Vorliekstrecker (oder / und Baumniederholer)

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reini

Vorliekstrecker (oder / und Baumniederholer)

Beitrag von reini » Mi 11. Jul 2007, 20:59

HI
ich hab ne Neptun 20 und würde gerne wissen wie ihr das mit dem Vorliekstrecker gemacht habt oder besser gesagt , dass der Baum nicht aus dem Mast rausrutscht. Und habt ihr zusätzlich zum Vorliekstrecker noch einen Baumniederholer angebracht?
Über Bilder/Fotos würde ich mich freuen. Bisher hab ich es vorerst mal mit einem Strick gesichert :?

Danke im Voraus
der Dicke

Beitrag von der Dicke » Mi 11. Jul 2007, 22:49

Hallo,
der Baum hat am Lümmelbeschlag eine Schraube die man mit der Hand feststellen kann. Nach unten dann den Vorliekstrecker zur Klampe.
Den Baumniederholer braucht man natürlich auch. Bild könnte am WE klappen.

Gruß der Dicke
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Mi 11. Jul 2007, 23:13

ich fürchte das bei reini entweder der gesamte lümmelbeschlag
am baum oder zumindest die schraube fehlen wird.-
daher muss er den baum auch gegen runter u. rausruschten
mit einem tampen sichern.
wohl ein ebay neuerwerb?
jan himp

Klemme in der Mastnut

Beitrag von jan himp » Do 12. Jul 2007, 09:57

Es gibt eine Klemme mit einem Gleitstein, der in die Mastnut paßt.
Aus der Nut heraus ragt ein Gewindebolzen, auf dem eine Rändelmutter sitzt, die von außen auf das Mastprofil drückt.
Damit kann die Begrenzung nach unten eingestellt werden.
Ist relativ teuer, so um 9,- herum.

Es ist ratsam, das Ding mit einer Wasserpumpenzange leicht nachzuziehen, da es schon mal rausrutscht, wenn der Baum beim Segelbergen mal richtig draufknallt.

Der Vorliekstrecker auf meinem Kahn ist eine andere Geschichte

Viele Grüße

Rolf
Nach Diktat auf andere Galeere abgemeldet.

NEPTUN 20 die Größte unter den Kleinen
Uwe

Beitrag von Uwe » Do 12. Jul 2007, 11:07

Also ich habe da bei mir ein ganz gute Lösung gefunden. Ich brauche nur noch den Baumniederholer.

Auch bei mir läuft der Lümmelbeschlag in einer am Baum angenieteten Schiene, die oben und unten offen ist. Oben habe ich die letzte Poppniete mit einer Mutter angenietet, dadurch kann der Baum oben nicht mehr heraus und ausserdem habe ich beim Durchsetzen des Grosssegels mehr Spiel nach oben. Ich habe meine Fallen umgeleitet und setze das Gross mit der Winsch auf dem Süllrand durch. Nach unten kann der Baum auch nicht heraus da ich hier eine Spannschraube in die Nut eingesetzt habe. Diese Konstruktion macht den Vorliekstrecker überflüssig. So fahre ich nunmehr als 2 Jahre.

Gruss
Uwe
SY TERTIA

Vorliekstrecker

Beitrag von SY TERTIA » Do 12. Jul 2007, 16:13

Hallo reini,

ich bin der Meinung du benötigst beides.

Den Baumniederholer z.B. unbedingt auf Vorwindkurse.
Der Vorliekstrecker auch Cunningham genannt hat eigentlich zwei Aufgaben.
Zu verhindern das der Lümmelbeschlag aus seine Nut rutscht und hauptsächlich
um das Vorliek bei mehr Wind durchzusetzen.

Ich habe mir sogar ein Talie zum Mastfuß angebracht um genügen Spannung auf das Vorliek zu bekommen.
Denn der Großfall hat durch die vielen Mastrutscher und Umlenkungen zu viel Reibung, auch mit der Winsch wirst du nicht so viel Spannung auf dein Vorliek bekommen wie mit einen richtigen Vorliekstrecker.
Ich habe meine Führung vom Lümmelbeschlag oben und unten mit einer Schraubklemme blockiert.
Im Ruhezustand liegt der Lümmelbeschlag auf der unteren Klemme auf, wenn ich das Groß setze wird der Großfall so weit durchgesetzt bist der Lümmelbeschlag an der oberen Klemme anliegt. Dann wird der Vorliekstrecker den Windverhältnissen entsprechend durchgesetzt.

Gruß von SY TERTIA
Andreas
Bild
reini

Beitrag von reini » Do 12. Jul 2007, 17:41

Lümmelbeschlag hab ich glaub ich nicht :?

das Boot ist nicht von ebay, aber aus dem Internet. Ich hoffe das ich den Beschlag noch finde :) Ma sehen und danke für das Bild
Ulli

Beitrag von Ulli » Fr 13. Jul 2007, 09:47

hallo reini, natürlich hast du einen lümmelbeschlag(ich meine den an deiner Neptun). das ist das ding das den großbaum mit dem mast verbindet-hat jedes segelschiff,ohne geht nicht, brauchts also nicht zu suchen. gruß ulli
Günter

Beitrag von Günter » Fr 13. Jul 2007, 22:50

Hallo reini,
bei meiner N20 ist unten am Mast eine kleine Klampe. Am Lümmelbeschlag ist ein Bändsel, das an der Klampe belegt wird. Durch kräftiges Ziehen kann man damit das Vorliek straffen.

Gruß

Günter
reini

Beitrag von reini » Sa 14. Jul 2007, 12:13

Hi
hallo reini, natürlich hast du einen lümmelbeschlag(ich meine den an deiner Neptun). das ist das ding das den großbaum mit dem mast verbindet-hat jedes segelschiff,ohne geht nicht, brauchts also nicht zu suchen. gruß ulli
Mir ist klar das ich den Beschlag habe ich meinte mer etwas um den Beschlag zu fixieren. Bei mir ist unten am Mast keine Klampe wie bei Günther, deshalb werd ich den Mast jetzt warscheinlich mit was Selbstgebasteltem fixieren.
Gerald

Vorliekstrecker / Baumniederholer

Beitrag von Gerald » Di 17. Jul 2007, 11:23

Moin Reini,

Andreas hats schon richtig gesagt, im Grunde brauchst Du beides:

1 -
den Baumniederholer, damit (vor allem bei stärkerem Wind) raumschots und vor dem Wind die Baumnock nicht steigt. Anderenfalls verwindet durch das Steigen das Segelprofil sehr stark, so dass das Segel schlechter zieht und das Schiff schwieriger unter Kontrolle zu halten ist (neigt eher dazu, aus dem Ruder zu laufen und beginnt zu geigen).

2 -
eine Arretierung für den Lümmelbeschlag, damit Du über die Spannung des Vorlieks das Segelprofil regulieren kannst.

Bei unserer "Agena" habe ich für die nach oben und unten offenene Schiene des Lümmelbeschlags zwei passende Stopper mit Rändelmuttern gekauft, von denen ich einen unter dem Lümmel und den anderen über dem Lümmelbeschlag einführe. Der untere Stopper verhindert das Herausrutschen des Baums bei geborgenem Großsegel (dann wird der Baum ja nicht durch den Zug des Großfall oben gehalten...), den oberen Stopper nehme ich vor dem Setzen des Großsegels heraus (Achtung, in die Tasche stecken, damit er nicht durch die Bootsbewegungen über Bord rutscht!), so dass ich das Kopfbrett schon ohne besonderen Kraftbedarf bis an den Toppbeschlag des Mastes vorheißen kann. Dann rutscht der Lümmelbeschlag so weit mit nach oben, dass er fast schon aus seiner Schiene heraus kommt. Sobald das Großfall belegt und aufgeschossen ist, drücke ich dann den Baum direkt hinterm Lümmelbeschlag unter Einsatz meines Körpergewichts nach unten, um das Vorliek zu strecken. Bei viel Wind bis runter zum Anschlag beim unteren Stopper (dann zieht die große Vorliekspannung das Großsegel flacher, und dies verringert die krängende Kraft bei nur wenig abnehmendem Vortrieb), unter Schwachwindbedingungen setze ich das Vorliek "nach Gefühl" auf etwas weniger Zug, um das Segel bauchig zu halten und so die höchstmögliche Kraft im Segel zu haben. Nachdem die Vorliekspannung auf diese Weise eingestellt ist, setze ich den oberen Stopper wieder in die Nut ein. Dessen Rändelmutter muss ich dann aber sehr fest anziehen, damit der Zug des Vorlieks das Lümmellager nicht doch wieder samt Rutscher hochzieht.

Dies funktioniert eigentlich einwandfrei. Da ich aber zum Herunterdrücken des Baums und gleichzeitigen Einsetzen des oberen Stoppers beide Arme brauche und zudem durch den Einsatz des Körpergewichts meine Füße entlaste, ist das System bei viel Welle nicht optimal, weil es bei zunehmenden Bootsbewegungen immer schwieriger wird, dann noch sicher das Gleichgeicht zu halten und man sich eben nicht mehr gleichzeitig festhalten kann. Ich werde deshalb wahrscheinlich das System so modifizieren, dass ich (ähnlich wie Andreas) zum Strecken des Vorlieks statt des oberen Stoppers eine im serienmäßigen Loch des Lümmelbeschlags angeschlagene Talje verwende, die an den Fußpunkten des Baumniederholers mit eingeschäkelt wird und deren "Fußblock" eine Curryklemme mit Führungsbügel hat. Diese Talje bräuchte ich dann nur noch vor dem Segelsetzen oder Reffen loszuschmeißen, und hinterher wieder dichtzusetzen. Geht schneller, eine Hand bleibt mir bei Seegang zum Festhalten frei, und notfalls könnte ich bei ganz harten Bedingungen die Talje sogar am Mast sitzend bedienen. Ist also bei rauem Wetter sicherer. Allerdings ist so eine Talje auch eine deutlich teurere Variante - so 30 - 40 Euro dürften für Blöcke, Leine und Schäkel leicht draufgehen - gegenüber dem von Rolf wohl zutreffend genannten ca.-Preis für einen Stopper schon ein spürbarer Unterschied...

Frohes Vorliekstrecken


Gerald
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