Dieselheizung Eberspächer D1L

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MX-Hero
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Dieselheizung Eberspächer D1L

Beitrag von MX-Hero » Sa 27. Mär 2021, 19:14

Ich habe mal wieder etwas ganz spannendes.
Hoffe jemand kennt sich mit Dieselheizungen aus :-D
Ich habe eine Eberspächer D1L (Bj, 1979) Verbaut welche seit mindestens 5 Jahren nicht mehr lief. Ich wollte sie gern wieder zum Leben erwecken da sämtliche Leitungen, Anschlüsse und Co nun schon da waren / sind.
Alles ausgebaut, Dieselfilter gewechselt, Glühkerze auf Funktion geprüft, Lüfter auf Leichtgängigkeit geprüft, Testaufbau gemacht. Läuft an, glüht, qualmt.
Also alles wieder eingebaut und mal richtig angeworfen. Thermostat auf volle Pulle und für ca 10 Min laufen lassen. Nachdem der Ruß und der Qualm dann endlich weg war musste ich erstmal wieder aus machen weil ich noch zu tun hatte. Wurde warm und sah soweit gut aus.
Vorhin dachte ich mir dann, nach einem anstrengendem Tag. "Jetzt ein Feierabendbier auf dem Boot! Hab ja jetzt eine Heizung. :-)" Gedacht, getan, in die Kuchenbude gesetzt, Heizung an, Bier auf.
Nach ca 15 min. hörte ich wie die Dieselpumpe aufhörte zu klackern und die Verbrennung stoppte. Lüfter drehten weiter. Ich dachte mir erstmal nichts dabei, bin davon ausgegangen das dass ein normales Verhalten sei, sie die Wärme jetzt erstmal raus haut und dann nach ein paar Minuten wieder angeht. Aber sie ging dann nach ca. 2 Minuten komplett aus.
Dieses Verhalten habe ich schon festgestellt wenn ich die Heizung ausschalte. Dieselpumpe stoppt, der Rest wird noch verbrannt und die Lüfter drehen noch etwas zum runter kühlen nach. Nur das ich die Heizung nicht ausgeschaltet habe. Sie hat den Ausschaltprozess einfach so gestartet obwohl sie noch eingeschaltet war.
Hat da vll jemand eine Idee? Wenn die Spannung abfallen würde dann würde sie doch eigentlich sofort ausgehen?!? Ich hatte dieses Mal zwar keinen Landstrom dran aber die ganzen letzten Tage, Batterie ist also voll.

LG Paul
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Re: Dieselheizung Eberspächer D1L

Beitrag von THM » Sa 27. Mär 2021, 20:55

Hallo Paul,
ich habe den Nachfolger D1LC und mich etwas eingelesen seinerzeit. Ich vermute die D1L ist nicht geregelt im Gegensatz zur D1LC. D.h. bei Erreichen der Solltemperatur schaltet der Brenner vermutlich komplett ab und muss dann bei Unterschreiten der Solltemperatur wieder vorglühen. Das geht dann gehörig auf die Batterie und bei weniger als 10,5 V schaltet die Heizung dann ab. Vielleicht sind auch die Kabelquerschnitte zu gering und durch Erwärmung der Drähte kommst Du dann unter die 10,5 V. Falls der Überhitzungsfühler ausgelöst hat, ist das Steuergerät verriegelt und der Fehlerspeicher muss gelöscht werden (Batterie abtrennen).

Was hast Du für ein Steuergerät? Schaltuhr, Poti oder Schalter? Bei der Schaltuhr kann man (zumind. bei der D1LC) Fehlercodes abrufen.

Gruß
Thomas
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Re: Dieselheizung Eberspächer D1L

Beitrag von MX-Hero » So 28. Mär 2021, 16:49

Hey Thomas

Also der Thermostatregler / Sicherung (Knopf an der Heizung) hat nicht ausgelöst und die Solltemperatur hat er mit Sicherheit auch noch nicht erreicht gehabt.
Habe es eben noch einmal versucht, dieses Mal mit Landstrom, selber Effekt. Nach ca 10 Minuten heizen geht sie in den Shutdown (jetzt Mal Computermäßig abgeleitet). Also Dieselpumpe aus, den Rest verbrennen, nach kühlen, aus!
Sitz jetzt seit ca 10 Minuten und warte dass sie vll nochmal von allein kommt aber sieht nicht so aus.
Wenn ich jetzt am Thermostat aus und wieder ein schalte springt sie auch sofort wieder an.
Hier Mal mein Thermostat bzw Schalter.

UPDATE: wenn ich sie am Schalter (nachdem sie ausgegangen ist) aus und wieder ein schalte. Dreht zwar der Lüfter aber es findet keine Verbrennung mehr statt, die Dieselpumpe tickert auch nicht mehr los. Erst nachdem ich am Schaltpanel die Stromzuführung unterbreche springt die Dieselpumpe auch wieder an.

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Re: Dieselheizung Eberspächer D1L

Beitrag von THM » So 28. Mär 2021, 20:38

MX-Hero hat geschrieben: So 28. Mär 2021, 16:49 UPDATE: wenn ich sie am Schalter (nachdem sie ausgegangen ist) aus und wieder ein schalte. Dreht zwar der Lüfter aber es findet keine Verbrennung mehr statt, die Dieselpumpe tickert auch nicht mehr los. Erst nachdem ich am Schaltpanel die Stromzuführung unterbreche springt die Dieselpumpe auch
Hallo Paul,
das deutet auf ein verriegeltes Steuergerät hin. Normalerweise greift die Verriegelung bei gravierenden Fehlern aus Sicherheitsgründen. Ohne Werksunterlagen (Bedienungsanleitung bzw. Reparaturanleitung) wird das schwierig. Die Heizung ist auch so alt, dass das Internet nichts hergibt. Für meine D1LC habe ich eine Reparaturanleitung mit Hinweisen zur gezielten Störungssuche, die hilft Dir aber nicht weiter.

Als mögliche Fehlerquellen bleiben:
  • Überhitzung.
  • Batteriespannung (sollte zw. 10,5 und 15,9 Volt liegen).
  • Kraftstoffversorgung (vielleicht ist die Ansaugleitung verstopft und nach dem Stillstand ist erst mal wieder genug nachgelaufen). Ggf. ist Sommerdiesel das Problem.
  • Lüfterdrehzahl, die wird überwacht und bei Abweichung von mehr als 10 % vom Soll geht die Heizung auf Störung. Vielleicht sind die Lager verschlissen oder die Kohlen abgenutzt.
Ich würde aber nicht zu viel Zeit in die alte Heizung stecken. Wenn Du etwas gutes willst, kauf Dir eine Planar oder wenn es billig sein soll, nehme eine Chinaheizung.

Gruß
Thomas
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