Mercury F8 im Schacht einer N22 BD?

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Mercury F8 im Schacht einer N22 BD?

Beitrag von Ich@Home » Di 10. Aug 2021, 12:19

Hallo Zusammen,

bei uns steht langsam ein Motorwechsel an. Derzeit fahren wir einen Yamaha F5 (Langschaft) mit Fernschaltung im Schacht und hätten für kritische Situationen gerne etwas Leistungsreserve, mehr Laufruhe, eine Ladespule und einen E-Start. Unser Schachtdeckel ist die nach oben gewölbte Version (siehe Foto).

Mein Favorit ist der Mercury F8, da er alle Optionen mitbringt und zusätzlich die Fernschaltung überflüssig macht, da die gesamte Bedienung über die Pinne erfolgt (einfache Links-Rechtsdrehung) und damit zum Schalten kein Abtauchen zum Motor erforderlich ist.

Ein Punkt ist aber das Gewicht. Der Mercury wiegt ca. 10kg (ca. 40kg) mehr als unser Yamaha (ca. 30kg). Hat jemand praktische Erfahrung, ob dieser Unterschied tatsächlich eine Rolle spielt bzw. fährt jemand sogar diesen Motor im Schacht?

Ein weiterer Punkt ist die Schraube. Unser jetziger Motor hat eine Normalschraube und keine vergrößerte Schraube (wird häufig mit leicht veränderter Getriebeabstimmung als Saildrive verkauft). Wirkt sich die vergrößerte Schraube negativ unter Segel aus, da sie ja im Wasser bleibt? Ich verspreche mir von der größeren Schraube noch mehr Laufruhe und gutmütigere Rückfahreigenschaften. Schön wäre auch hier persönliche Erfahrung.

Ein letzter Punkt ist die Schaftlänge. Derzeit haben wir einen Langschaft, aber auch nur, weil er beim Bootskauf dabei war. Ist ein Langschaft im Schacht wirklich sinnvoll? Bisher hatten wir mit dem Langschaft auch bei viel Welle keinerlei Probleme und das soll natürlich auch so bleiben (Fahrgebiete bisher: Nord- und Ostsee, Ijsselmeer, Watt und Mittelmeer).

Gruß Martin

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Re: Mercury F8 im Schacht einer N22 BD?

Beitrag von outdoor » Di 10. Aug 2021, 14:32

Moin martin

Hab den mercury 6ps mit schubprop im schacht bei meiner miglitsch

Die 6ps reichen auch hier an der küste wenn es mal gegenan geht

Vor allem beim manövrieren wirst du den anderen prop nicht mehr missen wollen

Die flügel sind nicht viel größer haben aber eine andere steigung gegenüber dem normalprop

Langschaft hätte ich mir nicht reingehängt, da ist die schraube unterhalb deiner kiellinie bei aufgenommenen schwert. Wäre mir im watt zu tricki da man immer wieder mal festkommt. Und bei dir käme dann ja zuerst der motor fest

Ich vage mal zu behaupten dass man bei der neptun keinen unterschied unter segel merkt
Da bräuchte es schon einen racer wie pogo und co.

Mir persönlich wäre daa zuviel gewicht achtern (stichwort längstrimm) dann klebt der hintern ja im wasser
Kommen ja noch die ganzen kulos was in den backskisten dümpelt dazu


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Re: Mercury F8 im Schacht einer N22 BD?

Beitrag von Ich@Home » Do 12. Aug 2021, 12:14

Hallo Norbert,

unser Motor sitzt in der Backdecker relativ hoch und das scheint bei der Miglitsch deutlich anders zu sein (Am Ende dieser Diskussion https://www.neptun-forum.de/viewtopic.p ... ury#p36560 gibt es ein Unterwasserbild von Micha von einem Kurzschaft im Schacht einer Miglitsch). Auf meinem Foto sieht man, dass der Langschaft vor der Kiellinie unserer Backdecker endet und das Ruder ca. mittig angeströmt wird. Ich würde nur ungern riskieren, dass der Motor bei ausreichender Welle Luft zieht, oder sich die Manövrierbarkeit verschlechtert. Hat schon einmal jemand gemessen, was ein 40kg Motor am Heck tatsächlich ausmacht? Könnte man ja leicht mit entsprechenden Wasserkanistern auf dem Motorschachtdeckel ausprobieren, aber leider komme ich im Moment nicht zum Boot …

Gruß Martin

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Re: Mercury F8 im Schacht einer N22 BD?

Beitrag von outdoor » Do 12. Aug 2021, 17:24

Moin Martin

sorry, das war mir nicht bewusst, dass die Risse sich hier so unterscheiden
bei meiner Miglitsch ist der Normalschaft mit der Kiellinie bündig.

Deine Bedenken wegen aus dem Wasser ragen, leuchten mir ein, aber kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Schraube
bzw. der Seewasseranschluss bei der N22 im Schacht aus dem Wasser kommen sollte
das hiesse ja, Dein kpl. Heck hinten wäre frei, also bei solcher Welle kannst Du ja nur noch mit Sturmfock ablaufen (nein mal ehrlich,
wenn solche Bedingungen auftreten würden/werden, hast Du ganz andere Probleme, da gibt's nur noch alle Schotten dicht ..)
also auf der Jade und Ems ist ja auch schon mal Welle, aber Dein geschildertes Problem mir noch nicht untergekommen, aber habe auch
lieber die Segel gesetzt als den Motor laufen

wenn Du Dir Gedanken wegen dem evtl. höheren Strömungswiderstand der geringfügig größeren Schraube machst,
dann musst Du erst Recht über das Gewicht nachdenken, was Du am Heck führst und die Wasserlinie verkürzt (es sei denn Du passt den Längstrimm entsprechnd an)

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Re: Mercury F8 im Schacht einer N22 BD?

Beitrag von Ich@Home » Mo 13. Sep 2021, 18:54

Hallo Zusammen,

ein Hebeversuch hat die Sache entschieden. Es ist ein Mercury Sailpower mit 5PS geworden. Der Motor passt sehr gut in den Schacht und bringt die Neptun bei 1/3-1/2 Gas auf 5kn. Dreht man weiter auf, geht es rauf bis auf 5,5-6Kn, aber das Heck saugt sich dann schon langsam fest und noch mehr Gas bringt dann nichts mehr. Aufstoppen und rückwärts fahren ist ein Träumchen. Einziger Wermutstropfen ist die Arretierung vom Schaft, da sie vornehm ausgedrückt, unbrauchbar ist. Aber das wird schon ...

Gruß Martin
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Re: Mercury F8 im Schacht einer N22 BD?

Beitrag von Bingum12 » Di 14. Sep 2021, 12:49

Moin,

ich habe den gleichen Motor und bin auch sehr zufrieden.

Ich kann gar nicht verstehen, warum sich manche mit 10 PS quälen (Gewicht).

Der Sailpower reicht völlig aus.

Ich war 3 Wochen auf dem Stettiner Haff unterwegs und auch mehr Wind und "blöder" Welle, kein Problem.

Stefan
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