Spannung an der Bordbatterie

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Uwe

Spannung an der Bordbatterie

Beitrag von Uwe » Mi 6. Dez 2006, 06:51

Hallo, mal eine Frage an die Elektr-Fraktion.

Ich überprüfe gerade zuhause meine Bordbatterie. Nachdem ich sie voll geladen habe, habe ich nach einigen Stunden mit den Messreihen begonnen. Aus irgendeinem schlauen Buch habe ich entnommen, dass eine Spannung von 12,7 V einen 100% Ladezustand anzeigt. Das war bei mir dann auch der Fall. Wie lange muß diese Spannung nun von einer intakten Batterie gehlaten werden, wie langsam oder schnell entlädt sich eine Batterie, wenn keine Verbraucher angeschlossen sind. Bei mir ist nun nach ca. 3 Tagen die Spannung auf 12,68 Volt abgesunken.

Gruss Uwe
jan himp

Akkuspannung

Beitrag von jan himp » Mi 6. Dez 2006, 11:39

Moin Uwe,

wenn die Spannung Ende Januar auf 12,5 V abgefallen ist, kannst Du mich mal anrufen.
Ansonsten ist sie bei 12,6 V immer noch voll.

Wenn die Batterie älter ist, dann kann sie durch Schlammablagerung/Sulfatierung früher schwächeln.

Aber nicht im Freien unterkühlen, das gildet nicht. Da hat sie dann plötzlich scheinbar nur noch 12,2. Und wenn sie wieder neben dem Ofen steht, sind plötzlich wieder 12,65 da.
Deshalb haben unsere Vorfahren, die DKWs oder Lloyds hatten, den Akku im Winter immer ausgebaut und neben den Ofen gestellt.
Heute ist das nur noch bei Navigationsgeräten üblich, allerdings aus anderen Gründen und bei anderen Autofabrikaten.

Ich habe einen Akku von 1999, der schon im MONDEO 3 Jahre gedient hatte und im Sommer heute noch klaglos die Schwingkompressor-Kühlung betreibt. Nur einen Diesel könnte ich damit nicht mehr starten.

Den Akku im Winter nicht teilentladen auf dem Schiff lassen. Ein entladener Akku friert regelrecht ein und ist dann mechanisch im Eimer.

Viele Grüße

Rolf
SY TERTIA

Selbstentladung

Beitrag von SY TERTIA » Mi 6. Dez 2006, 16:27

Hallo Uwe,

eine Bordbatterie hat immer eine gewisse Selbstentladung. Die Batterien mit flüssigen Elekrolyt haben eine Selbstentladung von 1% pro Tag, die neue Generation von AGM-Batterien nur 1/3 und weniger.

Die Selbstentladung ist stark vom Alter abhängig. Wichtig ist auch die volle Ladung der Batterie (Ladeschlussspannung so lange anlegen bis der Strom nicht mehr sinkt), weil bei einer vollen Batterie die Selbstentladung bis zur Entladeschlussspannung länger dauert.

Noch ein Aspekt ist nicht zu vernachlässigen, die Sauberkeit der Batterie. Wenn man das vernachlässigt, kann es zu einem zusätzlichen geringen Entladestrom kommen, der sich dazu addiert.

Diese Zeilen beinhalten meine Meinung und setzen voraus, dass die Batterie vom Bordnetz getrennt ist.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß vo SY TERTIA
Andreas
Uwe

Beitrag von Uwe » Do 7. Dez 2006, 06:58

@ Andreas

Nö, das habe ich nicht verstanden. Wie gesagt, ich bin E-technisch noch ein ziemlicher Laie.

Die Batterie (105 Ah) steht zur Zeit im trockenen und recht warmen Keller.
Ich habe sie vollgeladen (d.h. am Ladegerät ist Ladekontrollleuchte erloschen). Dann hatte ich zunächst eine Spannung von 13,4 Volt anliegen. Ich nehme nun jeden Tag eine Messung vor. Gestern, nach dem 4 . Tag ist die Spannung noch bei 12,66 Volt. Die Batteriekammern sind auch bis zum Eichstrich gefüllt. Ach ja, vermutlich ist die Batterie nun ca. 5 Jahre alt.

Gruss
Uwe
SY TERTIA

Selbstentladung

Beitrag von SY TERTIA » Do 7. Dez 2006, 08:52

Hallo Uwe,

die 1% Selbstendladung ist ein grober Wert der stark vom Alter und der Sauberkeit am Akku abhängig ist.

Ich nehme an du hast eine Säurebatterie. Wie du schreibst ist sie 5 Jahre alt und wird wahrscheinlich an die 1% Selbstentladung schon heran kommen, das heißt deine Batterie ist nach 100 Tagen leer. Wahrscheinlich schon eher, weil sie nicht voll geladen wurde. Du schreibst was von 13,4V nach dem abklemmen, das ist zu wenig und nicht das richtige Ladegerät ( wenn man es genau nimmt).

Um eine Batterie richtig voll zu laden, muß als letzter Schritt eine Säurebatterie mit 14,4V bei 20°C so lange geladen werden bis der Strom nicht mehr absinkt plus eine geringe Zusatzzeit. Dann kann man sie abklemmen und hat ihrem Alter entsprechend 100% Kapazität oder man geht auf 13,8V Erhaltungsladung über.

Sicher ist die unbelastete Ausgangsspannung porportional zum Ladezustand des Akkus.
Ich bin aber der Meinung, dass das nach einen längeren Zeitraum nicht mehr genau ist. Die Spannung an den Polen bleibt unverändert aber die Kapazität sinkt mit der Zeit.

Eine Batterie ist trocken und kühl am besten aufgehoben und ich bin der Meinung sie brauch nicht ausgebaut zu werden, nur nicht vergessen regelmäßig nachladen. Lieber einmal mehr, da ja ein Bleiakku kein Memory- Effekt hat.

Wie schon jan himp richtig sagt, kann nur eine entladene Batterie einfrieren, wenn die Säuredichte unter einen bestimmten Wert liegt.

Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten

Gruß von SY TERTIA
Andreas
SY TERTIA

Batterieladung

Beitrag von SY TERTIA » Do 7. Dez 2006, 15:27

Hallo Marc

ich bin der Meinung der Test mit den Lastwiderstand sagt aus, ob die Kapazität als Starterbatterie noch ausreicht, sicherlich auch über den Gesamtzustand. Aber deshalb kann die Batterie als Bordbatterie wunderbar funktionieren (mit abnehmenden Laststrom nimmt die Kapazität zu).

Ich bin auch deiner Meinung, einmal aufladen reicht aus und die Batterie im Boot lassen. Kühle Temperaturen sind sogar günstig (weniger Verdunstung).

Mit dem Säureheber bekommst du den Ladezustand der Batterie heraus aber nicht das Alter oder die Gasamtkapazität. Eine volle Batterie hat bei 20°C eine Dichte 1,28 g/cm.

Das laden der Batterie bis sie anfängt zu blubbern ist viel zu ungenau, um die volle Kapazität zu ereichen brauchen wie Ladeentspannung von 14,4V bei 20°C, nicht mehr oder weniger. Das beste ein Ladegerät mit IUoU-Ladekennlinie.

Es ist richtig, eine Batterie muß immer mit destilierten Wasser nachgefüllt werden. Destiliertes Wasser ist entkalktes Wasser und hat dadurch eine sehr geringe Leitfähigkeit.

Vielleicht helfen die Zeilen auch Uwe.

Gruß Andreas
SY TERTIA

Batterien

Beitrag von SY TERTIA » Fr 8. Dez 2006, 17:31

Hallo Marc

sicher sagt der Test mit dem Lastwiderstand etwas über den Zustand der Batterie aus. Hauptsächlich aber ob der hohe Strom zum Starten noch aufgebracht werden kann. Meine Meinung ist, dass eine Batterie die bei dem Test durchfällt noch als Bordbatterie sehr gut zu brauchen ist. Da die Kapazität mit sinkenden Laststrom zu nimmt, ist dann die Kapazität als Bordbatterie voll ausreichend und eben zum Starten eines Diesels nicht mehr.
Der Innenwiderstand einer Batterie ist propotional zum Ladezustand. Das Problem mit der Spannung was du ansprichst ist nach meiner Meinung ein klare Fall von Sulfatierung.

Der Tipp von dir mit dem Säureheber ist nicht schlecht, auf alle Fälle sagt er mehr aus als eine reine Spannungsmessung.
Bei der Säure muß ich die aber wiedersprechen. Der Wert ,das sagt schon der Name, gibt die Dicht der Säure an (H2SO4), beim entladen entsteht Wasser und dadurch nimmt die Säurendichte ab.

Beim Laden einer Bleibatterie bin ich voll deiner Meinung , es gibt kein Memory-Effekt.

Normales Wasser ist leitfähig, beim Destillieren von Wasser wird es entkalkt und dadurch nimmt die Leitfähigkeit ab.
Bei deinem letzten Absatz kann ich dir nur voll zustimmen.

Ich hoffe Uwe hat was von unserer Diskussion.

Gruß von SY TERTIA
Andreas
Uwe

Beitrag von Uwe » Mo 11. Dez 2006, 15:12

Das ist mir alles zu kompliziert. Ich habe nochmals den Füllgrad der Kammern überprüft und entsprechend mit destilliertem Wasser aufgefüllt. Dann habe ich die Blei-Batterie - 105 Ah. (speziell für den Schiffseinsatz) 24 Std. an mein Ladegerät (Mobitronic 8 A IU-Kompaktlader) angeschlossen. Die Batterie steht im trockenen Kellerraum bei ca. 20 Grad Temperatur. Nach dem Abklemmen des Ladegerätes lag an der Batterie eine Spannung von 13,8 Volt an. Ich werde nun einmal über einen längeren Zeitraum eine Messreihe vornehmen und dokumentieren. Villeicht kann mir dann ein kompetenter Fachmann sagen "OK oder NICHT OK". Das meiste aus Euren Antworten habe ich leider nicht verstanden, trotzdem Vielen Dank.

Uwe
Skippy

Beitrag von Skippy » Mo 11. Dez 2006, 16:31

Hallo Uwe,

dass ist alles nicht so kompliziert wie es sich anhört.
Du musst davon ausgehen, dass eine Bleibatterie
eine Lebensdauer lt. Hersteller, von 3-5 Jahren hat.
In dieser Zeit hat sich von den Bleiplatten einiges Material abgelöst
und liegt unten im Batteriekasten.
Wenn diese Ablagerungen die Bleiplattem berühren,
gibt es einen Kurzschluss und die Batterie ist hinüber.
Testen lassen beim Boschdienst unter Belastung ist
Deine einzige Alternative und das würde ich erst im Frührahr, kurz bevor Du sie wieder ins Boot baust, tun.
Auch eine nicht benutzt Batterie altert.
Normal ist schon ein Verlußt der Kapazität und so kann es sein, dass nach ein paar Monaten nur noch 11 Volt anstehen oder weniger. Das ist normal, dann wird sie eben wieder geladen.
SY TERTIA

Batterien

Beitrag von SY TERTIA » Di 12. Dez 2006, 08:12

Hallo,

ich habe natürlich vergessen dazu zuschreiben auf welchen Zeitraum sich die Selbstentladung bezieht. Sorry!

Eine Säure-Batterie hat eine Selbstentladung bis zu 1% pro Tag.
Eine Gel-Batterie hat eine Selbstentladung bis zu 4% im Monat.
Infos dazu im Palstek 5/06 oderhttp://de.wikipedia.org/wiki/Selbstentladung

Die Kapaztät einer Batterie errechnet sich so:
Kapazität=Strom x Zeit.
Infos dazu im Pastek 5/06 oder http://de.wikipedia.org/wiki/Starterbat ... rbatterien


Uwe, du kannst deine Messwerte noch verbessern mit einen richtigen Ladegerät für Bordbatterien.

Gruß von SY TERTIA
Andreas
SY TERTIA

Batterie

Beitrag von SY TERTIA » Di 12. Dez 2006, 13:29

Hallo,

die Lampe wird wahrscheinlich länger brennen als 105 h.
Bild
Zuletzt geändert von SY TERTIA am Mi 13. Dez 2006, 07:28, insgesamt 1-mal geändert.
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