Wasserlinie Neptun 22 KS

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Elmar

Wasserlinie Neptun 22 KS

Beitrag von Elmar » Mi 14. Feb 2007, 20:47

Hallo, ich bin seit ca. 1 Jahr stolzer Besitzer einer N 22 KS Bj. 76, versuche jetzt das Boot in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen, wobei mir viele Beiträge aus dem Forum enorm helfen.
Aber trotzdem muss ich doch mal konkret fragen. Ich habe meine Neptun zum lackieren gebracht und dabei ist mir die Wasserlinie abhanden ge-
kommen. Wie kann ich sie wieder markieren? Ohne das Boot ins Wasser zu legen. Liegt die Kielunterkante parrallel zur Wasseroberfläche? Oder gibt es andere Orientierungspunkte?
Ich hoffe, jemand kann mir helfen.

Grüsse
Elmar
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 14. Feb 2007, 22:05

Keine Chance Elmar,

da musst Du warten bis Dein Boot im Wasser liegt :!:
martin55

Beitrag von martin55 » Mi 14. Feb 2007, 22:29

Hallo Elmar
Habe mal am PC etwas ausprobiert, eine Zeichnung (Kiel/ Kielschwert) und ein Bild von meiner 22ger (auch 76ger) mit Hilfslinien so wie auf diesem BildBild ausgestattet und bin mir eigentlich sicher, dass die Wasserlinie, Kielunterkante und Kielschwertunterkante parallel zueinander laufen. Hilfreich wären auch die Maße: A - B - C- D. Das Wochenende soll ja schön werden und vielleicht ist ja ein Eigner an seinem Boot und kann dir diese Maße durchgeben. Ich komme leider die nächste Zeit nicht zum Boot. Bestimmt werden sich hier im Forum noch so einige um dein Problem kümmern :lol: und hierrüber schmunzeln
(war mal ein Versuch)
Gruß Martin :D
Zuletzt geändert von martin55 am Do 15. Feb 2007, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
Hartmut

Beitrag von Hartmut » Mi 14. Feb 2007, 22:38

Hallo Elmar, wenn das so einfach ist,wie Martin schreibt,dann benötigst Du nur Punkt A/B auf jeder Seite. Nun einen rotierenden Laser und Du hast die Linie wenn der Laser über diese Punkte gehtSo habe ich es auch gemacht, aber ich hatte noch mehrere Punke(4) auf jeder Seite.
martin55

Beitrag von martin55 » Mi 14. Feb 2007, 23:46

Ja, je mehr Punkte du hast, desto besser. Wenn Kielunterkante und Wasserlinie parallel laufen, ist Punkt D nur zur Kontrolle. Zum Punkt C meine ich, dass die Wasserlinie nicht bis ans Ende des Hecks geht, aber da bin ich mir nicht sicher. Wer keinen Laser hat, kann sich aber auch einen Holzlattenschlitten bauen, wie folgt: Holzlatte auf Trailerplatte vom Kiel zum Heck legen, dass gleiche vom Kiel zum Bug. (Wasserwaage wichtig) Am Ende (Bug / Heck) quer eine Holzlatte (Länge 2,7 m) befestigen. Diese auch wieder mit einer Holzlatte verbinden, Stb und Bkb.(mindestens 7,2 m lang) Die Konstruktion nach unten abstützen. Jetzt kommt Punkt A und B zum tragen. auf diesen Längshölzern kann jetzt ein Winkelschlitten gesetzt werden und die Seiten abfahren (oberes Holz auf dem Schlitten muss beweglich sein und zum Bootsrumpf einen Bleistift oder ähnliches haben.
So würde ich es versuchen, wenn Punkt A und B bekannt wären. Würd mich interessieren, was N-Yachten und Ernst zur Wasserlinie sagen, sind doch auch hin und wieder hier im Forum.
Gruß Martin :D :( :D
Skippy

Beitrag von Skippy » Do 15. Feb 2007, 08:22

Hallo,

alle diese Techniktheorien kannst Du bei der Neptun vergessen, ist viel zu ungenau. Du ärgerst Dich schwarz, wenn Dein Boot dann im Wasser liegt und der Wasserpaß in der Luft oder unter Wasser ist.

Hast Du den erst mal drauf, muss er dann wieder runter und die schöne neue Lackierung wird beschädigt. Den Schaden hast dann nur Du :!:

Überlege es Dir sehr genau, so wichtig ist die Linie nicht und man sieht auch nicht, wie stark Deine Neptun achtern überladen ist, wie bei vielen Booten dieser Klasse aus unserem Forum.
katja

Beitrag von katja » Do 15. Feb 2007, 09:17

Hallo Elmar,

Ich fürchte, meine Vorschreiber haben recht und das ist nicht ganz so einfach: schließlich hängt die Wasserlinie auch sehr stark vom jeweiligen Beladungszustand aber auch von der Verteilung der Grundlast des Bootes (Tanks, Einbauten, sonstiger Krempel etc.) ab. Das läßt sich sehr schlecht übertragen. Gibt ja auch noch unterschiedliche Vorlieben (meist abhängig von der Rumpffarbe), wie weit man den Wasserpaß hochziehen mag -> Stichwort: Minimierung des Putzaufwandes! :)

Wir haben das grad mit unserer 29er durch: vor'm Lackieren aufgrund der Verschmutzungen großzügig von der Scheuerleiste als Referenz ausgemessen, dann hinterher so wieder mehr oder weniger freihändig per Klebeband markiert (wenn Du jemand mit Geduld bist oder jemanden kennst, geht das auch ohne Laser: das menschliche Auge ist da recht "ästhetisch"! :wink: Meins war's nicht, aber glücklicherweise das von meinem Schatzi!):

Bild

Übrigens ist es für die Lasermethode mit wenigen Punkten wichtig, daß das Boot grade steht. War bei uns definitiv nicht der Fall:

Bild

Sie steht hier bisserl nach rechts geneigt. Also am Besten so viele Punkte wie möglich, damit man Kontrollmöglichkeiten hat!

Nun das Ende unserer Geschichte nach einer Saison: der Wasserpaß stimmt trotzdem nicht, er liegt zu tief! :(
Unangenehmer Nebeneffekt: der 2-Komponenten-Polyurethan-Lack unserer Rumpflackierung ist nicht für dauerhaften Wasserkontakt gemacht -> er zeigte am Ende der Saison Blasen. Wir werden jetzt im nächsten Frühjahr den Wasserpaß höher ziehen, d.h. dort die Farbe runterschleifen und Antifouling streichen. Dummerweise haben wir auf den dunkelblauen Rumpf nen dunkelroten Streifen geklebt (leider grad kein Foto zur Hand auf dem man das erkennen könnte)... der muß wieder runter und neu.

Mein persönliches Fazit: der Wasserpaß läßt sich nur durch "try + error" rausfinden, d.h. anhand der aktuellen Verschmutzungen beim Auskranen muß im Zweifel halt korrigiert werden. Ist bei uns Gott sei Dank kein Problem, da wir das Epoxy von der Osmosesanierung deutlich über die Wasserlinie hinausgezogen haben (siehe erstes Foto) und ich so keine Bedenken bezüglich der Wasserdichtigkeit des Untergrundes habe.

Frohes Werkeln!
Katja
Skippy

Beitrag von Skippy » Do 15. Feb 2007, 09:30

Und was ich noch sagen wollte, es gibt den Wasserpaß
zum Aufkleben, den habe ich auch. Markieren kann
man im Wasser mit einem wasserfesten Filzschreiber.
martin55

Beitrag von martin55 » Do 15. Feb 2007, 10:22

Hallo, du magst da schon recht haben Achim, nur muss das Boot dann auch ruhig liegen, also kein Wellengang und kein Geschaukel. Das du dann noch im Wasser schwimmen / stehen musst, macht die Sache auch nicht einfacher. Eine Kombination der hier schon genannten Möglichkeiten, wäre auf jedenfall ein Schritt nach vorne. Neuboote sind ja auch nicht vom Gewicht her schon an ihrer Grenze wegen dem Wasserpass. Ein exakte gleichbleibendes Gewicht hat man sowieso nicht und daher ist es wohl besser ihn durchaus etwas höher (breiter) anzusetzen, da die Verdrängung je nach Beladung und Verlagerung der Gewichte variiert.

Den Aufklebbahren Wasserpass könnte Katja doch jetzt anpassen und aufkleben auf den Lack, oder ist das nicht möglich Achim.

Gruß Martin
Zuletzt geändert von martin55 am Do 15. Feb 2007, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
Skippy

Beitrag von Skippy » Do 15. Feb 2007, 11:05

Na klar, wenn Katja dort wo der Wasserpaß hinkommt,
den Lack reinigt und entfettet, ist das ganz einfach.

Auch sollte man sich darüber im Klaren sein,
welchen Grund so ein Wasserpass hat, einfach
höher kleben macht da keinen Sinn.

Vielleicht ist es ja ganz gut, keinen WP zu haben :?: :roll:
Dann sieht auch keiner, wenn der Kahn überladen ist . . . . . . . :oops:
jan himp

Wasserpass

Beitrag von jan himp » Do 15. Feb 2007, 11:30

Hallo Leute,

versucht nicht, den Wasserpaß auf dem Trockenen zu konstruieren, das geht sprichwörtlich schief.
Wenn von einem 2-Takter zum 4-Takter gewechselt wird, stimmt schon nichts mehr.

Wie Skippy schon anmerkte, ist die Sache kritisch und ein aufgeklebter Wasserpaß ist möglich.

Ich hatte das Problem vor einigen Jahren.

Ersatzweise habe ich ein dünnes gelbes Tapezierabklebeband aus PVC verwendet, was die ganze Saison gehalten hat.
Mit Filzstift wurde vor dem Auskranen die richtige Wasserlinie markiert.
Danach wurde das Band mit dem ganzen Dreck der Saison abgerissen und entsprechend den aktuellen Markierungen ein schwarzer 60 mm breiter Streifen von 3M aufgeklebt.

Nur am Heck sieht man, wieviel Bier und Wein ich im vorderen Frachraum geladen habe. Das ist der Eichstrich. Wenn der Streifen nur noch 10mm sichtbar ist, muß ich schnellstens die Bunkerstation anlaufen.

Viele Grüße

Rolf
martin55

Beitrag von martin55 » Do 15. Feb 2007, 15:33

Hallo, habe mal im Netz gewühlt und dies hier gefunden http://www.fky.org/restaurierung/anstrich/inst19.html . :wink:. Unter dem Suchbegriff >Wasserpass< habe ich so einiges gefunden und auch tolle Seiten über das Restaurieren. Schau dir mal diesen Link an Elmar. :wink:
Das Katja das Epoxy so hoch gezogen hat und somit noch Reserven besitzt, war wohl sehr klever. Sinn des Wasserpass: als Abdeckung des Unterwasseranstrich zum Oberwasseranstrich, also zum Überlappen der beiden Stoßkanten. dabei sollte er ca. 5- 6 cm aus dem Wasser herrausragen. Hier noch ein Bericht: http://www.ibn-online.de/tipps/unterwasser1.html über das Wasserpass abkleben.
Gruß Martin
Nachtrag:
Metaller 1/100 Millimeter, Tischler 1cm und Maurer müssen nur auf dem Grundstück bleiben. Juter Spruch von Bernard, aber so ist es. Doch wir Segler haben doch mit unseren Händen immer etwas zu tun und schaffen es dann doch auch, ansonsten würden wir doch Motorboot fahren. :D :lol:
Zuletzt geändert von martin55 am Do 15. Feb 2007, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
bfust

Beitrag von bfust » Do 15. Feb 2007, 18:41

Hi,
die "Schienenmethode" muss funktionieren! Wenn das Boot so austariert wird, das der Bleistift auf der Vorrichtung an Bug und Heck die Markierung A und B erwischt und der Untergrund eben ist bzw. Vierkantrohre als Schienen verwendet werden. Auf beiden Bootsseiten muss die richtige Einstellung gefunden werden, da der Kahn auf dem Trailer bestimmt nicht in Waage steht, bzw der Trailer nicht grade steht.
Im Metallbau verwenden wir seit Jahrhunderten einen "Parallelreißer", mit dem kann man auf ein Hundertstel arbeiten. Und wenn die Wasserlinie auf einen Zentimeter gelingt, sollte das reichen... Im Zweifelsfall kann man im nächsten Jahr das Antifouling noch ein bisschen höher ziehen!
Dieser Vorgang erfordert aber ein geschultes Augenmaß, also falls man nicht selber Handwerker ist, sollte man sich jemanden holen..
(Metaller 1/100 Millimeter, Tischler 1cm und Maurer müssen nur auf dem Grundstück bleiben ;-) )

Grüße,
Bernard
Drifter

Beitrag von Drifter » Do 15. Feb 2007, 19:42

Hallo Elmar
Habe mit unserer N22/Backdecker das gleiche Spiel durchgemacht. Nach der Beschichtung des Unterwasserschiffs mit Epoxi+Glasmatte war der Wasserpass verschwunden aber ich hatte vorher mal Maß genommen. Bei mir sieht es so aus:

Abstände Wasserpass-Scheuerleiste N22

Links Rechts (Backbord/Steuerbord)

Heck 64,5 cm 67,5 cm
Heck + 20 cm 56,3 cm 61,5 cm
Heck + 40 cm 52,4 cm 58,0 cm
Heck + 60 cm 50,7 cm 54,8 cm
Heck + 80 cm 49,8 cm 52,5 cm
Heck + 100 cm 49,6 cm 50,9 cm
Heck + 120 cm 49,2 cm 50,0 cm
Heck + 140 cm 49,5 cm 49,8 cm
Heck + 160 cm 49,2 cm 50,0 cm
Heck + 180 cm 49,8 cm 50,2 cm
Heck + 200 cm 50,2 cm 51,0 cm
Heck + 220 cm 50,4 cm 51,4 cm
Heck + 240 cm 51,2 cm 51,8 cm
Heck + 260 cm 51,6 cm 52,8 cm
Heck + 280 cm 52,6 cm 53,7 cm
Heck + 300 cm 54,0 cm 54,9 cm
Heck + 320 cm 53,3 cm 55,9 cm
Heck + 340 cm 57,0 cm 57,0 cm
Heck + 360 cm 58,6 cm 58,3 cm
Heck + 380 cm 60,1 cm 60,5 cm
Heck + 400 cm 61,8 cm 62,0 cm
Heck + 420 cm 63,0 cm 63,7 cm
Heck + 440 cm 64,3 cm 65,5 cm
Heck + 460 cm 65,5 cm 67,1 cm
Heck + 480 cm 66,9 cm 68,5 cm
Heck + 500 cm 68,2 cm 69,5 cm
Heck + 520 cm 69,2 cm 69,9 cm
Heck + 540 cm 70,2 cm 70,5 cm
Heck + 560 cm 70,8 cm 71,3 cm
Heck + 580 cm 71,5 cm 72,0 cm
Heck + 600 cm 72,0 cm 72,8 cm
Heck + 620 cm 72,6 cm 74,7 cm
Heck + 640 cm 73,5 cm 74,5 cm
Heck + 660 cm ---- ----
Heck + 680 cm ---- ----
Bug 92,0 cm 92,0 cm

Angaben ohne Gewähr für Richtigkeit bei allen 22gern

Wie aber schon gesagt wurde: im Frühjahr gleich nach dem Einslippen taucht die Kante Heck-Rumpf etwa 2cm aus dem Wasser. Wenn es dann in den Urlaub geht und nicht getrailert wird liegen ca.50l Benzin,Schlauchi mit Außenborder, Wasser und manches mehr in den Backskisten und das Heck sinkt gut 5cm tiefer. Manch einer wird jetzt denken: 50l Benzin auf einem Segelboot? Aber der Nord-Ostsee-Kanal ist auch sowas von lang, da verheizen wir immer mindestens 35l für eine Richtung. Die Unterschiedlichen Abstände kommen wahrscheinlich von einseitiger Beladung oder Schiffbau=schiefbau. Vieleicht hilft es ja weiter.

Gruß Uwe
Elmar

Beitrag von Elmar » Do 15. Feb 2007, 19:49

Hallo, an alle!
ich bin ehrlich überrascht, über die vielen Hinweise zu meinem kleinen Problem. Ich werde wohl versuchen mit den Tips eine Linie zu
konstruieren und, falls sie nicht stimmt, mich nicht gross ärgern und versuchen im nächsten Winterlager es ev. auszugleichen.
Also, vielen Dank.
Ich befürchte aber, dass ich das Forum noch öfter bemühen muss,
um das"perfekte Boot" hinzukriegen.

Grüsse von Elmar

Hallo Hartmut aus BRB, ist es vielleicht möglich, dass ich mir Deine Neptun
mal ansehe?
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Fr 16. Feb 2007, 14:42

ich würde den wasserpass auch erst auf dem wasser an
möglichst vielen punkten markieren und dann aufkleben.
seis doch drum, dann machst du das eben erst im nächsten
herbst und dann aber ganz genau.
ohne dich zu ärgern.

die angaben von drifter sind ohne gewähr da jedes boot
ja ein wenig anders ist. abhängig von ausstattung, eigenen
einbauten, lageplatz von utensilien die man ja so an
bord hat (vom anker über wasserkanister etc.) und ja
sogar vom gewicht der eigner.-

es wird also nur bedingt mit diesen doch für drifters boot
sicher absolut gut gemessenen angaben klappen.

für drifter sind die angaben aber bis ins hohe alter seines
bootes ne super sache.

ich werde bei uns auch mal maßnehmen. man weiss ja nie
wozu es gut sein könnte.
Charly

Wasserpaß mit Schlauchwaage

Beitrag von Charly » Sa 17. Feb 2007, 17:01

Wenn man einen Punkt am Boot hat, am besten mittig, kann man diesen Punkt zu zweit mit einer Schlauchwaage überal hin übertragen. Man kann so auch feststellen ob das Boot waagerecht liegt.

Schlauchwaage: 8 m 10 mm Plastikschlauch, durchsichtig und bis auf einen Meter mit Wasser gefüllt. Der Wasserstand ist auf beiden Seiten der Schlauchwaage immer gleich hoch wenn die Enden offen sind und nach oben gehalten werden.


Gruß Charly
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Sa 17. Feb 2007, 18:53

auch das funktioniert nicht wenn das boot auf dem anhänger
steht oder auf einem bock.

ob es im wasser genau so in waage / wasserlinie schwimmt
ist reiner zufall. s. thema gewichtsverteilung usw.

die schlauchwasserwaage ist aber gut wenn man einen garten-
teich anlegen will. das wasser soll ja an allen teichrändern auch
gleich hoch stehen. so kann man das umliegende gelände sehr
gut ausnuvellieren.
aber das wie gesagt geht beim boot nicht.-
Skippy

Beitrag von Skippy » Sa 17. Feb 2007, 19:06

Auch die Bootswerften ermitteln den
Wasserpaß in einem Wasserbecken.
Bei Serienbooten wie Bavaria natürlich
nur der Prototyp.

Bei der Neptun sind die Laminierdicken
bekannterweise sehr unterschiedlich
und damit auch die Gewichtsverteilung.
Hinzu kommt die unterschiedliche
Usrüstungsformen.

Da unsere Backkisten endlos groß sind
und deshalb vieles dort unnötig gelagert
wird, sind die meisten Boote im Heck
hoffnungslos überladen. Zusätzliche Anker
und goße Spritmengen sollte man zum
besseren Trim in die vordere Kabine bringen.

Wenn ich mit viel Sprit eine lange Strecke,
z.B. Den Rhein hinab nach Holland zurücklege,
sind die Reserve- Kanister am Bugkorb gebunden.
Und wenn sie dann leer sind, verschwinden
sie in der Backkiste.
MobyDick

Beitrag von MobyDick » Mo 19. Feb 2007, 18:19

Wasserpass - Moby Dick


Servus beinander,

habe im alten Forum die Tabelle des Wasserpasses von MobyDick gepostet.

Moby Dick :

Neptun22 KS
Miglitsch
Längskoje
Kein Hubdach (Ich weiß nicht ob es Längskojen mit Hubdach gibt)
Baujahr 1970
GER 857


als ich vor 3 Jahren den Rumpf sanierte, kam beim Abbeizen und Abschleifen des Antifoulings der Strich hervor (orangener Markierstrich). Dieser war damals von den Werftarbeitern angezeichnet worden und sehr gut erhalten. Dieser wäre durch das Schleifen natürlich verschwunden, deshalb habe ich damals mir folgende Messmethode ausgedacht (Drifter hat es genauso gelöst)

Gemessen wurde folgendermaßen:

An der Unterseite der Scheuerleiste wurde vom Heck aus alle 20 cm eine Markierung gemacht.

Am orginalen Wasserpass wurde ebenfalls vom Heck aus alle 20 cm eine Markierung gemacht. Nun wurde immer von den Markierungen von der Scheuerleiste zu den Markierungen zum Wasserpass mit einem Nähmaßband (von meiner Frau) gemessen. Das hat den Vorteil, dass das Maßband direkt am Rumpf aufliegt und somit kein Messfehler entsteht.
20 cm -> 20 cm : 40 cm -> 40 cm usw.

Danach wurde ein Mittel zwischen beiden Seiten genommen und als Wasserpass am Rumpf mit Bleistift angezeichnet.

Im Anschluss habe ich mit Elektrikerisolierband von Punkt zu Punkt eine Linie abgeklebt. Durch das Dehnen des Isolierbandes kann man die Rundung schön kleben.

Dann kam die Kontrolle meiner Frau, ob die Gaudi strakend ist.
Danach wurde noch etwas korrigiert.

Da diese Methode trocken im Carport erledigt wurde, kam der große Moment beim ersten Mal Kranen. Der Wasserpass passt ganz gut.

Nachstehen die Tabelle meines Wasserpasses:


Nochmal am eigenen Schiff kontrollieren, da ja jede Neptun andere Toleranzen hat. :!:

Links Mitte Rechts

650 cm (Bug) 92,0 92,0 92,0
640 cm 73,5 74,5 74,5
620 cm 72,6 75,0 74,7
600 cm 72,0 73,0 72,8
580 cm 71,5 72,0 72,0
560 cm 70,8 71,5 71,3
540 cm 70,2 70,5 70,5
520 cm 69,2 70,0 69,9
500 cm 68,2 69,5 69,5
480 cm 66,9 68,5 68,5
460 cm 65,5 67,0 67,1
440 cm 64,3 65,5 65,5
420 cm 63,0 64,0 63,7
400 cm 61,8 62,0 62,0
380 cm 60,1 60,5 60,5
360 cm 58,6 58,5 58,3
340 cm 57,0 57,0 57,0
320 cm 55,3 56,0 55,9
300 cm 54,0 55,0 54,9
280 cm 52,6 54,0 53,7
260 cm 51,6 53,0 52,8
240 cm 51,2 52,0 51,8
220 cm 50,4 51,5 51,4
200 cm 50,2 51,0 51,0
180 cm 49,8 50,5 50,2
160 cm 49,2 50,0 50,0
140 cm 49,5 50,0 49,8
120 cm 49,2 51,0 50,0
100 cm 49,6 52,0 50,9
80 cm 49,8 53,0 52,5
60 cm 50,7 55,0 54,8
40 cm 52,4 60,0 58,0
20 cm 56,3 63,0 61,5
0 cm(Heck) 64,5 70,0 67,5

(Für die Richtigkeit der Messwerte nimmt der Verfasser kein Gewehr in die Hand) :wink:



Viele Grüße

Robert
Tigger

Beitrag von Tigger » Di 20. Feb 2007, 07:18

Ich muss nochmals nachfragen: Warum braucht man den Wasserpass überhaupt?
Martin schreibt: "Sinn des Wasserpass: als Abdeckung des Unterwasseranstrich zum Oberwasseranstrich, also zum Überlappen der beiden Stoßkanten."
Verstehe ich das richtig, dass der WP nur dekorative Zwecke erfüllt?

Gruß Tigger
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Di 20. Feb 2007, 07:42

im grunde ist es so tigger.

der streifen ist im grunde zum kaschieren
der beiden teile. über-u. unterwasserschiff.
wobei ja das unterwasserschiff bekanntlich
mit antifouling gestrichen wird.
Skippy

Beitrag von Skippy » Di 20. Feb 2007, 09:22

Moin Tigger,

wenn Dein Auto überladen ist, siehst Du wie tief er liegt.
Beim Boot erkennt man das am Wasserpaß.
Vor 5 Jahren, als ich meine Gipsy erstmalig
ins Wasser heben ließ, sagte mir der Hafenmeister:
" Dein Kahn ist hinten völlig Überladen, so
kannst Du nicht fahren"

Dann begannen die Umräumarbeiten, um einen
vernünftigen Trim zu erreichen.
Daraufhin habe ich mir mal andere N22 unterwegs
angesehen und bei fast allen war eine Überladung
zu erkennen.
Das alles hat mit der Schnittkante des
Unterwasse/Überwasser- Anstrich nichts zu tun.
Unterhalb der von mir aufgeklebten Wasserlinie,
geht der Lack noch ca. 2 cm weiter,
erst dann beginnt das Antifouling.
Tigger

Beitrag von Tigger » Di 20. Feb 2007, 10:15

Ach sooooo. Jetzt bin ich im Bilde. Danke an Eifelskipper und Achim!

Tigger
martin55

Beitrag von martin55 » Di 20. Feb 2007, 10:38

Hallo, ja da hat Achim schon recht. Der Wasserpass ist wie der Eistrich im Schnappsglas oder die Wasserwaage des Eigners. Aber auch ein kosmetischer Übergang vom Unter zum Überwasserboot. Da er einige Zentimeter höher liegt als die Wasserlinie, schützt er auch die Farbe des Überwasseranstriches, denn gerade im Hafen sammelt sich doch meistens der Dreck, je nach Windrichtung und der frißt sich ohne Wasserpass, dann so richtig in den schönen Lack, dass muß ja nicht sein. In dieser Kombination, würde ich nicht auf den Wasserpass verzichten. Siehe Bericht von Katja: Nun das Ende unserer Geschichte nach einer Saison: der Wasserpaß stimmt trotzdem nicht, er liegt zu tief!
Unangenehmer Nebeneffekt: der 2-Komponenten-Polyurethan-Lack unserer Rumpflackierung ist nicht für dauerhaften Wasserkontakt gemacht -> er zeigte am Ende der Saison Blasen.
Fakt ist also: Er diehnt als Wasserwagge, ist etwas für`s Auge und schützt den Lack. Drei Dinge die für ihn sprechen.
Frage: wie klappt das mit dem Einfügen eines Zitat? Hätte ich mit Katjas Zeilen gern gemacht.
Bis dann Gruß Martin :D :wink:
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