostsee habe ich bisher nicht. Ich bin in der Materie, was die Motorisierung angeht noch nicht so richtig tief drin. Weder was Verbrenner, noch was E-Motoren angeht.
Meinst du, ein 3-4 PS Außenborder kann im Notfall mehr als ein E-Antrieb?
Viele Grüße
Ole
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von harry01 » So 30. Okt 2022, 16:20

Nun ich denke er kann im Notfall auch nicht mehr als ein entsprechender E-Antrieb. :hmm:
Aber hier spielt die Zeit eine rolle.
Wenn Dein E-Antrieb bei Vollast 6 h durchhält ist das für mich ausreichend,
um Küstengewässer zu befahren.
Ich will den auch nicht schlecht reden. Aber er sollte immer 75 % der zu fahrenden Strecke ohne Segel schaffen.
Dann brauchst Du wohl keinen Verbrenner.
Von Schweden insel Hanö zurück nach D habe ich auch schon bei Flaute einen Tag lang Motort.
Die Flaute trat auch erst 1,5h nach Start auf. Das macht dein Accu wohl nicht mit.
Abert ist eine 22er groß genug um so eine Accu kapazität unterzubringen.
Meiner Ansicht nach sind E-Antriebe eher was für Schiffe ab 36 Fuß.
Die haben Platz und können auch mehr abwettern bevor sie schutz suchen.
Die andere Seite ist, das in vielen Häfen die Lademöglichkeit einfach noch nicht gegeben ist.
Meistens ist bei 10- max 16 A Schluss an der Steckdose.
Was würde Dein Ladegerät dann brauchen?.
Mit einem AB von 4 PS und einen 10L Kanister kommst du gut auf10-12h laufzeit.
Ich selbst bin zum Saisonende 4 Tage a 8-10h Fahrzeit mit gelegten Mast unterwegs ohne das ich Strom nachtanken kann.
Deshalb ist für mich E-Antrieb uninterressant. :sorry:

LG. Harald
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von Nap Tune » So 30. Okt 2022, 16:46

Ja da gibt es einiges zu bedenken. :hmm:
Die Hauptaufgabe des Motors in einem Segelboot sollte sich eigentlich auf Hafenmanöver und Flauteschieben beschränken. Dann gibt es aber immer mal wieder Situationen, in denen der E-Antrieb an seine Grenze kommt. Dies bezieht sich nicht auf die Kraft, sondern auf die Ausdauer. Um dem entgegen zu wirken wird eine hohe Speicherkapazität (500ah???) benötigt, welche wohl von einem 22 Füßer nicht zu schleppen ist. Auch ist die Infrastruktur der Häfen nicht darauf ausgelegt den Akku über Nacht wieder voll zu pumpen. Im Sommer könnte man mit etwas Solar nachhelfen.
Der erste Gedanke den ich dazu habe, wäre eine Hybridlösung. Entweder wie schon vorgeschlagen, einen zweiten kleinen AB als Backup mitführen oder einen Generator, der bei Not den Akku lädt. Die Generatorlösung finde ich jetzt nicht total abwegig. Der müsste ja nur mit, wenn längere Seepassagen auf dem Törnplan stehen. Außerdem könnte er auch für zu Hause oder Camping Anwendung finden.
Ich gehe nochmal in mich. Aber ich finde den Gedankenaustausch hier schon mal super. :Daumen:
Viele Grüße
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Re: Vorstellung Neuling noch ohne Boot

Beitrag von harry01 » So 30. Okt 2022, 19:43

Schön wenn ich Dich zum Nachdenken anregen konnte.
Ich bin sicher Du arbeitest Dich in das Thema ein und findest die für Dich optimale Lösung.
Es führen ja bekanntlich viele unterschiedliche Wege zum Erfolg.
In dem Sinne. Wünsch Dir allzeit gute Fahrt.
Lg. Harald
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