E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

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chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Fr 9. Feb 2018, 01:13

Hallo zusammen,

inzwischen ist der störende Dom entfernt. Dank an Jochen für den Senker! :)

Aktuell bin ich dabei, die notwendigen Befestigungsteile zu entwerfen. Die werden zuerst mit dem
3d-Drucker gedruckt, angepasst und später dann aus Alu gefräst.

Wenn ich schon mal dran bin und der Motor im Arbeitszimmer steht, möchte ich alle Dinge ändern,
die mich so stören.

Für den Starter würde ich eine Motorradbatterie beschaffen. Die sollte eigentlich ausreichen.
Natürlich muss die nachgeladen werden, idealerweise natürlich vom Motor, denn der hat eine
Ladespule.

Ein Laderegler fehlt noch. Außerdem wird im Leerlauf nicht ausreichend Spannung erzeugt, um die
Batterie nachladen zu können. Das schreit ja förmlich nach einem Schaltregler, der die Spannung
soweit hochsetzt, dass die Batterie immer geladen und die maximale Ladespannung eingehalten wird.

Hm, wenn man sowieso eine kleine Platine machen muss und die Wechselspannung vom Generator
im Zugriff hat, warum dann nicht gleich die Drehzahl messen und den Leerlauf regeln? Der kotzt mich
schon immer an, entweder geht der Motor aus oder der Leerlauf ist viel zu hoch, wenn der Motor
warm ist. Oder der Motor geht aus, wenn man das Gas abrupt wegnimmt oder wenn man den Gang
einlegt und der Motor kalt ist. Oder, oder, oder.

Der Motor darf niemals ausgehen, wenn man nicht selber die Zündung unterbricht. Punkt.

Man könnte doch den sowieso nutzlosen Choke rauswerfen und mit einem Modellbau-Servo sowohl
beim Starten etwas mehr Gas geben als auch den Leerlauf regeln?

*grübel*, da muss ich mal drüber nachdenken. Der Deckel hat ja jetzt ein ungenutztes Loch, das würde
sich ja fast für ein Display für Strom, Spannung, Drehzahl und Betriebsstunden eignen... ;)

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
KAROCLUB

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von KAROCLUB » Fr 9. Feb 2018, 12:25

nimm zB vom Conrad die geschlossenen Bleiakkus! die bewähren sich bei mir schon lange bei den Veteranen, sind auslaufsicher und haben viel geringere Selbstentladung
verwende ich auch auf den kleinen Sprudlern bei der Jolle
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Grund: 24
chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Sa 10. Feb 2018, 12:50

Hallo Wilhelm,

mein Motor ist 18 Jahre alt und läuft noch immer einwandfrei. Aber es ist genau so, wie Du auch feststellst, man kann den Leerlauf nur
einstellen, wenn er warm ist. Wenn er kalt ist, geht er im Leerlauf aus. Der Choke macht genau das gleiche wie der Gasgriff an der Pinne,
der Stellbereich am Vergaser ist bei beiden exakt gleich. Damit ist der Choke redundant und fliegt bei mir raus.

In das Loch vom Choke passt perfekt der Snap-In Taster vom Conrad. Der wird in Zukunft zum Starten und zum Umschalten der Anzeige
genutzt. Das Loch in der Hutze wird von einer Plexiglas-Scheibe abgedeckt. Dahinter soll dann eine vierstellige LED-Matrixanzeige sitzen,
die Drehzahl, Ladespannung, Ladestrom und evtl. auch Betriebsstunden anzeigt.

Ich bin nur am überlegen, ob ich die Steuerung mit einem Bluetooth-Modul oder einem PIC-Mikropcontroller mache. Das BT-Modul hätte
den Vorteil, dass ich mir recht einfach einen MOB-Switch einbauen könnte wenn das Signal abreißt. Gas geben wäre natürlich auch kein
Problem.

Zufällig habe ich gerade sowas für einen Kunden und sein elektrisches Surfboard entwickelt, auf der ISPO haben wir dafür sogar den
Gold Award bekommen. :)

Viele Grüße,
Christian
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chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Sa 10. Feb 2018, 22:19

Hallo Wilhelm,

hm, so kannte ich das bei meinem alten Golf auch. Ich muss den Vergaser mal aufschrauben und nachsehen.
Reinigen wollte ich ihn ja sowieso. Wenn der Hebel, der das Gas aufdreht, intern auch noch eine Klappe
verstellt, muss ich den Choke natürlich wieder einbauen. Da war ich vielleicht ein wenig voreilig!

Viele Grüße,
Christian
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chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Di 27. Feb 2018, 13:45

Hallo zusammen,

weil ja noch genügend Zeit bis zum Einwassern ist, habe ich mir Zeit gelassen und die Haltewinkel
so gemacht, wie ich sie mir vorgestellt hatte.

Wilhelm wird sicher bestätigen, dass der Einbau gar nicht so einfach ist, weil der Starter mit mindestens
zwei Befestigungspunkten an den Motor muss. Da ich überhaupt keine Lust hatte, den Motor zum Maker-
Space in die Metallwerkstatt zu schleppen und mühselig mittels sägen, bohren, biegen, abkanten und
schleifen die Befestigungsteile anzufertigen, musste mal wieder der 3d-Drucker herhalten.

Die Idee war die Teile erst zu drucken, durch Einbau immer wieder anzupassen und wenn Form und Maße
fix sind, aus Alu zu fräsen. So wie es im Augenblick aussieht, sind selbst die mit dem Filamentdrucker
aus ABS gedruckten Teile bereits stabil genug! Ich werde sie auf jeden Fall noch mal im Maker-Space
aus PA12 sintern lassen und als Ersatz im Werkzeugkasten dabeihaben aber erstmal bleibt es so.

Hier der Entwurf im CAD:

Halter rechts
Bild

Halter links
Bild

Das interessante beim 3d-Druck ist natürlich, dass man bei Winkeln, Langlöchern, Senkungen usw.
absolut frei ist und sich sehr leicht schrittweise der Einbausituation annähern kann.

Hier ein paar Bilder vom Starter mit den Befestigungsteilen und Schrauben:
Bild

Bild

Bild

Aber erstmal zu den notwendigen Modifikationen am Starter und am Motor. Beim Starter muss man
lediglich die Kunststoffkappe abziehen. Dadurch gewinnt man rund sieben Millimeter Platz. Im Motor muss
man einen der zwei Gummi-Nippel von der Pinnen-Lagerung kürzen. Ich hatte vorher den Alu-Dom entfernt -
das kann man sich wohl sparen:

Bild

Knapp, aber passt perfekt:

Bild

Hier ein Blick auf den rechten Halter. Der ist mit einer M6 Senkkopfschraube am Motor befestigt. Das 3d-Teil
hat eine Aussparung in der Form des Domes am Motor. Damit kann sich das Teil nicht verdrehen. Der Starter
wird mit einer M6 x 25 Schraube und selbstsicherner Schraube befestigt:

Bild

Bild

Den Winkel und die Bohrungen habe ich mehrmals anpassen müssen, damit das Ritzel auch wirklich satt
in die Schwungscheibe greift und alles schön fluchtet:

Bild

Bild

Bild

Der Halter auf der linken Seite gleicht einiges an Höhe aus und sitzt ebenfalls an dem Befestigungsdom
vom Seilzugstarter. Das Langloch vom Starter habe ich im 3d-Teil gut genutzt und damit alles gegen
Verdrehung gesichert. Festgeschraubt wird mit M6 x 25 und selbstsichernder Mutter:

Bild

Wenn die gestern gekaufte 12 Ah Motorradbatterie geladen ist, geht es mit dem elektrischen Teil
weiter. Soviel vorab, der Starter dreht den Motor problemlos durch. Aber richtig starten und testen
will ich erst mit Wasser und wenn ein Startrelais vorhanden ist.

Viele Grüße,
Christian
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Grund: 24
Kaie

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von Kaie » Di 27. Feb 2018, 16:55

Servus Christian,
ich bin sehr begeistert!
Du kannst was :!:
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Grund: 24
chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Sa 3. Mär 2018, 21:04

Hallo zusammen,

kleines Update zum Starter-Relais. Ich habe ein 30 A Kfz.-Relais beim Conrad gekauft
und mein Sortiment an Ringkabelschuhen und Flachsteckern erweitert.

Für mich gehört das Relais in die Nähe des Starters und die Anschlüsse sollten gut
zugänglich sein. Nach ein wenig herumprobieren hat sich der dritte, aktuell noch
ungenutzte Befestigungspunkt des Starters als ideal herausgestellt.

Dafür habe ich mal wieder ein genau passendes 3d-Teil entworfen und gedruckt:

Bild

Das Relais ist gegen Verdrehen gesichert und wird an der Lasche vom Starter angeschraubt:

Bild

Die Anschlüsse vom Starter sind recht knapp dimensioniert. Das Relais ist nun so nah
angebaut, dass der Plus-Anschluss nicht verlängert werden muss, sondern mit dem
Flachstecker direkt passt:

Bild

Die nächste Baustelle wird die Verkabelung Starter, Batterie, Lichtspule und Elektronik.

Unter der Schraube in der Mitte sieht man einen ovalen Ausschnitt mit einem Hohlraum
dahinter. Dort ist ein Zugang nach außen und ideal für die Kabel zur Batterie. Viel Platz,
aber da müssen 2 x 6 mm² sicher befestigt werden. Nur wie?

Außerdem müssen die 12 V und die Masse verzweigt werden; Starter, Lichtspule usw.
müssen ja sauber angeschlossen werden. Hm, mal überlegen.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Sa 3. Mär 2018, 21:54

Hallo Wilhelm,

Du hast meine Gedanken schon vorweggenommen. :)

Ob am Motor ein Schwänzchen bleibt, weil Bordnah getrennt wird oder ob man
direkt am Motor trennt, das ist mir völlig egal. Ich hatte an Anderson Power-Stecker
gedacht, die sind beim Conrad im Laden vorrätig.

Ich möchte gerne die Ladespule verwenden und habe deshalb das Relais ganz nah
am Starter untergebracht, damit ich die Anschlüsse zur Batterie auch zur Ladung
nutzen kann.

Jetzt muss natürlich eine art Verteilung her. Im Moment liebäugel ich mit Flachsteckern
mit Zweitanschluss, das scheint mir das Einfachste zu sein.

Ob das 30 A Relais lange durchhält? Mir erscheint es gut dimensioniert, ich hatte mit
einer 16 A Haushaltssicherung als Schalter getestet und die blieb meistens "drin".

Also wird der Starter-Strom wohl zwischen 10 und 20 A liegen, schätze ich. Eine
Widerstands-Kondensator Kombination zur Funkenlöschung könnte man ja leicht
anbringen.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Mo 5. Mär 2018, 21:46

Hallo zusammen,

inzwischen habe ich eine schöne Lösung für die Anschlusskabel gefunden.
Erwartungsgemäß musste mal wieder ein 3d-Teil entworfen und gedruckt werden. ;)

Eine sowieso vorhandene Öffnung und der vordere, ehemalige Befestungspunkt für den
Seilzugstarter lagen einfach zu verlockend, um nicht genutzt zu werden.

Hier erstmal das 3d-Modell:

Bild

Eigentlich nur eine Platte mit drei Löchern und zusätzlichem Rand, der ein wenig
mehr Stabilität und Formschluss verschaffen soll.

Auf der einen Seite hängen die Anschlusskabel mit 6 mm² nach unten, auf der anderen
Seite habe ich ausreichend Platz und Stabilität für die Anschlüsse zum Starter und
eventuelle weitere Ringkabelschuhe:

Bild

Bild

Die Kabel werden zum Einbau durch den Schacht gefädelt:

Bild

So sieht das Ganze dann anschlussbereit aus. Das ist doch wirklich schön übersichtlich
und aufgeräumt und man kommt im Notfall schnell dran:

Bild

Der Masse-Anschluss vom Starter ließ sich gerade so eben anschließen, ohne dass ich ihn
verlängern musste. Für den 12 V Anschluss zum Relais war nur ein ganz kurzes Stück 4 mm²
Litze notwendig:

Bild

Als nächstes muss ein Taster eingebaut werden, der das Relais betätigt. Zufällig habe ich
gerade eben einen Blindstopfen unter der Zündungs-Anzeige entdeckt - den habe ich nie
als Stopfen wahrgenommen. Das muss ich mir doch mal genauer ansehen... :)

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
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chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Mi 7. Mär 2018, 17:50

Hallo zusammen,

heute sind Taster und Display gekommen. Hier ein Bild von den Teilen:

Bild

Der Taster hat einen Einbaudurchmesser von 13.5 mm und die Best.-Nr. 12 G 1930
bei Bürklin Elektronik. Weil sich beim Herausziehen des Blindstopfens das Beschriftungsblech
ebenfalls gelöst hatte und die Öffnung genau 16 mm wie der Kragen des Tasters hat,
hielt das Blech nicht mehr und stand ab.

Ich habe kurzerhand einen kleinen Plastik-Ring gedruckt, jetzt hält der Taster
eben das Blech unten. Sieht man fast gar nicht... ;)

Bild

Jetzt, wo ich so einen schönen Platz für den Startknopf gefunden habe, wird der
Choke natürlich wieder gut abgeschmiert und eingebaut.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Mo 12. Mär 2018, 14:14

Hallo zusammen,

dieses Wochenende habe ich mich um das Loch im Motordeckel gekümmert,
das durch den fehlenden Seilzustarter verblieben ist:

Bild

EPDM-Schaum habe ich noch liegen, eine grüne Acrylscheibe 3 mm habe ich als Rest
beim Hoffmann Kunststoffe gefunden. Den Einbaurahmen drucke ich aus ABS, vielleicht
hält das ja die Belastung aus? Wir werden sehen.

Hier die einzelnen Teile, die ich entworfen habe, man kann den Zusammenbau schon
ganz gut erkennen:

Bild

Hier die Teile fertig gelasert und gedruckt:

Bild

Den Rahmen außen habe ich einmal mit mattschwarzem Tamiya Modellbaulack als UV
Schutz besprüht:

Bild

Naja, das Loch ist zu, einen Preis für den schönsten Motordeckel gewinnt der aber nicht
mehr. Ich werde mal probieren, einen ähnlichen Silberton zu finden und die abgeblätterten
Stellen verschönern.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
chrhartz

Re: E-Starter bei kleinen Motoren nachrüsten?

Beitrag von chrhartz » Do 12. Apr 2018, 13:07

Hallo zusammen,

inzwischen habe ich einen Platz für das Standgas-Servo gefunden, eine Halterung dafür gedruckt
und eine kleine Zugstange für den Gashebel entworfen:

Bild

Bild

Keine Ahnung ob das funktioniert. Am ehesten wird es am Servo scheitern, die sind meistens mit
einem Poti aufgebaut und da passt evtl. die Hysterese der Elektronik nicht mit der gewünschten
Auflösung zusammen.

Zumindest sollte man einige Positionen entsprechend der Motortemperatur anfahren können, dann muss
das Servo nicht ständig nachregeln.

Der Start-Taster geht nicht auf das Starter-Relais sondern teilt dem Controller mit, dass er den Motor
starten soll. Der schaltet den Lüfter für die Zuluft ein, gibt über das Servo ein bisschen Gas und schaltet
den Starter ein. Sobald der Motor hochdreht, wird der Starter abgeschaltet und auf die Leerlaufdrehzahl
zurückgeregelt. Der Taster dient ab dann zum Umschalten der Anzeige (Drehzahl, Temperatur, Ladestrom
und -Spannung).

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chrhartz am Do 1. Jan 1970, 01:00, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: 24
Antworten