Schwertfall erneuern

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Re: Schwertfall erneuern

Beitrag von Tenovice » Mo 21. Jun 2021, 18:41

Du siehst mich etwas sprachlos... was ist so schwer daran, das Boot auf den Kiel abzusetzen, den Schwertbolzen raus zu schrauben und das Boot wieder hoch zu heben. Das Schwert bleibt dann liegen... So hat es damals auch der Grünäugl bei meiner 22er gemacht

Bevor ich mir den Gusskiel durchbohren lasse :hmm: , würde ich das Schwert von unten verkeilen, also Keile zwischen Stummel und Schwert schlagen...
Hauptsache gesund und die Frau hat Arbeit...
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Re: Schwertfall erneuern

Beitrag von moekki » Mo 21. Jun 2021, 18:58

Ich weiß ja nicht wie das bei der 20er ist, aber bei der 22 war der Stummelkiel nicht MAssiv. Wenn Du das Ding anbohrst hast Du später Probleme, wenn es Wasser zieht..... Ruf bei Pascal an ud frag um rat - abe lass keinen dran rumbohren, der sich nicht auskennt.
Ansonsten so wie oben beschrieben.
festkeilen, oder dicken 8to Gurt um das Boot, so dass der Kiel nicht runter fällt, Schraube finden, Imbus gut sauber machen, Caramba drauf und dann Schraube lösen..... rest sollte dann einfach sein.
Ansonsten findest Du hier im Forum auch Beschreibungen, wie man den GFK-Kielschacht vom Innenraum her seitlich so aufbohren kann, dass man an den Schäkel kommt un das FAll austauschen kann. Das muß dann nur wieder zulaminiert werden....
Gruß Thomas

(früher: Neptun 22 BD)
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Re: Schwertfall erneuern

Beitrag von outdoor » Di 22. Jun 2021, 11:12

wie wäre denn das Drahtseil mit und Klammern ?
ggf. noch eine kleine Öse ins Auge mit einbauen
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Re: Schwertfall erneuern

Beitrag von outdoor » Di 22. Jun 2021, 11:58

tja, da bleibt wirklich nur vermuten

nichts machen, fände ich persönlich schlecht
mal ein bisschen Hackwelle und dann löst bzw. bewegt sich das Ganze doch wieder
und rauscht Dir irgendwo hin ...
erlebt man ja auch mit den Muscheln und Steinen, da klemmt das Schwert auch zunächst und dann gehts durchs Gatt und das Schwert
kommt oft wieder frei
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Re: Schwertfall erneuern

Beitrag von jan himp » Di 22. Jun 2021, 12:04

Moin Chris,

Nicht nur TENOVICE ist sprachlos.

Wenn der Bolzen raus ist, das Schwert 5 cm nach vorn schieben und in Deckung gehen.
Im einfachen Fall einen großen Schraubenzieher hinten ansetzen, oder eine schmale Brechstange
Also nix mit dem Gabelstapler.

Ein Schwert, 12 mm dick, PASSGENAU, macht in der 20er im Laufe der Zeit immer Probleme.
Allein die Rostplacken, die innen im Kiel runterfallen, führen zur Blockade.

Daß die Umlenkrolle aus Novotex die hohe Last beim Hochziehen lange überstanden hat, ist ein Wunder.

Im anderen Fall: Wenn das Schwert klemmt unbedingt rein muß, kann vorsichtig auf eine flache Trailerschneise oder einen Kiesstrand gefahren werden. Habe ich mehrmals mit 10 mm machen müssen.
Ob ein 12 mm dickes Schwert aber später mit einfachen Mitteln wieder freigemacht werden kann, ist ungewiss.

Pfoten weg, Schwert kommt!

Rolf
ehem. NEPTUN 20 Nr. 848

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Re: Schwertfall erneuern

Beitrag von gerdischmiddi » Di 22. Jun 2021, 14:08

Hallo Christian,
ich hatte beim 1. Wassern dasselbe Problemchen.
Ein Lösungsvorschlag hier aus dem Forum hats dann gebracht:
Ein stabiles Tau unter dem Rumpf durchgezogen in Höhe des Schwerts und dann kräftig beidseits gezogen und gerappelt. Und siehe da, das Schwert rutsche dadurch runter und alles war gut
Neptun 20 (LIA 1) , Herstellung 1973, Baunummer 169 :Sail:
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Re: Schwertfall erneuern

Beitrag von Ole aus HB » Mi 23. Jun 2021, 07:16

Moin Chris,

Deiner Schilderung zu Folge war das Schwert im gefierten Zustand verklemmt und ließ sich nicht mehr aufholen. Ursache unbekannt. Später wurde es am Kran hängend offenbar hochgedrückt und mit einem Bolzen durch den Kiel gesichert. Das Fall schaut nun länger heraus als üblich. Richtig soweit?

Ich nehme an, die Konstruktion von Schwert und Kiel ist so wie bei der 22er.


Meine Meinung / Gedanken zu dem Thema:

Die Stärke von 12mm halte ich für problematisch. Bei meiner Miglitsch war ein 10 mm Schwert verbaut. 8 mm halte ich für optimal. (Siehe Erklärung von Rolf, Rostplacken!)

Den Kiel zu durchbohren und das Schwert mit einem Bolzen gegen Ausrauschen zu sichern, ist eine vertretbare Lösung für den Übergang. Weder Kiel noch Schwert werden ernsten Schaden davon tragen. Ich kenne die 20er nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass es sich NICHT um einen Gusskiel handelt. Und dem macht das nichts aus!

Holz oder andere Sachen würde ich nicht zwischen Schwert und Kiel klemmen. Das kann m.E. später zu Problemen führen, wenn man nicht alles wieder herausbekommt.

Der Ausbau des Schwertes am Kran darf für keine Werft ein Problem darstellen. Vorausgesetzt die Konstruktion ist so wie bei der 22er. Hiervon gibt es Skizzen hier im Forum. Das muss jede Werft hinbekommen.

Dass das Fall nun 15 cm länger ist als sonst, kann ich nicht nachvollziehen. Sollte es zwischen Schwert und Kiel klemmen, müsste es ja kürzer sein als sonst.


Meine Befürchtung:

Beim ersten Segeln hat sich Rost oder ein anderer Fremdkörper zwischen Schwert und Kiel gesetzt und das Aufholen verhindert. An diesem Punkt hätte man MÖGLICHERWEISE durch hin und herwackeln des Schwertes mit viel Geduld dieses wieder gängig machen können. Zumindest Theoretisch. Beim Hochdrücken des Schwertes am Kran (mit Gewalt) hat sich die Blockade nicht gelöst oder es hat sich sogar das Fall mit verklemmt. (Länger erscheinendes Fall spricht eigentlich dagegen, aber diese Gefahr besteht immer, wenn das Fall nicht gleichzeitig geholt wird!)


Mein Tipp:

Schwert mit zusätzlichem Bolzen fixieren und Problem im Winterlager in Ruhe beseitigen. Hierzu Schwert ausbauen und Fall ersetzen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber im Winter hat man ja Zeit!


Schöne Saison!
Ole

PS: Shame on me, aber ich habe beim Segeln nie einen wirklichen Unterschied gemerkt, ob Schwert hoch oder runter... ist vielleicht bei Leichtwind auf Binnengewässern anders?
N-29 DK, Bj. 2003, Yamaha FT 9.9 im Schacht
Bis 2021: Miglitsch, goldener Mast, Honda BF75 im Schacht, Baujahr/Segelnummer unbekannt
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Re: Schwertfall erneuern

Beitrag von jan himp » Mi 23. Jun 2021, 10:41

Moin Ole,

das 12 mm Schwert ist „passgenau“ eingebaut. In dem jetzigen Zustand wackelt da nichts. Es ist z.Zt. fest mit dem Boot verbunden. Nur das Fall gibt tatsächlich Rätsel auf.
Ich bin an das 10 mm Schwert geraten, weil ursprünglich der Rost an dem Stahlschwert mitgemessen wurde. Das war der Fehler.
Bekommt ein Schlosser den Auftrag, das Schwert zu erneuern, misst er den Kielschlitz und fertigt dann ein Schwert mit einer Dicke von 12-14 mm an, denn er ist präzises Arbeiten gewöhnt. Er weiss nicht, daß sich die ganze Sache auf die Dauer zusetzt.

Zu mit oder ohne Schwert:
Ohne Schwert bei wenig Wind wird der Kahn zum Dwarslooper, was bei Vergleichsfahrten erkennbar ist.
Meine 20er, die ja eigentlich zur Wanderdünenklasse gehörte, fuhr mit Genua eine Höhe, die für Neptuns scheinbar ungewöhnlich war, wie andere Eigner von schnelleren Booten bestätigten. Sogar der Yardstick sollte
Mal auf 118 korrigiert werden.

Ab 5 bft mit Böen habe ich oft das Schwert am Wind hochgenommen. Da verringerte sich die Höhe bei höherem Speed nicht.

Gruß,

Rolf
ehem. NEPTUN 20 Nr. 848

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