Arbeit am Kiel/ Rumpf. Aufpallen?

Kreativität, How-To's und alles was den Nagel auf den Kopf trifft
Antworten
Deichfürst

Arbeit am Kiel/ Rumpf. Aufpallen?

Beitrag von Deichfürst » Sa 3. Feb 2007, 09:16

Moin allerseits,

so langsam hilft es nichts mehr die Arbeit vor sich her zu schieben. Ich muß an meinem Hubkieler, der auf einem Hänger steht, den Kiel ausbessern. Schleifen, spachteln und streichen etc..

Das gute Stück steht sicher auf dem Hänger, ist also für Artisten und Konsorten bestens zu erreichen.

Derzeit denke ich daran das Schiff mittels eines Wagenhebers Stück für Stück von dem Kielbrett des Hängers hochzuwuchten. Ob der Rumpf diese Punktbelastungen so gern hat?

Wer hat eine machbare Ideee oder Erfahrungen mit Arbeiten am Rumpf ohne einen Kran zu benutzen und nicht mausetot unter einem umgekippten Schiff zu liegen?

Gruß
Deichfürst
Frank

Beitrag von Frank » Sa 3. Feb 2007, 10:18

Hallo Deichfürst,
ich hatte das gleiche Problem. Zu guter letzt hab ich das Schiff an den Kran gehangen. Du mußt ja nicht in einen Hafen. Frag doch einfach mal bei kleineren Stahlbaubetrieben nach. Du mußt das Schiff ja nur zum schleifen anheben. Danach mit Primocon versiegeln. Zum entrosten eine Peragoscheibe verwenden. Spachteln ist sinnlos. Wenn der Kiel nicht gestrahlt wird rostet er unter dem Spachtel weiter(Kristaline Korrosion). Bei der Gelegenheit auch gleich das Schwert ausbauen(Zugleine nicht vergessen), kannst du dann zuhause machen. Weitere Beschichtungen lassen sich auf dem Trailer durchführen. Ich habe ca. eine halben Tag gebraucht(schleifen, grundieren).
Segelhans2004

Unterwasserschiff auf dem Trailer bearbeiten

Beitrag von Segelhans2004 » So 4. Feb 2007, 14:20

Hallo zusammen,

da ich für die Anstricharbeiten auch keinen Kran benutzen kann, führe ich den jährlichen Antifoulinganstrich immer auf dem Trailer im Winterlager durch.

Ich lasse diagonal je eine Trailer - Stütze auf einer Seite herunter - z.B . Backbord achtern und Steuerbord vorn, so liegt das Boot noch auf dem Kiel und ist zu beiden Seiten noch gegen Wegkippen gesichert.Zusätzlich spanne ich das Boot noch mit einem Gurt an der Stelle der runtergelassenen Stütze ab.

Ich führe die Streicharbeiten durch,fahre nach dem Trocknen die 2 Stützen mit einem Wagenheber wieder hoch und verfahre mit den beiden anderen genau so.Zwar ist das Arbeiten über Kopf nicht gerade der Hit, aber es geht.Es empfiehlt sich, bei Antifoulingstreichen den Trailer mit Folie abzudecken und selbst eine alte Mütze zu tragen, damit man nicht hinterher mit "getönten" Haaren herumläuft.
Das hat sich bei mir seit 20 Jahren bewährt.

Man darf nur nicht in der Zeit Plicht oder Deck betreten oder zu heftig an dem Rumpf herumhampeln.
Gerald

Arbeiten im Auflagebereich

Beitrag von Gerald » So 4. Feb 2007, 14:28

Moin Gemeinde,

ich mach das eigentlich auch so wie der Hans, nur an die Kielunterseite kommt man da nicht ran.

Rolf entfernt dort alljährlich im Herbst Bewuchs und Rostansatz nach einem patentierten Sandbankverfahren.

Den Carport-Vorschlag finde ich ziemlich genial (habe nur leider keinen Carport :cry: ); ich würde aber zusätzlich darauf achten, die dann schräg belasteten Carportstützen (die sicherlich nicht originär hierfür konstruiert wurden) zusätzlich mit Diagonalbalken abzustützen, damit sie unter der Schrägbelastung nicht abknicken können.

Hat schon jemand Praxiserfahrungen mit so einer Carport-Lösung?

Frohes Vorheißen


Gerald
Deichfürst

Beitrag von Deichfürst » So 4. Feb 2007, 15:35

Moin, moin,

habt 1000Dank für die bisherigen Antworten!
Die Carportvariante scheitert bei mir, da mein Dampfer in einer etwa 15 Meter hohen Halle steht :( .

Die Stützen des Trailers habe ich bisher auch immer zuerst vorn oder hinten gelöst, plus Extratampen, sodass ein Kippen des Teiles nicht zu erwarten ist. Zweiter Anstrich natürlich in umgekehrter Variante.

Mein eigentliches Problem bleibt. Kiel und die Unterseite des selbigen. Vielleicht das Schiff insgesamt anheben und eine Bohle auf das Brett legen und die "freien" Abschnitte des entstehenden Zwischenraumes bearbeiten.

Fazit: Es bleibt schwierig und eigentlich habe ich jetzt schon keine Lust, eine Arbeit für Sträflinge!

Gruß
Deichfürst
jan himp

Kielanstrich

Beitrag von jan himp » So 4. Feb 2007, 17:17

Moin Deichfürst,

mach´ Dich nicht verrückt, der Kiel ist tatsächlich Sklavenarbeit, aber die Kielsohle ist völig uninteressant. Da war ich seit 1990 nicht mehr dran. Der Guß ist einfach geduldig.

Baue die Kotlügel ab, dann siehst Du mehr. Du kannst natürlich auch die Räder abbauen. Habe ich noch nie gemacht.

Viele Grüße

Rolf
jan himp

Das "Sandbankverfahren"

Beitrag von jan himp » So 4. Feb 2007, 17:28

wurde von Gerald zitiert.
Es handelt sich eigentlich um einen kontrollierten Landtransport und funktioniert wie folgt:

An einem Wochende vor dem Krantermin fahre ich mit geladenen Gästen unter Motor die Ruhr hoch und dröhne dann ohne Vorwarnung auf eine mir bekannte Kiesbank.
Dann ergötze ich mich an den blassen Gesichter der Passagiere und dem rot gefärbten Wasser beidseits des Bootes. Danach ziehe ich den Kahn wieder rückwärts ins Freie. Der Yamaha-Prop macht das spielend.

Nach der Aktion habe ich keinen Rost mehr unter der Kielsohle und wir vernichten die letzten Getränke. Damit gilt die Saison als beendet.

So isses,

Rolf
MatsMerleJonas

Arbeiten am Kiel

Beitrag von MatsMerleJonas » Di 6. Feb 2007, 09:47

Ich habe wirklich bei einer örtlichen Stahlbaufirma angefragt und schwups hing Gitana an einem riesen Hallenkran, wo alleine der Haken das Gewicht von meinem ganzen Schiffchen hatte.
Die Carport-Varianten würde ich ggf. kurz von einem befreundeten Statiker checken lassen (Kinder etc)
LG von Jörg
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Di 6. Feb 2007, 19:57

ich grübel auch gerade ob das gewicht vom schiff nicht
für die carportkonstruktion zu viel sein könnte!!!

eher ne gefährliche sache.-
was hilft es wenn die flaschenzüge halten und das
dach von oben kommt?
Blubb-Blubb

Beitrag von Blubb-Blubb » Di 6. Feb 2007, 21:37

Hallo zusammen

ich baue gerade einen Carport und habe tatsachlich die Stahlstützen so ausgelegt das ich ein Boot mit Gurten aufhängen kann.

Ein Segelkollege aus dem Segelclub hat schon so eine Vorrichtung.
Allerdings um mal ans Schwert zu kommen.

Auf jeden Fall würde ich immer das Boot in Gurten aufhängen alleine wegen der Lastverteilung.

Übrigens das "Sandbankverfahren" ist doch wohl kein Ernst oder.

Gruß

Achim
Antworten