Neue Fenster

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Andi

Neue Fenster

Beitrag von Andi » Mi 23. Aug 2006, 00:09

Hallo Forum,

möchte meine Fenster erneuern, habe noch die zweigeteilte Version mit der Gummidichtungseinfassung.

Stelle mir verschraubte Fenster vor, evtl. in dem "neuen Neptun Look"
Wie ich sehen konnte (in den zahlreichen Bildern bei "wer liegt wo") haben einige von Euch schon neue Fenster nachgerüstet.

Mich würde interessieren, wie ihr die Fenster verschraubt habt- durchgehend mit Kontermutter in der Kajüte oder nur in das GFK rein mit Dichtungsmasse dazwischen als "Kleber"? Ausserdem wie sind eure Erfahrungen mit Dichtigkeit und verwendeter Dichtungsmasse?

Dann wäre noch interessant, wie das bei den neueren Neptuns, die ja alle verschraubte Fenster haben, in der Kajüte aussieht: sind da die Schrauben mit einem Rahmen oder Blende etc. verdeckt, oder wie ist das von der Werft damals gelöst worden? (Bild wäre große Klasse..)

Danke im voraus für eure Hilfe! :lol:

Andi

P.S. Braucht denn keiner einen 4 PS Aussenborder?.... Brauche unbedingt Platz im Keller...... Hab keine Lust sowas über E-Bay zu machen....
Segelhans2004

Fenster nachrüsten

Beitrag von Segelhans2004 » Mi 23. Aug 2006, 17:25

Moin,

die durchgehenden Fenster sind bei der 22 -iger in der Regel nicht nach- oder umgerüstet worden , sondern baujahrbedingt.
Die Plexiglasscheiben sind mit Haftgummi (wie im Autobereich) aufgeklebt, mit Gfk- Schrauben angedreht und mit an der Seiten- und Oberkante mit Sikaflex abgedichtet. Die Bohrlöcher in den Schreiben zunächst mit einem kleinen Bohrer vorsichtig vorbohren (Bruchgefahr!), dann auf die entsprechende Größe nachbohren. Jede Schraube muss mit Sika eingedichtet werden, dabei Vorsicht, nicht im Gfk überdrehen.Am besten, erst leicht andrehen, bis die Schraube packt, dann Sikaflex einen Tag aushärten lassen- danach noch einmal vorsichtig festdrehen.

Das Anbringen der Scheibe ist nicht einfach, weil sie durch die Krümmung des Kajütaufbaus bei der 22.er unter recht starker Spannung steht.
Die Schrauben müssen von Zeit zu Zeit kontrolliert und notfalls wieder eingedichtet werden, da sie sich gerne lockern.Undichtigkeiten sind nicht selten, aber in der Regel leicht zu beheben.
Die Schrauben gehen durch das GFk, sind aber von Innen nicht gekontert, sondern nur durch einen Holzrahmen kaschiert.

Cu
Hans

Ps.:

Man sollte sich gut überlegen, eine undichte Scheibe von der Haftunterlage zu entfernen, weil sie mit ziemlicher Sicherheit dabei zerbricht.
jerawi

Beitrag von jerawi » Mi 23. Aug 2006, 17:45

Hallo, ich habe gerade meine neuen Fenster zum einbauen bekommen,
allerdings nur die einteiligen als neu , die alten wurden wohl mit einem falschen reinigungsmittel behandelt und waren schon etwas blind.Also mir haben
die Seiten von Sikaflex Marine sehr weiter geholfen,die( sehr freundlicher Außendienstmitarbeiter ) haben mir allerdings von einem verschrauben abgeraten mit einer behelfsmäßigen
Vorrichtung sollte das eigentlich kein Problem sein, war leider schon zu spät da der Scheibenlieferant die löcher schon gebohrt hatte.Bei den Sika
295 UV ,Grundierern reinigern u.s.w könnte ich Dir vielleicht weiterhelfen
da ich alles in VPE gekauft habe das wird für 3 Boote reichen.
Gerhard

Re: Neue Fenster

Beitrag von Gerhard » Mi 23. Aug 2006, 23:46

Andi hat geschrieben:.....Dann wäre noch interessant, wie das bei den neueren Neptuns, die ja alle verschraubte Fenster haben, in der Kajüte aussieht: sind da die Schrauben mit einem Rahmen oder Blende etc. verdeckt, oder wie ist das von der Werft damals gelöst worden? (Bild wäre große Klasse..).......

Hallo Andi, bei meiner 22er schaut das so aus:

Bild

Original waren die Fenster mit Haftgummi aufgeklebt und mit GFK- Schrauben befestigt. Einige dieser Schrauben drehten sich aber schon durch und die Fenster leckten eben dort. Der Haftgummi hatte teilweise seine Haftfähigkeit auch schon verloren. Ich bohrte daher die Schraubenlöcher komplett durch, (die innen befindlichen Fenster - Zierleisten liegen zum Glück genau mittig hinter den Bohrlöchern) und ersetzte die GFK- Schrauben durch Gewindeschrauben, welche mit Dichtungsmasse versehen durchgesteckt und innen mit Hutmuttern (zwecks der schöneren Optik) verschraubt wurden. Die Seiten- und Oberkanten der Scheiben wurden noch mit Haftgummi abgedichtet, seither sind die Fenster dicht.

P.s.: Die Flasche dient natürlich nur zur Dekoration :D :D
Andi

Beitrag von Andi » Do 24. Aug 2006, 13:50

Vielen Dank für Eure Antworten! Vor allem für das Bild Gerhard! Ich dachte immer dass die Holzverkleidung bei den neueren Neptuns die Kontermuttern innen abdeckt. Aber das die damals einfach Schrauben durch das GFK gejagt haben und die Holzleiste nur die Schraubenspitzen abdeckt, hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten. So kann man sich täuschen...

Ich hatte mir auf der letzten Boot bereits Scheibenkleber gekauft, das Pandont zu WKT (bei Ruegg) und den Entfetter für Plexi dazu, allerdings kann ich mir beim besten Willen keine Halterung vorstellen um die langen Scheiben bis zur Aushärtung am Aufbau zu fixieren. Wahrscheinlich wird es am besten sein die Scheiben zwar zu kleben, aber mit Schrauben zusätzlich zu fixieren. Hier bin ich nun hin und hergerissen, ob ich dann durchgehende mit Hutmutter nehmen soll, oder einfach nur in das GFK schrauben soll. Vermutlich wird die Spannung die Schrauben aus dem GFK wieder rausreissen. Hinzu kommt noch, dass ich keine Holzinnenverkleidung zum "kaschieren" habe und auch nicht unbedingt große Muse so eine aufwändig zu bauen.

Was meint Ihr dazu?
Segelhans2004

Fenster

Beitrag von Segelhans2004 » Do 24. Aug 2006, 15:26

Hallo,

solange die vorhandenen Fenster dicht und durchsichtig sind, würde ich der Prozedur wegen nichts machen.
Sind Sanierungsmaßnahmen nötig, bekommst du die neuen Gummieinfassungen bei F. Neptun-Ernst, Oelde oder N_Yachten, Köln.
Die dazu gehörigen Scheiben sind erheblich kleiner und daher auch viel leichter zu händeln.
Es hängt von deinem handwerklichen Geschick ab, ob du mit der "kleinen"
oder "großen" Lösung zurechtkommst.
Cu
Hans
Ruby

neue Fenster

Beitrag von Ruby » Do 31. Aug 2006, 14:38

Hallo,
eine Frage an alle die mit Fensterumbau Erfahrung haben, welches Material habt ihr für die Scheiben verwendet und wo bekommt man das her. Geht normales Acrylglas und wenn ja in welcher Stärke.
Danke schon mal vorab!

Gruß
Ruby
Merlin

Neue Fenster N22

Beitrag von Merlin » Do 31. Aug 2006, 21:24

Hallo liebe Forumgemeinde,

vielleicht helfen Euch meine Erfahrungen weiter (bis anhin hab ich immer von Euren Erahrungen profitieren können).

Bei meiner 1977 in der Schweiz gebauten N22 Backdecker waren wohl von Anfang an die Fenster von aussen aufgeklebt und angeschraubt (GFK-Schrauben, deren Spitzen innen mit Zierleiste abgedecktsind). Habe das Boot letzes Jahr übernommen mit Problemen der Dichtigkeit Steuerbord (dort wo das Regenwasser durch die Ablaufrinne von Kajütendach über's Fenstern hinab läuft). Alte Acrylglasfenster nicht mehr wirklich durchsichtig. Daher Enttschluss, alle drei Fenstern zu erneuern:
Material Makrolon (ist schlagfester und kratzfester als Acrylglas, dafür brüchiger) Kosten grob zugeschnitten ca. 100 Euro. Habe ich mit den alten Fenstern als Schablone mittels Pendelstichsäge zugeschnitten und gebohrt. Aus Gründen der schöneren Optik habe ich Linsenkopfschlitzschrauben verwendet und die Bohrlöcher angesenkt. ACHTUNG grosser Fehler!: durch die konische Vertiefung für die Senkkopfschrauben wird der Anpressdruck (z.T.) in eine radiale Kraft vom Bohrloch weg verwandelt -> prompt kam es über den Winter durch die Temperaturunterschiede zu Spannungen und zu mehreren Rissen durch einzelne Schraubenlöcher mit folgender Undichtigkeit.
Daher diese Saison det janze von vorne... :-(
Bin bei Makrolon geblieben (Acrylglas=Plexiglas ginge sicher auch). Keine Senkkopfschrauben mehr gebraucht, aber Löcher im Makrolon 0,5 mm grösser gebohrt als Schraubendruchmesser (im GFK 0.5 mm kleiner, damit dei Schrauben halten), damit kann das Glas bei Temperaturänderungen "arbeiten". Das ganze mit Sikaflex 295 UV verklebt und abgedichtet (hatte ich auch schon beim ersten Mal so gemacht). Ist zum Verarbeiten eine rechte Sauerei, scheint aber gut zu halten (war viel schwieriger die letzjährigen Fenster zu lösen als die alten...). Entsprechende Primer und Entfetter nicht vergessen.
Die neuen Fenster sind nun seit einigen Wochen dran und haben schon einigen starken Gewittern getrotz. Der endgültige Belastungstest wird dann wohl der Winter sein...

Anyway, Hauptmessage: auf keinen Fall Senkkopfschrauben verwenden (sieht zwar sehr schön aus, sprengt aber das Kunststofglas)!

Hoffe das hilft.


Beste Grüsse aus der Schweiz und immer eine Handbreit
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