Ruderlager (angehängtes Ruder)

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earlinks

Ruderlager (angehängtes Ruder)

Beitrag von earlinks » Sa 14. Apr 2007, 09:37

Hallo Neptungemeinde,

das Ruderlager unserer N22 (Angehängtes Ruder) ist etwas stark ausgeschlagen. Beide Teile (Lagerbock und Ruder) dürften aus Alluguss sein. Ich möchte die Bohrungen jetzt auf 12 mm vergrößern und eine neue 12mm Niroachse verwenden.

Sollte ich auf 11,5 mm aufbohren und dann auf 12mm aufreiben (neue Achse einpassen). Oder reicht auf 12 mm bohren (wird ja meist doch größer und daher vielleicht etwas ungenau und das erste Spiel ist schon wieder eingebaut.

Sicher haben einige von euch das schon gemacht und können Ihre Erfahrung hier einbringen.

Danke schonmal

earkinks
Gerald

Ruderlager

Beitrag von Gerald » Sa 14. Apr 2007, 11:58

Moin "earlinks",

meines Wissens fahren recht viele Neptuns (so auch wir) in den Löchern des Ruderlagers Buchsen. Rolf ("jan.himp") hatte (ich glaube, im "alten" Forum vor dem Crash) mal den Tipp, den Außendurchmesser dieser Buchsen geringfügig größer zu wählen als es dem Bohrungsdurchmesser entspricht, und dann vor der Montage einen Schlitz in die Buchsen zu schneiden. Dadurch können sie mit leichtem Zusammendrücken gut montiert werden, sitzen aber dennoch fest genug, um nicht nach unten aus den Bohrungen heraus zu rutschen.

Die Buchsen lassen sich bei Bedarf dann auch relativ leicht austauschen, falls die Ruderachse darin mal festgehen sollte (jedenfalls um Längen besser, als dann die Achse ausbohren zu müssen...).

Schöne Grüße


Gerald
Norbert

Beitrag von Norbert » Sa 14. Apr 2007, 17:24

Nirosta (Edelstahl) und Alumunium vertragen sich ncht. Es kommt zu Kontaktkorosion. Ich halte die Verwendung von Buchsen (Kunststoff) für zwingend.
jan himp

Ruderlagerung

Beitrag von jan himp » Sa 14. Apr 2007, 19:49

Das kann auf 12 mm aufgebohrt werden. Danach noch mal mit der Reibahle durch.
Vermutlich geraten die Bohrungen nicht gerade, was dann der Achse eine Vorspannung gibt, die kein Spiel mehr aufkommen lässt. Geölt werden muß natürlich immer.

Meine Lösung, die von Gerald angesprochen wurde, besteht aus 2 Hydraulikröhrchen, die oben geschlitzt sind und in die aufgebohrten Lager eingeschlagen wurden. Das ist Normalstahl. Wegen der Schmierung gibt es keine Korrosion.
Sollten sie mal Spiel bekommen, können sie nachgeschlagen werden.
Zum Glück habe ich auch schief gebohrt, dadurch habe ich immer Null Spiel.
Muß geölt werden. Ausbau der Orignalstange mit dem Hammer von unten.

Das Funktioniert bei mir seit 6 Jahren. Foto liegt vor.

Viele Grüße vom Rolf, der z.Zt. über Mäuse in der neuen LEE-Genua diskutiert.
japatonia

Beitrag von japatonia » So 15. Apr 2007, 22:35

Das Problem ist mir leider, wie vielen anderen auch, bestens bekannt.

Rolf, ich würde mir das oder die Bilder gerne mal ansehen. Wo liegen sie denn vor?

Ist das Ruder dann nicht recht schwergängig?

Gruß

Stephan
jan himp

Ruderlager

Beitrag von jan himp » So 15. Apr 2007, 23:42

Moin Stephan,

ein etwas höherer Widerstand ist nur spürbar, wenn der Ruderkoker ohne Pinne bewegt wird.
Die Bohrungen sind natürlich nicht so schief, daß es sichtbar würde.
Es handelt sich nur um eine kleine Ungenauigkeit, die beim Freihandbohren kaum zu vermeiden ist.

Foto liegt bei mir aufm Äppel, kann ich an Deine Privatadresse schicken.
Die Röhrchen sind auf ca. 10 mm geschlitzt.

Ich habe bei einem Schwesterboot auch schon eingepaßte Drehteile mit einer 16 mm dicken Welle gesehen.

Gruß

Rolf
Drifter

Beitrag von Drifter » So 15. Apr 2007, 23:56

Hallo earlinks
Das Problem gab es bei mir auch. Ich habe mir vier kleine Stücke VA-Rohr gemacht wo die Ruderachse stramm reingepasst hat, dann Ruderkoker und Ruder so aufgebohrt, dass diese Stücke gut reinpassen und diese Rohrhülsen mit Epoxi festgeklebt. Seit 8 Jahren ist nun Ruhe im Ruder und Korrossion findet wegen dem Harz nicht statt.
Gruss aus dem Norden (Komm jetzt gerade vom Boot und muss nu zu Bett)
Uwe
bieri

Beitrag von bieri » Mo 16. Apr 2007, 07:20

Hallo earlinks,
genau das Problem habe ich an meiner neu erworbenen Neptun 22 und hatte es auch an meinem Boot davor.
Die Löcher waren teilweise bis auf 12,8mm ausgeleiert.

Ich habe hier in Schwerin eine Firma gefunden, die beide Teile auf einer CNC-Fräsmaschine auf den gewünschten Durchmesser aufbohrt.
Das hat natürlich den Vorteil, dass die Bohrungen 100% gerade und auch absolut passgenau sind.
Ich habe alles auf 15mm aufbohren lassen (inkl. neuer VA-Stange) weil ich noch ein Drucklager in der Größe hatte, welches jetzt den vertikalen Druck aufnimmt.
Kostenpunkt: aufbohren ca. 80,- €, VA Stange ca. 15,- €

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Alles passt saugend!!!

Bei Interesse an dem Verfahren einfach bei mir melden.
Gruß Ralf
earlinks

Beitrag von earlinks » Mo 16. Apr 2007, 10:56

Hallo Leute, :D

danke für die vielen Tipp's und Anregungen. Ich werde mal sehen, welche Lösung ich kostengünstig selbst erstellen kann. Buchsen scheinen mir eine gute Wahl.

Hallo Rolf, kannst Du mir die Fotos auch schicken? Ich schicke Dir noch eine PN mit meiner Adresse. Soll ich die Fotos dann hier einstellen?

Ich werde berichten, wie ich es gelöst habe, wird aber sicher ein paar Wochen dauern.
jan himp

Ruderlager, Foto

Beitrag von jan himp » Mo 16. Apr 2007, 16:04

Hallo Stephan,

das ist nur ein Foto, brauchst Du aber nicht einzustellen, da nur die Buchse zu sehen ist, die ca. 2 mm aus dem Lagerbock herausragt.
Die Originalwelle wird ja weiterverwendet.

Insgesamt eine Murkskonstruktion, aber Spitze!

Eine Skizze wäre noch aufschlußreicher.

Gruß

Rolf
bfust

Beitrag von bfust » Mo 16. Apr 2007, 18:50

Hi, ich kann nur vor allzu spielfreien Konstuktionen warnen, wenn diese nicht absolut wasserdicht sind! Ich hatte erst auch mit 12/10er Bronzebuchsen ausgebuchst und oben und unten Drucklager gegen vertikales Spiel eingebaut, mit dem Effekt das mir das Ruderlager auf einem Törn festgegangen ist und ich auf dem Rückweg fast die Pinne abgebrochen habe. Jetzt habe ich wieder eine 12er Welle in 12,2mm Löchern, die Welle vorsätzlich etwas angebogen um Vorspannung zu bekommen. Bei Saisonbeginn reichlich zähes Fett rein und Ruhe! Auch der Autopilot ist so zufrieden, denn beim Segeln hat man immer etwas Ruderdruck und die Konstruktion ist somit spielfrei. Nicht zu vernachlässigen ist auch das Spiel zwischen Halter und Ruderblatt. Hier bekommt man das Spiel nur weg, wenn die Schraube so angezogen wird so das bei Grundberührung das Blatt nicht hochklappt...

bernard
jan himp

Ruderlager, Ruderblatt klappert

Beitrag von jan himp » Mo 16. Apr 2007, 21:30

Namd Bernard,

wenn das Ruderblatt so viel Spiel hat, daß der TÜV streng guckt, dann ist es nicht vorteilhaft, die Schraube anzuknallen.

Besser ist es, einseitig eine Aluplatte mit einzufügen, damit das Blatt großflächig gestützt wird. In meinem Fall ist die Platte 1 mm dick und das Ruderblatt kann trotzdem leicht aufgeholt werden.
Aber was erzähl´ich Dir, bei Dir wird das ohnehin 4571.

Gruß

Rolf
bfust

Beitrag von bfust » Mo 16. Apr 2007, 22:35

Hi Rolf,
das ist schon lange drin, aber ohne Spiel ist es halt fest und nicht mehr aufholbar. Ich habe nach der Aktion mit dem Ruderlager alle Pläne dieses Ruder spielfrei zu bekommen drangegeben, wenig Spiel ist meine Lösung. An der Pinnenspitze habe ich ca. 1-2cm "Lenkspiel", beim Käfer gab es so noch TÜV!

cu
bernard
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