Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

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chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 20. Sep 2016, 14:14

Hallo Dieter,

wenn Du das gleiche Gehäuse wie ich hast, kannst Du den Aufrollmechanismus
vom IR-Empfängerkabel mit ins Gehäuse stopfen. Der Deckel ist ja rundherum
offen. Dann schaut nur noch der Empfänger heraus, den Du seitlich links ans
Gehäuse kleben kannst. Damit ist dann wieder alles schön kompakt!

Die NMEA-Multiplexer sind vermutlich keine einfachen Multiplexer sondern
speichern die Daten zwischen und senden sie dann gemeinsam auf einer
Schnittstelle wieder raus. Sonst käme es ja zeitlich immer wieder zu Problemen,
wenn mal wieder zwei gleichzeitig senden.

Von der 40poligen Steckerleiste kommt man nur auf die interne serielle
Schnittstelle. D.h. man bräuchte einen kleinen Mikrocontroller der mehrere
NMEA-Eingänge mit unterschiedlichen Baudraten empfangen, speichern und
weitergeben kann.

Das wäre schon ein größerer Aufwand, zumal OpenPlotter ja genau das bereits
macht. Man muss dazu lediglich mehrere NMEA-USB Converter anstecken.
Oder eben einen externen Multiplexer verwenden.

An Eingänge für zwei Temperatursensoren hätte ich evtl. noch gedacht aber
ein kompletter Multiplexer wäre dann vermutlich doch zu aufwändig.

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 20. Sep 2016, 20:21

Hallo Dieter,

hier wie versprochen die Basis-Belegung der FB. Man muss dafür nichts ändern,
die Funktionen sind ohne weitere Konfiguration bereits vorhanden. Gemeinsam
mit dem Mausersatz lässt sich OpenCPN fast vollständig bedienen.

Bild

Die Scan-Codes der Fernbedienung habe ich soweit möglich herausgeschrieben.
Nur einige bereits belegte Tasten fehlen noch. Da diese mir das Fenster schließen
oder andere dumme Dinge tun kann man die Scan-Codes auch nicht sehen... :)

Bild

Na dann mal viel Spaß beim Konfigurieren Deines Plotters! :)

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 8. Nov 2016, 23:10

Hallo zusammen,

da der Plotter fest montiert werden sollte habe ich mir mal Gedanken zur Befestigung gemacht.

Dazu habe ich mir zwei 3d-gedruckte Teile entworfen, eine Aufnahme am Plottergehäuse, die
einfach mit den ohnehin vorhandenen Gehäuseschrauben verschraubt wird und einen dazu
passenden Befestigungsbügel.

So sieht der Entwurf im CAD aus:

Bild

Am Plotter sieht die Befestigung dann so aus:

Bild

Der Bügel wird mit Rändelschraube und eingelegter Mutter befestigt. Damit kann man
die Neigung stufenlos einstellen und den Plotter bei Nichtgebrauch wegklappen:

Bild

Die Idee war die Befestigung innen am Hubdach oder am Schiebeluk:

Bild

Bild

Aber irgendwie hat mich das dann doch nicht so begeistert. Zu weit weg von der Pinne,
Törnplanung sitzend auf der Treppe? Kabel am Hubdach? Nee, eher nicht.

Manchmal muss man eben etwas bauen um zu wissen wie es nicht werden soll... ;)

Der nächste Entwurf wird wohl zum Ausklappen werden und innen rechts am Niedergang
sitzen. Dann kann man den Plotter auch prima als Fernseher nutzen und weggeklappt
stört er überhaupt nicht mehr. Die Kabel sind auch aus dem Weg.

Wenn jemand was mit dem Bügel anfangen kann, PN an mich. Natürlich für lau.

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 8. Nov 2016, 23:44

Hallo zusammen,

das Thema unterbrechungsfreie Stromversorgung für den Plotter hatte mich nicht
losgelassen und ich habe immer mal wieder ein wenig daran weitergefeilt.

Irgendwie habe ich alles hineingestopft, was ich für mich sinnvoll fand. Entsprechend
sind ganz schön viele Funktionen eingebaut:

- Spannungswandler Bordspannung 12 V auf 5 V bei 3 Amp.
- Ladeschaltung für externen Lithium-Akku
- Spannungswandler für Akkuspannung auf 5 V (bei Stromausfall/Abschalten)
- Ladebuchse (USB) mit 5 V und satten 2 Amp. für Handy oder Tablet
- automatische Erkennung Stromausfall und sauberes Herunterfahren
- Einschalten per Taster
- GPS mit Antennenrichtung zum Himmel
- Audioverstärker für Lautsprecher
- 3-Achs Beschleunigungssensor, 3-Achs Neigungssensor, 3-Achs Kompass
- Feuchtigkeitssensor
- Luftdrucksensor
- Temperatursensor
- Infrarotempfänger für Fernbedienung

Jetzt ist der erste Entwurf fertig und wird in den kommenden Wochen mal als
Prototyp aufgebaut:

Bild

Alles wird sicher nicht auf Anhieb funktionieren aber der Winter steht ja
erst am Anfang. Spätestens zum nächsten Saisonstart sollten dann alle
Kinderkrankheiten kuriert sein.

Bei der Openplotter, bzw. OpenCPN Software werden alle Sensoren bereits
unterstützt. Lediglich für das Herunterfahren muss ein Script ergänzt
und ein paar Konfigurationen für die Audio-Umschaltung und die Fernbedienung
vorgenommen werden.

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Do 17. Nov 2016, 00:56

Hallo zusammen,

hier ein Entwurf für einen Halter, den man in den Niedergang klappen könnte. Die Idee dahinter
war, dass der Plotter möglichst nah am Plexiglas-Steckschott sitzt, damit man bei Schlechtwetter
noch gut ablesen kann.

Nach innen geklappt sollte Törnplanung und Fernsehen, Internet usw. gut zu sehen sein. Angedacht
sind natürlich Rändel/Knebelschrauben zur Fixierung der Achsen. Für den Entwurf müssen es erstmal
Sechskantschrauben tun:

Bild

Bild

Die zusätzliche Verstellmöglichkeit zwischen äh, Bügel und äh, Arm ist eher unfreiwillig. Das passte
am Stück nicht auf den 3d-Drucker. Man kann nicht immer alles haben. Zumindest könnte ich
behaupten, das wäre gewollt gewesen. ;)

Inzwischen ist mir auch eingefallen, dass die Salonwand nicht 90 Grad hat. Die Wandhalterung muss
also einen Winkel haben. Könnte evtl. jemand bitte nachmessen? Mein Boot steht leider 80 km
weit weg...

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Mo 12. Dez 2016, 23:24

Hallo zusammen,

so langsam fangen die Winterprojekte an. Ich habe ja den Sommer über immer mal
wieder über eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für den Plotter nachgedacht.

Es sollte mit in das hübsche Gehäuse passen und einiges an Zusätzen bieten. Wenn man
schon eine Leiterplatte neu entwickelt, sollte man doch zumindest GPS vorsehen, oder?

Und einen Infrarotempfänger für beliebiger Fernbedienungen, Luftdruck, magnetischer Kompass,
Krängung, Handy-Ladung, Audio-Verstärker usw. doch auch gleich, oder?

Na gut, hier isses:

Bild

Die Leiterplatte hat unten eine 40polige Buchse; man steckt also das Ding einfach an
die Stiftleiste vom Raspberry und hat alle Funktionen verfügbar. Einiges muss man dann
noch konfigurieren. Noch bin ich bei der Inbetriebnahme und muss einige Fragezeichen
ausräumen.

Hier sieht man den Akku, der ganz leicht im Gehäuse Platz findet:

Bild

Die Rückplatte habe ich mit zwei Ausfräsungen versehen. Dadurch kann man stets - auch
bei ausgeschaltetem Plotter - Handys usw. mit bis zu 3 Ampere (!) laden. Als auch den Plotter
auf Tastendruck einschalten. Das ging bisher nur durch Aus- und Einschalten der Stromversorgung.

Bild

Ich muss mal erklären, weshalb es mir so wichtig war, so eine Schaltung zu entwerfen.
Der Raspberry basiert auf einem Linux-Betriebssystem. Dieses speichert Dateien erst dann, wenn
es notwendig ist. Z.B. beim Herunterfahren. Wenn man ihm einfach so den Saft abdreht, bleiben
Dateien ungespeichert oder es gibt gleich einen Vollcrash vom Filesystem und die SD-Karte muss
neu beschrieben werden.

Für den Bord-Alltag ist das völlig unbrauchbar. Was weiß denn ich, wann der Strom weg ist?
Wenn ich ihn unbewusst abschalte? Wenn der Plotter wegen Lage herumfliegt? Wenn ich auf das
Kabel trete? Nein, sowas sollte einem Plotter eigentlich nichts anhaben können.

Eine USV für den Raspi kann man auch fertig kaufen. Die ist dann aber leider nicht für unser
Bordnetz geeignet und bietet auch keine Sensoren. Deshalb habe ich meine USV direkt auf OpenPlotter
zugeschnitten. Es sind exakt die Sensoren eingebaut, die OpenPlotter unterstützt.

Mir ist es auch wichtig, dass mein Handy geladen werden kann. Aktuell vernichtet der Raspberry
noch immer 80 mA im heruntergefahrenen Zustand. Die USB-Ports sind abgeschaltet.
5 Watt fürs nichtstun? Das Handy wird auch nicht geladen? Das ist doch dumm.

Ich habe eine USB-A Buchse mit Widerständen vorgesehen, woran das Handy oder Tablet erkennen kann,
dass es vollen Strom ziehen darf. 3 Amp. fürs Tablet. Oder 2 Amp. wenn der Plotter läuft.

Bisher getestet habe ich folgende Punkte:
- Handy-Ladung
- 12V -> 5 V
- Akkuladung (200 mA)
- 3.6 V -> 5 V
- Ein per Taster
- Ausschalten durch Herunterfahren
- Luftfeuchte-Sensor

Aktuell sind noch ungetestet:
- GPS
- Kompass
- Luftdruck (Sensor nicht lieferbar)
- Infrarot-Fernbedienung

Es stecken leider über 60 EUR allein an Sensorik und Chips auf der Leiterplatte.
Unter 100 plus - irgendwas EUR - ist es leider nicht gemacht. Wenn es Bedarf
gibt, können wir über das Forum sicher eine Fertigung organisieren.

Hier noch ein Bild vom Plotter, aus dem internen Akku laufend (der übrigens
rund 2 Stunden läuft) :

Bild

Der Plotter steht verdammt gut da. In der Preisklasse unter 1000 EUR gibt
es annähernd nichts vergleichbares. :)

Die Tage wurde OpenPlotter 0.9 veröffentlicht. Zeit für ein Update.

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
MobyDick

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von MobyDick » Mi 14. Dez 2016, 12:44

Servus beinander,


wer sich mit dem Thema Raspberry Pi mal näher beschäftigen möchte, empfehle ich die Seite:

http://www.elektronik-kompendium.de

Eine sehr gute Seite, wenn es um das Thema Elektronik geht.


Viele Grüße

Robert
Zuletzt geändert von MobyDick am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Mo 19. Dez 2016, 00:59

Hallo zusammen,

das im Plotter eingebaute 7" Display war ursprünglich mit Helligkeitseinstellung angekündigt.
Leider haben sie das verbockt und einen trivialen Chip mit nur fünf Anschlüssen auch noch
falsch angeschlossen. Wie man sowas nicht merken kann und ausliefert, ist mir schleierhaft.

Daher sind alle Displays mit der Version 1.0 lediglich ein- und ausschaltbar, aber nicht dimmbar.
Die Version 1.1 ist aktuell und auch dimmbar. Ich gehe davon aus, dass man bereits seit gut
einem Jahr nur die dimmbare Version bekommt. Wer diesen Plotter nachgebaut hat, sollte
einmal auf die Rückseite des Displays auf die Leiterplatte gucken:

Bild

Schon bei OpenPlotter 0.8 (also eigentlich bei dem zugrundeliegenden Raspian) war die
Einstellung der Helligkeit vorhanden. Dafür legt das Betriebssystem zwei Dateien an, in die man
Werte für die Helligkeit und ein-/aus eintragen kann.

Dazu das Terminalfenster öffnen und den Editor nano aufrufen:
sudo nano /sys/class/backlight/rpi_backlight/brightness

Da sollte ein Wert drin stehen, den man ändern kann. 0=kleinste Helligkeit, 255=größte Helligkeit.
Editor mit strg-x schließen, mit Ja bestätigen und die Helligkeit sollte sich ändern.

Eine grafische Einstellung ist bis heute leider noch immer nicht Bestandteil der Oberfläche,
weshalb die Möglichkeit der Helligkeitseinstellung im Alltag eigentlich völlig unbrauchbar war.

Inzwischen gibt es aber eine Library, die man sich leicht nachinstallieren kann. Dadurch bekommt
man unter anderem die Möglichkeit, die Helligkeit über den Touchscreen einzustellen. Genau so,
wie es sein soll!

https://github.com/linusg/rpi-backlight

Dazu macht man ein Terminalfenster auf und tippt folgendes ein:
sudo nano /etc/udev/rules.d/backlight-permissions.rules

Es öffnet sich der Editor mit einem leeren Fenster. Da tippt man folgende Zeile ein:
SUBSYSTEM=="backlight",RUN+="/bin/chmod 666 /sys/class/backlight/%k/brightness /sys/class/backlight/%k/bl_power"

Dadurch fordert man permanente Zugriffsrechte auf die Datei für den Helligkeitswert an.
Diese werden nämlich beim Systemstart stets neu erzeugt und somit sind eventuelle vormals
erteilten Rechte nicht mehr vorhanden. Es ist also gut, diese Rechte als permanent zu definieren.

Nun installiert man sich die neue Library. Der Raspberry muss dafür Internetzugriff haben. (z.B. WLAN)
sudo pip install rpi_backlight

Hat alles geklappt, kann man einfach 'sudo rpi-backlight' aufrufen und einen Helligkeitswert
eingeben. Die Helligkeit wird dann auf diesen Wert gedimmt.

Oder 'sudo rpi-backlight-gui' aufrufen und bekommt einen Schieber zum Einstellen der Helligkeit:

Bild

Das ist bereits sehr schön so, wäre da nicht das Terminalfenster und die Eingabe per Tastatur
und Maus. Es ist aber überhaupt kein Problem, die Fernbedienung dafür zu nutzen und die
Helligkeitseinstellung per Tastendruck aufzurufen!

Wie die Tasten im System heißen, habe ich bereits als Bild hier eingestellt. Ich habe mich für
die EMail-Taste entschieden, die brauche ich aktuell nicht: "XF86Mail"

Man editiert die Key-Bindings, indem man folgendes eintippt:

Bild

Wie schon mal beschrieben scrollt man nach unten und fügt folgende Zeilen ein:

Bild

Nun noch abspeichern und 'sudo reboot' zum Neustarten und von nun an kann man mit der
Fernbedienung bequem die Helligkeit einstellen. Das funktioniert bei laufendem OpenCPN
völlig problemlos. Das Fenster schließen kann man mittels der 'X' Taste der Fernbedienung.

Man könnte nun noch nach einem Neustart dafür sorgen, dass eine Mindesthelligkeit
eingestellt wird, damit man den Plotter am nächsten Morgen bei Tageslicht auch wieder
gut ablesen kann.

Schon wieder ein Punkt abgehakt und der Plotter wird immer besser.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Fr 6. Jan 2017, 21:18

Hallo zusammen,

frisch aus dem Weihnachtsurlaub an der Nordsee zurück, nerve ich euch heute mit AIS Empfang. :)

In München habe ich keinerlei AIS Signale und auch am Chiemsee bin ich mir nicht so ganz sicher
ob die Berufsschiffahrt Ausrüstungspflichtig ist. Pläne für AIS-Testsender o.ä. konnte ich im Netz nicht
finden.

Da meine Eltern an der Küste wohnen, habe ich gleich die Chance genutzt und den Plotter eingepackt.
Bei Windstärke 8+ im Hafen von Norddeich konnte ich gemütlich im Auto sitzend endlich den DVBT-Stick
kalibrieren und Signale empfangen.

Reichweitentests habe ich mangels fahrenden Schiffen in Norddeich (könnte an den 8 Beaufort gelegen haben)
dann in Emden am neuen Außendeich gemacht. Mit der Antenne auf dem Autodach konnte ich Schiffe bis
zu vier km entfernt empfangen. Nicht schlecht für einen 12 EUR DVB-T Stick und mitgelieferter Antenne!

Man kann tatsächlich den Stick ohne jedes AIS-Signal kalibrieren. Das funktioniert am einfachsten über
das GSM-Telefonnetz. Einen funktionierenden Handy-Empfang muss man dafür allerdings haben.

Dazu steckt man den DVB-T Stick mit Antenne an und startet OpenPlotter. Man wählt den AIS-Menü Reiter
und deaktiviert ggf. die Erstellung von AIS-Datensätzen:

Bild

Als erstes klickt man einmal auf "Kalibrierung". Dadurch wird der DVB-T Stick initialisiert und die Software
spuckt die möglichen Verstärkungseinstellungen aus:

Bild

Man kann sich nun einige der möglichen Verstärkungen abschreiben, merken oder nochmal auf Kalibrierung
klicken wenn man die Werte nochmal braucht. Das Fenster kann man ansonsten wieder schließen.

Nun drückt man auf "Feinjustage" und bekommt folgende Anzeige. Hier klickt man auf
"Berechnen" und holt sich einen Kaffee. Das dauert ein wenig.

Bild

OpenPlotter sucht nun nach den bekannten GSM-Frequenzen und zeigt die Empfangsstärke der einzelnen
Kanäle an. Die Ausgabe sollte so oder ähnlich aussehen:

Bild

Jetzt sucht man nach dem stärksten Kanal. Das ist ein wenig verwirrend, da manchmal auch fünf- oder
sechsstellige Leistungswerte aufgelistet sind. Einfach nach der größten Zahl suchen. Bei mir daheim
ist das Kanal 102:

Bild

Nun trägt man den gefundenen Kanal bei Feinjustage ein und drückt den entsprechenden Button daneben.
Ein neues Fenster geht auf und man bestätigt mit dem Druck auf "Berechnen". Das dauert ungefähr eine
Minute. Reicht leider nicht für nen Kaffee. :(

Die Ausgabe ist nun unsere Empfängerabweichung in PPM:

Bild

Diese trägt man nun gerundet in das vorgesehene Feld links ein. Bei mir z.B. 46.

Mit einem Druck auf "Schau hier" öffnet sich ein Fenster mit einem Wasserfall-Diagramm.
Hier wird der Empfänger in schneller Folge in der Frequenz geändert und das empfangene Signal
farbig in der X-Achse dargestellt. Also niedrige Frequenz links und höchste rechts. Die Mittellinie
zeigt den gewählten AIS-Kanal A oder B. Das wird nun ständig wiederholt, wodurch sich ein Bild
wie bei einem Sonargerät oder eben Wasserfall ergibt.

Bild

Wenn Ihr AIS-Signale in der Nähe habt, könnt ihr kleine runde Flecken sehen, die sich zyklisch
wiederholen. Auch die Empfangsstärke ist durch die Farbe der Flecken sichtbar. Je mehr in
Richtung gelb und Rot, desto besser.

Leider habe ich dazu keinen Screenshot gemacht. Hier aber ein Bild aus der OpenPlotter
Dokumentation:

Bild

Oben haben wir die möglichen Verstärkungseinstellungen für den DVB-T Stick ausgelesen. Ihr könnt
nun diese Werte ausprobieren und den optimalen Empfang ermitteln. Bei mir war das der Wert 24.7.
Je nach Antenne, Kabel usw. kann das durchaus variieren.

Es sollte klar sein, dass die Antenne möglichst weit weg vom Raspberry und anderen Störquellen
stehen sollte. Evtl. ist ein USB-Verlängerungskabel von 0,5 m sinnvoll, damit auch der Empfänger
nicht direkt vom Raspi gestört wird. Eine spezielle AIS-Antenne mit Adapterkabel wäre natürlich
das Beste. Dazu gibt das Netz zahllose Selbstbauanleitungen her. Einfach mal suchen!

Noch zwei kleine Einstellungen, die eigentlich sowieso schon da sein sollten aber manchmal aus
Versehen gelöscht werden. Die Sende- und Empfangsschnittstellen bei OpenPlotter und OpenCPN
müssen stimmen. Hier die Einstellungen:

OpenPlotter:

Bild

Und für OpenCPN:

Bild

Funktioniert alles? Na dann habt ihr in Zukunft eure "Gegner" auf der Karte:

Bild

Bild

Bild

Ein bisschen durch die Liste klicken macht richtig Spaß. Wo die Dampfer herkommen, Reederei, Name,
Größe, Geschwindigkeit, Kurs - alles da. OpenCPN warnt euch auf Wunsch vor Kollision. Man kann auch
das Tracking für einzelne Schiffe aktivieren und sieht an der Linie den voraussichtlichen Kurs oder ob
der Dampfer den Kurs geändert hat.

Für die Küstensegler ist AIS sicher eine große Hilfe. Die Binnensegler müssen auch nicht traurig sein.
Mit dem Stick kann man ja immer noch Fernsehen... ;)

Viele Grüße,
Christian

PS: ich habe ja bereits herausgefunden, dass der DVB-T Stick ein Direktempfänger von 25 MHz bis 1.8 GHz
ist, der auch Radio, Seefunk, Wettersatelliten, RTTY usw. empfangen kann. Da fällt mir sicher noch
was ein... :)
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Ronny

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Ronny » Di 24. Jan 2017, 22:36

So ich möchte mal eine andere Seite beleuchten, nämlich den Stromverbrauch.
Ich betreibe den Raspi mit dem Display plus dem GPS-Stick (der DVB-T Stick hat sich bei mir für AIS mehr als Taub rausgestellt). Das ganze hängt an einem Spannungswandler für 12V (http://www.wimo.de/powerpoles_d.html#powerpolecig bischen runterscrollen), der hier extern betrieben wird. Jetzt konnt ich mal den Stromverbrauch messen, der bei mir wie auch bei vielen anderen eine entscheidende Rolle spielt:

1. Android 8" Tablet mit Navionics und ext. GPS Maus und Wandler = 0,450 Ah
2. Ipad 2 mit Navionics, alle Features aktiviert = konstand 0,4 Ah mit 10cm Ladekabel
3. Samsung 7" Tab mit Navionics = 0,5 Ah
4. Raspi wie hier bechrieben = 0,35 Ah

Also auch hier punktet diese Lösung!

Nächstes Ziel, die Tiefe mit anzeigen ;)
Zuletzt geändert von Ronny am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Mi 25. Jan 2017, 20:41

Hallo Ronny,

ich habe auch mal gemessen. An 12 V vom Netzteil zieht mein Raspi 360 mA.
Das schwankt auch mal nach oben auf 380 mA. Es ist aber auch ein Raspi 3,
Displayhelligkeit 100 %.

Von der 3.6 V Batterie zieht er knapp 1 A, wenn das Bordnetz nicht mehr anliegt.

Der DVB-T Stick zieht sich 250 mA vom USB-Port, wenn er aktiv ist. Ich hatte den
Stick sauber kalibriert und die Antenne zum Test aufs Autodach gesetzt (Magnetfuß).
Durch das Blechdach war natürlich eine super Abschirmung zum Raspi gegeben.
Du kannst noch mit den Verstärkungswerten herumspielen. Auf dem Wasserfalldiagramm
siehst Du ganz gut, ab wann Du zuviel Grundrauschen bekommst, was die Auswertung
des eigentlichen Signals verderben könnte.

Die Reichweite hatte ich mit rund 4 km gemessen. Du kannst für sehr kleines Geld
eine Antenne selber bauen. Dazu gibt es viele Anleitungen im Netz. Auf der Tindie
Webseite habe ich einen AIS-Receiver für $59 gesehen:

https://www.tindie.com/products/astuder ... -receiver/

Ob da der Stick besser oder schlechter ist, müsste man mal probieren. Robuster
und stromsparender würde es mit dem dAISy Empfänger auf jeden Fall.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
KAROCLUB

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von KAROCLUB » So 29. Jan 2017, 23:13

Toll, was sich da so alles ergibt !
habe auch schon einen Pi liegen zum Bauen


Als E-Motor fahrer auf unseren Seen hätte ich allerdings noch uA eine Zusatzanfrage:
eigentlich müsste sich doch da auch gleich eine Batteriemonitor (Spannung, Ladung, Ladeanzeige, Restreichweite,...) für 24 V und 12 V realisieren lassen?

Wer hat da was/ weiss da etwas?

Grüsse aus Wien

Hans
Zuletzt geändert von KAROCLUB am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Mi 1. Feb 2017, 01:05

Hallo zusammen,

wieder mal was neues.

Auf meiner Aufsteckplatine habe ich einen Audioverstärker vorgesehen, damit der Plotter sich
auch bei Ankeralarm etc. bemerkbar machen kann. Außerdem fand ich es ganz praktisch, sollte
der Plotter abends als Fernseher dienen.

Gut, der Verstärker ist bereits vorhanden. Die Audio-Umleitung von der 3.5 mm Klinkenbuchse
auf die digitale I2S-Schnittstelle auf der Stiftleiste habe ich auch hinbekommen. Der Lautsprecher
tönt bereits.

Hm, jetzt muss irgendwie ein Gehäuse her. Das soll aber auch den eigentlichen Plottereinsatz
nicht behindern. Extra Kabel zu einem Autoradio schließe ich generell mal aus. *grübel*

Eine Idee war, die für 2017 geplante und schon mal probe-gedruckte Halterung zu erweitern.
Also ein bisschen nach unten erweitern, so Laschen hinbäbbeln, ein kleines Lautsprechergehäuse
entwerfen, das Ganze zum wegklappen.

Das ist nun der erste Entwurf. Noch alles nur grob und mit der falschen Farbe gedruckt, aber die
Funktion ist schon mal da. Hier erstmal der Entwurf mit FreeCAD:

Bild

Der Clou ist die Verwendung der vorhandenen Schraubpunkte für das Gehäuse. Man muss
nur längere M3-Schrauben verwenden und schon ist alles montiert.

Hier ein Bild mit nach hinten weggeklapptem Lautsprecher. Ich wollte dass nichts übersteht
oder optisch stört. Der Plotter soll nach wie vor kompakt bleiben:

Bild

Die Schrägen vom LS-Gehäuse habe ich an die vorhandenen Entformungsschrägen vom Gehäuse
angepasst. So schmiegt sich der Lautsprecher fast ans Gehäuse an und klappert nicht herum.

Die Lamellen für den Sound-Ausgang, oder wie nennt man das? - habe ich schräg nach unten
angelegt. So könnten Schmutz und Tropfen nicht ins Gehäuse. Also, das war jedenfalls die Idee:

Bild

Bei Bedarf, zum Beispiel bei Wetterberichten, Nachrichten usw., klappt man den Lautsprecher
einfach nach vorne. Er kommt dann neben dem Display zu liegen und durch den 2 W Verstärker
kann man die Wettermeldungen wirklich gut hören:

Bild

Die Öffnung oben ist für den Infrarotsensor zur Fernbedienung vorgesehen. Für den war bisher
noch gar kein richtiger Platz geplant. Die Lösung finde ich so ganz elegant. An den Halteclips
bin ich gerade dran.

Hier nochmal zwei Bilder, ein- und ausgeklappt:

Bild

Bild

Der Plotter kann beim Starten unterschiedliche Betriebssysteme laden. Ob man jetzt Fernsehen
möchte oder einen Emulator für historische Konsolenspiele á la C64, Amiga, NES etc. spielt,
nun ist auch der Ton kein Problem mehr! :)

Man kann übrigens den DVB-T Stick auch auf UKW oder sogar die Marinefrequenzen einstellen.
Letzteres wäre vermutlich illegal. Dinge, die ich gut finde oder deren Regulierung ich nicht verstehe,
sind meistens illegal. ;)

Aber gehen tut es. Man könnte also problemlos Kanal 16 oder seinen Lieblingssender auf den
Lautsprecher legen.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » So 5. Mär 2017, 18:04

Hallo zusammen,

heute bringe ich meinem Plotter fotografieren bei.

Vielleicht hat der eine oder andere schon gesehen, dass es für den Raspberry Pi eine sehr günstige
Kamera gibt, die man direkt anstecken kann. Die Kamera hat fünf Megapixel und ein Fixfokus-
Objektiv.

Wunder darf man davon nicht erwarten aber für 30 EUR beim Conrad oder 6,70 EUR inkl. Versand (!)
bei ebay kann man ja fast nichts verkehrt machen. Es gibt die Kamera auch ohne Infrarotfilter für
Aufnahmen bei Dämmerung oder zusammen mit Infrarot-Leuchtdioden zur Überwachung im Dunkeln.

Wenn ich Landstrom hätte, würde ich die Kamera sicher auch zur Überwachung nutzen. Oder dem Raspberry
einen LTE-Stick mit zweit-SIM spendieren und eine eigene Live-Webcam betreiben. Einsatzmöglichkeiten
fallen einem bestimmt noch viele ein.

Ich habe mich dazu entschieden die Kamera erst einmal mit an meinen 3d-gedruckten Haltebügel zu
schrauben um auf Wunsch ein Foto vom Cockpit mit Hintergrund machen zu können. Natürlich ist es
kein Problem eine Serie von Bildern aufzunehmen, beispielsweise alle halbe Stunde den ganzen Tag lang.

So hätte man sicher einen ganz witzigen Rückblick über den Segeltag und könnte sich die schönsten Bilder
heraussuchen. Auch im Urlaub mit dem Boot fände ich das sehr praktisch.

Die Kamera sieht so aus:

Bild

Es gibt eine ältere Version 1.3 mit fünf Megapixeln und eine neuere Version 2 mit acht Megapixeln. Beide sind
kompatibel und man kann sich einfach die heraussuchen, deren Bilder einem besser gefallen. Im Netz finden
sich ausreichend Vergleiche und Testbilder.

Es gibt inzwischen viele spezielle Gehäuse für die Kamera und auch Kombinationen Raspberry mit Kamera.

Ich wollte eine feste Halterung am Plotter. Dazu habe ich mir ein 3d-Modell entworfen, welches sich gut
drucken lässt. Es ist sehr einfach, nicht drehbar oder wegklappbar:

Bild

Die Kameraplatine wird eingelegt und das Gehäuse mit zwei Schrauben angeschraubt. Danach kommt das
Ganze mit zwei weiteren Schrauben an den Bügel:

Bild

Für das Flachkabel habe ich einen Schlitz vorgesehen, wo es nach hinten gefädelt werden kann:
Bild

Am Raspberry wird das Kabel angesteckt, indem man den weißen Teil vom Stecker etwas anhebt und zur
Seite klappt. Nach dem Einfädeln des Kabels drückt man den weißen Teil wieder nach unten. Damit ist
die Montage bereits erledigt. Anleitungen dazu finden sich einige im Netz:

http://www.netzmafia.de/skripten/hardwa ... amera.html

Besonders elegant sieht der Aufbau zwar nicht aus aber er erfüllt seinen Zweck:

Bild

Nun muss man dem Raspberry mitteilen, dass er die Kamera verwenden soll. Dazu öffnet man das Menü
und startet die Raspberry Pi Configuration:

Bild

Bei dem Reiter 'Interfaces' klickt man auf Camera: "Enable" und bestätigt mit OK. Ab jetzt kann man die
Kamera nutzen.

Bild

Für einen ersten Test macht man sich über Menü/Zubehör/LXTerminal das Eingabefenster auf und
tippt folgendes:

raspistill -o bild.jpg

Damit macht die Kamera nach fünf Sekunden Vorschau ein Bild.

Wenn man raspistill --help eintippt, werden alle Optionen aufgelistet. Das Kameramodul kann schon
allerhand! Filmen geht natürlich auch, das Kommando dazu heißt raspivid. Hier gibt es einige
grundlegende Infos zur Verwendung:

http://www.netzmafia.de/skripten/hardwa ... amera.html

Bei gutem Licht macht die Kamera sogar ganz ordentliche Bilder. Wie gesagt, Wunder darf man
bei einer Kamera für sieben Euro natürlich nicht erwarten.

Hier ein Bild vom Kamera-Test vom Heise-Verlag (C't):

Bild

Ich habe mir die Auslösung der Kamera auf die Fernbedienung gelegt. Auf Tastendruck wird ein Bild
gemacht. Bei Interesse erkläre ich gerne, wie das funktioniert.

Viele Grüße,
Christian
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chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Fr 10. Mär 2017, 17:16

Hallo zusammen,

die Rasterkarten für OpenCPN wurden Ende Januar aktualisiert. Sie sind wie immer schlecht
auf dem OpenCPN-Server herunterladbar aber die Uni Göttingen spiegelt diese Seite regelmäßig
und daher klappt der Download problemlos:

http://ftp.gwdg.de/pub/misc/openstreetm ... ndles/kap/

Die Tage werde ich mal beschreiben, wie man das neue OpenPlotter 0.9 mit dem neuen
Bootloader Noobs aufsetzt.

Viele Grüße,
Christian
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chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 14. Mär 2017, 01:07

Hallo zusammen,

hier beschreibe ich kurz, wie man OpenPlotter 0.9 Noobs installiert.

Von der OpenPlotter Webseite http://www.sailoog.com lädt man sich die Version 0.9alpa NOOBS herunter.
Man wird auf die Seite von Megaupload weitergeleitet aber das hatte bisher bei mir und anderen Nutzern
nie Probleme gemacht. Das heruntergeladene ZIP File entpackt man erstmal, z.B. auf den Desktop.

Jetzt muss die SD-Karte formatiert werden. Dazu lädt man sich hier den SD Card Formatter herunter
und installiert das Programm:
https://www.sdcard.org/downloads/formatter_4/

Eigentlich ist es fast selbstverklärend aber hier noch einmal ausführlich beschrieben:
https://developer-blog.net/raspberry-pi ... anleitung/

Nun kopiert man den Inhalt des ZIP-Verzeichnisses auf die SD-Karte. Nach dem Auswerfen der SD-Karte
steckt man sie in den Raspberry und steckt das Stromkabel an. Ich hatte das Flachkabel für das 7 Zoll
Display abgesteckt gelassen und anstelle dessen ein HDMI-Kabel zu einem großen Monitor verwendet.
So installiert es sich doch gleich viel angenehmer.

NOOBS ist ein Konfigurationsassistent, der es einem ermöglicht, mehr als ein Betriebssystem auf der
SD-Karte zu installieren. Man kann also in Zukunft beim Starten das System auswählen, das man gerade
benötigt. Beispielsweise OpenPlotter für die Navigation, OpenElec für Multimedia und Fernsehen, Recalbox
zum Spielen oder die vollständige Raspbian Installation mit Email, Internet, OpenOffice und vielem mehr.

Beim ersten Start muss man daher auswählen, was man alles haben möchte. Ich habe mir eine 32 GB
SD-Karte zugelegt, damit ich in Zukunft keine Platzprobleme mehr bekomme. Für den Anfang habe ich
mich nur für OpenPlotter und Recalbox entschieden, weil ich das mit den Spielen auch mal probieren
wollte:

Bild

NOOBS kann über das Ethernetkabel oder WLAN ins Internet. Bei letzterem muss man natürlich mal kurz
oben im Menü das Netz auswählen und sein Passwort eingeben.

Wenn die Systeme ausgewählt sind, einfach auf Install klicken und mit Ja bestätigen:

Bild

Jetzt ist etwas Geduld gefragt. Nur OpenPlotter und Recalbox belegen 4,5 GB auf dem Stick. Aber
irgendwann sollte diese Meldung auftauchen:

Bild

Geschafft! In Zukunft wird man nach dem Einschalten nach dem gewünschten System gefragt. Wenn
man nichts eingibt, wird nach 10 Sekunden das zuletzt verwendete Betriebssystem gestartet.

Bild

Gemeinerweise steht beim 7-Zoll Display alles auf dem Kopf. Man kann das leicht ändern, indem man
beim Starten von NOOBS die Umschalt (Shift) Taste drückt. Dann kommt man wieder in die Auswahl der
Betriebssysteme und kann dort über die Schaltfläche "Einstellungen bearbeiten" einen Editor für die
Konfiguration öffnen.

Dort tippt man dann lcd_rotate=2 ein. Das hatte ich weiter vorn im Thread bereits einmal gezeigt.
Diese Änderung muss man für jedes gewählte System eintragen und dann mit Quit neu starten.

Leider kann man das für NOOBS nicht machen, die Auswahl steht also weiterhin auf dem Kopf!
Natürlich gibt es einen kleinen Trick, man nimmt die SD-Karte heraus, steckt sie wieder in den PC
und legt mit einem Texteditor eine Datei mit Namen config.txt an. In diese schreibt man einfach
lcd_rotate=2 und steckt die Karte zurück in den Raspberry. Ab jetzt ist auch NOOBS nicht mehr
kopfüber auf dem 7-Zoll Display!

OpenPlotter enthält jetzt eine Software für SDR, also Software Defined Radio. Damit kann man über
den DVB-T Stick Radio, Funk usw. abhören:

Bild

Radio konnte ich problemlos hören. Den Amateurfunkern unter euch wird das vermutlich sehr
gefallen.

RecalBox musste ich auch gleich mal probieren. Dort ist Kodi als Oberfläche für Multimedia und
Fernsehen mit installiert:

Bild

Oder wie wäre es mit ein bisschen Zocken zwischendurch?

Bild

Na dann viel Spaß beim herumspielen. :)

Viele Grüße,
Christian
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chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Mo 27. Mär 2017, 22:41

Hallo zusammen,

mir ist letztens aufgefallen, wie warm der Raspberry wird, wenn mal alles angesteckt ist und läuft.

Sollte man dem Prozessor einen Kühlkörper spendieren? Die werden bei ebay und Amazon gern
und sehr günstig angeboten. Wenn es die gibt, wird man die wohl auch brauchen, oder?

Der Befehl zur Abfrage der CPU-Temperatur ist:
vcgencmd measure_temp

Ich habe gerne T-Shirt Temperatur, daher sind bei mir gerade 23 °C im Raum. Der Plotter hat
aktuell knapp 61 °C. Dabei ist der DVB-T Stick angesteckt und meine Aufsteckplatine mit den
Spannungsreglern und der Akkuladung läuft natürlich ebenfalls und tragen zur Innentemperatur
bei.

Mein Netzteil zeigt gerade 550 mA bei 12 V an. Die sechseinhalb Watt müssen ja auch irgendwo hin.

Im Normalbetrieb wird der Plotter sicher nicht zu heiß. Angenommen wir haben eine Außentemperatur
von 40 °C, dann würden wir gute 40 - 23 = 17 + 61 = 78 °C erreichen. Das hält die CPU sicher ohne
Probleme aus.

Die fieseste Anwendung, die ich finden konnte, ist der DVB-T Stick. Startet man die SDR-Anwendung
und hört z.B. Radio, schnellt die CPU-Auslastung mal eben auf über 80 %. Sofort klettert die Temperatur
der CPU auf deutlich über 85 °C. Der Raspberry meckert dann auch schon und zeigt ein Temperatur-
symbol auf dem Display an.

Jetzt kommt der Kühlkörper. Ich habe die üblichen Kühlkörper auf CPU, GPU und noch einen Chip geklebt
und den Versuch wiederholt. Ergebnis: die Temperatur war ungefähr zwei Grad niedriger. Nur wenn man
den Aufbau komplett ohne Gehäuse testet, erreicht man etwa fünf Grad weniger.

Das kann man sich getrost schenken.

Ich hätte es ja eigentlich besser wissen müssen, mir aber trotzdem etwas mehr erhofft. Die Kühlkörper
fühlen sich 'richtig' an. Alu-Kühlrippen auf Sachen, die heiß werden - das kann nicht verkehrt sein...

Sie sind aber leider völlig sinnlos.

Ich glaube, ich lasse die Kühlkörper drauf. Sieht einfach viel cooler aus als ohne.

Viele Grüße,
Christian
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chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 13. Jun 2017, 00:26

Hallo zusammen,

gerade noch zum Saisonstart habe ich die Stromversorgungs/Sensor-Platine für OpenPlotter
überarbeitet. Rund 25 kleinere Änderungen sind damit umgesetzt.

Die wichtigsten Änderungen sind sicher das Reed-Relais zum Schalten von kleinen Verbrauchern,
der Eingang mit Optokoppler und die Klemme für externe Temperatursensoren. Zwei Platinen
habe ich aufgebaut und die meisten Funktionen auch schon getestet.

So sieht die neue Platine nun aus:
Bild

Und hier eingebaut im Gehäuse:
Bild

Einige haben bereits angefragt, ob ich nicht eine Kleinserie auflegen könnte. Wenn genügend
Interessenten zusammenkommen, etwa 12, kann man das überlegen. Für das Bestücken und Löten
im Maker-Space zahle ich nichts. Aber die Bauteile müssen auf Rollen bestellt werden, das verursacht
zusätzliche Kosten.

Wenn also Interesse besteht, bitte PN an mich.

Viele Grüße,
Christian
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Rainer BBB

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Rainer BBB » Di 13. Jun 2017, 19:02

Hi Christian,

Was sind denn die zweifelhaften Geschäftspraktiken von Navionics?
Ich bin von deren Seekarten begeistert. Die sind besser als das was auf Charteschiffen üblicherweise installiert ist .

Gruß B ack
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chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 13. Jun 2017, 21:46

Hallo Rainer,

in meinem Fall war das ein Schnäppchen von 20 EUR für Westeuropa. Leider konnte man erst nach dem Kauf
der App erfahren, dass Dänemark nicht zu Westeuropa gehört. Ich musste mir daher für den Urlaub für weitere
50 EUR die Karte für Dänemark hinzukaufen. Die App hatte in meinen Augen deutliche Mängel. (hatte ich damals
hier im Forum beschrieben)

Für die App gab es keinerlei weitere Wartung, auch die Karten wurden entgegen der Ankündigung nicht aktualisiert.
Im darauffolgenden Jahr habe ich dann feststellen müssen, dass die deutsche Nordseeküste auch nicht zu Westeuropa
gehört. Also noch einmal 50 EUR ausgegeben für den Urlaubstörn.

Auch hier keine Updates, das Material war schon beim Kauf der Karten veraltet. Dann hat Navionics die App
erneuert und die alte App war weder verfügbar, noch wurden die bezahlten Karten von der neuen App angezeigt.

Das meine ich mit zweifelhaften Geschäftspraktiken. Ich habe überhaupt kein Problem damit, für die Weiterentwicklung
der App und des Kartenmaterials etwas zu zahlen. Korrekturaufkleber für Papierkarten sind ja auch nicht kostenlos.

Es wäre auch OK gewesen, wenn die neue App nicht mehr auf dem alten Tablet funktioniert hätte, irgendwo muss man
mit alter Technik ja auch abschließen und sich auf neues konzentrieren. Eine Möglichkeit wäre ein Gutschein auf die
neuen Karten gewesen, so dass die Bestandskunden wenigstens ihr Kartenmaterial wieder in die neue App bekommen.

Aber nichts, nada. Das ist einfach nicht in Ordnung und deshalb möchte ich diese Firma auch nicht mehr unterstützen.

Aus ähnlichen Gründen werde ich auch nie wieder ein Produkt von Sony oder Samsung kaufen. Mit Acer, Benq und LG
lässt es sich auch gut auskommen. Und mit iSailor, um beim Thema zu bleiben.

Viele Grüße,
Christian
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Tobaran

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Tobaran » Di 27. Jun 2017, 15:34

Hallo Christian,

ich hab diesen Beitrag ganz normal über google gefunden mit den entsprechenden Such-Begriffen. Normal bin ich in anderen Foren unterwegs, da anderer Bootstyp.
Ich muss mal ganz herzlich Danke sagen, die wenigen Probleme, die ich hatte, konnte ich durch Deine detaillierte Beschreibung selber lösen.

Ich habe jedoch einen abweichenden Aufbau- bisher ohne Display. Als Display nutze ich (wenn ich was einrichten möchte) den Bord-TV über HDMI (immerhin ist dieser 22 Zoll groß) und zum Fahren ein Ipad mit VNC.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Lösung über den Bildschirm von Dir besser ist.... da die Ipads meines Erachtens die beste Helligkeit und Darstellung haben.
Bis vor 5 Wochen wusste ich nicht mal was ein Raspberry ist und ich war von der einfachen funktionierenden Installation extrem begeistert. Bisher nutze ich als Navigation sowohl Navionics auf dem Ipad als auch PC-Navigo auf einem Laptop.
Der Laptop hat über einen Serial-Usb Adapter von Ednet das Ais Signal vom Funkgerät eingespeist bekommen.
Das habe ich dann nur umgesteckt in den Raspberry- Schnittstelle konfiguriert, läuft.

Einiges finde ich nicht ganz optimal, aber vlt. weisst Du Lösungen dafür:

Bei den angezeigten Ais Symbolen (Schiffe) wäre es ganz toll, wenn der Name und die Geschwindigkeit direkt daneben steht, ohne das ich die Symbole erst anklicken muss. Ich fahre oft auf dem Waal/Rhein und da ist dies für mich wichtig um die Geschwindigkeit abschätzen zu können. Hast Du da eine Idee für?

Mein Hauptfahrgebiet sind die Niederlande (Binnen). Die offiziellen ENC Karten hab ich integriert, gefallen mir jedoch nicht. Dann hab ich noch einige Karten von OSM, jedoch ohne Betonnung implementiert. Die sind besser für die Umgebungsbeurteilung, aber Tonnen wären echt hilfreich.

Ich hab auf der Seite von maps.grade.de passende Karten gefunden, kann diese jedoch nicht implementieren. Ich vermute es liegt am Format. Ich weiss leider nicht, was das für ein Format ist, sollten aber eigentlich KAP Daten sein.
Du sagtest, OpenCPN kann mit vielen Karten umgehen.... hmmmm.

An Bord bei mir läuft ein alter Garmin GPS mit Nmea Ausgang. Dieser ist an das Funkgerät angeschlossen, damit dies weiss, wo es ist. Das Funkgerät gibt dann NMEA wieder aus für Ais. Ist es hier machbar, das GPS Signal direkt dem Raspberry zu geben? Sonst braucht dieser noch einen Glonax Empfänger (ist schon bestellt).
Ich würde jedoch die angedockten Geräte gern auf ein Minimum reduzieren, wenn ich kann.

Vlt hast Du ja Ideen dazu...... nette Grüße

Norbert
Zuletzt geändert von Tobaran am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 27. Jun 2017, 16:40

Hallo Norbert,

vielen Dank für die Blumen!

Bei der AIS-Darstellung kann ich Dir leider nicht helfen. Vielleicht kann sie Dir jemand im OpenCPN Forum beantworten?

Die mbtiles sind offenbar in einem SQL-Datenbankformat. Es gibt für Linux Software um diese zu
extrahieren: https://github.com/seandepagnier/landez

Wenn die Karten auf OpenSeamap bzw. OpenStreetmap basieren, müssten sie doch sehr ähnlich zu den
originalen Karten sein? Hast Du die .kap Karten dort schon einmal heruntergeladen?

So gut kenne ich mich aber nicht mit Linux aus. Ein Freund von mir ist Linux-Crack. Wenn Du nicht
weiterkommst, frage ich ihn gerne.

Das NMEA-Signal kannst Du über einen Konverter an den USB-Port vom Raspi geben. Dann hast Du allerdings
den Konverter dranstecken und zusätzlich das Kabel zu legen. Da ist ein kleiner GPS-Stick vermutlich
bequemer.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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Tobaran

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Tobaran » Mi 28. Jun 2017, 08:03

Danke für die Antwort.

Warum man das nicht als Kap baut, versteh ich nicht.

Ja, die OSM Karten benutze ich aktuell, da die ENC Karten nicht sehr gut sind. Und andere Karten von Holland Binnen hab ich leider noch nicht gefunden.

Was das GPS an geht, da benutze ich dann wohl den Glonass Empfänger. Dürfte einfacher sein, da hast Du wohl Recht.
Zuletzt geändert von Tobaran am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Mi 28. Jun 2017, 09:27

Hallo Norbert,

der kleine weiße Stick für rund 20 EUR, der auch auf der OpenPlotter-Seite verwendet wird,
funktioniert prima. Obwohl die Antenne nicht zum Himmel ausgerichtet ist.

Das GPS-Modul auf meiner eigenen HAT-Platine hat eine integrierte Antenne, die zum Himmel
ausgerichtet ist. Ob der Empfang damit besser ist, weiß ich nicht. Nach ca. 3 Minuten habe ich
die ersten Satelliten, nach fünf bis 10 Minuten ist die Anzeige bei OpenCPN komplett voll.

Ich habe gegenüber der ersten Version den Sensoren und dem GPS einen eigenen Spannungsregler
spendiert, so dass Störungen vom Raspberry nicht mehr auf der Versorgung liegen sollten. Vom
Gefühl her funktioniert nun alles besser.

Viele Grüße,
Christian
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chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » So 22. Okt 2017, 14:01

Hallo zusammen,

für meinen Sommertörn nach Schweden wollte ich unbedingt eine stabile Halterung
für meinen Plotter haben.

Das war dann auch gleich ein schönes Projekt um mich in Fusion 360, ein kostenloses,
sehr professionelles 3D Konstruktionsprogramm einzuarbeiten.

Als Vorlage habe ich meine Halterung vom letzten Jahr verwendet, die mit dem 3d-Drucker
entstanden ist. Die Idee war alles aus 1,5 mm Stahlblech zu bauen.

Hier die Konstruktion in Fusion 360:
Bild

Die Einzelteile habe ich mit dem Wasserstrahl geschnitten. Wegen der vielen Löcher
war das ganz schön teuer. Das Maker-Space berechnet pro Minute zwei EUR und ich
bin dann letztendlich 52 EUR allein für das Schneiden losgeworden.

Lasern wäre viel preiswerter gewesen. Ich hatte aber Zeitdruck, weil ja in den Urlaub
wollte. Hier einige Ansichten:
Bild

Bild

Bild

Bild

Einiges hat ganz gut funktioniert, das Wasserstrahlschneiden und die
Pulverbeschichtung sind ganz gut geworden. Die Abkantbank hatte keine
herausnehmbaren unteren Backen, so dass ich die vorgesehenen Halter für
den Lautsprecher leider nicht biegen konnte und wegschneiden musste.

Sowieso war das ganze Ding fast unbrauchbar, keine vernünftigen Anschläge,
keine Winkeleinstellungen, keine Biegetabellen oder sonstige Hilfsmittel.
Damit ist alles irgendwie ein wenig krumm geworden. Probleme hatte ich auch
mit der Erstellung der dxf-Daten, Fusion 360 konnte noch keine automatische
Blechabwicklung und ich habe das dann irgendwie von Hand hingefummelt.
Sehr ärgerlich aber was solls.

Bild

Die durch das Biegen entstandenen falschen Maße habe ich kurzerhand mit
ausgefrästen Delrin-Scheiben korrigiert. Auch wenn das Meiste nicht so toll
gelungen ist, habe ich jetzt wenigstens einen festen Halter und im Urlaub
hat das so ganz gut funktioniert.

Ich würde es so jedenfalls nicht noch einmal machen. Zu teuer, zu aufwändig
und die Hälfte der Ideen hatte nicht funktioniert. :)

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
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