Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Kreativität, How-To's und alles was den Nagel auf den Kopf trifft
Kaie

Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » Di 11. Okt 2016, 11:14

Moin allerseits.

Ausgehend von diesem Thread http://www.neptun22.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=4932 mache ich mal hier weiter. Würde da sonst wohl ausarten, war ja auch nur eine kleine Vorstellung bzw. sollte es sein :D

Gestern gings dann also weiter. Meike und ich haben unser Versprechen dem neuen Eigner unseres alten Bootes gegenüber, dass wir ihm beim Mastlegen und Auswassern tatkräftig unterstützen und ihm nebenbei weitere Infrastruktur am Nordufer des Steinhuder Meeres zeigen, eingehalten und gleich mit dem Besuch eines Segelmachers in Hagedorn am Südufer verbunden. Er sollte sich die verbleibenden, noch halbwegs brauchbaren Segel der neuen Neptun anschauen und was dazu sagen.

Was jetzt kommt, mache ich grundsätzlich nicht! Also nienich. Never. Erkläre niemals nichts niemandem.
Aber Ausnahmen bestätigen alle Regeln... gezz kommt Werbung. Und zwar sehr gerne! Und aber auch freiwillig.

Wer neue Segel benötigt, oder in Verkehr gebrachte Segel nicht verfälscht aber dafür 1A repariert und aufgefrischt haben will, oder in alles andere, was mit dem honorigen Gewerbe der Segelmacherei zu tun hat, investieren will/soll/muss, nebenbei gar unglaubliche Informationen über Segel und E-Antriebe im Allgemeinen und Konkreten erhalten und einen Typen (und ich meine hier einen richtigen Typen) kennenlernen will, über den man noch den ganzen Tag sehr zugewandt lachen und gerne nachdenken wird, möge bitte bei Jens & Christa Barkmeyer in Hagedorn vorbeischauen.

Ich bin sehr begeistert von ihm und dem, was ich dort sah. Und natürlich von dem, was er sich aufgebaut hat. Der Knaller, echt. Könnte ich sein :D

Aber gut, Werbeblock zuende.

Gestern Abend, kurz nach der Ankunft zuhause, ward Kaie wieder auf der Neptun zu finden. Was allerdings erstmal nichts mit dem kommenden Refit zu tun hatte, sondern mit der Frage, ob "Vendula Parker" und ich denn letztendlich Freunde werden.
So saß ich dann bei einbrechender Dämmerung (laut altem Soldatenhandbuch hat man ab diesem Zeitpunkt mit Dunkelheit zu rechnen) nacheinander auf den verschiedenen, im Moment ungepolsterten Sitzgelegenheiten wie Dinette vorne, Dinette achtern, Hundekoje und dann auch im Vorschiffsdreieck, wo ich mich dann einfach mal ausgestreckt hab, den Kopf lässig auf die Hand gestützt. Dabei dann die Maße des alten Bootes virtuell in den Innenraum der Neptun kopiert und gedacht: ja, passt schon. Ganz schön groß. Im alten Kutter hätte ich mir auf dem dort viel kürzeren Weg bis hierher schon längst den Bräsen gestoßen.
Als ich dann kurz weggenickert bin - der Tag mit verkauftem Boot vorbereiten, Mastlegen, Sachen erklären und der allerletzten Fahrt 400 Meter zum Kran war schön aber anstrengender als gedacht - war es besiegelt. Wir werden Freunde. Auf Vendulas Planken kann man sogar ungepolstert pennen.

tbc...
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Grund: 24
Tomasz

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Tomasz » Di 11. Okt 2016, 12:11

Hi Kai!
Noch Mal gratulliere zum deinen "neuen", tollen Boot.
Ich lese unheimlich gerne deine erfrischende Beiträge und freue mich schon jetzt auf ein spannendes Refitbericht.
Hier in Forum sind viele erfahrene Neptuneigner und auch richtiege Profis, die werden sicherlich gerne deine eventuellen Fragen beim Refit beantworten, und du bekommst auch
viele nützliche Tipps. Es ist eine super freundliche Atmosphere, in diesem kleinen Forum, einfach toll!
Ich habe seit 4 Jahren keinen Neptun mehr, aber bleibe dem Forum treu.

Habe viel Spaß mit deinem Boot!

Tomasz
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Grund: 24
Kaffeesegler

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaffeesegler » Di 11. Okt 2016, 17:16

Hallo Kai,

Ich schließe mich an. Viel Spass mit dem neuen Boot. Es macht echt viel Freude Deine Beiträge zu lesen.

Bin auch auf dem Steinhuder Meer unterwegs. Werde dann Ausschau halten wo die werftneue 25er auftaucht.

Viele Grüsse

Lars
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Grund: 24
Molly

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Molly » Di 11. Okt 2016, 20:15

Hallo Kai,

Ich muss wieder herzlich lachen, wie du den netten Segelmacher aus Hagenburg (nicht Hagedorn) beschrieben hast. Ich habe mir von ihm letztes Jahr neue Kleider für unsere Neptun 22 machen lassen. Er hat mich sehr gut beraten und ganz tolle Arbeit gemacht. Da unser Baum immer über die Sprayhood gestriffen ist, hat er das Format vom Großsegel verändert. Das Vorliek ist nun kürzer, aber dafür ist das Unterliek länger gemacht, da bei der N 22 mit schwarzen Mast noch ordentlich Platz nach hinten ist.

Auch die neue Genua ist toll geworden. Er hat mir einen Schaumstoffstreifen vorne eingenäht, damit es beim Reffen bzw. Einrollen schön in Form bleibt. Echt gute Arbeit. Dein Gefühl hat Dich nicht getäuscht.

Das Boot fährt jetzt wie neu. Wesentlich besser bei wenig Wind, aber überraschenderweise auch bei Starkwind ist es besser beherrschbar.

Ich kann Dich auch gerne unterstützen, wenn Du neue Polster haben möchtest. Auch da gibt es im Schaumburger Land einen "Typen", den Du unbedingt kennen lernen musst, auch wenn Du keine neuen Polster brauchst. Ein rüstiger Rentner mit viel Witz und Lebenserfahrung, aber im Kopf jung und verrückt geblieben. Wenn Du Interesse hast, schick mir eine PN.

Dann weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Refit.

Freue mich auf weitere unterhaltsame Geschichten von Dir.

Viele Grüße
Henning

PS:
Wir holen unser Boot am WE aus dem Wasser, ist schon traurig, aber auch schön, da man im Winter wieder alles schön und dicht machen kann :D
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Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » Di 18. Okt 2016, 00:57

Was ist das nur für ein Gefühl, wenn ein "neues" Boot auf dem Hof steht und man einfach nicht dazu kommt, irgendwas vermeintlich wichtiges zu machen. Geschweige denn, einfach nur ein paar Minuten draufzusitzen und sich alles etwas genauer und eingehender anzuschauen. Das ging bisher nicht so wirklich. Und das Gefühl dazu war eher so... naja... doof.

Aber gezz. Letztes Wochenende war bis zum Wochenendeende ganz dem Boot gewidmet. Geschaut habe ich etwas eingehender, und dazu gleich bislang geplantes über den Haufen geworfen. Später zu diesem Thema mehr.

Erstmal wurde der Rumpf oberhalb der WL poliert. Man will ja zwischendurch was für die Augen haben und sich nicht schon beim dritten Mal die Heckleiter hoch angewidert umdrehen.
Da hatte ichs ja gut. Das war wirklich einfach, denn der Lack ist so gut wie neu.
Wenn ich an die.nette22.de denke... weia, den Blog hatte ich das ganze Wochenende vor Augen und jener führte mir ebenso strikt vor ebendiese, dass ich eigentlich nur auf ziemlich hohem Niveau klage (mein allergrößtes Kompliment an Ovi!!!). Also dachte ich die ganze Zeit mit den Dingen vor Augen, die noch zu machen sind: "Kaie, stell dich nicht so an... altes Weichei!"

Gut, der Rumpf war in Nullkommanix fertig, also wurde es Zeit, das Boot einfach umzutaufen.
Einfach? Aber nicht mit den Göttern Poseidon, Aeolus, Boreas, Zephyr, Notus, Eurus, Neptun (Nomen est Omen), Venti, Aquilo, Favonius, Auster und Vulturnus. Jeder einzelne möchte dafür seinen Obulus einsacken, zumindest aber will er benachrichtigt werden.
Desderwegens ging es nach Art und Weise des "Frugal Mariners" zur offiziellen Bootsumbenennung unter Zuhilfenahme der Götter sowie der einen bis anderen Flasche gar göttlichen Gesöffs (http://www.frugal-mariner.com/Renaming.html)

Anschliessend sah die Sache auf dem Hof dann so aus:

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Hat sie also wieder einen Namen. Der bestimmt nicht jedermanns Sache ist, aber Neptun22-Forum Leser wissen mehr. Anderen werde ichs nicht erklären :wink:

Weiter gings mit Wichtigem! Das Ruderblatt steht schief wenn die Pinne geradeaus zeigt, oder vice versa. Blöderweise wurde in dieser Stellung eine Schraube eingedreht und abgebrochen (zusätzlich neben dem Paßstift übrigens (übrigens Danke für dieses Wort Willy!!! Das hat bisher schon viele lange Erklärungen halbiert!))

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Nach etwas Aufgebohre, Ausgerichte und Festgeklemme "mit alles Mittschiffs" gelang es mir per Edelstahlbohrer ein Loch nebst anschließender M4-Gewindebohrung, unter sträflicher Mißachtung der bisherigen Passlöcher, eine neue Drehsperre quer durch den Wellenkopfbeschlag an prominenter, aber nicht störender Position einzufügen. Sprich: ich habe mich nunmehr auch verweigt:

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(so steht alles gerade)

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(an dieser Position stört der Schraubenkopf nicht den Pinnenbeschlag, Die Schraube steht übrigens nur 5mm in die Welle)

Kurzer Test mit Spanngurten und Federwaage: auch mit 100kg lateraler Last auf dem Ruderblatt geht nichts mehr aus dem Lot. Damit habe ich gleichfalls die Gewissheit, dass sich im Ruderlatt als solchem nichts delaminiert hat und sich, im Zweifelsfall aufm Teich, frei im Vakuum drehen könnte.

Anschliessend ein paar Impressionen zur Ideengenerierung eingefangen:

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Sieht besser aus als es in Wirklichkeit ist... obwohl ich da wieder, mit dem Kopf in Demut geneigt, an Ovis N22 erinnern muss!!

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Blick in die Stille und Weite des privaten Anwesens aus dem inneren Refugium des großherrschaftlichen Fortbewegungsmittels mit Segel.

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Blick in das Innere des Großherrenfahrzeugs unter Segel: mir wird Angst und Bange. Gasflaschenschapp unter dem Kocher ohne Ablauf nach aussen; dafür aber mit Gaswarner neben korrodierten Lüsterklemmen! Das kümmeth raus. Und zwar ganz schnell.

Jagutäähh... dann hab mich des Lokusraumes angenommen.
Beklebt mit DC-Fix aus den 80ern, beideitigem Klebeband für den ebenso alten Noppenbelag auf dem Boden und nicht identifizierbaren "Mullbinden in äusserst agressiver Klebmasse", schien dieses kleine Räumchen kein Akt zu sein:

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Was sich, wohl aus Gründen meines jugendlich gebliebenen Leichtsinns wegen, als grobe Fehleinschätzung erwies!
Bis es halbwegs ordentlich erstrahlte, fast wieder in originalem Zustand, verging der gesamte Sonntag nebst einer Flasche "Adler Pinselreiniger", vier großen Putzlappen und mindestens drei Fingernägeln wie im Fluge:

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Das beklebte Holz in der Mitte wird in sehr naher Zukunft erneuert!
Zwischendurch musste ich einige Zeit an der frischen Luft verweilen. Ich bekam schon komische Halluzinationen durch andauernde Aspiration von gesättigten Kohlenwasserstoffen... :?

Wo man denn schon ganz vorne ist, reisst man praktischerweise gleich das ganze fliegende Kabelgedöns aus dem Bug raus. Hier standen einst zwei 12V Akkus nebst Ladegerät für ein "Flurfördergerät" (ein Klassiker übrigens).

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Das wird ganz anders.

Erst war von meiner Seite aus ein 24V Kreis geplant. Mit 24V/12V Wandler für die Verbraucher und 24V E-Quirl am Heck (nach der Abmahnung des großen "T" vom Starnberger See hab ich mir das abgemahnte Produkt der Firma Haswing (Protruar) einmal näher angeschaut. Der wäre es jedenfalls gewesen).

Das wird nun anders. Es kommt nur eine relativ kleine 12V AGM rein (55Ah), die nur Verbraucherbatterie ist und bleibt. Als E-Quirl hänge ich mir den, zugegebenermaßen hässlichen aber überaus funktionellen, Österreichischer E-Motor hinten dran und erspare mir das Gedingse mit 2x 12V, Balancer, Wandler und Co.
Ein E-Motor des großen "T"s wäre mir im übrigen viel zu nervig.

Übrigens nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil, was ich nach Besichtigung, liegend und im Halbdunkel, über den Innenborder gesagt habe. Von oben gesehen sieht man ihm seine 36 Jahre durchaus an. Aber das ist wirklich nichts, was man nicht wieder hinkriegen würde.

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Was man - wenn man den Motor kennt - sieht, ist übrigens ein ziemlich verrosteter Dynastarter oben über dem damit unnütz gewordenen bzw. zur Redundanz verurteilten Rasenmäherstartergriff. Funktionell bisweilen, und macht keine üblen Geräusche.
Was mich jedoch nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass dieser Motor seit 1984 nicht mehr produziert wird. Ersatzteile gibts nur noch das, was zufällig auch in aktuellen Motoren Verwendung findet. Die Saildrivedichtung zum Beispiel - Volvo schreibt einen Wechsel alle 7 Jahre vor - gibt es seit mindestens 2002 nicht mehr. Was schade ist und ein unbestimmt ungutes Gefühl hinterlässt.
Schmeisse ich ihn sofort oder erst dann raus, wenns hinten rein suppt??? Ick wees et nischt. Schaun wir mal...

Dann, zufällig, nachts, sah ich, dass die Bbd Saling nach oben geknickt ist. Wegen wasweissich.

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Leider bin ich nicht wirklich firm im Metalle biegen. Darum stelle ich mich erstmal blond und frage: kann man die verbogene Salingshalterung (flach) wieder nach unten dengeln? Evtl mit warm machen und vorher Saling raus und Platzhalter rein??? Mit Zurrgurten rumzergeln? Oder hilft beten? Hilft irgendwas?

Das fragt sich,
mit einiger Grüsserei,
Kai

PS. zum Abschluss für heute: finde das Kätzchen:

Bild
Zuletzt geändert von Kaie am Di 18. Okt 2016, 09:09, insgesamt 3-mal geändert.
Virus

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Virus » Di 18. Okt 2016, 08:01

Guten Morgen!

Sieht ja teilweise gruselig aus. Mit dem Gas das hast du ja gleich erkannt, ein geschlossener "Bunker" mit Abfluss nach außen ist, besonders in einem Boot, unbedingte Pflicht.

Was die Reinigung angeht, finde ich dabei immer, bei allen schönen Erfolgen, dass es nachher so aussieht, wie es aussehen sollte, hat aber Stunden der Arbeit gekostet. Etwas Deprimierend....vom persönlichen Erfolgserlebnis mal abgesehen.

Die Schlitzschraube in der Ruderwelle erinnert mich an die alte Post-Fernmeldetechnik, da waren auch überall diese nostalgischen Dinger mit wichtigen Aufgaben betraut.

Akkus ganz vorn machen durchaus Sinn, denn wie alle Neptune ist auch die 25 vorn ausgesprochen leicht, sie hängt spätestens dann wenn die Besatzung hinten im Cockpit hockt, mit dem Heck tiefer als mit dem Bug, jedenfalls meine, mit einem Diesel im Heck. Der Benziner dürfte etwas leichter sein aber ich würde es im Kopf behalten bei der Gewichtsverteilung.

Der Motor ist sicher hin zu kriegen und Teile, mit etwas Geduld möglicherweise aufzutreiben. Ob ich mit der alten Dichtung aufs Wasser ging? Eher nicht....ausbauen würde ich die Maschine auf jeden Fall, anders ist die Bude nicht sauber zu kriegen, bei der Gelegenheit gleich dämmen, ist viel weniger Arbeit wenn der Raum leer ist.

Um den schön lackierten Rumpf kann ich dich beneiden! :)

Gruß
Willy
Zuletzt geändert von Virus am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Tomasz

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Tomasz » Di 18. Okt 2016, 08:04

Guten Morgen.
Kurz zum Motor.
Es ist tatsächlich ein wenig problematisch. Aber, wenn man ihn richtig wartet, kann gut funktionieren. Auf dem Steinhuder darfst du ihn nicht in Betrieb nehmen, oder?
Bei mir hat er eigentlich gut funktioniert, nur einmal hat sich beim längerem Fahrt überhitzt.
Was ich alles gesucht hatte.... am Ende fand ich kleines Stück Zinkblech" im Kühlwasser Eingang vom Saildrive. Das auszubauen und einbauen war eine Tortur, man, man....
Aber danach ging der Motor ausgezeichnet!
Und anders Mal ist kleine Führung in der Saildrive abgebrochen. Ein gehärtetes Stahlprofil, ca 20x10x4mm. Fast viereckig.
Es hat mich 230 Euro gekostet, das Teil nur! Ich hatte bei mehreren Lieferanten nachgefragt, es war nichts mit billiger zu finden.

Dann habe ich im Yachtforum inseriert, dass ich einen MB 2/50S als Ersatzteilträger suche.
Und sehe, es hat sich ein Segler aus Hamburg gemeldet, und er hat mir einen Motor fast komplett mit Saildrive geschenkt!

Saildrive bei mir war auch undicht, aus dem Ablass nach dem Öffnen kam eine helle, trübe Brühe, Öl mit Wasser, schön gemixt.
Ich habe laut Werkstatthandbuch Zimmeringe augetauscht, gespüllt, neues Öl, ferig. das solltest du auf jeden Fall prüfen!
Pflege und nutze ihn. Er wird dir gute Dienste leisten. Außerdem du hast immer die Möglichkeit einen AB zu nutzen.

Sonst, alles raus (vor allem die Gasflasche!), aber wirklich am besten alles. Putzen, streichen, kleben, verkleiden etc.
Schönes Boot!

Tomasz
Zuletzt geändert von Tomasz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » Di 18. Okt 2016, 14:20

Nach hin- und herüberlegungen, mit einigen alternativen, nur teilweise befriedigenden Lösungsansätzen (morgen kurz an den Teich fahren und per Kran und über eine oder zwei Stunden mit angeschlagenen Gurten die derzeitige Dichtheit aller Löcher im Rumpf überprüfen... ich hasse wartungsunfreundliche Löcher im Rumpf) haben Meike und ich uns entschlossen, den Motor komplett auszubauen und als Teileträger in die Bucht zu werfen. Es wird sich sicher jemand über diese Gelegenheit freuen!
Wir jedenfalls würden sonst beim Segeln immer daran denken, was jetzt wohl 60cm unterhalb des Plichtbodens passiert, was wahrscheinlich sogar das schönste Segelwetter in den Hintergrund rücken würde.
Und irgendwann, wenn man sich daran gewöhnt hat, weisste, dann nimmt die Gute einen kräftigen Schluck durch die altersschwache Dichtung und der Tag ist im Eimer. Wahrscheinlich nicht nur der Tag.

Also, raus damit und Saildrivedurchbruch zulaminiert. Per Aussenborder gehts doch auch; bei Welle zwar nicht so gut, aber immerhin. Gibts also bald einen Stauraum mehr.
Das Motorfundament werde ich jedenfalls so belassen (immer schon früher an später denken), denn es gibt eine Motor/Saildrivekombi, die genau auf das MB2-Fundament passt (heisst Saildrive 330 und ist ein Parsun Triebkopf mit 15PS nebst Saildrive mit ähnlichen Abmessungen des alten Volvos).
Möglicherweise kann man, wenn der Münzbeutel ein solches Unternehmen mal wieder zulässt, später über den Einbau eines S330 nachdenken.

Achso, wenn man nun ein bisschen weiter sinniert, könnte man auf die Idee kommen, dass die S330 Dichtung möglicherweise um den Volvo Saildrive passt... wenn schon die Motoraufnahme passt. Aber dem ist leider nicht so, wie ich eben aus kundiger, wirtschaftlich unabhängiger dritter Seite erfahren habe.
Schade. Wirklich.

Das fehlende Gewicht des alten Volvos incl. Saildrive, wenn er denn ausgebaut ist, sollte wahrscheinlich komplett vernachlässigbarsein; das Ding wiegt wohl nur 29 Kilo.
Pah, läppisch.

Ab Donnerwoch hab ich mir mal ein paar Tage Urlaub gegönnt, dann gehts weiter.
Ick freu myr!
Grüsserei!
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Grund: 24
Virus

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Virus » Di 18. Okt 2016, 14:55

Mir fällt grad was ein,

zunächst aber die Saling, da ist Edelstahl an Alu genietet, ehe ich da biege, freunde ich mich mit der leichten, unbotmäßigen Neigung an. :wink:

Was den Motor angeht, ruf mal hier an:

http://www.koellner-motoren.de/

Die haben damals viel für Neptun gebaut hat mir der alten Inhaber/Meister/Motorenbauer Herr Wegner, was auch immer er ist/war, erzählt und er hat mir bei meinem Sole Mini mit guten Ratschlägen und Teilen sehr geholfen!

Ich würde auch mal Neptuns fragen, vielleich kann man ja einen Schacht auf den Sockel setzen, falls der Motor rausfliegen sollte.

Kommt ein AB ans Heck, auf jeden Fall einen Langschaft nehmen, Ultralang dürfte meines Erachtens noch besser sein.

Mein früherer Johnson, wie auch jetzt der Honda, sind immer kurz vor knapp, wenn es auf dem IM mal stärker windet und ich den Kleinen mal etwas schaffen lasse. Sie tauchen sehr weit ein und aus....

Gruß
Willy
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Grund: 24
Tomasz

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Tomasz » Di 18. Okt 2016, 15:52

Eigentlich, ich hatte Problemme mit dem Saildrive, der Motor selbst (ist ein Honda), hat immer gut gearbeitet.
Wie Willy schreibt, ein AB ist bedingt brauchbar, besonders beim hohe Welle nicht so gut.
Aber wie oft wirst du bei hohe Welle motoren? :)
Ein IB, besonders Diesel ist schon eine feine Sache, sicher und gut zu manövrieren in jeder Situation.
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Grund: 24
Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » Di 18. Okt 2016, 20:32

Ja... die Frage ist: wie oft werde ich überhaupt motoren?
Zumindest im nächsten Jahr werden wir wohl nicht übers Steinhuder Meer hinauskommen. Wir sind mit der Firma im Moment bis Anfang 2019 ausgebucht, es gibt schon Wartelisten.
Das sinnigste und einfachste in dieser Situation ist wohl wirklich, dass ich den Durchbruch zunächst zulaminiere. Muss ja nicht für immer sein. So eine Stichsäge ist im Zweifelsfall ja schnell bei der Hand :mrgreen:
Und versprochen: ich versaue es nicht! Dafür ist die 25 für mich mittlerweile viel zu viel Kult.

Ein Schacht ist aber auch eine gute Idee... hatte ich gerade gar nicht auf dem Schirm. Das werde ich auf dem großen Zettel fürs richtige Refit Ende 2017 festhalten!
Bis dahin gibts eben nur klein klein.
Zum Beispiel eben gerade. Kam ich nach Hause, stand ein Paket direkt unter dem Boot, wie schön. Von den feinen Neptuns höchstpersönlich (Danke ihr Lieben!!!) und zwar so schnell, dass ich es gar nicht glauben mochte. Gefühlt hatte ich es nämlich erst heute morgen bestellt... aber nee, ich glaub, Sonntagabend wars.

Bild

Und das ist der Grund, weshalb ich nicht erst Donnerstach, sondern schon morgen loslegen kann.

Tomasz, der Motor macht mir überhaupt keine Sorgen. Im Grunde stehe ich drauf wenns nach Sprit stinkt (mein drittes Hobby ist ein Suzuki LJ 80 aus 1979, der wird so lange es geht erhalten). Sorgen bereitet mir tatsächlich nur der Dichtring zwischen Saildrive und Rumpf, der sichtbar gelitten hat.
Möglicherweise könnte ich zur Not ein Duplikat aus einem dicken Stück Gummi schnitzen... wenn dann nicht später dieses blöde Gefühl auf dem Wasser wäre (ich kenne mich, das würde sofort und dauerhaft hochkommen. Ungut).

Morgen wird erst noch die Bilge im Bereich Lokus gereinigt und desinfiziert, die neue Dichtung in die Nut vom Vorluk gezogen, das neue Schloss eingebaut (der Vorbesitzerin war es wohl abhanden gekommen) und ein paar neue Abdeckungen, Leistchen und Deckel aus dem Vollen gefräst sowie Waschbecken und Schrank oben drüber ausgebaut und aufbereitet.
Und wenns nicht regnet, eine neue Stütze vom Hubdach eingepasst, damit das fliegende Stück Terrassendiele als Stützenersatz letztendlich auch obsolet wird.
Freitag kommt dann hoffentlich eine weitere Lieferung, so dass ich im "Salong" der blauen Grotte anfangen könnte.

Man sieht, ich habe einen Plan, har har. Von vorne nach hinten, wie im richtigen Leben :D

So, Schüss, muss noch Schreibkrams erledigen.

Bytheway... wers noch nicht weiss oder wusste! In den Gedichten vom altehrwürdigen Hermann Löns selig sprach er öfters vom Meer. Meinen meinte er das Steinhuder Meer! Das erfuhr ich gestern Abend und war von den Socken.
Ist jetzt aber auch nicht sooo wichtig...
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Grund: 24
Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » Di 18. Okt 2016, 20:40

Achsoja, willze mal sehen, wie es vorne unterm Teppich inner Bilge aussieht?

Kuck ma:

Bild

:lol:
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Tomasz

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Tomasz » Mi 19. Okt 2016, 07:56

Hallo Kai.

Die Bilge.
Ich hatte als Balast solche ca. 4 kg Baaren aus Blei. Der hat sich Voreigner wahrscheinlich in einer "Herringsdose" gegossen. So groß waren die.
Insgesammt ca. 240kg, dazu war noch Teilbalast im Kiel festeingegossen und einlaminiert.
So konnte ich diese Baaren immer nach Bedarf rausnehmen (z.B. für den Transport wegen Gewicht). Die nackten Baaren nahmen keine Feuchtigkeit auf.
Das Wasser sammelt sich zuerst in der tiefsten Stelle der Bilge, das war bei mir seitlich gemacht, nicht mittig
Und diese Seite habe ich freigelassen zum trocknen mit dem Schwamm.
Du wirst immer wieder Wasser in der Bilge haben. Das ist nichts Falsches, dafür ist doch die Bilge da :-)
Aber solche Säcke mit Bleischrott halten die Feuchtigkeit auf. Eigentlich das ist eine nicht ganz richtige Lösung von Neptun.

Eine Frage: Womit ist der Voreigner auf dem Steinhuder Meer gefahren? Elektromotor am Heck?

Tomasz
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Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » Do 20. Okt 2016, 03:10

Ich hätts gerne trocken im Schiff :wink:

Der Voreigner hatte, wie schon angedeutet, 2x 12V für den E-Antrieb und 1x 12V für Verbraucher.
24V für den EMot ist schon mal nicht so ganz verkehrt, weil die Kabel dann nicht mit so hohen Strömen dealen müssen und nicht ganz so warm werden. Diesen Vorteil hat er sich aber wieder zunichte gemacht, indem er gleich zwei dieser Minimotörchen hinten am Heck hatte. Ganz nebenbei gibts also auch zwei Motorhalterungen, von denen eine recht bald wieder abgeschraubt wird.

Am Spiegel hängt sowieso schon zu viel unnützes Mobiliar rum (Leiter, zwei Motorhalterungen, Abgasaustritt vom IB und eine Auslassöffnung für den Motorraumventilator). Manchmal denke ich dass die Kleine zuvor ihr Leben als Motorsegler gefristet hat.

Heute habe ich jedenfalls den innerlich grünbespanten Wassertank aus der Backskiste geholt, direkt darunter eine weitere angeschlossene Shureflo Pumpe gefunden, einen bislang noch nicht erspähten, prall gefüllten Kabelkanal von 5cm Durchmesser sowie noch einen Ballastsack... was auch witzig ist: hinten fand ich bis jetzt 80 Kilo Blei, von denen bestimmt niemand was wusste!
Ich möchte nicht wissen, wie die Karre im Wasser lag wenn die Plicht voll motorsegelnder Menschen war.

Dann hats ja heute nur geschüttet und war kalt und irgendwie hatte ich nach ein paar Stunden das dringende Bedürfnis nach Wärme.
Also flugs, trotz Urlaub, inne Firma, schnell ein paar Hölzchen für die Dreieckskoje und das Gewurschtel direkt unten drunter geschnitzt. Zur Auswahl hatte ich 19mm 3S-Platten, 28mm 3S-Platte und zufälligerweise 12mm Eschesperrholz AW100. Glückes Geschick!
3S-Platten fallen raus, weil aus Fichte. Würde sogar funktionieren wenns trocken bleibt, aber die Maserung ist mir zu wild. Darum die Escheplatten, die auch gleich die passende Stärke hatten.

Gesägt:

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Schraublöcher kopiert:

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Gefräst:

Bild

und das eine Hölzchen, was genau im Eingang unter der Dreieckskoje liegt, aufgearbeitet. Das heisst Teppichboden abgerissen, versucht das doppelseitige Klebeband abzureissen... ging nicht. Mit Multimaster und Schaber versucht... ging nur zäh. Am Ende dann ohne Nerven aber mit Gewalt und Flex:

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was keine gute Idee war, denn die jahrzehntealte klebrige Masse flog unkontrolliert, im Eifer des Gefechts völlig unbemerkt, an der Absauge vorbei in die ganze Gegend.
Viel versaut. Absaugmaul, daneben liegende Werkzeuge, Regale, einen Stuhl und mich selbst:

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Die Klamotten hab ich dann gleich in die Tonne gesteckt.
Aber das Hölzchen war wieder fast wie neu.
Hätt' ich das bloss auch neu gemacht...

Ein komischer Tag heute.
Wem gings genauso?
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Virus

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Virus » Do 20. Okt 2016, 09:02

Hi,

feines Werkzeug haste da, ist doch ein anderes Arbeiten als mit Stichsäge und Exenterschleifer und schmirgeln von Hand.

Unser Kutter ruht grad, der neu zu bauende, kleine Schrank über der Hundekoje liegt aber schon im Keller, Holz habe ich auch schon.
Ich überlege im Augenblick die, für mehr als 200€ grad gekauften Scheiben, (herausnehmbarer Terrassenschutz für den Winter) nicht in die gebastelten Rahmen einzusetzen sondern, des Gewichtes wegen, transparente Folie zu bestellen.... :roll:

Gruß
Willy
Zuletzt geändert von Virus am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » So 30. Okt 2016, 17:19

Zehn Tage war ich nicht mehr hier. Passiert ist trotzdem viel... in Anbetracht meiner relativ ausgebuchten Freizeit.

Vorletztes Wochenende hab ich die gesamte Fuhre kurz zum Hintereingang der Firma geschleppt. Da ist eine Rampe und, nicht unwichtig, das richtige Werkzeug nur ein paar Schritte entfernt.
Aus reiner Neugierde (war natürlich nur unwichtiger Spieltrieb und im Grunde reine Zeitverschwendung. Aber schön!) die Sprayhood und Kuchenbude aufgebaut. Ist ganz lustig, wenn man mal irgendwo in der fremden Fremde auf Reede liegt und ob des üblen Wetters nicht von dannen kann...

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Passt ganz erstaunlich gut, das Geraffel.
Der Kuchenbude sieht man ihr Alter nicht an (hergestellt am Bodensee komme ich auf den Schluss, da ein Motorwartungstag von 1982 ebenfalls von dieser Werft am Motor hing, dass Sprayhood und Kuchenbude ebenfalls aus dieser Dekade sein müssten), sie wird wohl nicht sehr oft aufgebaut worden sein! Und, Hand aufs Herz, mir wäre das auch zu umständlich, wenn nicht von vornherein klar wäre, dass man mindestens eine Woche im Hafen bleibt. Umständlich das Ganze, ehrlich. Schafft aber mehr Platz als man denkt.

Dann habe ich per West System das komplette Deck bzw. die ganzen nicht verschlossenen Schraublöcher abgedichtet. Schön mit einem Senker von unten (wo es ging) und oben angeschrägt, abgeklebt und zufließen lassen. In dem Zuge habe ich den Torf aus dem Hubdach geschabt - also dort, wo ein Voreigner mit Stichsäge und zittriger Hand Platz für das Kabelgedöns aus dem Mast geschaffen hat, ohne daran zu denken, das offenliegende Holz (ja, es ist Spanplatte!) mit einer oder mehreren Lagen Epoxy zu schützen.
Die Ecke sieht nun wieder aus "wie einst frisch vonne Werft".
Platz für Kabel ist mittlerweile auch wieder vorhanden, da ich Stunden später die sechs Kabel, die aus dem Mast kamen, auf derer vier reduziert habe... immer noch zwei zuviel, aber naja. Schaun wir mal nächstes Jahr.
Bug- und Hecklicht bekamen so einen neumodischen Scanstrut Dichtdings spendiert (gute Sache, das!) und die Bugplattform, zuvor abgebaut, habe ich gerichtet - da war wohl mal wer zu schnell im Hafen?? - und zwei Löcher versetzt, damit sie wieder mittig sitzt und durch ihren unmotiviert schiefen Sitz kein Auge durch ihr blosses Dasein beleidigt. Vor allem nicht meines :D

Die Farbe auf den Tagen zuvor angefertigten Hölzelein war auch schon getrocknet, so dass sie zwischendurch eingesetzt werden konnten.
Also, die beiden Abteilungen vorne, Dreieckskoje und Lokus/Schrankkombination, sind nun fertig. Zumindest für dieses Jahr. Ende 2017 kommt der angekündigte Rundumschlag!

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Gut zu sehen, die beiden Lüftungsgitter in der Schranktür. Dort wollte wohl mal etwas Kuft zirkulieren, konnte aber nicht. War eine stinkende, kleine Ecke.
Wer noch weiss, wie es vorher vorne aussah, wird staunen oder sich wundern. Je nachdem ob er Laie oder Fachmann ist. Har har.

Dann hab ich mir zum ersten Mal den Mast genauer angesehen. Ach ja, den Mast schlepp ich niiiie wieder alleine um drei Ecken! Für die zehn Meter um zwei Wände rum hab ich bestimmt zwanzig Minuten gebraucht. Ein schweres, sperriges Gerät! Wenn ich an die Spirre vom letzten Kutter denke... und die war nur 40cm kürzer. Aber viel dünner! Egal.
Erster Akt: zwei unnütze Strippen gekappt. Wech damit. War für ein antikes Anemometer (kaputt) sowie für eine Aquasignal Dreifarben/Ankerleuchtenkombi. Frage: warum braucht man im Mast eine Dreifarbenlampe, wenn man Bug und Hecklicht hat? Redundanz? Dummheit? Zuviel Kohle? Exaltiertheit? Dekadenz? Was auch immer die Leute glücklich macht...

Dank eines überaus wichtigen Einwurfs eines hiesigen Forenmitglieds (Danke nochmal, H.) habe ich eine provisorische Halterung für die Furlex gebaut und in ihrer Einfachheit für gut befunden. Dann muss ich mich berichtigen: die vermeintliche Furlex 100S ist eine alte Mark II oder III, aber dafür... ähm... auch nicht weniger schwergängig. Kennt man ja von den Furlexen...

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Was man hier nicht sieht, ist die Gabel, die die Trommel festhält. Hab ich erst nach dem Foto geschnitzt.

Die krumme BB-Saling, ja! Da war doch was. Die hab ich mit Spanngurten auf Spannung gebracht und dann wie ein mutiger Amateur mit einem 4kg Plastikhammer auf die VA-Aufnahme gedengelt. Immer mit dem Hintergedanken, dass wennse in'n Dutt geht, den Schaden vielleicht die Familie Ernst wieder richten könne.
Ist aber nichts kaputt. Im Gegenteil, die Saling ist wieder gerichtet. Was mich und das Auge des Betrachters freut.

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Ansonsten ist der Mast und alle Drahtstrippen gut in Schuss. Sogar erstaunlich gut. Sogar die Hebelwinsch war frisch gefettet. Wurde er gepflegt? Geliebt? Dann wäre er wohl das einzige gut behandelte Teil neben dem Rumpflack...
Sehr lustig dieser Aufkleber:

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Dann habe ich am nächsten Tag die komplette Elektrik rausgerissen und neu verkabelt. Ordentlich und Old School mit Haupt- und Verbraucherschaltern auf Minus; wie es in den 70ern üblich war.
Es so zu machen hat wohl irgendwelche Vorteile. Aber welche? Ich weiss es nicht mehr, obwohl es mir ein alter Holländer vor ein paar Jahren mal ausführlich erklärt hatte. Kam mir jedenfalls ziemlich stilvoll vor. Das einzige Teil, was nicht auf Anhieb funktionierte, waren die Status-LEDs vom neuen Philippi Schaltdings. Kurz umgepolt (wenn ich nicht mehr weiterkann, schließ ich Plus an Minus an) und alles war gut.
Ebenfalls habe ich es geschafft von vorher 16 Schaltstellen auf derer 8 ...äh... jetzt fehlt mir ein Wort... runterzumachen? downzugraden? weniger gedingst? Ach, Du weisst schon, was ich meine :D

Leider habe ich davon keine Fotos. Wäre auch blöd. Weil man nichts mehr sieht. Keine Kabel, vor allem keine fliegenden, kein nichts. Also kein Foto. BTW... einen Mastervolt Automatiklader mit schlappen 6A hab ich noch installiert. Der macht wenigstens keine Geräusche. Im letzten Kutter bin ich manchmal wahnsinnig geworden ob des Miniventilators des Ladegerätes. Das Ding hat echt abgenervt.

Rüster hatte ich noch in einer Ecke der Werkstatt liegen. Rüster nennt man das Schnittholz der Ulme. Wusste nie, was ich damit mache.
Kurzum hab ich einen neuen Belag für den Bugtritt geschnitzt. Vorher alle Trocknungsrisse mit Epoxy ausepoxiert...

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und dann geschliffen, was das Zeug hält.
Ist ganz gut geworden, glaub ich...

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Zwischendurch dann Gardinenschienen angebracht (brauchte ich auf noch keinem Boot! War ein recht seltsames Gefühl) und eine selbstgeschnitzte Halterung fürn iPad vor die schräge Wand zum Ankerkasten geschraubt.

Irgendwann demnächst gehts weiter mit dem "Salong". Also Abteilung 3. Da siehts im Moment nämlich noch so aus...

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Bis dahin...
Grüsserei!
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Tomasz

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Tomasz » So 30. Okt 2016, 17:54

Hi Kai,
super machst du das!
Das macht echt Spaß dir "zuzusehen". Danke für das spande Bericht, und bitte mehr davon! :-)

Von mir jetzt nur ein Gedanke.
Ich sehe mir immer wieder gerne diverse Schiffe im Internet, Bootsvorstellungen, Reffits, Verkaufsanzeigen.
Eine Sache sieht für mich immer schrecklich aus.
Das sind die Lautsprecher in der Mittelwand. :cry:
Komisch, am Anfang meines Segelnabenteuers habe ich sogar diese als gut empfunden.
Zum Glück hatte ich das nie gehabt, und nie selber gemacht.

Gruß!
Tomasz
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Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » So 30. Okt 2016, 18:09

Ja.
Ein deutliches JA!
Das Radio war eines der ersten Teile die rausgeflogen sind.
Was ich mit den Lautsprechern mache... keine Ahnung. Schraube ich sie raus, hab ich Löcher in der Wand. Die kann man nicht so einfach und "unsichtbar" zumachen. Per Schäftung bekommt man das richtig gut hin, auch farblich, nur stören wird immer die unterschiedliche Maserung. Es bleibt ein Fremdkörper.
Also lasse ich sie einfach drin, übersehe sie nächste Saison einfach und mache nächsten Winter ein komplett neues Schott rein. Soweit meine Gedanken dazu bisher.

Ich glaube, dass eingebaute Musik auf einem segelnden Schiff nichts verloren hat. Es ist schliesslich ein Raum, der keinen Lärm nötig hat, oder - vice versa - in Stille in sich ruht. (ok, einige Polnische Kleinkreuzer-Ausnahmen bestätigen diese Regel)
Ich bin immer froh (sehne mich beizeiten danach), wenn ich auf dem Wasser bin und nichts anderes hören muss als Wind und Wellen!
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Tomasz

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Tomasz » So 30. Okt 2016, 18:18

Moin,
Musik.... ich höre gerne und oft...Aber nur im Haffen wenn überhaupt.
Wie wäre es mit 2 maritimen Bildern oder Taffel mit Knoten oder irgendetwas Anderes womit man die ausgeschnittene Stellen verdeckt?
Aber du hast auch Recht, man kann eine Zeit wegsehen, es gibt Wichtigeres auf (in) dem Schiff.
Einen schönen Abend!
Tomasz

p.s. Eine Idee z.B. : Oberhalb von den Lautsprecher Kleiderhacken dranschrauben und Jacken oder Hüte aufhängen :mrgreen:
Zuletzt geändert von Tomasz am So 30. Okt 2016, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
Virus

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Virus » So 30. Okt 2016, 18:26

Hi,

irgendeine Ablage vor bauen. Wir hatten zwar keine Einbauboxen im Boot aber Schraublöcher von anderen Spielereien. Irgendwas findet sich immer was man davor bauen kann.
Wird ja was, dein Boot!

Gruß
Willy
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Zuletzt geändert von Virus am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » So 30. Okt 2016, 18:40

Mooooment. Ein' hab ich noch :D

Neben dem eben nicht beschriebenen Abdichten des Tannoys (fehlende Dichtung) und des Vorluks (auch fehlende Dichtung) hab ich gestern noch Fallen, Schoten, Strecker, Niederholer und sonstewat gewaschen.

Vor einiger Zeit las ich irgendwo, dass es sinnig sein würde, jede Strippe einzeln in einen Kopfkissenbezug oder ähnliches zu verpacken und danach die Maschine zu starten. Macht Sinn!

Aber nu' kennze mich ja. Oder auch nicht. Ich, als staatlich geprüfter Oberkümmerer, prüfe und hinterfrage. Sprich: will meine eigenen Horizont stetig erweitern. Auch mit unsinnigen Aktionen.
Also habe ich alle Strippen aufgedröselt und zusammen in den Schlund des Waschkellerungetüms geworfen. Und muss dazu sagen: mit unguter Vorahnung. Mir ging es nicht gut dabei :mrgreen:

Das kam dabei raus:

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Das Ding hab ich als ein Stück aus der Trommel gezogen. Wenigstens hats frisch geduftet.

Aber nicht ganz 37 Minuten später sah die Sache so aus, obwohl unser Kater tatkräftig "mitgeholfen" hat:

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Ergo: Kopfkissenbezüge sind überbewertet.
Weisste Bescheid :D
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Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » So 30. Okt 2016, 18:43

Virus hat geschrieben: irgendeine Ablage vor bauen.
Ouh! Das sieht ja gut aus!!!

Hastte auch schon daran gedacht irgendwas davorzuschrauben. Aber nächstes Jahr fliegt die Wand sowieso raus...
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Tomasz

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Tomasz » So 30. Okt 2016, 19:06

Kaie hat geschrieben:Mooooment. Ein' hab ich noch :D
Neben dem eben nicht beschriebenen Abdichten des Tannoys (fehlende Dichtung) und des Vorluks (auch fehlende Dichtung) hab ich gestern noch Fallen, Schoten, Strecken, Niederholer und sonstewat gewaschen.
Vor einiger Zeit las ich irgendwo, dass es sinnig sein würde, jede Strippe einzeln in einen Kopfkissenbezug oder ähnliches zu verpacken und danach die Maschine zu starten. Macht Sinn!
Aber nu' kennze mich ja. Oder auch nicht. Ich, als staatlich geprüfter Oberkümmerer, prüfe und hinterfrage. Sprich: will meine eigenen Horizont stetig erweitern. Auch mit unsinnigen Aktionen.
Also habe ich alle Strippen aufgedröselt und zusammen in den Schlund des Waschkellerungetüms geworfen. Und muss dazu sagen: mit unguter Vorahnung. Mir ging es nicht gut dabei
Ergo: Kopfkissenbezüge sind überbewertet.
Weisste Bescheid :D
Ich mache das immer in einem Kopfkissenbezug, weil ich keine schwarze Katze habe! :mrgreen:
Zuletzt geändert von Tomasz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Virus

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Virus » So 30. Okt 2016, 21:59

Kaie hat geschrieben:
Virus hat geschrieben: irgendeine Ablage vor bauen.
Ouh! Das sieht ja gut aus!!!

Hastte auch schon daran gedacht irgendwas davorzuschrauben. Aber nächstes Jahr fliegt die Wand sowieso raus...
Frag mal lieber vorher bei Neptuns nach ob die Mastbrücke stabil genug ist, ohne die Wand. Ich weiß nicht inwieweit die da stützt aber warum soll die raus? Schrankseite, Bankseite oder ganz?

So offen finde ich ja räumlich gesehen ganz nett, die Bude wirkt größer.


Gruß
Willy
Zuletzt geändert von Virus am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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Kaie

Re: Kaies Refit Fred (Neptun 25 Content)

Beitrag von Kaie » So 30. Okt 2016, 22:21

Nicht ganz raus.
Also schon raus, aber direkt auch ausgewechselt. Ich hätte gern helles Holz im Keller. Mit spektakulärer Maserung wäre es mir am liebsten. Ich denke an Olive, japanische Esche oder möglicherweise Hickory...

Denn eines wurde mir klar als ich das eine fast rotte Brett, was die Bilge im vorderen Abteil überdeckte, zerschnitten hab: das Zeug stinkt mittlerweile bestialisch. Also... beim durchsägen. Wenns so daliegt merkt man fast nichts davon.
Die Ausschnitte für die Lüftungsgitter in der Schranktür waren auch Leckerbissen für Liebhaber besonders exotischer Düfte.
Das geht gar nicht, das Schiff war einfach zu lang undicht! Muss was getan werden.

Kleiner Nebeneffekt der Aktion: alle Löcher sind dann weg :wink:
Zuletzt geändert von Kaie am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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