Windfahne reloaded

[chrhartz]

Hallo zusammen,

ich habe vor gut vier Jahren eine Windfahne mit Bluetooth gebastelt. Damals war noch der
Bluetooth-Stack auf den Android Handys und Tablets so grottenschlecht, dass ich das Projekt
auf Eis gelegt habe.

Inzwischen habe ich ja einen Raspberry mit OpenCPN als Plotter und der hat Bluetooth mit
an Bord. Ich wollte schon immer mal ausprobieren, ob das funktioniert und ich eventuell
weitere Sensoren über Bluetooth anbinden kann.

Also den Karton mit der Windfahne vom Dachboden geholt und die Software ein wenig
angepasst. Auf dem Raspberry Node Red aktualisiert und Noble installiert. Das ist ein Zusatz
für Node Red, der einen Bluetooth-Scanner realisiert.

So sieht das ganze jetzt aus:



Die Daten gehen von der Windfahne per Bluetooth dreimal pro Sekunde an den Raspberry.
Dort werden sie in einen Winkel umgerechnet, ein NMEA-Datensatz mit Prüfsumme erstellt
und über UDP an OpenCPN geschickt.



Die Anzeigen in OpenCPN sind nicht die schönsten aber man kann über Node-Red sehr
elegante Anzeigen realisieren.



Die Windfahne kommt erstmal mit an die Stange vom vorhandenen Windex, dafür habe
ich einen Halter aus ABS gedruckt. Mal sehen, ob sich das bewährt.

Viele Grüße,
Christian

[Tenovice]

Wie hast du die Windfahne mit BT gebastelt - das würde mich vielmehr interessieren...

Und vor allem, wie versorgst du das Ding mit Strom (ich sehe kein Kabel) - kleine Solarzelle?

In jedem Fall ein "Will-haben"- Gimmick...

Das Gesamtkonzept wird im kommenden Jahr im Zuge des allumfassenden Refits einzug halten... Aber das besprechen wir in Ruhe mal bei nem Hopfensmoothie

MfG
Christof

[chrhartz]

Hallo Christof,

hier sind die ganzen Einzelteile zu sehen:



Damals hatte ich noch keinen 3d-Drucker und alle Teile sind gefräst oder gedreht. Heute würde ich
die Mechanik völlig anders angehen aber ich habe sicher noch ein Dutzend Sätze herumliegen, da wäre
es doch schade drum.

Ich habe damals aus Spaß mal eine Neptun-Windfahne gezeichnet. Sieht auf jeden Fall nett aus, ob
die auch funktioniert hätte, weiß ich nicht:


Auf der Platine ist mittig ein vierquadranten-Magnetfeldsensor angebracht. Oberhalb vom Sensor sitzt
ein diametraler Magnet auf einer Messingachse. Gelagert ist die auf einem 2 mm großen Saphir mit
konischer Öffnung. Die Windfahne spricht also auf den kleinsten Lufthauch an.



Das Bluetooth-Modul fragt den Magnetfeldsensor ab und sendet den 10-Bit Wert im Advertising-Paket
raus. Das bedeutet, dass man keine Verbindung zu einer Gegenstelle aufbauen muss. Die würde viel
mehr Strom benötigen. Aktuell ist der Stromverbrauch bei etwa 50 Mikroampere.

Unter der Platine sitzt ein Batteriehalter für eine CR2032 Knopfzelle. Die reicht für etwa zweieinhalb
Monate, dann muss sie getauscht werden. Man kann sicherlich noch etwas optimieren, die Sendeleistung
reduzieren, nur einmal pro Sekunde senden oder erst dann senden wenn der Raspberry sich aktiv
gemeldet hat. Dann käme man sicher mehr als ein halbes Jahr mit der Batterie hin.

Ich habe am Wochenende leider die Fahne auf der Autobahn eingebüßt. Und ich hatte die Flasche
mit der Schraubensicherung schon in der Hand und war dann doch zu faul, den Deckel nochmal
aufzuschrauben...

Viele Grüße,
Christian