Zieht das Boot hier Wasser ?

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plim_plop

Zieht das Boot hier Wasser ?

Beitrag von plim_plop » Mi 6. Jun 2007, 15:14

Hallo,

ich habe beim boote-forum.de einen Beitrag eingestellt, da ich hier mit den Bildern nicht hinkomme. Unter Restaurationen/Zieht das Boot hier Wasser ? sind zwei Bilder.

Hier der Text:

Ich habe die Neptun 20 abgebeizt. Zwischen Kiel und Rumpf habe ich jetzt solche Schlitze wie auf den Bildern festgestellt. Da stellt sich nun die Frage: Zieht der Rumpf hier Wasser?
Der Kiel ist ja einlaminiert. Wie ist da die Gelcoat geführt? Geht die innen am Kiel hoch? Die Schlitze sehen aus wie mit Dichtmasse zugefugt (sieht aus wie Silikon) und fühlen sich auch so an. Teilweise kann man die rauspopeln. Hat sich hier die Gelcoat abgelößt?
Vielleicht könnt Ihr mir ein paar Hinweise geben.

Vielen Dank.
jan himp

Entwarnung

Beitrag von jan himp » Mi 6. Jun 2007, 16:41

Hey man!

Der Kiel ist nicht anlaminiert, da gibt es kein Gelcoat.
Das verbliebene Sikaflex verhindert auch das Eindringen von Wasser.
Selbstverständlich gammelt es in dem Zwischenraum, was aber nur den Kiel betrifft, der als Gußteil bekanntlich geduldig ist.
Die 20er gilt zudem als osmoserestistent.
Ob dort auf dem Rumpf Gelcoat ist, oder die Fläche plangeschiffen ist, weiß ich nicht.

Nach dem Trocknen eine dauerelastische Dichtungsmasse reinpressen und die Sache ist erledigt.
Mache nicht die Arbeit, den Kiel abzubauen.
Aber vielleicht lassen sich die Bolzen nach dem Eindichten noch 1/4 Umdrehung nachziehen.

Auch Boote mit einlaminiertem Kiel haben nach der Saison einen Riß an der Nahtstelle, die nachgedichtet wird.
Bei Bavaria fällt das schon mal dramatisch aus...
Der Kiel führt einfach ein Eigenleben nach physikalischen Gesetzen, die sich nicht rechts überholen lassen.

Viele Grüße

Rolf

Ich habe die Fotos im Boote-Forum gesehen. Ist völlig normal.
plim_plop

Beitrag von plim_plop » Do 7. Jun 2007, 12:33

Hallo,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich habe noch eine Fragestellung. Foto beim anderen Forum.


Hallo,
vielen Dank für die Super Antworten. Ich hab noch mal am Boot geguckt. Es sieht so aus, als ob über der Gelcoat noch eine Schicht drüber ist. Am Kiel sieht man das auch, da diese Schicht dort abgeblättert ist. Und jetzt habe ich geschliffen, da kam die weisse Schicht durch an einigen Stellen (siehe Foto, weisser Fleck).
Osmose war nicht sichtbar.
Meine Fragen:
Was ist das für eine Schicht über der Gelcoat?
Kann man da auch Osmoseschutz aufbringen oder muss man diese Schicht abschleifen?
Wenn nicht abschleifen, wie soll ich dann diese Stellen behandeln (evtl. Spachteln)?

Vielen Dank.
bfust

Beitrag von bfust » Do 7. Jun 2007, 20:43

na, wenn das man nicht Osmoseschutz ist.....
Wenn noch fest, anschleifen, wenns abblättert abschleifen und Gelshield oder andern Osmoseschutz drauf...

cu
b
plim_plop

Beitrag von plim_plop » Fr 8. Jun 2007, 08:52

Hallo,

vielen Dank. Also Osmoseschutz das wär ja schön. Dann brauche ich das gar nicht so intensiv betreiben. Die Schicht wurde durch den Abbeizer nicht angegriffen, es ist wohl 2K Gemisch.
Kann man das irgendwo im Labor klären lassen?
Wurde durch Neptun ab Werk bereits Osmoseschutz aufgetragen?
Gab es so was damals schon?
Ob die Voreigentümer was aufgetragen habem, weiss ich leider nicht.
Das Boot ist ungefähr Bj. 1973. Vielleicht hatte ja jemand schon mal so was.

Danke.
bfust

Beitrag von bfust » Fr 8. Jun 2007, 13:24

Nu schieß mal nicht über das Ziel hinaus, hat doch wohl alles über dreißig Jahre gehalten, und jetzt kommst Du und willst es besser machen? Mach dat glatt und hau Gelshield oder VC-Tar dauf und gut..

Bernard
plim_plop

Beitrag von plim_plop » Fr 8. Jun 2007, 13:42

Hallo,

das stimmt, 30 Jahre hats gehalten. Es ist nur so, dass ich grad alles an Farbe runterhabe bis zu dieser Schicht. Da würde sich doch eine Osmosevorbeugung gleich anbieten.
Gelshield wollte ich rauf machen. Es war nun nur die Frage, ob das auf dieser Schicht auch hält. Ich wollte 6 Schichten machen (200,-€). Das kann ich mir aber dann sparen, wenn es wieder abfällt.

Danke.
bfust

Beitrag von bfust » Fr 8. Jun 2007, 13:55

Probier es doch an einer Stelle aus, wenns kriselig wird, muss der Untergrund bis auf das Gelcoat runtergeschliffen werden, wenn eine Epoxyfarbe auf dem Untergrund sitzt, wird es halten. Auf jeden Fall das Gelcoat intakt lassen, einen besseren Osmoseschutz gibt es nicht; VC oder Gelshield sind auf fünf Jahre ausgelegt...

cu
b
plim_plop

Beitrag von plim_plop » Fr 8. Jun 2007, 14:13

Das werde ich wohl mal machen. Es sind ja einige Stellen sowieso bis zur Gelcoat durch. Da kann ich ja eine kleine Packung Gelshield kaufen. Runterschleifen werde ich es sicherlich nicht, das ist mir zu gefährlich.

Vielen Dank für die Hinweise.
NeptunPete

Beitrag von NeptunPete » Mo 11. Jun 2007, 10:14

bfust hat geschrieben: VC oder Gelshield sind auf fünf Jahre ausgelegt...

cu
b
Hi Bernard,
ist das nicht ein wenig pessimistisch...?
bfust

Beitrag von bfust » Mo 11. Jun 2007, 16:47

NeptunPete hat geschrieben: Hi Bernard,
ist das nicht ein wenig pessimistisch...?
Das hält vermutlich länger, der Deckslack soll ja auch nur zwei Jahre halten, hält unter normalen Bedingungen sicherlich viel länger; bin jetzt im dritten Jahr und habe keinen Grund das Boot neu zu lackieren...
Allerdings würde der Lack unter der Sonne des Äquators bestimmt anders aussehen! Ebenso verhält es sich mit den Unterwasserfarben, im heimischen Binnensee mit Temperaturschwankungen von max. 20 Grad und kaum aggressiven Bestandteilen geht das auch viel länger gut als es im Polarmeer oder der Südsee der Fall wäre...

cu
b
plim_plop

Beitrag von plim_plop » Fr 15. Jun 2007, 13:30

Hallo,



jetzt habe ich doch ein Problem mit kaputter Gelcoat am Rumpf.

Die Öffnungen sind am Kiel an der Kante und hinten auf der Fläche.

Bilder im Boote-Forum. (Zieht das Boot hier Wasser).


Tschau, schönes WE.
bfust

Beitrag von bfust » Fr 15. Jun 2007, 16:32

Hi,
wie fast alle Neptunkiele rostet deiner auch, nur ein optisches Problem..
Ansonsten hast Du beim schleifen ein paar Lunker (Luftblasen) im GFK freigelegt, deshalb fällt dein Kahn auch nicht auseinander.. Zuspachteln mit Epoxyspachtel und Osmoseschutz drüber.. Den Kiel kannst Du bis auf das blanke Metall runterschleifen, Zink-Epoxy Farbe und Epoxyfarbe auftragen, dann hast Du vermutlich viele Jahre Ruhe - So macht es die Berufsschiffahrt, die ist im Salzwasser unterwegs und da solls ca. 6 Jahre halten.. Ich mache nur den losen Rost weg, haue irgend eine Grundierung düber, der Kiel rostet kaum, das Prozedere muss aber jährlich wiederholt werden. Habe dieses Jahr mal Zinkspray unter Grundierung und Antifouling gemacht, letzte Woche wegen Sonnenbrille einen Tauchgang im Hafen gemacht - keine Blindenschrift (Rostpickel) am Kiel feststellbar!

Bernard

PS: Verlinke doch mal deinen Beitrag im Booteforum, dann muss man nicht mühsam deinen Beitrag suchen...
plim_plop

Beitrag von plim_plop » Di 19. Jun 2007, 15:31

Hallo,

Spachtel habe ich besorgt. Kann ich die Woche noch anfangen.
Wenn ich auf die Gelcoat drücke (am Bug), dann knarrt es, ich glaube untendrunter?
Wenn ich in so ein Loch (am Heck) durch die Gelcoat reingucke sieht es so aus, als ob zwischen Gelcoat und Laminat ein Abstand ist. Ist das normal oder hat sich da was gelößt?
Mal ne andere Frage: Könnte ich das Boot so von Juli bis Oktober ohne Antifouling im Wasser lassen (Süsswasser, doch teilweise recht algig)? Wie lange könnte man das machen, wenn 4 Monate zu lange sind?

Danke.
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Mi 20. Jun 2007, 08:54

hallo plimp plop

wenn du dein unterwasserschiff ohne antifouling gegen algen
schützen willst gibt es im wasser nur eine variante.
wenn die wassertemperatur es zulässt, badehose an. ne büchse
melkfett und mit den blosen händen das zeug im wasser am
rumpf einigermassen gleichmässig verteilen.

torsten
NeptunPete

Beitrag von NeptunPete » Mi 20. Jun 2007, 09:31

Das Knarren liegt sicherlich an eben solchen Hohlräumen wie die bereits sichtbaren Abstände zwischen Gelcoat und Laminat. Das sind beim Laminieren mangelhaft entlüftete Stellen . Lufteinschlüsse eben, die irgendwann aufbrechen und Wassereintritt in das Laminat ermöglichen. Das gehört geöffnet, muss gegebenenfalls austrocknen und ist jedenfalls mit einem Epoxy-Produkt zu verschließen. Es macht kein Problem, diese Stellen nach Aushärtung direkt, ohne weitere Beschichtung dem Wasser auszusetzen. Bewuchs setzt sich aber dort genau so wie an anderen ungeschützten Oberflächen an.

Verständlicher Weise möchtest Du erst mal segeln und nicht den Sommer mit Winter-Arbeiten verbringen :wink: Das Minimum wäre, die bereits erkennbaren Lunker von losem Zeug zu befreien, gut zu reinigen und zu verspachteln sowie die knarrenden und hohlen Stellen für die sorgfältige Sanierung im Winterlager vorzumerken.

Wie viele Monate ohne Bewuchs-Schutz vertretbar wären, ist schwer zu raten. Das kommt immer auf das Gewässer an. Jedenfalls musst Du danach mit einigem Aufwand bei der Reinigung rechnen. Andererseits: bei der folgenden Unterwasser-Bearbeitung musst Du ohnehin die ganze Fläche überarbeiten, da kommt es auf die Bewuchsentfernung auch nicht mehr an. Jetzt irgendein Antifouling rauf zu patzen, das vor einer gründlichen Behandlung wieder entfernt werden muss – das ist noch mehr Aufwand. Ist ja Deine Entscheidung, ich würde lieber segeln und dann wenn nötig Algen entfernen.

edit: klar, hab ich nicht gedacht: Torsten's Natur-Methode! Musst aber dann gut entfetten vor einem Anstrich :lol:
plim_plop

Beitrag von plim_plop » Mi 20. Jun 2007, 21:04

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
Ich habe heute die Feuchtigkeit gemessen. Über Wasser (oben an der Bordwand) waren es ca. 0,8%. Unter Wasser waren es ca. 3%, an einem der Löcher schwankte es manchmal bis auf 5%. Messung war kapazitiv. Am Kiel an dém offenliegenden Laminat waren die Werte ebenso. Kapazitiv 3% und mit zwei Sonden auch.
Ist das o.K. für EpoxiSpachtel und Osmosevorsorge?
Vieln Dank.
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