Navigationsgerät

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Bingum12
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Navigationsgerät

Beitrag von Bingum12 » So 13. Dez 2020, 15:59

Moin,

ich möchte 2021 mit meiner Suse Usedom umrunden.

Vielleicht ist es ein Vorteil, wenn ich ein Navigationsgerät habe.

Dann könnte man die Entfernung und Zeit besser einschätzen, oder?

Die Fahrt soll ca. zwei Wochen dauern.

Ich möchte von Marina zu Marina fahren und auch das Land erkunden.

Karten haben ich von meinem Vorgänger bekommen!

Habt Ihr da eine Empfehlung?

Stefan
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Jochen
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von Jochen » So 13. Dez 2020, 17:53

Hallo Stefan,

alte Karten sind nicht hilfreich. Also, für solch einen Törn eine neue Karte kaufen. Dazu ist es heute üblich da man einen Key bekommt um sich diese Karte auf sein Tablett oder Smartphone zu lädt.Digital und Papier sollte man an Bord haben. Ich kenne Deinen Ausbildungs stand nicht aber Dreicke und Zirkel und ein Bleistift sind ebenfalls zu empfelen.

Ich habe mich für NV Charts endschieden, aber es gibt mehrere Möglichkeiten. Hier brauchst du, z.B. bei NV Verlag die NV serie 4 für 59,80 papier und AAP. Aber wie gesagt es geht auch mit anderen Anbietern.
Hast Du irgend einen Führerschein ??
Grüße aus Bocholt von der Hoppetosse. Neptun 22 M KS Baujahr 1972 SNr.1652 6PS Honda Liegeplatz: Jachthaven Lutz Balk NL Fryeslan Verein: BOH YC Wir segeln Bundesliga.
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harry01
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von harry01 » So 13. Dez 2020, 19:31

Hallo Stefan.

Ich bin schon öfters an Usedom Seeseitig und auch über die Peene und das Haff nach Stettin gefahren
Dabei habe ich meinen Plotter immer nur dazu benutzt um zu sehen wo ich bin.
Die Entfernungen habe ich 10 mal schneller mit Zirkel aus der Karte entnommen als ich die Wegpunkte in den Plotter eingeben kann.
Und die Zeiten kannst Du ja nur abschätzen, wenn Du eine Geschwindigkeit hast. Die kann sich aber schnell ändern.
In der Peene und dem Oderhaff ist für mich meistens die Fahrrinnen wichtig. Mein Tiefgang ist 1,4m.
Ausserhalb stehen im Oderhaff sehr viele Fischernetze. Da bleibe ich lieber in der Fahrrinne und die ist Betonnt.
Ich bin vor 2 Jahren von Freest bis Swinemünde eine Tagestour 8,5 h 32 sm gefahren. Da gibt es auch keinen Hafen dazwischen.
Aber Tagestouren von 8 - 10 h mache ich gern. Wenn es weiter wird fahre ich meistens Nachts. Zb. nach Bornhom oder Schweden.
Von Peenemünde bis Karnin bin ich dieses Jahr 7,5 h 24,5 sm unterwegs gewesen.
Also zwischen 3-4 Kn kannst Du rechnen.
Ich kenne aber Dein Boot nicht. Kannja schneller sein als ich.
Kartenplotter ist meiner Meinung nach nicht notwendig aber hilfreich.
Wenn Du eine GPS Position hast geht es auch.
Karten sollten immer dabei sein. Müssen aber nicht die neusten sein.
Gruß Harald
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von Bingum12 » So 13. Dez 2020, 20:03

Moin, (sagt man hier immer),

von Peenemünde bis Karmin in 7,5 Stunden bei 3 - 4 Knoten.

Das geht ja sehr schnell!!

Ich dachte, das dauert länger, dann muss ich mir die Karten mal genauer ansehen.

Meine Suse ist eine Neptun 22 Miglitsch.

Ich habe viele Jahre mit einer Jolle Regatten gesegelt, das funktioniert wohl.

Aber, von dem anderen Kram, habe ich wenig Ahnung, wie Navigation usw..

Ich habe nur den Binnenschein, dass war Vorschrift bei Regatten.

Da ich nur 5 PS habe, brauche ich doch keinen anderen Schein, oder?

Aber, so ein Plotter wäre doch mal interessant.

Was für einen Plotter empfiehlst Du oder Ihr?

Dann lerne ich mal den Umgang damit!

Bei Nebel habe ich mal mein Smartphone benutzt, dass funktioniert ganz gut.

Stefan
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von amino64 » So 13. Dez 2020, 20:41

Hallo Stefan,

kenne mich in dem Gebiet gar nicht aus, deshalb kann ich dazu wenig sagen. Aber was das Kartenbenutzen angeht schon! Sind im letzten Jahr in der dänischen Südsee unterwegs gewesen und sowohl mit Navionics als auch mit Karten unterwegs gewesen. An einem Tag hab ich mich nur auf Navionics verlassen, da nur wenig Wind war und es ein gemütlicher Törn werden sollte. Und promt hatte ich Grundberührung, da der Tiefenalarm bei Navionics verstellt war. Hätte ich in der Karte mitgekoppelt, wäre das nicht passiert! Und eine Karte kann nicht abstürzen.
Was den Motor angeht: es ist inzwischen bis 15PS möglich, ohne Führerschein ein Boot zu fahren!

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Re: Navigationsgerät

Beitrag von THM » So 13. Dez 2020, 21:56

Bingum12 hat geschrieben: So 13. Dez 2020, 15:59 Karten haben ich von meinem Vorgänger bekommen!
Hallo Stefan,
ich schließe mich Jochens Empfehlung an. Kauf Dir ein preiswertes Tablet (ca. 250 €) und installiere eine Navi-App darauf. Das läuft bei mir als Zweitsystem zuverlässig mit und würde auch als Hauptsystem reichen. In aktuellen Tablets ist ein GPS-Sensor verbaut, der Dir immer den aktuellen Standort vermittelt. Da Du schon Karten hast, könntest Du auch auf elektronische Navionics-Karten zurückgreifen. Ich hatte auch schon die Software von NV-Charts in Gebrauch, deren Lizenz man beim Kauf von Papierkarten dazu bekommt. Beide Lizenzen laufen ein Jahr. Bei NV-Charts sind die Karten dann nicht mehr verwendbar, bei Navionics entfällt nur die Update-Möglichkeit und die Karten können weiter verwendet werden. Da mir auch das Karten-Layout von Navionics besser gefällt (Gewohnheits-- und Geschmackssache) bin ich bei Navionics hängen geblieben.

Zur rechtlichen Seite: Die elektronischen Karten für Freizeitskipper sind nicht amtlich, also musst Du immer amtliche Papierkarten mitführen, die laufend aktualisiert bzw. berichtigt wurden. Die Berichtigungen gibt es beim BSH (NfS), für nicht ausrüstungspflichtige Schiffe auch in kostenloser Form:
https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Schifffahr ... _node.html
So weit der erhobene Zeigefinger :tone: . Die Arbeit macht sich in der Praxis niemand. Falls es aber zu einem Seeunfall kommt, kann dem Skipper bei fehlenden oder mangelhaft berichtigten amtlichen Karten durchaus Fahrlässigkeit vorgeworfen werden. Falls die Karten vom Vorgänger entsprechend alt sind, kauf lieber aktuelle kurz vor dem Törn. Im Handel sind dann Sportbootkarten, die bis Jahresanfang korrigiert sind. Die 60 € sollten drin sein :) . Normalerweise ist auch ein Hafenführer dabei, den finde ich auch wichtig. Damit kann man sich auf die örtlichen Gegebenheiten des angesteuerten Hafens vorbereiten (Heckdalben, Heckbojen, Fingerstege) und die Leinen entsprechend vorbereiten.

An einem Punkt habe ich andere Erfahrungen als Harald gemacht: Entfernungen kann ich auf dem Tablet am schnellsten ermitteln. Lineal einschalten, Anfangspunkt, Endpunkt heißt drei mal tippen und mir wird die Entfernung der Strecke angezeigt. Alternativ eine Route eingeben und ein Polygon mit mehrmals Tippen in die Karte zeichnen, dann wird die Entfernung auf der Route angezeigt. Zirkel und Lineal habe ich seit der SKS-Ausbildung nicht mehr benutzt :Cool: .

Ansonsten kann man so ein Tablet auch für viele andere Dinge im Alltag benutzen (z.B. als EBook-Reader).

Viel Spaß in dem Revier - vielleicht sieht man sich ja
Thomas
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von Kaie » Mo 14. Dez 2020, 02:21

So ein fehlender Segelschein hat sich nach manchem Zweifelsfall auf See vor Gericht auch schon als Vorteil herausgestellt :D

Wie auch immer, früher auf der Ostsee habe ich immer die alten Karten von Stegkollegen gekauft. Da hats nun wirklich nichts gemacht, wenn man sie drei oder vier Saisons gebraucht hat. Sooo viel verändert sich da ja nu nich. Aber irgendwann waren sie halt zerfleddert.
Im ganzen Hafen kannte ich wirklich nur einen, der seine Karten berichtigt hat. Der war frisch aus der Segelschule. Wie er es heute macht... keine Ahnung. Hab ihn 16 Jahre nicht gesehen.

Und so richtig Plotter wie heute gabs früher nicht wirklich. Die damals neueste navigatorische Gerätschaft auf meinem Boot (die letzte, die ich mir dafür angeschafft habe) war ein Furuno GP32 GPS, das immer lustig mitlief (die Autobahn war legendär, kann sich noch jemand erinnern?) aber regelmässig missachtet wurde. Karten waren das A&O und sinds heute noch.

Für nächstes Jahr habe ich mich, neben (teuren, guten, einzelnen) BSH Karten, für jene vom NV Verlag entschieden. Die sind gebunden, erstaunlich preiswert und die verlagseigene App werde ich mal auf dem schlauen Telefon ausprobieren. Wenn App hilfreich ist, wird ein Tablet aus der Firma ausgemustert und aufm Boot zweckentfremdet. Und falls nich, dann nich.

Karten sind wichtiger.
Und weils auf die allzeit stark veränderliche Nordsee geht, gelobe ich, jede Berichtigung zeitnah als Korrektion ins Kartenwerk zu dingsen.
Ja.

(Edit: mir kam gerade so eine Idee. Ich glaub ich werd mich mal nach einem alten GP32 umsehen. Damit werden nachweislich weniger Synapsen als mit einem Plotter geopfert)

(Edit 2: Hafenführer! Genau! Neben örtlichen Gegebenheiten kann man da - wenns der richtige ist - auch Gesamthöhen von Landmarken entnehmen. Das hilft in Verbindung mit der eigenen Position auch vorzüglich zum Messen von Entferungen. Dauert, macht aber mehr Spass)
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von harry01 » Mo 14. Dez 2020, 09:21

Hi.
Sagen wir es mal so.
Ich habe einen SEATEC NAV 6 Plotter als Navigationshilfe.
Wenn ich da eine Route abmessen will die in einem gewundenen Fahrwasser verläuft,
dann muss ich jede Fahrwasserveränderung als Wegpunkt eingeben.
Und das mit einer Taste.
Im Peenestrom ändert sich das nun mal häufig.
Das dauert mir zu lange.
Bei einem moderneren Gerät ist es vielleicht möglich das auf dem Bildschirm per antippen zu erledigen.

Ja die Entfernungen sind nicht so riesig, und wenns ordentlich bläst war ich auch schon mit 7 Knoten auf dem Oderhaff unterwegs.
Gruß Harald
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von Ole aus HB » Mi 16. Dez 2020, 20:47

Moin zusammen!

Ich muss Harry an der Stelle Recht geben. Ältere Plotter sind da von der Bedienbarkeit wirklich nervige Zeitfresser! Merke ich immer wieder bei meinem VDO Map 7 von anno muff.

Ich verwende seit längerem die Atlanten vom NV Verlag und bin sehr zufrieden. Die App läuft nebenher auf dem Smartphone und dient dem schnellen Überblick. Routenplanungen sind aber auf dem kleinen Display keine Freude. Es geht zwar, aber ich denke da würde ein Tablet mehr Sinn machen.

Kleine Klugscheisserei am Rande: auf Sportbooten genügen nichtamtliche Seekarten.

Handbreit!
Ole
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von Apachenpub » Mi 16. Dez 2020, 20:58

Moin,
ich fahre zwar nicht Ostsee, sondern eher IJsselmeer und Watt, mache das aber nach ein paar Tests mit einem Samsung T510 (bisweilen zwischen 150 und 200 €) und Navionics, wobei die Software ja Glaubensfrage ist. NVCharts läuft auch da drauf, aber da gibt es keine Testkarten für. ;)
Die Fummelei bei OpenCPN (kostenpflichtig ab V5) und avNav, so gut die jeweils sind, mit dem Kartendownload war es mir dann am Ende nicht wert.
Das Tablet hält ca 6 Stunden, danach kommt die Powerbank dran.

cheers

ekki
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von THM » Mi 16. Dez 2020, 22:36

Ole aus HB hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 20:47 Kleine Klugscheisserei am Rande: auf Sportbooten genügen nichtamtliche Seekarten.
Stimmt :Daumen: , Karten gehören noch nicht einmal zur Ausrüstungspflicht. Mit BSH zugelassenen Positionslampen. Signalkörpern und Schallsignalgeräten tut man dem Gesetz genüge. Da hatte ich mich oben falsch ausgedrückt :hmm: . Gemäß SOLAS, Kapitel V, Regel 27 würde ich aktuelle Karten empfehlen und Regel 19 empfiehlt ein ECDIS.

Gruß
Thomas
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von Ole aus HB » Fr 18. Dez 2020, 13:18

THM hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 22:36 Karten gehören noch nicht einmal zur Ausrüstungspflicht.
Doch, doch, das schon. Aber es müssen keine amtlichen Karten sein!

(1) Der Eigentümer eines Schiffes, das die Bundesflagge führt, hat dafür zu sorgen, daß
1.[...]
2.auf der Brücke stets folgende Unterlagen vorhanden sind: a.die für die jeweilige Seereise erforderlichen amtlichen Ausgaben von Seekarten und Seebüchern im Sinne von Abschnitt C.I.4. der Anlage 1; bei Sportbooten im Sinne der Sportbootführerscheinverordnung-See genügt es, wenn an Bord nichtamtliche Ausgaben mitgeführt werden
(Quelle: Schiffssicherheitsverordnung, § 13 Verhaltenspflichten)

Amtliche, deutsche Seekarten bekommt man ja auch kaum noch. Das BSH zieht sich aus diesem Sektor immer stärker zurück. Schade eigentlich. Die US Coast Guard stellt angeblich kostenloses Kartenmaterial zur Verfügung. Solch eine Praktik ist m.E. deutlich besser geeignet, die Sicherheit auf See zu erhöhen.

Beste Grüße,
Ole
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von hartmut » So 27. Dez 2020, 19:26

Hallo Stephan,
Ich habe auf meinem IPad Navionics drauf und bin sehr zufrieden.
Da kannst du deine Route von A nach B automatisch berechnen lassen und hast Entfernung, Zeit, Kurse usw.
sofort angezeigt.
Du siehst deine Position, Kurs, Speed und Vorausrichtung genau angezeigt.
Damit bin ich auf der Ostsee, Mittelmeer und binnen unterwegs.
Bei Fragen: eMail
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von jan himp » Mo 28. Dez 2020, 11:29

Wenn wir unterwegs sind, gibt es einen Plotter mit Navionics.
Manchmal auch mit C-MAP, was aber teurer ist.
Experimentell zusätzlich ein Tablett mit dem gleichen Programm und ein Smartphone.
Letztere sind natürlich nicht tageslichttauglich.
Das Tablet zieht einen hohen Strom. Das muß bei der Auslegung des Steckerladeteils berücksichtig werden.

Auf dem Tisch liegt eine aktuelle Karte und ein Fliegerlineal.
Irgendwo gibt es auch einen Zirkel. Vor 20 Jahren war sogar mal ein Dreieck im Gebrauch.
Den Peilkompass habe ich im Mittelmeer öfter benutzt.
Ebenso den SONY 7600 als Peiler.

Interessant:
Ein nächtlicher Präzisionsanflug auf eine Box ist mit Smartphone und Tablet genauer als mit dem Plotter.

Was gar nicht geht:

Die Überführungsfahrt von Delfzijl nach Leer mit einem Kundenboot ohne Karten.
Zum Glück ist die Ems nachts gut beleuchtet und der TOMTOM von meiner Admiralität war zufällig im Gepäck. :lol:

Rund Rügen genügt eine Karte und ein Smartphone.

Allzeit Gute Fahrt,
Rolf
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von evante » Mo 28. Dez 2020, 14:58

Hi,

wir haben ein Vulcan 7 im Stb Schapp verbaut. Jedoch ist die Qualität der Karten sehr unterschiedlich. Die Basiskarte ist wirklich sehr rudimentär. Die Zusatzkarte ist quasi Pflicht. Wir bevorzugen die Navionics, die CMAP haben wir auch, jedoch fanden wir den Informations und Detailgrad der Navionics besser. DIe CMAP gab es bei einer Aktion mit dazu. Lohnt mal bei einem guten Händler zu fragen, wann so was wieder kommt. Uns hatte damals Jos Boone in Middelburg (NL) sehr gut beraten. Die haben locker 1 Dutzen Plotter aktiv zum Test im Laden.
Die Papierkarte ist natürlich mitzuführen, und auch regelmäßig die Position einzutragen. Denn wenn ein elektrisches Problem auftaucht ist das Vulcan natürich tot. Der GPS Empfang im Schapp (auch bei einer Miglitsch) klappt übrigens sehr gut.
Was ganz schick ist: die Spiegelung des Vulcan auf das Tablet klappt super.

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Re: Navigationsgerät

Beitrag von jan himp » Di 29. Dez 2020, 12:02

Moin,

der VULCAN 7 macht mit Navionics einen guten Job und hat ein integriertes GPS.

Er hat aber auch Nachteile:

Alle Funktionen können nur per Tatsch-Skrien bedient werden, was zwar die Schutzart und einen niedrigeren Preis garantiert, aber die Bedienung mit Handschuhen an einem Außensteuerstand unmöglich macht. Teilweise sind wichtige Funktionen erst nach
Durchsuchen von Menüs erreichbar.

AIS-Signale werden als große schwarze Dreiecke dargestellt, wobei wichtige Kartendetails abgedeckt werden können.
Ein Abschalten des AIS ist nur nach Studium des Handbuches möglich.
Diese Mängel wurden vor 2 Jahren bei Navionics angezeigt. Man wollte sich drum kümmern.
Im Notfall hilft Umschalten auf das Smartphone oder das Tablet.

Der Vulcan hat nur NMEA 2000, was eine Integration in ältere vorhandene System erschwert.
AWN hat in den Katalogen entsprechende Hinweise gemacht, weil es früher Reklamationen und Rücksendungen gab.

Viele Grüße,

Rolf
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von evante » Di 29. Dez 2020, 20:13

Hi,
Ja kapazitive Touchscreens können mitunter "Interessant" sein, was den Zielkonflikt zwischen Diagonale, Touch Empfindlichkeit, Vermeidung von Ghost Touches und Entspiegelung angeht. Wir haben das Vulcan noch nie mit Salswasser beträufelt und geschaut, was dann passiert. Unser Outdoor Tablet (aus der Großserie) nimmt das klaglos hin. Also ist dies die Außeneinheit ;-).

Ich sehe das fehlen des 0183 nicht unbedingt als Nachteil an. Mein Rechner hat auch nur noch USB und kein RS 232 mehr ;-)

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Re: Navigationsgerät

Beitrag von jan himp » Mi 30. Dez 2020, 10:35

Moin,

auf der Neptun stört das Fehlen des NMEA 183 weniger.
Wenn aber ein älteres Boot mit Windmessanlage und Echo nur NMEA 183 hat, muß für die Vernetzung der Vulcan zurückgeschickt, oder ein
Protokollkonverter beschafft werden.

Interessant das Tablet. Wie heisst das?
Muß ich wahrscheinlich haben.

Viele Grüße,

Rolf
ehem. NEPTUN 20 Nr. 848

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Re: Navigationsgerät

Beitrag von evante » Fr 1. Jan 2021, 19:59

Hi,

wir haben das Samsung Galaxy Tab Active Pro (10") in einer Gerätespezifischen Halterung von RAM Mounts am Heckkorb.

Den Protokollkonverter haben wir für den Windsensor. Erst unter Deck gehen wir von 0183 auf 2000. Dann haben wir auch keine Probleme mit fehlenden Terminatoren bei gelegtem Mast.

VG
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MirkoL

Re: Navigationsgerät

Beitrag von MirkoL » Sa 2. Jan 2021, 12:56

Hallo,

ich nutze seit 3 Jahren Navionics auf meinem Tablet und Handy. Tablet zur Planung, Handy im Cockpit. Habe zusätzlich einen älteren Satz von NV. Die NV App habe ich auch mal verwendet, fand den Abgleich zwischen den Geräten nicht so gut. Navionics hat für < 50 Euro die komplette Ostsee. Bin sehr zufrieden damit.

Gruß Mirko
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von jan himp » So 3. Jan 2021, 10:35

Moin Eva,

danke für den Hinweis auf das Tablet.

Der Speicher und der Akku mit 7,4 Ah sind in der Klasse sensationell.. Mit dem Akku könnte sogar ein kleiner 2Takt-Roller gestartet werden!
Und wechselbar!.

Leider kann ich das Gerät nicht auf Firma abrechnen. Ich bleibe dran.

Viele Grüße,

Rolf
ehem. NEPTUN 20 Nr. 848

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Re: Navigationsgerät

Beitrag von Tommy » Sa 13. Nov 2021, 20:14

Hi Chris,
da bin ich ganz anderer Meinung!
Eine Seekarte gehört unbedingt dazu.
Und in Küstennähe taugt sie auch als Backup!
Peilnavigation ist immer eine Alternative.

VG
Tommy
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von jan himp » So 14. Nov 2021, 11:28

Bei uns liegt die Papierkarte seit vielen Jahren nur für den Überblick, (Übersegler) auf dem Tisch.
Zusätzlich gibt es ein Fliegerlineal.

Irgendwo gibt es auch einen Peilkompass.
Im Notfall könnte auch, wie früher mit einem SONY 7600 Funkpeilung gemacht werden.

Dreieck und Zirkel gehören in die Segelschule. Auf einem kleinen Boot besteht in der Welle Verletzungsgefahr.

Alternative Fix-Bestimmung mit dem Sextanten ist bei Seegang auch interessant, wenn die Diskussionen über die Entfernung der Insel Anholt zum Kölner Dom ausarten. "Hut ab zum Gebet." usw. :lol:

Viele Grüße,

Rolf
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von beckfly » Do 3. Mär 2022, 22:01

Hallo,
ich hatte grade den Beitrag gelesen. Ich hatte mir bei South Coast Baltic den Hafenführer südliche Ostsee runtergeladen. Eine gut Hilfe mit wichtigen Infos. Jetzt hab ich gelesen das er vergriffen ist. Auf der docplayer Seite kann man ihn noch runterziehen.
https://docplayer.org/109325507-Hafenfu ... -2015.html
Wenn ich das PDF noch finde, stelle ich es ein. Also obigen Hafenführer ist A5 und ich hab ihn als ringgebundenes Buch ausgedruckt.
Vielleicht ist das hilfreich für die nächste Törnplanung.
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Re: Navigationsgerät

Beitrag von harry01 » Fr 4. Mär 2022, 13:59

Hi.
Sicher interresant für die grobe Information.
Aber ich denke nicht sehr aktuell.

Zum Beispiel ist die Insel Ruden als Hafen gelistet.
Diese darf aber seit mindestens 3 Jahren nicht mehr angelaufen werden.
Die Insel ist ( ich glaube vom NABU ) gekauft worden und seitdem ist das anlaufen verboten.
Harald
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