Wasser in der Bilge

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marcus hartl

Wasser in der Bilge

Beitrag von marcus hartl » So 6. Mai 2007, 13:02

Hallo zusammen, bevor jemand meckert ich habe das thema vorher versucht zu recherchieren aber nichts gefunden.

Ich habe meine N 22 KS endlich ins wasser gebracht, musste aber bei der kontrolle der revisionsöffnungen feststellen das ich wasser in der bilge habe.
nachdem das kompl. unterwasserschiff neu gemacht wurde bleibt nur die vermutung das das wasser irgendwo zwischen hubkiel und gfk reinkommt. evtl. bei den bolzen.
wer kann mir helfen? ich werde jetzt zur sicherheit damit ich nicht absaufe eine bilgenpumpe mit schwimmschalter einbaue, will das problem aber (spätestens im herbst) endgültig lösen.

Grüsse aus bayern (vom liegeplatz breitbrunn am chiemsee)

marcus
bfust

Beitrag von bfust » So 6. Mai 2007, 16:01

Hallo Marcus,
im allgemeinen kommt das Wasser von "oben" (Bohrungen von Beschlägen etc.) in unsere Boote, da wir ja meist einen AB im Schacht fahren und die klassischen Schwachstellen wie Stopfbuchse an der Propellerwelle so nicht vorhanden sind. Das Wasser sucht sich auf meist unergründlichen Wegen den tiefsten Punkt im Boot und sammelt sich dort. Leider lassen sich die Leckagen mit Leitungswasser oft nicht finden da Regenwasser viel weicher ist, eine geringere Oberflächenspannung hat und daher besser durch kleine Ritzen fließt.
Was mich allerdings stutzig macht ist die Tatsache das ich schon seit Wochen keinen Regen mehr erlebt habe, wenn das für dein Boot ebenfalls zutrifft, musst Du der Sache auf den Grund gehen! Also Bodenbeläge rausnehmen, trockenlegen und nachschauen wo es reinkommt! Bei den Kielbolzen hilft evtl. ein "mildes Anknallen". Durch die Kielschwertmimik kann eigentlich nichts reinkommen, bleiben noch Borddurchbrüche für WC oder Spülbecken und wenn dein Boot ein Spatenruder hat, dessen Ruderwelle. Oder leckt dein Wassertank?

Viel Erfolg beim suchen!

Bernard

PS: Echolot und Loggeber nicht vergessen, schon gehabt.. Das übelste Leck an meinem Boot war ein vergessener Luftentfeuchter in der Hundekoje, der überlief und mich zu breit angelegten Suchaktionen bewog, da meine Gattin aufgrund der großen Menge (ca. 1/2 Wasserglas am Tag) ein Absaufen für unausweichlich hielt!
Blubb-Blubb

Beitrag von Blubb-Blubb » So 6. Mai 2007, 22:24

Hallo Marcus

ich kenne diese Situation auch.
Habe einen Wassermelder im Boot mit den Fühlern in der Bilge neben den Kielbolzen montiert.
Dieser hat mich auch schon aus dem Schlaf gerissen.
Mußte dann (Gott sei Dank) feststellen, dass das Wasser an anderer Stelle ins Boot gelangt war.
Wie Bernard schon erwähnt hat, sind es meist undichte Beschläge oder manchmal Wasser was nach dem Saubermachen in einer Ecke wartet und beim Trailern erst in die Bilge läuft.
Vieleicht auch Wasser durch den Abfluß beim Slippen zurückgedrückt.
Also erst mal trockenwischen, Zewa oder Zeitung auslegen und die Ursache finden.

Reine Nervensache

Achim
Hartmut

Beitrag von Hartmut » So 6. Mai 2007, 22:34

Hallo Marcus,
dieses Thema wollte ich heute auch einstellen! :shock:
Bei mir in der Bilge war ca. 1Ltr. Wasser!!!Nun war suchen angesagt!!!
Ich habe an den Luftkästen festgestellt, dass dort Bohrungen von ca. 3 mm waren. Aus dem vorderem lief das Wasser aus!! :shock: Woher kommt dies??
marcus hartl

wasser in der bilge

Beitrag von marcus hartl » Mo 7. Mai 2007, 08:23

Danke für Eure Antwoten,

ich muß mich evtl. deutlicher ausdrücken, ich meinte mit Bilge den Bereich in den Luftkästen. Ich habe über den Bodenbrettern unter der Bugkoje eine Revisionsöffnung, etwa vor Beginn des Kiels. Dort steht das Wasser. Ich vermute es kann nur auf einen Schaden im Bereich zw. Gfk und Kiel herkommen bzw. irgendwo bei den Kielbolzen.

Zum Thema Wassertank muß ich nochmal etwas dumm fragen. Ich hab den ja auch mit einer Revisionsöffnung im Cockpitboden aber wo ist der Ablauf? bzw. der Füllstutzen. Ich habe mich bisher darum wenig gekümmert da ich nie vor hatte den zu nutzen.

Ich danke Euch für weitere Tipps zum Thema.

Übrigens ich habe meine komplette Inneneinrichtung neu gemacht und könnte von allen alten Teilen Schablonen liefern.

Grüß Marcus

:oops: :roll:
Müritz

Hallo Marcus

Beitrag von Müritz » Mo 7. Mai 2007, 15:26

Bei der von dir geschilderten Lage kommen entweder die Bugklampen,der Ablauf des Ankerkastens(Schlauchverbindung) Bugkorb befestigungen und vielleicht auch der Stecker der Bugbeleuchtung in frage. Kondensierende Feuchtigkeit kann auch einen großen Faktor spielen. vielleicht auch noch die Schrauben der Scheuerleiste überprüfen.
Viel Glück bei deiner suche Müritz
bfust

Beitrag von bfust » Mo 7. Mai 2007, 15:54

Hi,
über die Jahre durch Modellpflege und vor allen Dingen durch Bastelorgien von mehr oder weniger geschickten Voreignern sind unsere Boote zu unterschiedlich, als das man eine zuverlässige Ferndiagnose stellen könnte. Der serienmäßige Wassertank sitzt nach meinen Erkenntnissen in der Steuerbordbackskiste, da wäre wirklich was faul, wenn dessen Wasser im Bugauftriebskörper rumschwappt...

cu
Bernard
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Di 8. Mai 2007, 12:42

egal woher das wasser kommt. eine bilgenpumpe
am besten gleich in kombination mit einem autom.
schwimmerschalter ist auf jeden fall ein sinnvolle
und sicherheitserhöhende investition die du machen
solltest.
die leckstelle an der wasser ins boot kommt wirst
du sicher auch noch finden.

übrigens zum thema kondenswasser:
vor 2 wochen habe ich mit meiner frau das erste
mal auf dem boot genächtigt. im vorschiff. am morgen
hatten wir an der ecke und an den wänden mächtige
wassertropfen obwohl wir sogar artig waren! :D
also reine ausdünstungen unserer körper.
ich war erstaunt wie viel da so zusammenkommt

ist es eigentlich besser das vorluck komplett zu
schließen und nur den pilzlüfter offen zu haben
oder alles zu oder sollte man das vorluck schräg
offen lassen. natürlich nur wenn es nicht regnet!

torsten
NeptunPete

Beitrag von NeptunPete » Di 8. Mai 2007, 14:08

Auf auf auf! Alles auf! Dann hat Eure Feuchtigkeit die Chance abzuziehen :wink:
Mein Stegnachbar hat für verregnete Nächte (und-Hafentage) seiner Neptun 22 ein "Decks-Segel" nähen lassen, das von den Ecken diagonal mit Gummi-Stropps zur Reling abgespannt ist. Richtig Spannung gibt er dann durch das aufgestellte Vorluk. Dadurch wird das Ganze irgendwie zeltartig und ist erstaunlich windbeständig.
katja

Beitrag von katja » Di 8. Mai 2007, 14:43

Hallo Marcus,

Wenn ich Dich richtig verstehe, steht bei Dir Wasser IN den Auftriebskörpern. War bei uns auch so (ca. 5l) als wir nach dem Kauf das erste Mal in die Wartungsluke geschaut haben. Wir haben's dann mit dem Schwamm rausgeholt, dann war erstmal Ruhe... wir vermuten Kondenswasser durch Wintersegeln.
Letztens war mal wieder was drin (~0.5 - 1l). Kommt diesmal vermutlich durch eine undicht gewordene Verschraubung der Teak-Scheuerleiste: die ist zwar ganz woanders, aber wir hatten auch schon die Polster naß weil wir im Cockpit vergessen hatten, ein paar Schraubenlöcher zu verschließen -> Wasser findet seinen Weg!

Und ich würde nicht unbedingt davon ausgehen, daß diese Auftriebskörper wirklich dicht sind: in einem langen Neptun-Leben wird soviel ein-, um- und ausgebaut... wer will da noch garantieren, daß die Dinger luftdicht verschlossen sind??? Das glaub ich sowieso erst, wenn's wirklich getestet ist! (Wir sind damals mal mit nem unsinkbaren (!) 5m Kajütkreuzer untergegangen... nur weil EIN Loch im Auftriebskörper war!). Am liebsten würd ich die Dinger ja mit nem Ablauf versehen, damit man sieht, was sich dort so ansammelt... aber da stoppt mich mein Göttergatte -> nicht noch mehr Löcher! :)

Also, nicht verzweifeln: das Wasser kann überall herkommen! Mach Dich mal bei einsetzendem Regen mit ausgelegten Küchentüchern auf die Suche. Da findest Du Wasserwege, von denen Du nie gedacht hättest, daß das so geht! :)
Stückweise abdecken des Schiffes kann auch helfen -> wenn danach immer noch Wasser auftaucht, kann's in dem abgedeckten Areal schonmal nicht sein.

Erfolgreiches Wasserspüren!
Katja
Tigger

Beitrag von Tigger » Mi 9. Mai 2007, 08:49

Darf ich mich in den Gesprächsgang einklinken mit einer eigenen Frage?

Habe gestern festgestellt, dass bei meiner Neptun in der Steuerbordbackkiste Wasser eindringt. Und zwar definitiv von unten durchs Laminat. Alles ganz langsam, ca 0,5l / Tag. Aber eben unaufhaltsam. Mit Sicherheit ist da kein Leck.
Das Unterwasserschiff habe ich im Frühjahr neu aufgebaut. 6 Schichten Gelshield 200 sind draufgepinselt.
Hat jemand eine Idee, wie da Wasser durchkommen kann? Und was ich machen kann?

Gruß Tigger
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 9. Mai 2007, 10:56

Hallo Tigger,

das kenne ich, bei mir war der Frischwassertank undicht, hatte sich an einer Naht durchgescheuert.
Außerdem kommt bei starkem Regen oder abspritzen der Plicht das Wasser durch die Deckel der Backkisten über die Kanten ins Innere.
Beim Balanceruder kann eine Undichtigkeit am unteren Ruderlager auftreten
Da beide Backkisten miteinander verbunden sind, kann auch an den Beschlägen, Heckkorbbefestigungen oder Scheuerleisten das Wasser eintreten. Risse im Plichtboden neben der Gräting gab es auch schon.
Wilma

Beitrag von Wilma » Do 10. Mai 2007, 18:27

Hallo,

ich mußte leider dieses Jahr schon wieder aus dem Wasser raus, weil sich bei mir Täglich ca 2 Eimer Wasser in der Bilge gesammelt hatten.

Schuld war die Toilette. (Borddurchlass bzw einlass)
Entweder hat er sich durch das Slippen bewegt, oder der Winter hat schuld daran gehabt. Nebenbei gesagt habe ich auch die Antihaftfarbe nicht abgekratzt die unter dem Sika war. Das war meine Schuld, hat aber 3 Jahre so dicht gehalten.

Also falls Du eine Seetoilette hast, schaue da ganz besonders kritisch hin.
bendix

Wasser in der Bilge

Beitrag von bendix » Do 10. Mai 2007, 19:03

Moin moin, hatte in meiner N22 "L" vorne unter dem Teppich bei den Kielverschraubungen innen nach dem Wassern eine Pfütze stehen. Beim untersuchen des GFK's war das handtellergross weich wie ein Pudding und Wasser quetschte sich in kleinen Löchern raus. Dachte zuerst das es durch den Kiel an den Verschraubungen durchkommt. Es kam ganz anders! Die Dichtungen der Seeventiele vom WC waren porrös und dichteten erst nach drei/vier Tagen durch quellen. Dadurch hatte sich bei der Toilette ein kleiner Wassersee ergeben der dann unter dem Laminat seinen Weg zum tiefsten Punkt gesucht hatte. Nachdem die Seeventile dicht waren und nicht mehr leckten war auch der kleine See am Boden weg. Ich ging also von einem kausalen Zusammenhang der undichten Seeventiel und der Pfütze aus. Um diese Theorie zu beweisen nahm ich eine Liter Wasser und färbte ihn mit schwarzer Tinte ein, diese goss ich bei dem WC unten auf den Boden. Die Indikatorflüssigkeit stand nun in einem kleine See unter der Toilette. Nach einem Tag war sie am teifsten Punkt auf dem Innenboden bei den Kielverschraubungen durch das GFK von innen difundiert! Mit viel ein Stein von Herzen weil ich nun sicher sein konnte, das es kein eindringendes Wasser von draussen war. Z.Zt. ist die Toeilette draussen, neue Seeventiele werden einlamibiert und er Boden bei der Toilette neu gedichtet. Das wars, Glück muss man haben, und bei dieser Arbeit werden die Dichtunge der Toilette auch gleich neu gemacht. Gruss Bendix
Wilma

Beitrag von Wilma » Do 21. Jun 2007, 15:54

So, ich bin wieder im Wasser. Alles dicht und weil ich gerade geübt habe wie man Bilder in das Forum einstellen kann, hier der Beweis.

Als das Boot aus dem Wasser kam und ich ein wenig an dem Wasserauslass gewackelt habe sah es dann so aus.


Bild


Heute, wo dass Boot wieder im Wasser ist, sieht dass so aus.

Bild
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Do 21. Jun 2007, 17:07

ich will auch so einen biertank haben!
wo habt ihr denn bei euch den kupfernen
braukessel verbaut? - :lol:

ne mal im ernst, ist doch schön wenn
die probleme gelöst sind und man
sich entspannt zurücklehnen kann
um sich um wichtige dinge zu kümmern.
z.b. wie man bilder ins forum bringt.
ihr habt es geschafft.-
übrigens sehr gelungen die abendstimmung!

gruss torsten
marcus hartl

Beitrag von marcus hartl » Mo 25. Jun 2007, 07:15

Hallo zusammen,

wie ich sehe habe ich ein thema losgetreten zudem alle ihre probleme beitragen können.

ich darf euch sagen das ich mein Problem gelost habe.
Nachdem ich in einer schnell aktion eine bilgenpumpe mit schwimmschalter bestellt hatte und zum Schiff damit fuhr um alles einzubauen, stellte ich nun fest das das mit dem Wassereinbruch vorbei war.
So, schiff trocken, bilgenpumpe trotzdem drin.

Grund war wohl das sich bein trailern und beim kranen die letzten reste wasser aus irgendeinem winkel zum tiefeten punkt bewgt hatten.

Das dieses wasser aus alten undichtigkeiten stammt weiß ich bereits.

Seit dem geniese ich es "trocken" zu sein.

Marcus
Skippy

Beitrag von Skippy » Mo 25. Jun 2007, 09:53

Moin Marcus,

die Anschaffung der Pumpe ist immer zu empfehlen,
zudem noch eine Handlenzpumpe sind Grundausrüstung.

Viel Freude mit Deinem trockenen Schiff :!:
neptun27

Handlenzpumpe

Beitrag von neptun27 » Do 28. Jun 2007, 11:13

Hallo Neptunianer,

bei der Beschaffung von Handlenzpumpen lohnt sich angesichts des derzeit günstigen Relation zwischen Euro und amerikanischem Dollar der Blick über die Kataloge unserer Standardanbieter hinaus auf den internationalen Markt. Die kleine Pumpe von Plastimo (925) ist jenseits des großen Teichs derzeit für 25 Dollar, die größere für 27 Dollar abzugreifen. Obwohl weitere 25 Dollar Versandkosten anfallen, ist der Gesamtpreis für die kleine Pumpe mit insgesamt 37,93 Euro auch dann noch vergleichsweise günstig, wenn noch ein paar Mark Einfuhrumsatzsteuer dazukommen sollten.
Ich hab´s mal probiert. Die Ware ist o.k., die Bezahlung über paypal hinreichend sicher. Der Anbieter ist powerseller bei ebay und firmiert unter Sailors Exchange Marine Store; angeboten werden die Pumpen über "PLASTIMO MANUAL BILGE WASHDOWN PUMP". Leider weiss ich noch nicht, wie man in diesem Forum einen Link positioniert. Über die Suchfunktion in ebay kommt man allerdings zu einem Ergebnis.

Grüße von der Najade!
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