Frischling mit Neptun 20

Das Boot ist neu? Ihr seid neu? Oder beides?
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Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Fr 1. Apr 2022, 09:36

Hallo in die Runde!

Nachdem ich schon viel hier gelesen und gelernt habe, steht seit einer Woche unsere Neptun 20 auf dem Hof und ich werde euch wohl in Zukunft mit meinen Fragen beschäftigen und an der Entwicklung teilhaben lassen.

Ich bin auf der Suche nach einem Boot, auf/in dem es die ganze Famile aushalten kann und was unser Reisefahrzeug noch ziehen kann auf diesen Typ gestoßen. Das Hubdach war uns gleich sympathisch und auch der Motorschacht gefiel, also wurde der Gebrauchtmarkt im Auge behalten.

Ich wollte eine möglichst unverbastelte Basis, gerne die komplette und originale Reling (Kinder an Bord) und vielleicht sogar den schwarzen Mast: und ich habe diese Kombination gefunden :)

(Verkaufsbild)
Bild

Dafür musste ich zwar nach Belgien fahren, aber jetzt steht sie für den nächsten Lebensabschnitt in Unterfranken und wartet auf die kommenden Abenteuer.

Die einzige aufgesägte Stelle ist die maßgeschnitzte Öffnung für die Stereoanlage (mit Schiebeschalter für Mono-Beschallung!)

Bild

ansonsten wurde Teppichboden über die Wandverkleidung und die Sitzbankvorderseiten geklebt, aber nichts entfernt oder durchlöchert bis auf die (ich tippe werkseitigen) Durchführungen für die Beleuchtung. Der Erstbesitzer hat alles (!) mit Klebeankern für Kabelbinder befestigt.

Bild

Die letzten 11 Jahre lag das Boot im Sommer in Belgien an der Maas, im Winter stand es in der Halle. Es wurde nach bestem Wissen gepflegt, allerdings eher nach optischen Gesichtspunkten. Mehrere Generationen Antifouling wurden vor jeder Saison punktuell durch einen Hauch frischen Materials zum Farbangleich bedeckt. Dementsprechend sieht das Unterschiff aus. Das Boot kam aus dem Winterlager, lag aber vor dem Besochtigungstermin 2 Tage im Wasser. Ich habe bisher keine verdächtige Beulen oder Blasen entdeckt, aber nach dem Kauf gleich mal mit dem neugierigen Fingernagel einen Riss ins Gelcoat über dem Kiel an StB gedrückt :tone:

Bild

Ein komplett trockener Lunker war darunter… geht gut los :D

Mit neu geschärftem Blick habe ich dann eine ähnliche Stelle gegenüber gefunden, hier leider bereits gerissen und mit eingelagertem Wasser.

Bild

Der Kiel selbst ist grob angerostet und sprengt an vielen Stellen seine ursprünglich weiße Beschichtung mit den darüberliegenden Pinselspuren auf. Es sind zwar 2 Bohrungen vorhanden aber keine Spur einer Opferanode zu erkennen. Dafür hängen 2 dicke Alu-Klumpen strömungsstörend am Ruderblatt…

Die alten Tücher (Groß, Fock, Genua) sind intakt aber nichts mehr zum Rennen fahren, stehendes und laufendes Gut ist alles alt aber noch funktionsfähig zum gemeinsamen Kennenlernen.

Ich bin geübt im Umgang mit Holz, Harz und Metall, Strom ist mein Beruf. Die nötigen Fähigkeiten zum Erhalt des Bootes sind also da, die Zeit natürlich nicht.

Seglerisch bin ich schon immer interessiert und seit 30 Jahren immer mal wieder als Mitfahrer auf dem Wasser gewesen, habe selbst aber bisher nur meine Autodachjolle (Sunflower) verantwortlich unter Kommando gehabt. IWM und CWM hab ich gerade gemacht.

Das sollte mal für einen groben Überblick reichen, detaillierte Anfragen findet ihr dann im Technikbereich…

Grüße,
Philipp
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harry01
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von harry01 » Fr 1. Apr 2022, 18:08

Hallo Philipp.

Erst mal herzlich Willkommen im Forum.
Ich wünsch Dir viel Freude mit der Neptun, auch wenn es momentan nach Arbeit aussieht. :)
Du solltet das UW Schiff mal gründlich untersuchen.
Besonders den Bereich Rumf- Kielübergang.
Wenn nach 2 Tagen im Wasser schon so viel eingedrungen ist bin ich skeptisch.
Aber alles nicht so schlimm wenn das die einzigen Stellen sind. :Daumen:
Sicher wirst Du gute Ratschläge im Forum erhalten.
Trau Dich einfach Fragen zu stellen.
Gruß Harald
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Zeugmeister » Fr 1. Apr 2022, 19:37

Servus im Forum,

Ich bleibe dabei, unverbastelt heißt meistens dass die Leute einfach 40Jahre nichts am Boot gemacht haben. Kann von Vorteil sein muss aber nicht.

MFG Richard
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Tenovice » Fr 1. Apr 2022, 22:18

Herzlich willkommen,

hier im Forum. Die kleinen 20er sind hier gut vertreten, da aber die Neptuns alle ziemlich ähnlich aufgebaut sind, wird dir auch sonst jeder hilfreich zur Seite stehen können.

Die Macken zu beheben sollte - zumindest provisorisch - ziemlich schnell machbar sein - und dann ab aufs Wasser. :Sail:

Unsere Neptuns sind halt alles alte Ladies - die brauchen ein bisschen Pflege.

Also viel Spaß mit dem Dampfer
Hauptsache gesund und die Frau hat Arbeit...
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von THM » Sa 2. Apr 2022, 15:20

Hallo Philipp,
auch von mir ein Herzlich Willkommen :Daumen: . Wo soll es ins Wasser gehen? Auf dem Main?

Gruß
Thomas
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Mo 4. Apr 2022, 00:11

Vielen Dank für die nette Aufnahme! :Bier:
Zeugmeister hat geschrieben: Fr 1. Apr 2022, 19:37 Ich bleibe dabei, unverbastelt heißt meistens dass die Leute einfach 40Jahre nichts am Boot gemacht haben. Kann von Vorteil sein muss aber nicht.
Das ist völlig korrekt, aber nach vielen Erfahrungen bei älteren Fahrzeugen und Gebäuden ist mir inzwischen die größere Aktion am originalen Material und nach meinen Vorstellungen lieber, als nach und nach kreativen Murks auszugraben…
harry01 hat geschrieben: Fr 1. Apr 2022, 18:08 Du solltet das UW Schiff mal gründlich untersuchen.
Besonders den Bereich Rumpf- Kielübergang.
Wenn nach 2 Tagen im Wasser schon so viel eingedrungen ist bin ich skeptisch.
Skeptisch bin ich allerdings auch, den Bereich werde ich wohl doch vor der ersten Wasserung freilegen und flicken.
Ich hab schonmal mal eine erste Runde frischen Harz und eine Dose Spachtel geordert für die Zeit nach Frost und Schnee.
THM hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 15:20Wo soll es ins Wasser gehen? Auf dem Main?
Naja… das Boot ist trailerbar, also sky is the limit :Pirat:
Der Main ist nah und wird bestimmt auch erforscht (soweit man mit dem 5PS Mariner Sailmate stromaufwärts überhaupt vorwärts kommt), aber eigentlich ist das Boot ja zum Segeln gedacht.
Der Altmühlsee liegt in Schlagdistanz, Brombachsee auch. Allerdings wird der 4Takter zum Ausparken dort wohl nicht auf Gegenliebe stoßen. Hat da jeder nen Batteriequirl mit oder sind Hafenmanöver unter Segel angesagt? Wir werden jedenfalls mal hier und da rumschnuppern und Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Den Ammersee mögen wir auch, der Achensee ist ne tolle Kulisse… mein heimliches Fernziel (zeitlich und räumlich) ist aber schon die technische Aufrüstung und der Vorstoß in Küstengewässer…

Mobi wurde inzwischen ein wenig weiter untersucht, und ich bin etwas schlauer. Nachdem ich endlich den Takelplan im Netz gefunden habe, konnte ich die Suche nach den zwei Achterstagpüttings einstellen und werde diese einzelne schräge Blechlasche nehmen :confused:
An den Ringen für vorderen Unterwanten befinden sich angeklemmte Blechlaschen, vermutlich gab es dazu mal einen Jütbaum. Da das Boot zumindest am Anfang bei jedem Einsatz getrailert und geslippt werden wird, werde ich mir in der Richtung auch etwas überlegen (müssen). Gibt es da eine Sammlung erprobter Konstruktionen?
Wenn ich richtig gelesen habe, ist das Volumen unter den Kojen weder abgeschlossener Schwimmkörper noch zugänglicher Stauraum… ab Werk gibt es auch keinen Wartungszugang? Das kommt schonmal auf die Liste für den Winter.

Grüße,
Philipp
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Zeugmeister » Mo 4. Apr 2022, 01:36

Ich kann dir schon Mal verraten, dass am Brombachsee und co jeder außer die gewerblichen und die ehrenamtlichen einen elektriquirl hat.
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Virus » Mo 4. Apr 2022, 08:41

Hi,

so sieht es zwischen Außen und Innenschale aus.

Virus hat geschrieben: Sa 28. Mai 2011, 12:28

Hier der Blick durch die neu geschaffene Öffnung zum Bug hin.

Bild

Der Blick durch dieselbe Öffnung nach oben.

Bild

Die folgenden beiden Bilder zeigen den Blick durch die Öffnung nach achtern.

Bild

Bild

Hier durch eine Inspektionsluke hinter dem rechten Stauraum nach achtern.

Bild
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von jan himp » Mo 4. Apr 2022, 10:47

Moin Philipp,

Du solltest nur mal die Stelle vor dem Kiel beobachten und reparieren.
Das ist kein Materialfehler sondern eine Abplatzung, die evtl. bei einem Anfahren aus höherer Geschwindigkeit
auf eine Untiefe oder Steine verursacht wurde. Ist aber ziemlich harmlos. Kann auch eine Beschädigung durch einen harten Gegenstand unter Wasser oder einen Zwischenfall auf dem Trailer passiert sein. Ist eigentlich harmlos.

Die Stelle, an der man das Laminat sieht, muß bei der Reparatur 100 % trocken sein!!!

Im Gegensatz dazu ist gerade im Wattenmeer eine BAVARIA gesunken, die mit hoher Geschwindigkeit auf eine
Sandbank gefahren ist. Da sah das vorn ganz anders aus und der Kiel stand hinten im Wohnzimmer.

Die seitliche Fuge zwischen Kiel und Rumpf bekommt man bei keinem Boot weg, weil da immer Leben drin ist.
Selbst wenn etwas Wasser eindringt, ist das keine Katastrophe, sofern die Kielbolzen gut eingedichtet sind.

Der Gusskiel selbst ist schmerzlos, egal wie der aussieht. Der kann entrostet und mit 2 Schichten VC Tar beschichtet werden.
Darauf ein billiges selbstpolierendes Antifouling. Kein VC 17! Für mich war das immer nur Kosmetik.
Rostdurchbrüche wird es immer mal geben.

Und die Opferklumpen gehören überhaupt nicht an das Alu-Ruder. Das Alu-Blatt opfert sich, wenn unlackiert, selbst gegen das VC17 und Lackbeschädigungen am Propeller und dem Motorschaft. Erkennbar an den kleinen Grübchen im Alu. Das Ruder kann natürlich lackiert werden. Opferanoden können natürlich am Kiel montiert werden. Dafür müßte es auf jeder Seite mehrere geben. Eine einzelne ist Esoterik.

Viele Grüße,

Rolf
ehem. NEPTUN 20 Nr. 848

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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Mi 6. Apr 2022, 09:48

Wow, das ist ja eine super Bilderserie! :Daumen:
Wichtigste Erkenntnisse sind:
- es gibt Versteifungen unter den Flächen
- das Volumen ist durch die Rumpfradien kleiner als ich dachte
-> bleibt erstmal zu.

Das Reparaturmaterial ist da, aber da das Boot (unter Plane) bei Temperaturen unter 10 und rH>90% draußen steht, ist an trocknen der Stelle und laminieren erstmal nicht zu denken. Vielleicht klebe ich mal eine Box mit Silicagel drüber..

Das Ruderblatt ist tatsächlich silber angestrichen, der Lack an Motorschaft und Propellerkanten ist lückenhaft.

Für den geplanten Einsatz, nämlich die gezielte tageweise Wasserung ohne Salz, mache ich mir da elektrochemisch aber erstmal keinen Kopf.

Dann ist der schöne neuwertige Anhänger noch ein Thema… Meine Niederzurrung auf der Heimreise hat ganz klar nicht ausgereicht, die Lady hat sich am Bug auf den 400km mit etlichem Baustellengerumpel um ein paar Zentimeter bewegt :tone:
Immerhin hatte ich in weiser Vorraussicht einen Satz Gurte mit, die Vorbesitzer hatten tatsächlich nur die Festmacher zwischen Winschen und Anhängerrahmen geknotet Oo Oo
Der Anhänger hat ganze zwei serienmäßige Zurrpunkte, ohne Lastangabe. Bohren fällt aus, also gibt es erstmal noch zwei geschraubte dazu und ich überlege mir, wie ich mit Bug- und Heckkorb diagonal gezurrt bekomme. Das Thema ist hier ja auch gut dokumentiert.
Die gesamte Geometrie gefällt mir nach genauerem Hinsehen aber nicht. Weil die Stützen eingefahren schon zu lang waren, wurden auf der Kielauflage noch 2 zusätzliche Bohlen verschraubt. Jetzt passen die Stützen, aber der Schwerpunkt liegt eben auch deutlich höher und der Hänger muss zum Slippen weiter ins Wasser. Dann steht das Boot auch sehr weit hinten, die Achse ist also ewig vom Drehpunkt entfernt, was zwar komfortable Laufruhe bringt, aber mit meinem langen Zugfahrzeug insgesamt einen Rangierradius Kategorie Queen Mary II ergibt.
Hab gerade kein besseres Bild, aber die Proportionen kann man erahnen:
Bild

Irgendwie hab ich ja auch gewusst, dass das kein kaufen-und-lossegeln wird :lol:

Grüße,
Philipp
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von THM » Mi 6. Apr 2022, 13:39

Mobi20 hat geschrieben: Mi 6. Apr 2022, 09:48 Dann steht das Boot auch sehr weit hinten, die Achse ist also ewig vom Drehpunkt entfernt, was zwar komfortable Laufruhe bringt, aber mit meinem langen Zugfahrzeug insgesamt einen Rangierradius Kategorie Queen Mary II ergibt.
Hallo Philipp,
normalerweise ist die Achse am Trailer nur mit Bügeln geklemmt. Die lässt sich in Grenzen verschieben (wenn das Boot nicht auf dem Trailer liegt). Allerdings muss dann ggf. auch das Gestänge der Auflaufbremse entsprechend gekürzt werden. Das Boot kann dann auch entsprechend nach vorn rücken (einschließlich Stützen). Maßgeblich ist am Schluss eine optimale Stützlast am Kugelkopf.

Gruß
Thomas
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Virus » Mi 6. Apr 2022, 13:58

Hi,

ich kann es auf dem Bild nicht erkennen ob eine Bugstütze vorhanden ist.
Wenn nicht würde ich eine kaufen und montieren so dass das Boot stabilisierend auf den Trailer, also die ganze Fuhre wirken kann, also mit eingebunden wird. So lässt sich verhindern dass das lange Zug Rohr in Wipp Bewegungen gerät.

Willy
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Mi 6. Apr 2022, 15:12

Ja, so stelle ich mir das auch vor. Eine Bugstütze ist dran, sogar mit Winde. Die hat auch noch 60cm Luft nach vorne, die Achse ist nur drangeklemmt. Die Stützlast ist aktuell zu hoch, also bei unbeladenem Zugfahrzeug ganz angenehm zu fahren.
Ich weiß nur noch nicht, wie/wo ich das in Ruhe austüfteln soll ohne Kran :hmm:
Vielleicht mal unter der Woche mit genug Zeit und Werkzeug an eine Slipstelle fahren und dann Zuschauerbelustigung machen bis alles passt :D

Grüße,
Philipp
Virus

Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Virus » Mi 6. Apr 2022, 16:17

Wenn das Boot auf einem Kielbrett steht, sollte es keine Probleme bei der Umsetzung der Bugstütze geben. Es vorn ein wenig anzuheben oder zu entlasten reicht meist ein zwischen Boot und Trailer geklemmtes Kantholz.

Gruß
Willy
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Bingum12 » Mi 6. Apr 2022, 18:09

Moin Philip,

offenbar hat Dein Kauf (Neptun + Trailer) nicht nur kosmetische Mängel.

Ich würde einen Fachmann beauftragen, um eine objektive Mängelliste zu erhalten, wo auch die Kosten angegeben sind.

Natürlich wirst Du dann auch vieles selber instand setzen können (Kosten).

Aber, Du hättest dann einen Überblick und kannst abwägen, ob die Investitionen in einem positiven Verhältnis stehen.

Stefan
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Virus » Mi 6. Apr 2022, 19:35

Ein finanzielles positives Verhältnis bei einem Boot? :lol:

Wenn wir unsere 25 verkaufen haben wir einige Tausender verloren und der Käufer wird auch wieder investieren, da wo es für uns nicht lohnte.

Gruß
Willy
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Do 7. Apr 2022, 00:35

Oh, Missverständnis: die Bugstütze hat jetzt nach der Fahrt einen Abstand von 2-3cm vom Boot, weil das Boot auf dem Trailer leicht nach rechts gewandert ist.
Die Bugstütze selbst könnte auf dem Mittelholm theoretisch noch 60cm in Richtung Zugfahrzeug verschoben werden. Die Achse ebenso, und dann auch das Boot, um die Gespannlänge zu optimieren. Dafür reicht aber kein Holzkeil ;)
Bingum12 hat geschrieben: Mi 6. Apr 2022, 18:09 offenbar hat Dein Kauf (Neptun + Trailer) nicht nur kosmetische Mängel.
Na klar, ist ja auch eine alte Dame mit Geschichte. Ich wollte weitgehend unverbastelt, damit ich selber entscheiden kann, was wie und wann gemacht wird. Und auf diesem Weg werde ich dann selbst zum Fachmann und gehe dazu manchmal segeln.
Meine Hobbies wandeln Zeit und Geld in persönliche Entwicklung und Spaß, das ist doch ein durchaus positives Verhältnis :Bier:

Grüße,
Philipp
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Tenovice » Do 7. Apr 2022, 02:19

Also das Thema Ladungssicherung ist beruflich bedingt mein Steckenpferd. Um zusätzliche Zurrpunkte zu schaffen, kannst du mittels Hebeschlingen deinen Rahmen umlaschen und darin einen Zurrgurt einhängen.
Da du offensichtlich das Wiki bereits gefunden hast, bitte zu keinem Zeitpunkt irgendwas am Bugkorb oder Heckkorb verzurren. Nutz Hebeschlingen dafür, oder die Klampen.
Wenn es sich bewegt ist es schon mies.

Ist das ein Kangoo als Zugfahrzeug?

MfG
Christof
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Do 7. Apr 2022, 08:51

Hallo Christof,
deine ausführlichen Beiträge zu dem Thema in Forum und Wiki meinte ich, danke dafür! Ich wollte das in einem eigenen Thread ansprechen, aber wenn wir schon dabei sind:

Auf unserer Jungfernfahrt hatte ich vorne einen 2t Gurt senkrecht um das Vorschiff und den Rahmen geführt, so fest niedergezurrt, dass sich das Deck anfing zu verformen. Unterwegs ist dieser Gurt dann aber mangels reibungserhöhender Unterlage an den Kanten der keilförmigen Last und am glatten Rahmen minimal nach vorne gewandert und hat sich so gelockert. Die Spuren dieser Entlastungswanderung sieht man auf dem Deck.
Den Bug- und Heckkorb hatte ich als Hindernis für den einfachen Einsatz einer Endlos-Hebeschlinge zur Umfassung der „Ecken“ des Bootes für eine diagonale Zurrung erwähnt. Da ich den Klampen nicht traue, würde ich lieber das Boot formschlüssig umfassen.

Meine Idee war jetzt, dort eine „Schlinge“ aus zwei Hebebändern mit Schäkeln zu bauen, damit ich die durch den Korb fädeln kann. Wie fändest du das?

rot: Hebegurt obenrum
blau: Hebegurt untenrum
gelb: Zurrgurt auf jeder Seite nach hinten

Bild

Am Sternpunkt jeweils einen geschweiften Schäkel und am Rahmen des Anhängers dann sowas:

Bild

Wäre das ok?

Grüße,
Philipp
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Ole aus HB » Do 7. Apr 2022, 09:23

Moin Philip,

das funktioniert so! :Daumen: :Daumen:

Ich würde allerdings auf den Schäkel verzichten, weil er unschöne Macken ins Boot macht. Man kann ihn mit nem alten Handtuch umwickeln, aber das ist alles aufwendig und unnötig: stecke einfach das Ende des einen Hebegurts durch das Ende des anderen und schon hast du einen Anschlagpunkt.

Nimm keine Spanngurte mit Haken. (Die machen ähnliche Macken wie der Schäkel.) Lieber die normalen. Müssen nur lang genug sein, damit sie doppelt gelegt werden können. Dafür können sie eine Nummer "dünner" ausfallen.

Am Trailerrahmen habe ich auch die von Christoph erwähnten kurzen Hebeschlingen genutzt. Da bist du dann sehr flexibel, was die Zurrpunkte angeht.

Viel Erfolg!
Ole

PS: Das ist ein langes Gespann: :Cool:
Bild
N-29 DK, Bj. 2003, Yamaha FT 9.9 im Schacht
Bis 2021: Miglitsch, goldener Mast, Honda BF75 im Schacht, Baujahr/Segelnummer unbekannt
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Tenovice » Do 7. Apr 2022, 12:04

Die Variante mit den zwei Hebeschlingen am Vorschiff taugt mir. Am Sternpunkt brauchst du keinen Schäkel, sondern da wo die Öse in den Hebeschlingen entsteht, fädelst du den Spanngurt durch.
Auch die Variante mit dem hakenlosen Gurt (also im Umschlag und nur mit der Ratsche befestigt finde ich gut. Dabei muss bedacht werden, dass es etwas mehr Nachkontrollen bedarf.
Durch die zwei Umlenkpunkte (Hebeschlingenöse oben und unten) wird es auf Grund der hohen Reibung der Textilien schwer eine gleichmäßige Spannung auf beiden Seiten des Spanngurtes aufzubauen. Das wird sich nach wenigen Kilometern angleichen und muss mehrfach nachjustiert werden.

Wenn man das beachtet, funktioniert das gut.
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Do 7. Apr 2022, 12:51

Ja super, wenn so viele ihr Wissen zusammenwerfen, kommt auch direkt was richtig gutes raus :god:

Ich spare mir also die teuren und schweren Anschraubklumpen für den Anhänger, vermeide scheuernde und klopfende Schäkel und arbeite mit flexiblen Schlingen weich auf weich. :Daumen:
Diese Version hatte ich ausgeschlossen, weil ich sonst gar kein Freund der doppelt laufenden Bänder bin, aber in dem Fall laufen sie ja eher freischwingend, da geht das schon eher als auf Kisten…

Vielen Dank, mit euch kann man arbeiten!

Wenn das Material da ist, mache ich mal ein paar Bilder als ergänzenden Praxistipp für den Wiki-Artikel.

Grüße,
Philipp
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Do 14. Apr 2022, 13:50

Oh wow, also das ist natürlich nochmal eine Klasse für sich mit solchen Führungen… danke für den Input. Die Bohrung im Kiel hatte ich auch schon in meine Grübeleien einbezogen, schöne Lösung.

Gestern kam das Paket mit den Gurten an. Ich habe für den Bug eine 6m Hebeschlinge (also Nutzlänge 3m) genommen, die ich über dem Ankerkasten durch den Korb fädele. Am Rahmen des Anhängers sind 1m Schlingen (Nutzlänge) 50cm. Anprobe:

Bild

Hinten ist der nutzbare Bereich durch Heckkorb, Klampen und Badeleiter so begrenzt, dass die erhältlichen Schlaufengrößen nicht passen. Hier werde ich die Schlaufe um das Heck auch mittels Zurrgurt herstellen, das habe ich aber noch nicht ausprobiert - Bild folgt.

Grüße,
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Tenovice » Mi 20. Apr 2022, 00:46

Den unteren Bereich mit dem grünen Hebegurt finde ich so genau richtig.

Beim Teil mit den beiden Gelben (oder ist das einer?) bin ich noch unschlüssig... Wandert der Gurt oben nach achtern, hast du keine Spannung mehr drauf. Der sollte rechtwinklig runter. Oder du verhinderst das Eigenleben indem du ihn direkt vor dem Bugkorb laufen lässt...

Probier mal, ob dir das so besser gefällt...
Und natürlich gehört die Ratsche zu.. :Daumen:

(und ich hoffe, dass du nichts dagegen hast, dass ich in deinem Bild rumgepfuscht habe... ;) )

Bild
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Re: Frischling mit Neptun 20

Beitrag von Mobi20 » Do 21. Apr 2022, 23:27

Hallo,

das gelbe ist eine große Schlinge, die Winkel stellen sich beim Zurren so ein, reproduzierbar. Ich gehe also davon aus, dass dies die kürzestmögliche Umfassung des Bugs bei dieser Zugrichtung ist, oder?


Heute Mittag kam endlich das Feuchtemessgerät an. Hatte nicht viel Zeit, der erste Rundgang ergab:
- Oberschale Werte von 2 - 6%
- Rumpf rundum 5-9%, an einer optisch völlig unauffälligen Stelle Bb über der Wasserlinie auf Höhe Dachluke 20% Oo
- Unterwasserbereich 99,9% :confused: anscheinend ist das blaue Antifouling leitend
- die zur Reparatur freigelegten Stellen haben beide um die 9%, schwer zu messen, weil rundum direkt 99,9% angezeigt werden…

Grüße,
Philipp
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