Neptun - Forum

Moin Moin,
seit letzter Saison bin ich stolzer Besitzer einer der recht seltenen GFK-Kielversionen und liebe das Boot auch schon über alles Daher mache ich mir auch über jeden Kratzer Gedanken…
Leider hatte ich zweimal leichte Grundberührung. Einmal nur leicht das Antifouling aufm Sand angeschliffen, beim zweiten Mal war wohl auch ein Stein dabei. Jedenfalls ist der Kiel nun vorne leicht angenagt. Ca. 0.5 cm tief etwas abgeplatzt. Die Wandstärke vom Kiel soll wohl bis zu 5 cm betragen, dennoch würde ich es gerne ausbessern. Leider habe ich von GFK Reparatur so gut wie keine Ahnung, möchte deswegen aber auch nicht in die Werft. Ich dachte jetzt daran die Stelle leicht anzuschleifen, und mit einem Expoxy-Reparatur-Kit auszufüllen, und einfach dann direkt wieder Antifouling für die nächste Saison drauf.
Was denkt Ihr, ist das ausreichend, schon übertrieben, oder sollte man mit solchen Stellen am Kiel doch sehr vorsichtig sein und auch noch 3 Schichten Gelschield oder ähnliches drüber pinseln?
An die Ausbesserung werde ich mich erst im April machen, wenn es wieder etwas wärmer ist. Bis dahin würde ich mich über Eure Tipps und Erfahrungsberichte freuen wie man mit so einer Macke im GFK-Kiel umgeht.
Besten Dank vorab!

Habe auch schon die 3374 Themenüberschriften im Forum Technik hier überflogen aber leider hierzu nicht die passenden Diskussionen gefunden.

So sieht es aus:

Guten Morgen,

würde ich wie bei einem Auto, ordentlich reinigen, die Kanten etwas brechen, grundieren und lackieren/streichen. Wenn die Form nicht gefällt wie sie ist, mit etwas Faserspachtel in die alte Form modellieren und dann grundieren, lackieren/streichen.

Gruß
Willy

Moin Willy,
danke für deinen Rat. Ich habe nun erstmal etwas abgeschliffen, zwei Schichten Epoxyprimer und Antifouling drauf und hoffe mal dass erstmal reicht.

Hallo in die Runde!
Ich habe zwar noch keine Macke in meinem Kiel, diese wird sich aber früher oder später einfach einstellen. Dazu die Überlegung, den Bereich der Kielvorderkante mit einem gewinkeltem A4-Blech zu schützen. Am Bild ist nur eine Schablone zu sehen und der Abkantwinkel ist auch noch nicht optimal.
Bei meinem Schiff sieht es so aus, dass ich die unteren 350mm kleben müßte und dann kann ich mit drei M8 Schrauben weitermachen, da ich hier auch vom Innenbereich gegenhalten kann. Gesamtlänge vom Blech 800mm.
Was mein ihr dazu?

Moin Christian

dann Gedanke ist sicherlich verständlich und nachvollziehbar.
Aber ich persönlich würde den unteren Kielbereich nicht als so kritisch sehen.
Wie bei anderen gemätigten Langkielern (z.B. Fellowship) auch ist ein Grundberührung
halt nicht immer zu vermeiden und sollte dem Kiel im unteren Bereich nicht schaden.
Reparatur ist - wie von Willy bescrieben - durch schleifen , spachteln und laminieren und anschliessendemScichtaufbau leicht und schnell gemacht.

Ich würde den Übergang von Kiel-Rumpf (vor allem im vorderen und hinteren Bereich) also vom Kiel Richtung Bug bzw. Heck als kritischer betrachten,
d hier bei einer Grundberührung die Kräft in denRumpf geleitet werden. Und das kann ggf. schon mal zu (kleinen) Haarrissen mit entsprechenden
Folgen führen. Diesen Bereich würde ich beim Auskrahnen auf jeden Fall immer kritisch begutachten.

fair winds
Norbert

Sorry Aber segelt doch weniger durch Steinfelder und lieber durchs Wasser-

Schade, dass es auch in diesem Forum verzichtbare Beiträge gibt

Moin Christian,

ich sehe es so wie Norbert und würde noch ergänzen, dass eine Verformung des Kiels Kraft schluckt, die dann nicht mehr auf die Kiel-Rumpf-Verbindung einwirken kann. Ich meine, lieber eine Deformation im unteren Bereich des Kiels, als einen Riss weiter oben. Dort unten ist der Kiel doch reichlich massiv und Wasser dürfte nicht eindringen können, oder irre ich da?

So eine VA-Schiene hätte mein Vorbesitzer am Vorsteven gut gebrauchen können. Da siehts vielleicht aus!!!

Beste Grüße,
Ole

Schon mal was von Ironie gehöhrt.

Zum Beitrag von Norbert, 2. Abschnitt:

Ich habe in Schweden mal eine Bavaria gesehen, bei der der Kiel hinten derart hochgedrückt wurde, daß es zu einem
schweren Wassereinbruch kam.
Die war allerdings mit mäßiger Geschwindigkeit gegen einen Felsen gefahren.
Gleiches passierte vor ca. 10 Jahren mal im Wattenmeer bei einem Unwetter, als ein Boot mit voller Fahrt bei fast achterlichem Wind auf den Sand lief. Das Wetter war aber so schlimm, daß sogar an Land der Strom ausfiel. Das war kein Navigationsfehler.
Auch in Schweden gesehen:
Ein Kiel, der im unteren Bereich aus Blei war und gegen einen Felsen gedröhnt war.
Da wurde nur mit Hämmern die Form wieder zurechtgedengelt. Das Ding war absolut schmerzfrei.

Gruß,

Rolf

Christian hat geschrieben: ↑So 16. Mai 2021, 13:00 Bei meinem Schiff sieht es so aus, dass ich die unteren 350mm kleben müßte und dann kann ich mit drei M8 Schrauben weitermachen, da ich hier auch vom Innenbereich gegenhalten kann. Gesamtlänge vom Blech 800mm.

Ist das so zu verstehen, dass Du unterhalb der Wasserlinie am Kiel für die M8-Schrauben Löcher bohren willst? Davon würde ich abraten, jedes vermeidbare Loch unter der Wasserlinie ist ein Risiko. Der Nutzen ist eher begrenzt (siehe vorherige Posts).

Grundsätzlich ist die mech. Beanspruchung bei Kielkollision bei einem Langkieler geringer als bei einem Kurzkieler - aber das kann man nachträglich kaum ändern .

Gruß
Thomas

Moin, Ich glaube auch dass ein Edelstahlblech zur Profilaxe etwas too much ist. Der GFK Kiel scheint mir grundsätzlich schon sehr stabil und robust zu sein.