Traveller

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Seglersepp

Traveller

Beitrag von Seglersepp » Do 3. Nov 2016, 18:45

Hallo!
Für interessierte und unentschlossene zeige ich hier mein seit zwei Jahren erprobtes Travellersystem.
Es ist einfach nachzurüsten und funktioniert wirklich sehr gut.

http://www.bilder-hochladen.net/files/t ... b-c439.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/files/t ... a-8660.jpg
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Hans-Dieter

Re: Traveller

Beitrag von Hans-Dieter » Do 3. Nov 2016, 22:15

Hi Sepp,
noch kleiner gehen die Bilder nicht? :mrgreen:
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Seglersepp

Re: Traveller

Beitrag von Seglersepp » Fr 4. Nov 2016, 18:03

Hallo Hans Dieter,
ja ich weiß Anfängerfehler! :shock:
Hier nun aber die Auflösung des Bilderrätsels.

http://www.bilder-hochladen.net/i/57en-d-0d11.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/i/57en-c-da9c.jpg
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Kaie

Re: Traveller

Beitrag von Kaie » Fr 4. Nov 2016, 19:07

Gut gemacht, ich liebe diese einfachen Lösungen!
Und im Hafen zudem einfach und schnell abgebaut bzw. nur abgesenkt. Wie geil!

Allerdings, das ist jetzt keineswegs abwertend gemeint weil hier einfach nicht möglich, reicht der Traveller-Weg nicht so ganz um beim Segeln eine gewisse Effektivität herzustellen. Bei Starkwind ists sicherlich eine deutliche Hilfe, wenn man den Traveller und damit das Groß etwas nach Lee entlastend öffnen und gleichzeitig per Großschot das Profil flachziehen kann (neben weiteren Möglichkeiten wie stärker geholtes Großfall für nach vorne verschobenes Gesamtprofil, größerer Mastfall nach hinten für geöffnetes oberes Segeldreieck sowie angeholter, falls überhaupt vorhanden, Downhauler für noch flacheres Profil... das freut allerdings schneller den Segelmacher als einem lieb ist).
Bei Schwachwind hingegen sollte man, um überhaupt etwas zu merken, mit dem Traveller den Großbaum deutlichst, fast/manchmal schon über, mittschiffs nach Luv ziehen können, ohne dass das Profil des Segels zu flach wird. Und dafür reicht der nutzbare Weg nicht so ganz.
Das sagt Dir ein jetzt alter, in dieser Hinsicht vergnügungssüchtiger Erz-Segeltrimmer :wink:

Viele alte Hallberg Rassys (und auch mein alter Kutter) hatten einen solchen - ich sag mal - Alibi-Traveller, von Sitzbankkante zu Sitzbankkante allerdings fest eingebaut, der bedingt nur für Windgeschwindigkeiten über 25kt taugte. Das war im Grunde nichts anderes als eine Stolperfalle und ein Teil, das man unnötigerweise warten musste.

Gibt es wohl eine Möglichkeit den nutzbaren Weg zu verlängern? Insbesondere nach Luv?
Das wär dann nämlich wirklich was...
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Seglersepp

Re: Traveller

Beitrag von Seglersepp » Fr 4. Nov 2016, 19:33

Hi!
Ich bin zwar kein Regattatrimmer, aber gerade bei Leichtwind springt das Boot viel besser an als ohne diesen Traveller. Da du hier keinen Travellerschlitten auf einer Schiene hast, der dir mindestens 5cm Weg beidseitg nimmt und sich der Anlenkpunkt um ca. 30cm weiter oben befindet ist es möglich den Baum bis leicht über die Schiffsmitte zu hohlen. Die Trimmfäden im Vorsegel und vorallen jene am Achterliek des Großsegels sind hier der beste Anhaltspunkt für den Leichtwindtrimm.
Einfach einmal beim Segeln auf Sitzbankhöhe die Großschot mit der Hand nach Lee ziehen und die Schot etwas auffieren. So kann es jeder einmal annähernd simulieren und für sich selbst austesten ob es ein Nachrüsten wert ist.
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Seglersepp

Re: Traveller

Beitrag von Seglersepp » Fr 4. Nov 2016, 19:43

Ich meinte natürlich nach Luf ziehen!!
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Kaie

Re: Traveller

Beitrag von Kaie » Fr 4. Nov 2016, 20:24

Seglersepp hat geschrieben:und sich der Anlenkpunkt um ca. 30cm weiter oben befindet ist es möglich den Baum bis leicht über die Schiffsmitte zu hohlen.
Aaah, ok! Dann will ich nichts gesagt haben :)

Dein Traveller ist auf jedenfall gut gemacht!
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dash

Dreipunkt Befestigung

Beitrag von dash » Mo 7. Nov 2016, 13:16

Auf dem Bild sind alle drei Schnüre belastet. Da könnte man sich die Stolperseile sparen und fieren oder dichtnehmen an einem Befestigungspunkt Mitschiffs.
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Seglersepp

Re: Traveller

Beitrag von Seglersepp » Mo 7. Nov 2016, 18:41

Hallo!
Ja Das Foto ist gestellt, habe ich noch kurz vor dem legen des Mastes gemacht.
Wenn man den Traveller zum Trimmen nicht braucht, kann man die Leinen natürlich ganz lose lassen. So sind sie keine Stolperfallen. Mach ich aber nur beim Baden oder im Hafen.
Wenn man beim Segeln den Traveller benutzt, und so wie ich auf einen relativ kleine See Segelt, sind sie eigentlich immer gespannt. Denn wenn der Traveller nach Luf geholt ist, belege ich die gegenüberliegende Leine gleich in der Klemme um bei der Wende nach dem loswerfen der Lufseite gleich gegenüber dichtholen zu können. Das mache ich noch bevor das Vorsegel überkommt und die Vorschot zu hohlen ist. Liegt der neue Kurs an, wir wieder die Leeseite vorbereitet für das nächste Manöver. Das automatisiert sich schnell und ich muß dazusagen das ich zu 90% Einhandsegler bin.
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dash

verstanden

Beitrag von dash » Di 8. Nov 2016, 07:51

Hallo SeglerSepp, das macht so wirklich Sinn.
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Re: Traveller

Beitrag von Tilikum » So 6. Dez 2020, 12:16

Wir überlegen auf unserer 20er einen Großschot-Traveller zu installieren, etwa so wie auf diesem Foto:
Bild (darf ich das so einbetten?!)

Vor allem um bei Fahrt auf dem Meer auf plötzlich auffrischenden Wind zu reagieren; den Baum nach Lee zu holen etc.
Wir würden dazu gern, wie auf dem Bild eine Schiene in die vorhandene Aussparung legen und dort die Schot anschlagen. Ich vermute ein einfacher Schlitten mit einem Stopper wie bei der Genua ist nicht ausreichend? Vermutlich müsste der Schlitten über Leinen bedient werden. Hat sowas mal jemand bei seinen Boot gemacht? Gibt es ein empfehlenswertes System? z.B. das kleine System von Sprenger?
https://seglerbedarf.de/de/beschlaege/s ... s-sprenger
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Re: Traveller

Beitrag von Tilikum » Mo 7. Dez 2020, 08:04

chris hat geschrieben: So 6. Dez 2020, 23:33 Von den Kräften her sollte das leicht gehen, die Großschot ist ja original nur an einer kleinen
Öse mit zwei Schrauben am Plichtboden befestigt. Da dürfte eine Genua-Schiene sogar noch
mehr aushalten.

Für die Genua-Schiene gibt es von Pfeiffer auch Endstücke und falls notwendig auch Stopper.
Ich würde auf die Stopper sogar verzichten, das ist ja nur relevant, wenn man häufig wendet
und mehr Bequemlichkeit möchte. Kann man ja jederzeit nachrüsten.
Danke, Chris, für deine Einschätzung. Das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen, ob auf die installierte Schiene später statt des einfachen Genua-Stoppers auch ein anderer Schlitten installiert werden kann; im Falle des Nicht-Gefallens.

Meine Sorge ist auch weniger die Belastungsgrenze des Schlittens sondern, eher, ob man diesen ohne Probleme mit der Hand verschoben bekommt. Es ist doch so: Wenn das Boot bei viel Wind anfängt übermäßig zu krängen, ziehe ich den Traveller nach Lee. Das heißt, ich müsste nicht gegen den Wind anziehen und es sollte relativ leicht gehen. Die Frage ist, ob der Wind mir nicht den losgemachten Schlitten aus der Hand reißt und dieser dann unkontrolliert nach Lee saust; anderseits würde er wohl von selbst wieder anhalten, wenn der "Griff" im nächsten Loch landet.

Die Lösung wäre tatsächlich für ein Viertel eines "richtigen" Traveller-Systems zu haben und daher eben eine Überlegung wert.
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Re: Traveller

Beitrag von Tilikum » Di 8. Dez 2020, 15:24

chris hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:55 ich denke die Kräfte sind bei der N20 nicht so groß. Bei übermäßiger Krängung fiert man als erstes die Großschot.
Dann sollte sich der Schlitten auch gut noch per Hand bewegen lassen.

Außerdem nutzt man doch den Traveller eher bei Wind gegenan und dann ist sowieso weder viel Druck im Segel
noch ist der Winkel so groß, dass Dir der Schlitten abhaut.
Verstehe was du meinst, der Preisvorteil und die einfachheit ist bestechend. Allerdings ist es dann schon ein bisschen "Gefummel" den Traveller zu justieren. Ein System mit Leinen wäre schon nice, dann kann man bei Krangung nämlich ggf. gleich den Traveller fieren und die Schot so lassen. Aber ob die Leinen wie bei den meisten Systemen auf dem Markt noch X mal umgelenkt werden müssen, das ist eben wegen der geringen Kräfte anzuzweifeln. Bei einigen Systemen raffe ich auch noch gar nicht, wie die funktionieren sollen.
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Re: Traveller

Beitrag von jan himp » Mi 9. Dez 2020, 11:17

Tach zusammen,

eine einfache Genua-Schiene ist nicht vorteilhaft, weil unter senkrechtem Zug die Reibungskräfte
zu hoch sind und ein Verstellen am stärkerem Wind nur mit dem Hammer möglich ist.
Lediglich beim Fieren nach Lee geht es etwas leichter.

Besser ist eine Travellerschiene mit 2 Stoppern und Endstücken, wobei der Schlitten teuer ist.
Eine Leinenbedienung ist in keinem Fall bei kleinen Booten erforderlich. Die zusätzlichen Leinen stören nur.
Wenn der Schlitten leicht läuft, kann er auch bei stärkerem Wind noch leicht verstellt werden.

Bei der 20er ist der Traveller praktisch, weil der Baum auf eine Seite gestellt werden kann, um einen freien Durchgang
zum Niedergang zu haben.

Gruß,

Rolf
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Re: Traveller

Beitrag von Tilikum » Fr 11. Dez 2020, 20:34

Danke für deine Einschätzung, Rolf!
Das mit den Leinen wirkt halt irgendwie sexy, wenn man "aktiv" damit arbeiten will.
Aber ich denke wir werden mal ein einfaches System mit den Stoppern probieren. Denn wie gesagt geht es in erster Linie um Starkwind-Strategie aufm Meer.
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Re: Traveller

Beitrag von Tilikum » Sa 12. Dez 2020, 20:35

Weiß jemand, wie lang die Nut für die Schiene der Neptun 20 ist? Also wie lang die Schiene sein müsste?
Kann es grade nicht messen...
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Re: Traveller

Beitrag von Tilikum » Fr 23. Apr 2021, 12:51

Wir haben nun eine Travellerschiene mit Stoppen und einen simplen (aber kugelgelagerten) Schlitten bestellt. Alles von Pfeiffer. Macht einen guten Eindruck.

Nun stellen wir fest, dass die Schiene, wenn man sie in die Schienenführung des Bootes legt, nicht ganz plan aufliegt, als wäre das GFK hier etwas gebogen. Wir sprechen von etwa 2mm in der Mitte, zu den Seiten weniger werdend.

Soll ich nun entweder:
A) Die Schiene einfach anschrauben, so dass diese der Biegung folgt (ist dann aber selbst ebenfalls leicht gebogen. Der Schlitten scheint aber ungehindert zu laufen
B) Die Schiene mittig "unterfüttern", zb. mit Unterlegscheiben oder einer Alu-Leiste so dass sie "grade" ist?

Weitere Frage: Ich würde nun an mehreren Stellen das GFK durchbohren und mit Schrauben und Muttern und Unterlegscheiben befestigen (man kommt von innen von der "Küche" einigermaßen ran). Ich bohre ungern Löcher in das Boot. Genügen da 4 Schrauben? Oder lieber 6? Die Schot ist an ihrer ursprünglichen Stelle mit 2 vergleichbaren Schrauben befestigt.

Danke und schönes WE!
Manuel
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Re: Traveller

Beitrag von jan himp » Sa 24. Apr 2021, 12:05

Moin Manuel,

die leichte Biegung ist unschädlich. Anschrauben.

Ich würde 4 Schrauben ab M 5 verwenden.
Unten mit Zahnscheiben, besser selbstsichernden Muttern sichern.
Zugänglich ist der Bereich von unten durch die Küche.

Viele Grüße,

Rolf
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Re: Traveller

Beitrag von Tilikum » So 16. Jan 2022, 12:27

jan himp hat geschrieben: Sa 24. Apr 2021, 12:05 Moin Manuel,

die leichte Biegung ist unschädlich. Anschrauben.

Ich würde 4 Schrauben ab M 5 verwenden.
Unten mit Zahnscheiben, besser selbstsichernden Muttern sichern.
Zugänglich ist der Bereich von unten durch die Küche.
Ich wollte nochmal fragen, wie man die Schrauben hier am besten eindichtet, da von oben ja nichts am Loch ist, unter dem sich eine Dichtmasse halten könnte (wie es bei einem Beschlag der Fall wäre). Hatte überlegt mit Butyl Dichtband zu arbeiten. Soll man da irgendie noch ne Unterlegscheibe von oben drauf packen oder so? Druck würde die ja aber auch nicht ausüben, oder?
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