Antifouling biozidfrei

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Segelhans2004

Antifouling biozidfrei

Beitrag von Segelhans2004 » Di 7. Nov 2006, 19:03

Moin Gemeinde,

mein ältester Sohn hat sich eine Dehler 18 (Rotkäppchen)zugelegt, die auf einem See imTrinkwasserschutzgebiet stationiert werden soll.

Nun ist guter Rat bezüglich Unterwasserschiff teuer.

Klar bei der Neuerwerbung ist, der alte, an vielen Stellen abplatzende Anstrich muss runter.

Ferner ist mir die Prozedur mit VCTar 2 auch bekannt.

Aber jetzt kommt der Knackpunkt.Welches biozidfreie Antifouling??

Auf der Hanseboot räumte der Vertreter von International ein, dass das biozidfreie Vc Produkt wegen Wirkungslosigkeit zwar noch existiert, aber im Handel kaum noch geordert wird.
Mehrere Händler, die ich auf der Messe ansprach, wollten das Zeug entweder nur noch in schwarz oder gar nicht mehr liefern.
Ein Weichantifouling möchte ich nicht, weil sich erfahrungsgemäß schnell wieder dickere Schichten mit Haftungsproblemen ergeben. Wir haben keine Lust. die widerliche Farbentfernungsprozedur alle paar Jahre zu wiederholen.
Ich habe mal gehört, dass Melkfett unter dem Rumpf ein wirksames Mittel gegen Bewuchs ist.
Wer kennt sich da aus?

Viel Grüße an alle,
besonders an die Westfrieslandfraktion von Stavoren.

Hans
Hartmut

Beitrag von Hartmut » Di 7. Nov 2006, 19:21

Hallo Hans, hier nicht meine Meinung, sondern die meines Vorgängers.
Er hat in diesem Fall mit Erfolg billigen Bohnerwachs draufgebracht.
Hartmut
jan himp

Biozidfrei

Beitrag von jan himp » Di 7. Nov 2006, 22:12

Guten Tag zusammen,

VC 17 biozidfrei ist nur für Holland, leitet sich aus der Esotherik ab und ist garantiert zweckfrei.
Wenn also jemand vor Funkmasten Angst hat, dann ist das für ihn die Lösung.

Melkfett ist eine interessante Lösung, die funktioniert.
Bohnerwachs hört sich interessant an, das könnte klappen.

LEFANT funktioniert, habe ich an einer Swedenyacht beobachtet.
Ist harmlos, überall zugelassen. Beim Kärchern ist der ganze Platz blau, bildet keine Schichten.

Das sollten aber nur Überlegungen für eine Trinkwassersperre sein.

Gruß

Rolf
Hartmut

Beitrag von Hartmut » Di 7. Nov 2006, 22:48

Hallo Hans, nach nochmaliger Rückfrage an meinen Vorbesitzer, Bohnerwach war immer für ein Jahr ausreichend. Befahren wurden nur Binnengewässer.
Hartmut
Segelhans2004

Unterwasserschiff mit Bohnerwachs

Beitrag von Segelhans2004 » Mi 8. Nov 2006, 08:30

Hallo Hartmut,

ich werde das Unterwasserschiff mal mit Bohnerwachs "behandeln".
Ich bin gespannt, ob und wie es wirkt.
Erst mal danke für den Tipp.


Viele Grüße
Hans

Ps: Irgendwie kommt die Sache mit dem Neptun Wimpel nicht aus dem Quark, das finde ich schade. :cry:
bendix

Antifouling

Beitrag von bendix » Fr 10. Nov 2006, 19:32

Moin moin, habe dieses Jahr einen Test mit VC 17 m (Teflon) auf Bb. und Melkfett auf der Stb Seite gemacht. Im Hafen Oberwinter Mittelrhein ist die Muschelplage ein gutes Testterrain. Nach vier Monaten Liegezeit war tatsächlich auf der Bb Seite mehr an Muscheln drauf! Das Melkfett hatte weniger Muscheln. Algenschicht war bei beiden gleich. Wer also Liegzeiten einer Saison hat versucht es mit Melkfett, der Preisvergleich schlägt alles! Das Melkfett kostet 10% dessen was das VC 17 m kostet und ich bekomme die Dose Melkfett erst nach drei Aufstrichen leer. Das Aufbringen des Melkfett ist mühsamer je kälter es ist - geht aber mit einer mittelgrossen Faserwalze ganz gut. Wenn das Boot ins Wasser gelassen wird, sollten die Hebegurte gegeneinander mit Tampen fixiert werden, sonst flitscht euch das gute Stück wie ein geölter Aal noch aus dem Gurt. Einen kleinen Rest von Melkfett immer an Bord halten - das Zeug ist einfach genial bei Kälte, Hemorieden, und jewede Wundheilung auch wenn man sich einen "Seewolf" gelaufen hat. :oops: Den man tau, Gruss Bendix
Skippy

Beitrag von Skippy » Fr 10. Nov 2006, 20:36

Moin Bendix,

danke für Deinen interessanten Beitrag, vor Allem den Sicherheitshinweis beim Kranen.

Ich werde deinem Rat befolgen!
bfust

Beitrag von bfust » Fr 10. Nov 2006, 23:19

Hi,
habe kürzlich beim Warten vor der Schleuse in Lemmer auch den Tip mit dem Melkfett bekommen, werde es auf (Alu) Ruder und Schwert testen. Bekam nur den Hinweis das die Kranführer allergisch auf Melkfett reagieren da die Gurte eingesaut werden und dann auch Schiffen mit normalen Antifouling rutschen! Vorher fragen wäre bestimmt nicht schlecht..
Beim googeln von Melkfett als Antifouling bekommt man die unterschiedlichsten Aussagen von SUPER bis ganz schlecht, bin echt gespannt!

Grüße,
Bernard
Segelhans2004

Kranführer gegen Melkfett allergisch

Beitrag von Segelhans2004 » Sa 11. Nov 2006, 19:51

Moin zusammen,

bfusts Bemerkung scheint mir immens wichtig; an dieses Problem habe ich nicht gedacht.
Ich könnte mir vorstellen, dass Hafenmeister sich weigern, Boote mit Melkfett behandelten Unterwasserbereichen zu kranen. Man stelle sich vor, das nächste Boot im Gurt flischt wie ein Aal von dannen....

Nee, das kann nicht gutgehen!Ein Hafenmeister wird wegen eines Melkfettdamfers nicht bei den nächsten zehn seine Bug- und Heckgurte zusammenbinden wollen.

Außerdem , wird man sich am Wasserpass einen Fettschmier einhandeln?
Wie sieht es mit dem Reinigen des Unterwasserschiffs nach einer Saison aus?


Da wüsste ich doch gerne mehr.Bendix, kannst du dazu etwas sagen?

Cu

Hans
bfust

Beitrag von bfust » Fr 9. Mär 2007, 17:38

Wollte das Thema zum baldigen Saisonbeginn mal wieder vorkramen!

Bernard
martin55

Beitrag von martin55 » Fr 9. Mär 2007, 18:08

Moin moin zusammen

Obwohl ne ernste Sache, musste ich doch schmunzeln bei dem Gedanken die Gesichter zu sehen, wenn da etwas wegflutscht. Scheint aber eine interessante Alternative zu sein, es mal mit Melkfett zu versuchen. Den Hafenmeister könnte man ja beruhigen, indem in den Tragegurten ein Teppichstück gelegt wird, 3m x 0,5m dürften da reichen. Werde es mal wie Bernard am Ruder probieren und beobachten.

Gruß Martin :wink:
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