Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Kreativität, How-To's und alles was den Nagel auf den Kopf trifft
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » So 22. Okt 2017, 20:29

Hallo zusammen,

AIS ist schon sehr praktisch, das würde ich auf der See nicht mehr missen wollen. Gerade beim
durchqueren von Schiffahrttrennungsgebieten ist das doch enorm Hilfreich.

Für rund 10 EUR kann man sich mit Baumarktmitteln eine einfache und robuste AIS-Antenne
selber basteln, die zusammen mit dem DVB-T Receiver für ungefähr 15 km Reichweite sorgt.

Die Bauanleitung findet sich z.B. hier:
http://muck-solutions.com/?p=1324

Ansonsten einfach nach "Flower pot antenna" googeln, es gibt verschiedene Bauanleitungen.

So sieht meine Antenne aus:
Bild

Das RG58 Kabel stammt vom Conrad Elektronik, das Rohr aus dem Baumarkt und die Stopfen
ebenfalls. Das sind Stopfen für Stuhlbeine und die passen zufällig perfekt.

Bild

Am oberen Ende habe ich einfach eine kleine Öse aus Messing eingeschraubt und das
Kabel innen daran angelötet. Dann das Kabel durch die Bohrung gezogen und die Wicklungen
angefertigt.

Bild

Die Antenne darf keinesfalls in der Nähe von Drähten oder Metallteilen kommen, dadurch
wird sie sofort verstimmt. Also nicht am Achterstag hochziehen, das ist keine gute Idee.

Ich habe sie mit dem unteren Ende an den Heckkorb gebändselt. Dieses Ende der Antenne
darf nicht nur, sondern soll sogar mit einer Metallfläche verbunden werden. Damit dient
der Korb als Fußpunkt für die Antenne:

Bild

Für meinen DVB-T Stick brauchte ich einen Adapter auf MCX. Dieser war beim Conrad
als Koax zu MCX Adapterkabel erhältlich:

https://www.conrad.de/de/antennen-ansch ... %20Results

Damit war auch der Stecker für die Antenne festgelegt: Koax-Stecker wie im Haushalt für
Radio und Fernsehen üblich. Zusätzlich habe ich mir einen Koax auf BNC Adapter gekauft.

Ebenfalls beim großen C:
https://www.conrad.de/de/bnc-adapter-bn ... 30532.html

Ich kann jetzt bei Bedarf die kleine Antenne vom Handfunkgerät einfach abstecken und die
große AIS-Antenne verwenden. Die AIS-Antenne habe ich nicht auf die AIS-Frequenz abgeglichen,
sondern auf Kanal 16. Das macht man, indem man die Anzahl der Wicklungen etwas erhöht.

Mit 15 Wicklungen liegt man bei Kanal 16, für AIS wären nach Anleitung acht Wicklungen richtig.
Ich komme damit bei AIS auf rund 15 km Reichweite. Möglicherweise wäre die Reichweite noch
höher, wenn die Antenne auch auf AIS abgestimmt wäre. Mir war Kanal 16 aber wichtiger als
eine perfekte AIS-Antenne.

Was für einen großen Unterschied so ein AIS macht, kann ich schön mit zwei Bildern belegen.
Ich bin hier zwischen Schweden und Bornholm mitten im Schiffahrttrennungsgebiet. Der Blick aus
dem Fenster zeigt: OK, alles prima, nichts in Sicht.

Bild

Auf dem AIS bekommt man fast einen Herzstillstand, rast doch so ein 150 Meter Tanker mit 12
Knoten auf mich zu. OpenCPN hat aber bereits berechnet, dass der hinter mir durchfährt und
keine Kollisionsgefahr besteht. Das wäre der Fall, wenn die beiden blauen Punkte übereinander
lägen:

Bild

Hier sieht man auch nochmal, wie das mit mehreren Schiffen aussieht:
Bild

Die SAR-Hubschrauber, einige Tonnen, Leuchttürme, Windräder und Bohrtürme haben ebenfalls
AIS. Man kann damit ganz praktisch zusätzliche Navigationspunkte schaffen. Die meisten Schiffe
haben das AIS auch im Hafen an. Damit sind die Häfen immer eindeutig erkennbar.

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
Ronny

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Ronny » Fr 17. Nov 2017, 00:25

Wie berechnet OPENCPN das? Ich hab permanent Zugriff auf AIS, leider keine aktuellen Karten für Binnen aber diese Konstellation hatte ich noch nicht. Ach ja, bei Bedarf bau ich gern einige der Antennen, vielleicht nicht unbedingt als Sperrtopf wie bei dir aber funktionierend ;)
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Fr 17. Nov 2017, 18:06

Hallo Ronny,

über AIS kommen Position, Kurs und Geschwindigkeit von den anderen Schiffen.
Das eigene GPS kennt die Position, Kurs und die eigene Geschwindigkeit.
Daraus werden die Vektoren erreichnet und angezeigt.

Was meinst Du mit Konstellation? Funktioniert bei Dir die Anzeige nicht oder meintest
Du, dass Du noch nicht in eine solche Situation gekommen bist?

Viele Grüße,
Christian
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Ronny

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Ronny » Sa 18. Nov 2017, 00:52

Ich lasse AIS meist mitlaufen um zu sehen ob im heimatlichen Binnenrevier von hinten ein Containerschiff in den Hafen geprescht kommt. Was ich wissen wollte, ist ob du eine Route geplant hast oder wie OpenCPN auf die "Route" kommt
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chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » So 19. Nov 2017, 17:01

Hallo Ronny,

ich hatte mir morgens vor dem Auslaufen überlegt, wie ich segeln müsste. Also nach den
Informationen, die ich vorliegen habe wie Windvorhersage, Strömungsvorhersage und wie
ich am besten das Schiffahrtstrennungsgebiet durchfahre.

In der Ostsee gibt es auch einige gesperrte Bereiche, Windparks, Schießbereiche usw.
Da ist es ganz gut, wenn man vorher ganz grob die Strecke in OpenCPN einzeichnet.
Die blaue Linie auf dem Foto müsste die angedachte Strecke sein.

Weil ich den Wind ungünstig gegen mich hatte, konnte ich das nicht ganz einhalten. Ich konnte
dann doch das Schiffahrtsgebiet im 90" Winkel durchqueren, weil es zufällig an der Stelle
einen Knick nach Süden machte.

Ich finde es ganz hilfreich, wenn ich mir vorher den ungefähren Kurs einzeichne wenn ich
in unbekanntem Gewässer unterwegs bin. Gerade in den Schären versieht man sich ganz
schnell mal und biegt falsch ab. ;)

Viele Grüße,
Christian
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rbkfuchs

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von rbkfuchs » Mi 20. Dez 2017, 19:14

spannend wäre ja über die Schnittstelle entsprechende Sensoren (z.B. von Arduino) auszulesen und zur Anzeige zu bringen
Luftdruck
Neigungswinkel
ferner liesse sich über die Schnittstelle auf den NMEA-Bus zugreifen und die Daten anzapfen (z.B. Logge)
somit könnte man (entsprechenden sportlichen Ehrgeiz vorausgesetzt) selbst sein Gebiet vermessen

so long ...
Norbert
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Do 21. Dez 2017, 18:19

Hallo Norbert,

dass ich das noch nicht gemacht habe, liegt zweifellos nur daran, dass ich keine entsprechenden
Geber habe. Ansonsten wird bei OpenPlotter bereits Luftdruck, Luftfeuchte, Kompass, Neigung usw.
ausgelesen und mittels Signal-K über TCP/IP zur Verfügung gestellt.

Mein Raspberry-HAT hat diese Sensoren verbaut, Du kannst sie aber auch einzeln z.B. bei Adafruit
oder aus China kaufen und verdrahten.

Bei OP 0.10 brauchst Du nur den Link im Signal-K Reiter anklicken und es öffnet sich der Browser
mit den Instrumenten. NMEA 0183 über einen entsprechenden Dongle am USB-Port anzuschließen
ist sicher kein großes Problem.

Man kann auch beim Raspberry mehrere Screens wie beim PC einrichten und beispielsweise den
Browser mit den Instrumenten auf einem Screen darstellen und OpenCPN mit der Seekarte auf dem
zweiten Screen und dann z.B. per Fernbedienung hin- und herschalten.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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rbkfuchs

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von rbkfuchs » Do 21. Dez 2017, 18:26

Hallo Christian

die Sensoren kann man ja über GPIO anschliessen/auslesen, gibs als Breakouts für kleines Geld
mit NMEA per USB werde ich mal in den kommenden Tagen schauen

Lötkolben ist bestellt

hast die nen Tipp für ein Anometer (Windex)? wenn man die Daten hätte liesse sich der Kurs berechnen
(naja, teilweise, Strömung wäre nicht berücksichtigt)

noch ein Tipp:
wer das Display sparen will, kann auch ein WLAN-Dongle für kleines Geld am PI anschliessen und per VNC auf Handy oder Tablet streamen.

VG
Norbert
Zuletzt geändert von rbkfuchs am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
rbkfuchs

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von rbkfuchs » Sa 23. Dez 2017, 18:21

Hallo

habt ihr bei OpenCPN schon probiert, ob sich die Rasterkarten der kommerziellen Anbieter (z.B. NV Charts) darstellen lassen?
wenn ja, wie geht das ?

VG
Norbert
Zuletzt geändert von rbkfuchs am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Mo 25. Dez 2017, 18:21

Hallo Norbert,

der Raspberry 3 hat WLAN und BT bereits an Bord. Wenn Du Dich für eine Lösung ohne Display entscheidest,
solltest Du Dir auch mal avnav vom Andreas ansehen:

http://www.wellenvogel.de/software/avnav/index.php

Auf der Wellenvogel-Webseite findest Du auch die sogenannten Sourcen für Mobac, aka mobile Atlas Creator.
Du kannst quasi alle Karten, die Du Dir im Web ansehen kannst, mittels Mobac als Rasterkarten herunterladen.
Sie sind dann auch schon georeferenziert, man muss also nichts nacharbeiten.

Ich hatte mir für meinen Schweden-Törn dieses Jahr die entsprechenden Kartenausschnitte von NV und Eniro
heruntergeladen. Das geht ebenso für die Navionics-Karten.

Die Beschreibung auf Andreas Webseite gilt allerdings nur für seine Software. Die Konvertierung der Karten für
OpenCPN funktioniert ein wenig anders. Das ist hier ganz gut beschrieben:

http://boote-wassersport-forum.de/showt ... ware-Tipps

Du musst runterscrollen bis zum Thema "Konvertierung offener Kartenformate" und der Anleitung folgen. Die erste
Einrichtung dauert sicherlich eine halbe Stunde, ab da ist es aber nur noch Drag & Drop. Ein bisschen was darf man schon
selber machen, wenn man kostenlose Karten haben möchte. :)

Die Karten, die man sich aus dem Web herunterlädt, sind immer Rasterkarten. Zoom-Level 0 ist quasi die ganze Erdscheibe
in 256x256 Pixel dargestellt. Zoom 1 doppelt so groß, also vierfache Auflösung und so weiter. Zoom 19 sind dann schon
Hafenpläne. Den Maßstab findest Du hier erklärt und Du benötigst diese auch für die Konvertierung:

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Zoom_levels

Du kannst Dir auch topographische Karten oder Openstreetmap und sogar Satellitenbilder von Google herunterladen.
Bei OpenCPN kannst Du diese Kartensätze dann bei Bedarf aktivieren und hast zusätzliche Informationen, die Dir die
Seekarte nicht hergibt. Also beispielsweise die Vegetation am geplanten Ankerplatz, mögliche Parkplätze, Badestrände,
Infrastruktur usw.

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Mo 25. Dez 2017, 23:08

Hallo zusammen,

seit Anfang 2017 das Raspberry Compute Modul vorgestellt wurde, lässt mich der Gedanke an einen
Plotter nach meinen eigenen Vorstellungen nicht los.

Zunächst einmal, was zum Teufel ist ein Compute-Modul? Das ist der Raspberry 3 komplett ohne jegliche
Stecker, Stromversorgung, Ethernet-Controller usw. und kommt in einem Format daher, welches zu den Sockeln
der 200poligen Speichermodule passt.

Hier ein Foto meines Moduls im Vergleich zum herkömmlichen Raspberry:

Bild

Man sieht wohl recht deutlich, dass man erheblich Platz spart, vor allem in der Höhe. Der längliche Stecker
ist bereits passend für die Kontakte vom Compute-Modul, der kleine ist der Sockel für die SD-Karte.

Das originale 7"-Display hat 800 x 480 Pixel Auflösung. Man kommt jetzt schon leicht an die Grenzen, weil man bei OpenCPN
nicht alle Menüpunkte sehen kann und teilweise blind tippen muss. Generell wären mehr Informationen wie Geschwindigkeit,
Kurs usw. ganz schön, ohne die Karte massiv zu überdecken.

Es muss also ein größeres Display her! Und da fangen auch schon die Probleme an. Die Raspberry Foundation bietet kein
größeres Display an. Es gibt also nur proprietäre Lösungen von Fremdherstellern, die alle auf HDMI basieren. Ich habe es also
immer mit einem HDMI-Kabel zu tun, irgendwelchen Adapterplatinen und externen Stromversorgungen.

*ächz* wie soll man sowas denn wasserdicht kriegen? Wenn man denn überhaupt ein passendes Gehäuse findet...

Also selbermachen. Das ist der Plan: 10" LCD kaufen, LCD-Treiberchip gemeinsam mit dem Raspberry Compute-Modul auf eine
Platine bringen, meine HAT Platine ebenfalls mit integrieren und alles überflüssige weglassen.

NMEA 0183 und 2000 müssen mit drauf, AIS ebenfalls. Die Infrarot-Fernbedienung möchte ich auf keinen Fall missen. Auf so einen
dämlichen Touchscreen kann ich gut verzichten. Das LCD nehme ich für die ersten Gehversuche vom Conrad, später kommt
ein LCD mit 1000 Candela rein. Das Gehäuse wird aus zwei Kunststoffplatten gefräst und mittels Dichtschnur und Schrauben
zusammengebäbbelt.

Kann das funktionieren? Was meint ihr?

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
Ronny

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Ronny » Di 26. Dez 2017, 21:53

Ich mag im Moment der Spielverderber sein aber mich wurmt eine Sache, die man bestimmt beheben kann.
Ich muss dieses Frühjahr alles neue machen, vom Deck über Rumpf bis Elektrik.
Jetzt stehe ich vor der Entscheidung, was mit OpenCPN oder Navionics zu machen.
AIS ist mir wichtig aber ich will auch die Binnenreviere haben.
Bei Navionics kann ich mein Echolot über WLAN einbinden (http://www.sonarphone.mobi/navionics) allerdings habe ich ein Echo auch als Display.
Nun fahre ich 99,9 % Binnen und bräuchte dafür Karten. Auf dem Rhein mit einer N22 ist Selbstmord, deswegen die Altrheinarme und dafür gibt es keine Karten.
Kann hier vielleicht mal jemand Idiotensicher erklären, wie ich an KAP Dateien komme? Ozi Explorer (im Moment als Demo/Trial) sind mir sehr suspekt, ich würde gern eine "Nachbausichere" Lösung haben. Es gibt doch bestimmt noch andere, die Karten brauche, wie Bodensee, Brombachsee usw ...

Ich will ein 7" Display neben dem Durchgang für das Schwert verbauen, Bilder kommen wenn es klappt. Dann auch wie ich AIS per WiFi auf das Display bekomme (Raspi wird extern verbaut).
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 26. Dez 2017, 23:00

Hallo Ronny,

Altrhein gibts ja eine ganze Menge:

http://rhein-neckar-wiki.de/Altrhein

Welche Gegend schwebt Dir denn genau vor? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es überhaupt kein
Kartenmaterial gibt. OpenStreetmap hat sehr gute Wander- und Fahrradkarten, OpenSeamap hat
im Altrhein Häfen und Seezeichen und auch Navionics hat - wenn auch dürftige - Informationen.

Google Earth wäre auch eine gute Quelle für Kartenmaterial. Georeferenzieren dürfte kein Problem
sein, da die Position vom Mauszeiger als Koordinate angezeigt wird. Außerdem kursieren im Netz die
notwendigen Sourcen für Mobac und man kann sich die Daten direkt herunterladen.

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Di 26. Dez 2017, 23:22

Hallo zusammen,

die Google-Earth Daten bekommt man folgendermaßen in Mobac eingebunden.
Diesen Text hier kopieren und in eine Textdatei z.B. unter google.xml speichern:

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" standalone="yes"?>
<customMultiLayerMapSource>
<name>Google-hybridni-256</name>
<tileType>jpg</tileType>
<layers>
<customMapSource>
<name>Google-satelite-256</name>
<minZoom>0</minZoom>
<maxZoom>19</maxZoom>
<tileType>jpg</tileType>
<tileUpdate>None</tileUpdate>
<url>http://mt{$serverpart}.google.com/vt/lyrs=s&x={$x}&y={$y}&z={$z}&scale=1</url>
<serverParts>0 1 2 3</serverParts>
<backgroundColor>#000000</backgroundColor>
</customMapSource>
<customMapSource>
<name>Google-hybrid-256</name>
<minZoom>0</minZoom>
<maxZoom>19</maxZoom>
<tileType>png</tileType>
<tileUpdate>None</tileUpdate>
<url>http://mt{$serverpart}.google.com/vt/lyrs=h&x={$x}&y={$y}&z={$z}&scale=1</url>
<serverParts>0 1 2 3</serverParts>
</customMapSource>
</layers>
</customMultiLayerMapSource>

Die Textdatei dann in den Ordner "mapsources" von Mobac kopieren. Nach einem Neustart
von Mobac steht die Kartenquelle dann zur Verfügung.

Man kann sich die gleichen Kartenausschnitte von Google und z.B. OpenStreetmaps speichern
und dann im Plotter hin- und herschalten. Ich denke, das ist für eine Navigation Binnen vollkommen
ausreichend.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Ronny

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Ronny » Do 28. Dez 2017, 11:01

chrhartz hat geschrieben:
Welche Gegend schwebt Dir denn genau vor? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es überhaupt kein
Kartenmaterial gibt.
Mein "Heimatrevier" ist hier: https://goo.gl/QNCKo9
Die Einfahrt ist noch auf der Karte, dann aber hört es auf und ich fahr durch die Wüste (gelbe Fläche).
Mobac schau ich mir mal an, das kannte ich zwar schon aber war mir nicht so auf dem Schirm.

Gruß,

Ronny
Zuletzt geändert von Ronny am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
rbkfuchs

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von rbkfuchs » Di 27. Mär 2018, 18:43

Hallo

weg Interesse hat, kann sich hier das MagPi Magazin No. 30 https://www.raspberrypi.org/magpi-issues/MagPi30.pdf herunterladen

Frage: bin auf der Suche nach Infos wie ich
- mein Garmin GPSmap 64s per Bluetooth mit dem Pi / Zero koppeln und GPS-Daten übertragen kann
alternativ
- wie ich vom iCom M330GE die Daten per NMEA aufs PI/Zero bekomme, ohne ein teures NMEA-Interface zu kaufen

vlt. hat jemand einen Tipp ?

Viel Spass
Zuletzt geändert von rbkfuchs am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
THM

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von THM » So 1. Apr 2018, 20:38

Hallo,

hier meine Gehäuselösung ohne 3D-Printer - damit fällt es mir leichter, das 150 € Limit aus dem Thread-Titel einzuhalten :D . Ich sehe das Ganze erst mal als Prototyp und möchte sehen, wie es sich auf dem Wasser bewährt. Dann gibt es ggf. ein professionelleres Gehäuse. Für das verwendete 10"-Touch-Display hatte ich ansonsten kein geeignetes Gehäuse gefunden.
Bild
Bild
Bild
Bild
Es handelt sich um eine Frischhaltebox aus der Haushaltswarenabteilung. Hat mich knapp 10 € gekostet. 8)

Die Schnittkanten vom Deckel werde ich noch etwas nachbearbeiten und ggf. noch ein Dichtband zwischen Display und Deckel einkleben.

Gruß
Thomas
Zuletzt geändert von THM am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Fr 6. Apr 2018, 10:19

Hallo Thomas,

das sieht vielversprechend aus!

Wo hast Du die Box denn gekauft? Ist die ggf. in ganz Deutschland zu haben?

Der Wulst etwas außerhalb vom Display-Ausschnitt schreit ja förmlich danach
eine gelaserte Plexiglasplatte einzulegen. Könntest Du die Maße bitte mal abnehmen?

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
THM

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von THM » Fr 6. Apr 2018, 20:00

Hallo Christian,

das ist eine rechteckige Frischhaltedose Flexi (Curver) Ean: 3253920392008 Asin: B00INT9GK0. Die sollte es in jeder gut sortierten Haushaltswarenabteilung geben. Ich hatte die im Doit-Baumarkt in Landsberg gefunden. Die Maße (zu den Wulstkanten) sind ca. 253 mm x 153 mm an den Ecken gemessen; da der Wulst etwas nach außen gebogen ist, kannst Du in der Mitte jeweils noch 2 mm draufrechnen. Eine Plexiglasplatte kommt bei mir aber nicht drauf, da es ja ein Touch-Screen ist - sonst hätte es sich ja ausgetoucht :shock: . Die Display-Helligkeit ist vermutlich für das Cockpit nicht ausreichend, also bleibt das Ding voraussichtlich unter Deck.

Vorhin hat der Postbote den USB-Seriell-Adapter gebracht und ich werde den morgen mal per NMEA mit meinem neuen Pinnenpiloten und dem Funkgerät (GPS und DSC) verkabeln. Das GPS vom Funkgerät hat mich beeindruckt, da es mit der internen Antenne im Salon und durch das Scheunendach relativ schnell einen Fix bekommen hat.

Gruß
Thomas
Zuletzt geändert von THM am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
ritzi

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von ritzi » Mi 23. Mai 2018, 16:31

Hallo zusammen!

Hoppla! Das Forum wird eingestellt! :(
Danke an dieser Stelle, für die genialen Beiträge etc. hier drin.
Christian (chrhartz), wohin ziehst Du mit den Beiträgen zum Raspi-OP? boote-forum.de?
Ich will deine Beiträge nicht aus den Augen verlieren!

Grüsse vom Hochrhein,
Christoph
Zuletzt geändert von ritzi am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Do 24. Mai 2018, 11:59

Hallo Christoph,

wir bekommen dem Forum sicher wieder Leben eingehaucht. Es haben sich ja bereits
einige gemeldet, die das übernehmen würden.

Im Segeln-Forum schreibe ich sehr ungern weil die Anzahl Buchstaben limitiert ist.
Längere Beschreibungen muss man immer auf mehrere postings verteilen.
Ich finde das sehr ärgerlich. Im Boote-Forum ist das recht ähnlich.

Die Beiträge rutschen auch sehr schnell nach hinten, weil es so viele gibt.
Es wäre sehr schön, wenn es mehrere Unterforen gäbe aber da sind die Moderatoren
offenbar hartnäckig dagegen.

Ich muss dann meine eigenen Beiträge morgen mal irgendwie retten, nur für alle Fälle. :(

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von chrhartz » Do 24. Mai 2018, 11:59

Hallo Christoph,

wir bekommen dem Forum sicher wieder Leben eingehaucht. Es haben sich ja bereits
einige gemeldet, die das übernehmen würden.

Im Segeln-Forum schreibe ich sehr ungern weil die Anzahl Buchstaben limitiert ist.
Längere Beschreibungen muss man immer auf mehrere postings verteilen.
Ich finde das sehr ärgerlich. Im Boote-Forum ist das recht ähnlich.

Die Beiträge rutschen auch sehr schnell nach hinten, weil es so viele gibt.
Es wäre sehr schön, wenn es mehrere Unterforen gäbe aber da sind die Moderatoren
offenbar hartnäckig dagegen.

Ich muss dann meine eigenen Beiträge morgen mal irgendwie retten, nur für alle Fälle. :(

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von Apachenpub » Do 21. Jun 2018, 13:17

Hi Christian,

nur kurz: Schön, dass es hier weiter geht. habe gerade alle Hardware zusammen und kaufe jetzt noch die Curver-Box.

cheers.

ekki
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Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von THM » Do 21. Jun 2018, 16:17

Hallo ekki,

die von mir verwendete Curver-Box passt zu einem 10"-Display, wenn Du das originale Raspi-Display verwendest mit 7" ist die Box zu groß.

Gruß
Thomas
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Re: Kartenplotter mit Raspberry Pi für 150 EUR

Beitrag von THM » Di 26. Jun 2018, 21:04

Ich hatte mit Christians HAT in Verbindung mit meinem 10"-Display Empfangsprobleme beim GPS. Deshalb war ich schon drauf und dran den Pi mit samt HAT in ein separates Gehäuse zu verbannen. Jetzt habe ich zwischen Display und Pi eine Alu-Folie eingezogen und beides wieder in die Curver-Box gestopft. Dadurch hat sich der GPS-Empfang erheblich verbessert - es ist zwar noch Luft nach oben, aber auf dem Boot reicht es mir jetzt. Das Display bzw. die Ansteuerung scheint eine ziemliche HF-Seuche zu sein.

Gruß
Thomas
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