Ladungssicherung Neptun 20

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Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von Morrrpheus » Mi 25. Mai 2022, 13:02

Hallo zusammen,
Ich habe auch mal ein paar Fragen zum Thema Ladungssicherung bei einer Neptun 20.
Laut Kranwaage wiegt sie segelfertig (so transportieren wir sie auch dann) 1050kg (plus minus vielleicht 20kg).
Ich kenne das alte Thema, und habe dies auch recht ausführlich gelesen, allerdings bin ich mir nicht sicher ob ich das alles richtig verstanden habe.
Und da in dem alten Thema noch viele andere Dinge besprochen wurden, wollte ich das hier noch mal neu aufmachen.

Hier der alte Beitrag

Nun wir haben die Neptun 20 gekauft und sie war mit 2 Gurten gesichert. Die Gurte an sich sind groß und schwer und (meiner Meinung nach) ausreichend dimensioniert. Der Trailer hat auch nur 4 Ösen zum Niederzurren. Diese sind aber auch nicht beschriftet.

Hier mal ein Übersichtsbild wie das Bötchen auf dem Trailer liegt:
Bild

die 2 Gurte laufen komplett über das Boot herum und greifen rechts und links jweils mit Haken in solche Ösen:
Bild
Bild

In einem Beitrag hat einer, wenn ich es richtig verstanden habe, komplett um den Trailer den Gurt gelegt. In einem anderen Beitrag hieß es dann, dass dies nicht erlaubt sei.

Vorne an der Bugstütze habe ich noch eine Öse.
Bild
Bild

Die von Tenor favorisierte Lösung hat er in diesem Bild mal eingezeichnet (das ich hier einfach noch mal einstelle):
Bild

Wenn ich nun eine Rundschlinge um den Bug lege, könnte ich dann einteilige Gurte durch die Öse und die Rundschlinge legen und so das ganze sichern?

Zusätzlich gibt es ja an der Bugstütze eine Öse, dort würde ich dann nach unten einen Gurt spannen.

Ich habe das mal versucht in dem Bild einzutragen:
Bild

für mein Gefühl würde ich gerne trotzdem noch 2 Gurte senkrecht nach unten legen und um die Hauptachse des Trailers herumführen. Hier in Grün eingezeichnet:
Bild

Wie ist eure Meinung dazu? Passt das dann oder habe ich hier dann etwas wichtiges übersehen?

Vom Gefühl her tue ich mich schwer an den Klampen oder an den Winschen dauerhaft Zug nach aussen zu geben. Daher bin ich da irgendwie immer beim Umschlingen.

Wenn ich aber jetzt etwas neues kaufe, dann soll es auch richtig sein und auch sicher!
Vielen Dank!
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von outdoor » Mi 25. Mai 2022, 13:07

Moin

wenn Du die auf dem untersten Bild eingezeichneten Spanngurte noch anbringst, so dass das Boot weder nach hinten noch nach vorne verrutschen kann, passt das.
So hatte ich das auch immer gemacht

fair winds
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von Morrrpheus » Mi 25. Mai 2022, 13:10

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

ist das möglich (erlaubt/zulässig) die Gurte unter dem Trailer durchzuführen und das so zu verspannen?
Ich möchte hiermit ja eine Niederzurrung auf den Trailer erreichen.
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von outdoor » Mi 25. Mai 2022, 13:13

hatte die bei mir immer wie auf dem einen Bild zu sehen , an den Querstreben der Auflagenstempel eingehangen
die beiden Enden der Sapnngurte sollten schon einen Fixpunkt am Trailer haben, wenn Du die nur drunter durch ziehst und dann die Ende der Spanngurte verbindest, rutschen sie ja wieder mit (machen die Bewegung vom Boot mit)

vorne kannst Du mit einem Spanngurt arbeiten, den Du durch die Bugklampe ziehst
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von THM » Mi 25. Mai 2022, 17:14

Morrrpheus hat geschrieben: Mi 25. Mai 2022, 13:02 Wie ist eure Meinung dazu? Passt das dann oder habe ich hier dann etwas wichtiges übersehen?
Der Mast ragt sehr weit nach hinten raus (evtl. sind 1m bzgl. Heckträger schon überschritten) und vorn ist noch reichlich Platz über der Deichsel. Ich würde daher den Mast weiter vor ziehen.

Vorn müsste Niederzurrung eigentlich reichen, da der Rumpf durch die Bugstütze dann formschlüssig gehalten wird. ich würde noch mit einem Gurt durch den Bugkorb gehen und den unten durch das Dreieck, welches die Bugstütze bildet, ziehen. Der Gurt kann nicht verrutschen und drückt den Bug dann sicher in die Stütze.

Hinten am Trailer sehe ich noch zwei Ringösen, die wären auch als Befestigungspunkte geeignet für die eingezeichnete Schlaufe um das Heck.

Gruß
Thomas
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von THM » Mi 25. Okt 2023, 18:45

Den folgenden Link habe ich im Nachbarforum gefunden und der behandelt das Thema wirklich erschöpfend:
https://www.gib-acht-im-verkehr.de/wp-c ... nsport.pdf

Gruß
Thomas
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von Scorpionhits » Mi 25. Okt 2023, 19:54

Sieht eigentlich schon ganz gut aus.

Auf einen Teil der Bilder ist wohl eine Plane bereits drauf. Mit Plane fahren würde ich nicht machen. Das ist unnötig und könnte große Probleme beim zerreißen oder wegfliegen machen....

Wenn das Deine Winterplane ist, dann steht der Trailer ja im Winter. Dann den Trailer abstützen, und die Zurrgurte lösen oder weg. Bei mir sind die mal locker dran geblieben. Erfolg war das die hin und her gerutscht sind. Der komplette Rumpf hatte sich abgeschliffen über Winter. Immer was zum scheuern zwischen den Gurten und dem Rumpf. Alter Pulli oder sowas....
Kann auch nützlich sein, während der Fahrt. Das scheuert doch sehr.

Grüsse

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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von Tenovice » Do 9. Nov 2023, 21:31

THM hat geschrieben: Mi 25. Okt 2023, 18:45 Den folgenden Link habe ich im Nachbarforum gefunden und der behandelt das Thema wirklich erschöpfend:
https://www.gib-acht-im-verkehr.de/wp-c ... nsport.pdf

Gruß
Thomas
:Flame: Sollte mir jmd hier in die Kontrolle kommen mit Gurten, die an der Klampe befestigt sind, endet die Weiterfahrt in diesem Moment. Ich kenne dieses "Pamphlet", halte es aber in weiten Teilen für verbesserungswürdig.
Klampen sind keine Zurrpunkte - Spann einen Gurt anständig, dann ist deine Klampe Geschichte...

Zurück zu Morrpheus:

Schöne Gurte und offensichtlich, dass das System verstanden wurde. Daher nur ein- zwei Anmerkungen:

Die Ratschen bei der Niederzurrung bitte immer auf entgegengesetzter Seite anbringen - ist so vorgeschrieben und macht auch physikalisch Sinn.

Ich würde vermeiden, mit zwei Gurten auf einen Zurrpunkt zu gehen - insbesondere wenn da zwei verschiedene Sicherungstechniken zusammenkommen. Es ist zwar nicht verboten, aber eben nicht optimal. Du müsstest mal schauen, ob es bei den angeschweißten Ösen bzw. älterem Anhänger eine Festigkeitsangabe in daN für die Zurrösen gibt.

Ansonsten sieht das gut aus.

Wenn noch fragen sind, schreib einfach eine PN
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von Scorpionhits » Fr 10. Nov 2023, 09:53

Hallo

Sag mal bist Du bei der Polizei? Dann Danke erstmal für Deinen Dienst :Daumen:

Nicht alle meckern immer über die Polizei :)

Spricht eigentlich was dagegen, die Ösen nicht zu nutzen und den Gurt einmal um den Rahmen zuwickeln? Der Rahmen sollte doch deutlich stabiler sein....
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von THM » Fr 10. Nov 2023, 14:04

Tenovice hat geschrieben: Do 9. Nov 2023, 21:31 Die Ratschen bei der Niederzurrung bitte immer auf entgegengesetzter Seite anbringen - ist so vorgeschrieben und macht auch physikalisch Sinn.
Die Empfehlung habe ich im Netz gefunden, die Vorschrift leider nicht. Der physikalische Hintergrund ist vermutlich, dass die Vorspannkraft auf der Ratschenseite größer ist. Da bei unseren Booten für die Niederzurrung i.d.R. nur zwei Gurte (vorn und hinten) verwendet werden, dürfte der Effekt ein Drehmoment zur Hochachse sein, m.E. nicht wirklich zielführend. Besser ist wohl der Einsatz von Kantengleitern bzw. -schonern, die ich auch verwende um das Boot zu schützen.

Hier können wir ja darüber diskutieren, auf der Straße wohl eher nicht :lol: .
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von harry01 » Fr 10. Nov 2023, 17:16

Hallo.
In dem von THM erwähnten Link erschliesst sich mir nicht warum der Gurt oder die Schlaufe die doppelte Dan Zahl wie die Spanngurte haben soll.
Zb. Schiff 2to seitliche Gurte auch 2 to und Schlaufe 4 to oder reicht Schlaufe auch 2 to.
Können seitliche Gurte auch 1 to sein, 2x1 to sind ja auch 2 to.

Könnte die Schlaufe auch aus 2 Einzelgurten mit kleinen Schlaufen an den Enden sein.
Einen über Deck und einen vor dem Bug, Stb und Bb seitig zusammengefasst und dann von deren Enden den Spanngurt zur Zurröse am Rahmen geführt.
Natürlich müssten Sie so bemessen sein das sich ein ordentlicher Zugwinkel einstellt.
Christof kannst Du dazu etwas Beitragen.
Es würde mit dem Bug und Heckkorb wesentlich einfacher werden, wenn es nicht eine durchgehende Schlaufe bilden müsste.
Ich habe die Spannschlösser bisher auch immer auf der Seite weg von der Strasse angebracht, lässt sich einfacher kontrollieren auf längeren Strecken. Wenn das keine Vorschrift ist mach ich es weiter so. Wo finde ich diese Vorschrift?
Die LKW Fahrer haben die Ratschen auch alle auf einer Seite.
Gruß Harald
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Re: Ladungssicherung Neptun 20

Beitrag von Tenovice » So 12. Nov 2023, 00:43

Die Quelle ist die Din EN 12195-2... Da das aber ein dicker Schinken ist, möge man mir nachsehen, dass ich die nicht auswendig drauf habe. Aber da §22 StVO sagt, dass bei der Ladungssicherung die anerkannten Regeln der Technik anzuwenden sind, schließt sich der Kreis und die Din EN 12195 ist "Gesetz".

Das Problem ist genau so, wie du es beschrieben hast. Auf der Ratschenseite ist die Vorspannkraft deutlich und messbar größer als auf der Gurtseite. Das kann man kompensieren, indem man die Ratschen abwechselnd verwendet. Im Übrigen ist das auch der Grund, warum man nach 50km nachspannen sollte - die ungleichmäßigkeiten haben sich dann verteilt und der Gurt hängt durch. Und ja, mir ist bewusst, dass auch die LKW-Fahrer das falsch machen - aber deswegen wird es ja nicht richtiger. Und es ist am Ende des Tages nicht das Zünglein an der Waage bzw. wird nicht viel ausmachen... Aber ist es so viel Aufwand das richtig herum zu machen?

zu Harry...

Ersten ist nicht jeder Gurt im Umschlag zugelassen (siehe Etikett)
Zweitens: Schlaufen büßen in der Regel durch das durchstecken der Schlaufe an Festigkeit ein (analog zum Knoten im Tauwerk). In den seltensten Fällen wirst du eine Schlaufe gerade zum Heben von Lasten verwenden - Sicherheitsreserven sind da sicherlich ein "nice to have". Aber wenn ich ehrlich bin, rechne ich eh immer nur mit 60% des maximal zulässigen Wertes. Damit hab ich immer Reserven und mehr kostet es auch nicht.


Du kannst dir deine Schlaufe machen, aus was du möchtest, solange es ein zugelassenes Sicherungsmittel ist und für die verwendung (z.b. als Schlaufe) zugelassen ist. Wenn du die Schlaufe trennbar haben möchtest, nimm zwei Schlaufen und einen Schäkel.
Es gibt da die tollsten Varianten. Letztens habe ich einen in der Kontrolle gehabt, der hat eine Hai 590 mit Ketten gesichert. Sicher etwas too much, aber eigenltich kann man nicht zuviel sichern.

MfG
Christof
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